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Geschrieben von sunnydani am 05.01.2021, 12:35 Uhr

Kleinkind zwingen

Also so richtig mit Körperkraft und Gewalt musste ich (bzw möchte ich auch nicht, wenn es nicht wirklich um etwas Überlebenswichtiges geht) meine Kinder nicht zwingen, meist klappte es bei mir doch mit Ablenkung, Motivation, Gerede, etc.
Aber wir haben, vorallem beim Kleinen, von Anfang an viele Termine, da er ein Therapiekind ist und der Große muss morgens auch pünktlich in der Schule sein bzw. ich an zwei Tagen in der Woche auch bei der Arbeit und unser Kalender ist somit schon von Terminen geprägt, die eben einzuhalten sind, ob die Kinder das gerade wollen oder nicht.

Was mir hilft oder geholfen hat, ich versuche es relativ stressfrei über die Bühne zu bringen, d.h. ich lasse uns genug Zeit, um auch etwaige Bockigkeiten oder Verzögerungen einzuplanen. Wir fangen somit früh genug an, uns zum Gehen herzurichten bzw. habe ich auch recht früh erklärt, wann wir eben losmüssen, mittels Sanduhr oder Wecker, der dann läutet und beim Großen auch recht bald mit der Uhr. Er wird im Februar 7 Jahre alt und kann die Uhr schon einige Zeit perfekt, dass er eben weiß, um z.Bsp. halb 8 müssen wir los.

Wenn sie sich gar nicht anziehen lassen wollten, hab ich gesagt, dann gehe ich eben alleine, wenn davor alle Ablenkungsversuche nicht geklappt haben. Ich bin dann auch beim Großen wirklich früher allein raus und er musste drinnen bleiben, da hat er dann geheult und hat sich dann problemlos anziehen lassen.
Ansonsten ist es eigentlich meistens mit Singen, Reden, Überlegen, was wir draußen oder eben auf dem Weg, wo auch immer hin, alles sehen werden, gegangen.
Der Kleine ist da irgendwie sowieso weniger hartnäckig als der Große, der lässt sich fast immer brav anziehen und kommt auch gut mit. Aber es gab schon auch Zeiten, in denen es eben schwieriger ging, weil einer der beiden gebockt hat oder sie gerade gestritten haben, etc. aber ich weiß nicht, irgendwie klappt es dann immer irgendwie. Ich bin da schon sehr klar und gebe ihnen zu verstehen, dass es eben jetzt gemacht wird und setze das durch. Aber irgendwie hat es doch bei uns geklappt, ohne dass ich eben grob werden musste (das würde ich nämlich auch nicht wollen).

Wenn mein Großer sich wirklich so gar nicht in den Sitz setzen wollte, mit Durchbiegen und so (so eine Phase hatten wir im Kleinkindalter auch), dann hab ich ihm gesagt, dann kann er nicht mitfahren und muss eben so lange hier warten, bis ich wieder zurück komme. Hat er natürlich mal ausprobiert. Da bin ich dann ins Auto gestiegen und hab mal angestartet, das hat gereicht, dass er gesehen hat, ich meine es ernst und sich dann anschnallen hat lassen. Ich muss aber schon auch sagen, ich war von Anfang an bei beiden Kindern konsequent und habe das, was ich angedroht habe, immer durchgezogen. Also sie wissen schon, dass ich das mache, was ich sage und deshalb lenken sie dann doch immer noch rechtzeitig genug ein. Mag sein, dass das auch einfach Glück für mich ist, aber bei uns geht dieser Weg so eben am besten.
Das Beschriebene hier ist dann aber wirklich die Ausnahmesituation, wenn gar nichts mehr geht und das kam in den knapp 7 Jahren, die mein Großer jetzt ist, vielleicht nur so oft vor, dass ich es an einer Hand abzählen kann. Ansonsten hab ich mir den Mund fusslig geredet und eben alle möglichen Tricks ausgepackt, dass er das gemacht hat, was ich wollte. Da haben wir gespielt, wer als erstes im Auto ist, ich hab ihn immer viel selber machen lassen, wir haben ein Anschnall-Lied gesungen, wir haben uns überlegt, welche Tiere wir auf dem Weg zum Arzt sehen, etc.

Also ich bin klar dafür, dass man den Kindern nichts mit Gewalt aufzwingen sollte, aber dass man sich trotzdem auch durchsetzen kann, wenn eben gewisse Dinge zu tun sind. Beim Zähne putzen oder Medizin nehmen z.Bsp. muss es auch einfach sein, da führt kein Weg daran vorbei, das ist wichtig für die Gesundheit und gehört erledigt, ob die Kinder wollen oder nicht. Auch bei meinem Kleinen bei wichtigen Arztkontrollen, manche Dinge müssen leider einfach wirklich sein. Eine Leitung im KH muss gelegt werden, auch wenn das nicht toll ist und ein Arzt nimmt sich auch nicht stundenlang dafür Zeit, da muss das Kind dann durch.
Und natürlich probiert man es zuerst, dass sie sich dazu überreden lassen, es wirklich ohne Gegenwehr zu tun, aber wenn das nicht klappt, dann muss die Medizin trotzdem hinein. Ob man es dann auf einen anderen Zeitpunkt verschiebt oder noch irgendeine Motivation findet oder ob man dann kurz festhält und es quasi mit "Augen zu und durch" macht, muss eh jeder für sich selbst entscheiden.
Aber bei Alltagswegen klappt es doch oft gut, wenn man früh genug anfängt, die Kinder darauf vorbereitet, vieles selber machen und mitentscheiden lässt und selber so ruhig wie möglich bleiben kann.

Alles Liebe!

 
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