Oh Mann,

es würde mich echt mal interessieren, wieso es für manche Menschen so schwer ist, sich an die Vorgaben der Eltern zu halten. Man liest das so unglaublich oft in diesen Foren.

Ich habe wirklich ein Gedächtnis von 5 vor 12 bis Mittag, aber wie ich mich als Mutter gefühlt habe, wenn jemand mir erzählen wollte, wie ich mein Kind zu ernähren oder zu erziehen hätte, weiß ich auch heute noch, und mein Baby ist schon 29! Andere scheinen das anscheinend äußerst erfolgreich zu verdrängen, sonst würden sie sich etwas zurückhalten.

Man sollte doch wirklich glauben, dass auch die Großeltern nur das Beste für die Kinder wollen.

Was allerdings deine Schwiegereltern angeht, das ist ja noch eine Nummer härter als üblich! Sich so abfällig über die Schwangerschaft zu äußern und - was für mich das Allerschlimmste ist - den Fynn so negativ zu beeinflussen!

Als meine Schwiegertochter erzählte, dass sie wieder schwanger ist, war mein Enkelsohn gerade 5 Monate. Ich gebe zu, dass wir nicht sofort dieselbe Freude empfunden haben wie bei der ersten Schwangerschaft, aber allein deswegen, weil wir Angst hatten, die Schwiegertochter würde es nicht verkraften. Sie stillte noch voll, wurde dabei immer dünner, und sie hatte anfänglich große Probleme, überhaupt mit dem Baby umzugehen. Sie sagt selbst, mit so ganz Kleinen könne sie nichts anfangen. Beide Kinder wurden in den ersten beiden Wochen bis aufs Stillen ausschließlich von meinem Sohn versorgt. Und sie übernahm wahrscheinlich bei beiden nur deshalb so früh selbst die Pflege, weil mein Sohn zufällig jeweils 2 Wochen nach der Entbindung studienbedingt und beim 2. Kind beruflich weg mußte. Und monatelang quälte sie sich mit der Frage, ob sie als Mutter gut genug für ihre Kinder ist und die Kinder sie auch lieben. Daher unsere Bedenken.

Wir als Großeltern haben uns aber auf das Kind und über das Kind genauso sehr gefreut wie beim ersten.

Ich hoffe, du findest mit deinem Mann zusammen einen Weg, deinen Schwiegereltern beizubringen, dass sie da gerade auf einem ganz schlechten Weg sind. Wenn sie eure Entscheidungen z.B. bezüglich Ernährung nicht akzeptieren können und vor allem nicht aufhören können, ein unschuldiges Kind zu indoktrinieren, müssen sie eben damit leben, dass ihr ihnen unter diesen Umständen eure Kinder nicht mehr anvertrauen könnt.

Leider kenne ich eine Familie, wo das 2. Kind von den Großeltern mütterlicherseits ein Leben lang quasi ignoriert wurde. Mittlerweile ist dieser Junge erwachsen und selbst Papa.
Es dreht einem das Herz im Leibe herum, so etwas zu sehen. Ich habe nie verstanden, dass sie Eltern des Jungen das zugelassen haben.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass der neue Erdenbürger sich schnell einen Platz im Herzen deiner SE erobert. Nur, diesen bitteren Nachgeschmack wirst du sicher nie verlieren.

Schön, dass wenigstens deine Eltern sich mit euch freuen.

Alles Liebe dir und deiner Familie und eine schöne Kugelzeit wünscht
Marion