Marion...

Du weckst Erinnerungen in mir ;-)
Leonie und ich hatten ja bedingt durch ihre Geburt ziemliche Startschwierigkeiten und ich hatte in den ersten Wochen noch weniger als keine Lust auf Besuch... Ich war ja froh, dass wir beide am Leben waren und habe versucht, mein chaotisches Gefühlsleben und die Bedürfnisse meiner Tochter auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen! Das fand ich schon mehr als schwierig!
Ich habe das Telefon ignoriert bis zum Geht-Nicht-Mehr und hab mich an der Tür verleugnen lassen. Ausser meiner Mutter und meiner Schwester gegenüber, die mir echt eine große Hilfe in dieser Zeit waren!
Irgendwann habe ich dann meinen ganzen Arbeitskollegen, Freunden ect. die immer wieder fragten, wann sie denn mal vorbeikommen dürften, eine mail geschrieben und sie gebeten, erstmal nicht mehr anzurufen oder vor der Tür zu stehen, da es mir leid täte, wenn ich aus Zeit- und Schlafmangel nicht für sie da wäre! Habe ihnen versprochen, mich zu melden, wenn wir "ausgehbereit" wären und um etwas Geduld gebeten!
Diese mail wird mir von vielen bis heute vorgeworfen und übel genommen. Mein ehemaliger Chef, zu dem ich immer ein tolles freundschaftliches Verhältnis hatte, hat mich mit seiner ebenfalls Mutter gewordenen Ex-Frau verglichen, die er wohl direkt vier Tage nach der Geburt auf den Senkel gegangen ist... Mußte mir dann hinterrücks so Sachen anhören wie: "Bei anderen gehts doch auch! Die soll sich mal nicht so anstellen!"
In der Zeit hab ich ordentlich in meinem vermeintlichen Freundeskreis aufgeräumt...
Es sind nicht wirklich viele übrig geblieben und viele davon sehe ich leider zeitbedingt nur selten! Aber die, die noch da sind, das sind wirkliche Freunde!

Ging es Dir ähnlich? Ich fand das teilweise so gemein und konnte auch gar nicht verstehen, wie so wenig Verständnis vorhanden sein konnte *kopfschüttel*
Heute bin ich froh, dass ich trotz aller Widrigkeiten damals die Kraft hatte, aufzuräumen!

Liebe Grüße, Stefanie (die sich grad ne Menge verschüttete Dinge von der Seele geschrieben hat)