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Geschrieben von Esmeralda am 05.01.2021, 11:52 Uhr

Kleinkind zwingen

Hallo,

meine Tochter ist 26 Monate alt.

Man kann ja viel darüber diskutieren, ob und wann man ein Kind zu etwas zwingen sollte oder wann man diskutiert oder dem Kind den Willen lässt. Aber das ist gar nicht mein Anliegen.

Egal wie, bei allen Eltern kommt mal der Punkt, an dem es einen wichtigen Termin gibt, den man einhalten muss o.ä. und man muss den Willen des Kindes übergehen und hat nicht viel Zeit.

Also sagen wir, in einer Situation findet ihr keine andere Möglichkeit, euer kleines Kind zu etwas zwingen.
Aber geht das überhaupt, schafft ihr das erfolgreich?

Ich bin gestern daran gescheitert, meine Tochter gegen ihren Willen anzuziehen und in den Autositz zu schnallen.
Sie streift sich die Schuhe mit dem jeweils anderen Fuß herunter, zieht die Arme durch die Ärmel zurück und als ich sie nur leicht bekleidet ins Auto setzte, bog sie so den Rücken durch und wollte sich aus dem Sitz schlägeln, dass ich es nicht geschafft habe, sie anzuschnallen.

Ich will ihr ja nicht den Arm brechen oder sowas!
Und beim Anziehen hab ich manchmal einen sich windenden kleinen Schlangenmenschen zwischen den Knien - da ist sie mir echt über.

(Übrigens hat meine Tochter eingelenkt, als ich echt aufgab und sie zuhaus bei Papa lassen wollte.)

Ich wollte einfach mal hören, wie das bei euch ist? Könnt ihr euch mit Körperkraft / Gewalt (also ohne Schmerzen oder Verletzungen natürlich) durchsetzen?

Was tun, wenn das Kind später in den KiGa und man selbst zur Arbeit muss?

VG

 
18 Antworten:

Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Sonnenkäferchen am 05.01.2021, 12:25 Uhr

Kinder merken, wenn es den Eltern wirklich ernst ist.
Gestern war es ja anscheinend nicht wirklich nötig, dass das Kind mitkommt, der Papa war ja da. Ich hätte mich da auf keinen Machtkampf eingelassen sondern halt entweder/ oder angeboten.

Bei Medikamenten zum Beispiel musste ich durchaus auch "Gewalt" anwenden, also gut festhalten meine ich damit. Wie sollen sonst notwendige Augentropfen ins Auge? Meistens war das nur einmal nötig und dann hat die Aussicht auf Belohnung geholfen.

Bei wichtigen Dingen gab es hier keine Diskussionen, da habe ich zur Not gemacht was gemacht werden musste. Ich habe nie ein Kind verletzt, aber gegen den Willen anschnallen gab es schon öfter mal. Immer mit der Wahl, freiwillig mitzumachen oder ich mache gegen den Willen. Später auch, alleine zu machen und ich überprüfe nur noch. Im Zweifel bin ich stärker als ein Kleinkind und kann es halten, ohne irgendwelche körperlichen Schäden zu verursachen.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von sunnydani am 05.01.2021, 12:35 Uhr

Also so richtig mit Körperkraft und Gewalt musste ich (bzw möchte ich auch nicht, wenn es nicht wirklich um etwas Überlebenswichtiges geht) meine Kinder nicht zwingen, meist klappte es bei mir doch mit Ablenkung, Motivation, Gerede, etc.
Aber wir haben, vorallem beim Kleinen, von Anfang an viele Termine, da er ein Therapiekind ist und der Große muss morgens auch pünktlich in der Schule sein bzw. ich an zwei Tagen in der Woche auch bei der Arbeit und unser Kalender ist somit schon von Terminen geprägt, die eben einzuhalten sind, ob die Kinder das gerade wollen oder nicht.

Was mir hilft oder geholfen hat, ich versuche es relativ stressfrei über die Bühne zu bringen, d.h. ich lasse uns genug Zeit, um auch etwaige Bockigkeiten oder Verzögerungen einzuplanen. Wir fangen somit früh genug an, uns zum Gehen herzurichten bzw. habe ich auch recht früh erklärt, wann wir eben losmüssen, mittels Sanduhr oder Wecker, der dann läutet und beim Großen auch recht bald mit der Uhr. Er wird im Februar 7 Jahre alt und kann die Uhr schon einige Zeit perfekt, dass er eben weiß, um z.Bsp. halb 8 müssen wir los.

Wenn sie sich gar nicht anziehen lassen wollten, hab ich gesagt, dann gehe ich eben alleine, wenn davor alle Ablenkungsversuche nicht geklappt haben. Ich bin dann auch beim Großen wirklich früher allein raus und er musste drinnen bleiben, da hat er dann geheult und hat sich dann problemlos anziehen lassen.
Ansonsten ist es eigentlich meistens mit Singen, Reden, Überlegen, was wir draußen oder eben auf dem Weg, wo auch immer hin, alles sehen werden, gegangen.
Der Kleine ist da irgendwie sowieso weniger hartnäckig als der Große, der lässt sich fast immer brav anziehen und kommt auch gut mit. Aber es gab schon auch Zeiten, in denen es eben schwieriger ging, weil einer der beiden gebockt hat oder sie gerade gestritten haben, etc. aber ich weiß nicht, irgendwie klappt es dann immer irgendwie. Ich bin da schon sehr klar und gebe ihnen zu verstehen, dass es eben jetzt gemacht wird und setze das durch. Aber irgendwie hat es doch bei uns geklappt, ohne dass ich eben grob werden musste (das würde ich nämlich auch nicht wollen).

Wenn mein Großer sich wirklich so gar nicht in den Sitz setzen wollte, mit Durchbiegen und so (so eine Phase hatten wir im Kleinkindalter auch), dann hab ich ihm gesagt, dann kann er nicht mitfahren und muss eben so lange hier warten, bis ich wieder zurück komme. Hat er natürlich mal ausprobiert. Da bin ich dann ins Auto gestiegen und hab mal angestartet, das hat gereicht, dass er gesehen hat, ich meine es ernst und sich dann anschnallen hat lassen. Ich muss aber schon auch sagen, ich war von Anfang an bei beiden Kindern konsequent und habe das, was ich angedroht habe, immer durchgezogen. Also sie wissen schon, dass ich das mache, was ich sage und deshalb lenken sie dann doch immer noch rechtzeitig genug ein. Mag sein, dass das auch einfach Glück für mich ist, aber bei uns geht dieser Weg so eben am besten.
Das Beschriebene hier ist dann aber wirklich die Ausnahmesituation, wenn gar nichts mehr geht und das kam in den knapp 7 Jahren, die mein Großer jetzt ist, vielleicht nur so oft vor, dass ich es an einer Hand abzählen kann. Ansonsten hab ich mir den Mund fusslig geredet und eben alle möglichen Tricks ausgepackt, dass er das gemacht hat, was ich wollte. Da haben wir gespielt, wer als erstes im Auto ist, ich hab ihn immer viel selber machen lassen, wir haben ein Anschnall-Lied gesungen, wir haben uns überlegt, welche Tiere wir auf dem Weg zum Arzt sehen, etc.

Also ich bin klar dafür, dass man den Kindern nichts mit Gewalt aufzwingen sollte, aber dass man sich trotzdem auch durchsetzen kann, wenn eben gewisse Dinge zu tun sind. Beim Zähne putzen oder Medizin nehmen z.Bsp. muss es auch einfach sein, da führt kein Weg daran vorbei, das ist wichtig für die Gesundheit und gehört erledigt, ob die Kinder wollen oder nicht. Auch bei meinem Kleinen bei wichtigen Arztkontrollen, manche Dinge müssen leider einfach wirklich sein. Eine Leitung im KH muss gelegt werden, auch wenn das nicht toll ist und ein Arzt nimmt sich auch nicht stundenlang dafür Zeit, da muss das Kind dann durch.
Und natürlich probiert man es zuerst, dass sie sich dazu überreden lassen, es wirklich ohne Gegenwehr zu tun, aber wenn das nicht klappt, dann muss die Medizin trotzdem hinein. Ob man es dann auf einen anderen Zeitpunkt verschiebt oder noch irgendeine Motivation findet oder ob man dann kurz festhält und es quasi mit "Augen zu und durch" macht, muss eh jeder für sich selbst entscheiden.
Aber bei Alltagswegen klappt es doch oft gut, wenn man früh genug anfängt, die Kinder darauf vorbereitet, vieles selber machen und mitentscheiden lässt und selber so ruhig wie möglich bleiben kann.

Alles Liebe!

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 13:25 Uhr

Dankeschön für deinen freundlichen Beitrag. :)

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 13:30 Uhr

Na ja, der Papa wollte eigentlich mitkommen und hätte dort auch etwas zu erledigen gehabt. Er saß ja schon im Auto, hatte sein Zubehör verstaut gehabt. Wir hätten dann alles mögliche auspacken und umplanen müssen.
Ich hatte es eigentlich schon sehr ernst gemeint, bzw. vorgehabt, sie zu zwingen.

Aber diese Autositzschnalle, die aus zwei Teilen besteht und eingepasst werden muss, die krieg ich schon kaum zu, wenn sie stillhält. Würde ich nie schaffen, wenn sie sich wehrt. Da hab ich einfach nicht genügend Hände für.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von blablug am 05.01.2021, 13:58 Uhr

Da wunder ich mich dann aber schon, warum dein Mann dir nicht geholfen hat. Er hätte sie doch festhalten können, während du sie anschnallst.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Monroe am 05.01.2021, 14:12 Uhr

Ihr seid da in etwas reingeraten, das euch beiden wahrscheinlich nicht gut tut.
Versuch doch mehr Zeit einzuplanen und schau, wie es vorher bei euch ist. Schaffe eine entspannte Atmosphäre und bereite deine Tochter rechtzeitig auf alles vor. Auch so kleine Kinder können kooperativ sein. Einfach schnappen und anziehen klappte auch bei meinen Kindern nie, ich habe aber viel mit ihnen gesprochen, auch als sie selbst noch nicht reden konnten, und habe alles erklärt. Alles was ivh mache, alles was sue machen, was wir als nächstes machen etc.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 14:13 Uhr

Ok, also die Erklärungen zu der Situation werden wohl noch länger dauern. :)

Da ist bei unserer Garagensituation gar kein Platz für. Der Kindersitz ist ja nach außen gedreht und die Tür geht so weit auf, dass ich gerade so weit alleine noch da dran passe.

Außerdem hat mein Mann gerade eine Hand- bzw. Fingerverletzung.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 14:14 Uhr

Das mach ich doch sonst immer. Das war jetzt die erste Situation dieser Art überhaupt.

Und ich hatte auch diesmal viel Zeit eingeplant, musst aber noch einige Dinge suchen und plötzlich war der Puffer weg. Das kann doch jedem mal passieren, findest du nicht?

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Monroe am 05.01.2021, 15:14 Uhr

Natürlich passiert das jedem mal. Ich hatte es so verstanden, dass es bei euch immer oder mindestens ziemlich oft so ist.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von emilie.d. am 05.01.2021, 16:26 Uhr

Man kann viel an Abläufen arbeiten (Spiele ins Anziehen integrieren, wer schneller ist, Anziehstraßen usw), damit es besser flutscht. Bei unserem Ältesten haben wir ihm als Kleinkind unsere Handys gegeben, wenn er Zähne putzen sollte oder gewickelt wurde.

Eigentlich bekommt man doch Kleinkinder über Belohnung / Privilegienentzug zu Allem? Nicht dass so ein Weg sehr erstrebenswert ist, schöner ist natürlich, dass ein Kind aus Überzeugung so Dir folgt. Aber wenn moegens Kinderliedergedudel dazu führt, dass sich ohne Meckern und Maulen angezogen und auf den Kigaweg gemacht wird, sind doch alle entspannter.

Aber meine Kinder in den Sitz prügeln musste ich nie, wenn Du das meinst. Ich glaube auch, dass man über Bestrafung echt in eine Sackgasse läuft, das schaukelt sich nur hoch.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 18:14 Uhr

Nein, gar nicht.

Ironischerweise könnte das vielleicht das Problem mitverursacht haben.

Meine Tochter ist es gewohnt, dass wir uns gerade beim Aufbrechen Zeit lassen. Und dabei so ein bisschen rumblödeln.
Entfiel halt gestern.


LG

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 18:30 Uhr

Ja, normalerweise hab ich auch etliche Tricks, um sie zum Mitmachen zu bewegen.
Gestern musste ich aber wirklich pünktlich sein und der Puffer war schon aufgebraucht.
Ich dachte aber auch nicht, dass sie sich so dermaßen hochschaukeln und wehren würde.

Natürlich hast du Recht, man fährt viel besser mit diesem spielerischen Miteinander. Macht mehr Spaß und ist oft schneller als gegen Widerstände zu arbeiten...

Unsere Tochter hat gerade einen neuen Höhepunkt in ihren Autonomiebestrebungen. ;) Mit Überreden oder selbst mit der Lieblings-Knabberei ist in manchen Fällen nichts mehr zu machen. Manchmal müssen wir ihr auch Zeit geben, um sich wieder zu beruhigen. Ist ja auch ok. Schön, dass sie überhaupt schon von allein wieder herunterkommt! Aber kostet halt alles Zeit. :) Und so, wie sie es gemacht haben möchte, kostet halt ALLES mehr Zeit. ;)

Also eine andere Userin meinte ja, sie könne ihr Kind notfalls gewaltsam anschnallen. Glaub ich ihr. Ist eigentlich auch wichtig für Notfälle, Fahrt zum Krankenhaus und so.
Aber ich, ich kriege das nicht hin. Bin ich momentan echt der Meinung, es ging nicht.
Weiß nicht, ob ich im echten Notfall über mich hinaus wachsen könnte, aber ich bräuchte da mehr Hände, als ich habe und mit der blöden zweiteiligen Schnalle komme ich schon in Ruhezeiten kaum klar.

Gewaltsam gegen ihren Willen geduscht, das hab ich schon gemacht. Tat mir in der Seele weh, so hat sie geschrien. Aber sie war wund, und wollte sich das Kacka nicht vom Po wischen lassen.
Aber das war eine Zappelei, ich wäre fast mit ihr zusammen hingefallen, so ganz wohl ist mir dabei nicht.

Privilegienentzug hab ich noch nie gemacht. Na ja, außer, dass es kein Obst gibt, höchstens, wenn die deftige Mahlzeit jetzt doch gegessen wird. Sonst würde sie nur noch Obst essen...
Was hast du da schon gemacht?

Auch bestraft haben wir sie nie. Das sollte ja gestern keine Bestrafung sein, wenn sie nicht sicher mitfahren kann, muss sie eben ins Haus.
Bestrafen würde m.E. auch keinen Sinn machen, ich sehe momentan, dass das ihr Trieb zur Selbstbehauptung als schwaches Kind in einer großen Welt ist.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Nina677 am 05.01.2021, 20:19 Uhr

Hallo,

ich fühle echt mit dir, gerade das Thema mit dem Kindersitz und anschnallen hatten wir vor ein paar Wochen auch erst und ich war hinterher fix und fertig... (also nicht falsch verstehen, ich hab keine Gewalt angewendet, sie aber halt in ihren Sitz zurückgedrückt und dann mehr schlecht als recht angeschnallt).

Beim zweiten Mal, als sie wieder nicht einsteigen wollte und sich auch durchgestreckt und wie wild gestrampelt hatte, hab ich sie wieder rausgenommen und vor der Autotür auf den Boden gesetzt... das hat sie offensichtlich total irritiert, sie hat mit einem Schlag aufgehört zu weinen und mich nur angeschaut. Danach ist sie dann selbst in ihren Sitz reingekrabbelt und ließ sich anschnallen.

Und wie du sagst, es gibt Situationen, da ist der Puffer halt einfach aufgebraucht und man muss dann los. Ich versuche wirklich immer, genügend Vorlaufzeit einzuplanen, sei es zu Hause oder bei sonstigen Situationen (z. B. aufm Spielplatz: noch einmal rutschen, dann gehen wir nach Hause) - aber sie ist erst 2 Jahre, ich glaube, sie kann das zeitlich noch nicht begreifen.

Und dann hab ich mir schon oft die Frage gestellt, wie machen das denn Mamas mit Zwillingen oder mehreren Kindern? Da kann man gar nicht so ausgiebig alles ausdiskutieren und Zeitpuffer schaffen, da muss es dann auch einfach mal so sein.

Ich unterscheide aber mittlerweile auch zwischen wichtigen Dingen (Anschnallen, Zähneputzen, Medikamentengabe, an der Straße an der Hand laufen etc.) und Dingen, die nicht "essentiell" wichtig sind: heute wollte sie z. B. bei Schnee und Matsch lieber ihre Gummistiefel statt die gefütterten Winterstiefel anziehen, ich hab ihr zweimal gesagt, dass die Winterstiefel besser sind. Nein, sie wollte unbedingt die Gummistiefel anziehen - ja dann bitte schön - ich hatte die Winterstiefel dabei und nach ca 15 Minuten kam "Mama kalte Füße"

Beim Zähneputzen hatten wir das ein- oder zweimal, dass sie partout nicht wollte, aber trotzdem musste (das war dann auch nicht wirklich gründlich geputzt, nur kurz einmal oben und unten drüber geschrubbt) und seitdem war das nie wieder ein Thema.

Ich befürchte aber schon, dass wir bestimmt auch mal diejenigen sein werden, die ihre Tochter morgens im Schlafanzug oder ähnliches in der Kita abgeben werden

Ach und ich hab übrigens hier im Forum auch mal bei Frau Ubbens nachgefragt, hier ist ein Teil ihrer Antwort, vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen:

"Unterwegs ist es leider nicht immer möglich geduldig abzuwarten, so dass Ihre Tochter (und Sie) durch so manche Stresssituation durchmüssen wie z.B. das Reinsetzen in den Kindersitz. Da bleibt nur, konsequent und ohne viel reden zu handeln, damit das Prozedre nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Sie haben ja schon die Erfahrung gemacht, dass Ihre Tochter sich schnell beruhigt. Ihrer Tochter schadet es nicht, wütend zu sein. "

Ich wünsch dir viel Geduld und Durchhaltevermögen

Viele Grüße

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Schnegge89 am 05.01.2021, 21:31 Uhr

Kinder werden doch von Anfang an zu Dingen gezwungen, sie entwickeln nur nach und nach andere Methoden sich dagegen zu sträuben und zu wehren.

Das mit dem Schuhe abstreifen hatten wir mit anderthalb. Da war zum Glück gerade Sommer und sie lief den Weg ohne Schuhe. Das hat ihr nicht gefallen, es hat gepiekst. Das ging vielleicht 3 oder 4 mal so und seitdem blieben die Schuhe dran. Es wird grundsätzlich immer vergleichbare Situationen geben. Entweder, weil das Kind testet, wie weit es gehen kann oder weil es eben gerade etwas für sich wichtigeres im Sinn hat. Es lernt, wann es Sinn macht, sich durchsetzen zu wollen und wann es angebracht ist, zu machen, was einem gesagt wird. Das ist anstrengend und immer mal wieder von schwierigeren und einfacheren Phasen geprägt.

Ich habe meine Einjährige auch schon hochgenommen und bin mit ihr gegangen, wenn sie gerade einen Wutanfall hatte. Einfach, weil Einjährige nun mal noch nicht zu Einsicht in der Lage sind und Trotz ein altersgerechtes Verhalten ist. Bei einem Fünfjährigen oder Zehnjährigen würde ich anders vorgehen.

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 23:04 Uhr

Vielen Dank, Nina, für deinen einfühlsamen und hilfreichen Beitrag.

Man fühlt sich ja immer gleich besser, wenn es anderen auch so geht. ;)

(Obwohl ich natürlich auch die Antworten respektiere, wo es Leuten anders geht.)

Ich bin und bleibe (leider? glücklicherweise?) Einzelkindmama, aber ich weiß auch nicht, wie das alles mit mehreren Kindern klappt. Wobei, manchmal hat man Glück und das ältere Geschwister leitet das kleinere an.

Wir haben mittlerweile auch mehrere Exemplare Schuhe / Außenkleidung, weil es oft nur über Diskussion und Auswahl geht... :)

Noch eine Klarstellung, nur wegen der Begriffe. Du schreibst, du hast sie in den Sitz gedrückt. Das ist ja Gewaltanwendung, natürlich eine legitime und keine verletzende.
Ich schreibe das jetzt nur, weil ich ja hier öfter von Gewalt schrieb und es mir natürlich nur um keine Schmerzen auslösende, keine körperlichen Schäden zufügende Gewalt geht.

LG

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 05.01.2021, 23:10 Uhr

Ja, ich denke, ab einem gewissen Alter ist der Zug für mich definitiv abgefahren, dass ich sie körperlich überwältigen könnte.

Es ist ja auch gut, dass die Kinder sich versuchen durchzusetzen.
Würden sie das nicht tun, wären sie wohl misshandelt worden oder hätten einen Knacks.

Aber ich bin erstaunt, wie geschickt sie sich mittlerweile schon zur Wehr setzt.
Sie kann inzwischen quasi die Schultern in den Körper versenken (mit hochgestreckten Armen), so dass sie mir beim Versuch, sie hochzuheben manchmal echt durchrutscht.
Also sie mal total übermüdet einen Frustrationsanfall hatte, hätte sie sich fast vor mir durch vom Wickeltisch geschlängelt. o.O Angst kennt sie da auch nicht mehr, es wird echt schwierig, sie da zu schützen.

VG

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Nina677 am 06.01.2021, 13:48 Uhr

Hallo Esmeralda,

ja das mit den Begriffen und Beschreibungen ist tatsächlich immer ein bisschen schwierig... ich hoffe sehr, dass meine Beschreibung nicht so rüber kam, als dass ich Gewalt anwenden musste, die ihr Schmerzen bereitet hat.

Wenn man es so will, zählt ja bereits ein zurückhalten bzw. festhalten am Arm (z. B. um zu verhindern, dass sie auf die Straße rennt) auch zu Gewaltanwendung...

viele Grüße

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Re: Kleinkind zwingen

Antwort von Esmeralda am 03.02.2021, 11:40 Uhr

Ja, das stimmt.
VB

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