Ja, hatten wir auch...

Diese Phase hatten wir auch. Dein Sohn macht jetzt gerade einen großen Entwicklungssprung: Seine Wahrnehmung weitet sich jetzt stark, seine Welt wird sehr unübersichtlich und groß. Da gibt es Sicherheit, sich nochmal ein wenig kleinkindlicher zu verhalten und bei Mama und Papa „festzuhalten“.

Gleichzeitig ist er im schönsten Selbständigkeitsalter, entdeckt also auch sein eigenes Ich, seine Persönlichkeit, seinen eigenen Willen. Das macht zum einen „trotzig“, zum anderen ist es auch eine Chance: Ihr könntet ihn sehr vieles jetzt selbst tun lassen, bzw. ihn immer wieder dazu anregen. Anziehen, Körperpflege, sich duschen, seine Anziehsachen (aus einer Auswahl) selbst auswählen, beim Putzen helfen - all so etwas. Klar braucht er da noch Nachbesserung, aber er darf es einfach schon versuchen. Weckt hier immer wieder seinen Ehrgeiz, dann traut er sich bald auch mehr zu.

Wenn er trotzdem bei bestimmten Dingen möchte, dass Ihr sie für ihn macht, würde ich es genau so machen, wie Du es beschreibst: Dann bleibt es auch bei Papa bzw. Mama, es wird nicht hin und her gewechselt. Dein Sohn wünscht sich eine klare Linie und Orientierung, auch wenn er scheinbar motzt. Er will gar nicht der Boss sein, das würde ihn überfordern - das Hin und Her ist bei ihm keine bewusste Provoziererei, sondern einfach Unsicherheit. Er entdeckt gerade seinen Willen, weiß aber noch nicht wirklich, was er möchte - er probiert sich aus. Deshalb sollte man das Hü und Hott nicht mitmachen, sondern klar und ruhig bleiben.

LG