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Geschrieben von ***Sandra*** am 13.11.2005, 21:12 Uhr

an Kiaras mum

hm, dazu muß ich nun auch einmal senften.

ich finde es recht vermessen, allen "konsequent"-eltern gestörte kinder anzuhängen. und auch nicht alle kinder nehmen jedes erziehungskonzept gelich gut an. und um konzepte handelt es sich immer, egal welches man selbst für sich und seine kinder umsetzt. ebenso finde ich die bemerkung: wer nachts seine ruhe haben will, hätte keine kinder in die welt setzten dürfen (oder so ähnlich) nicht nett! denn was schlaflose nächte bedeuten, ist auch für jeden anders. mein mann braucht z.b. min. 7 stunden ruhigen schlfa, sonst ist er "kein mensch" mehr. naja, mir wären so 5 ganz lieb ;-))) notfalls gehen auch weniger. dennoch ist mein mann ein mehr als liebevoller vater!

ABER: ewiges weinen-lassen hat sicher noch nie jemandem gut getan, auch wenn es jahrzehntelang so gehalten wurde. aber die vielen jahrzehnte/jahrhunderte wurde es auch anders gehandhabt.... andererseits gibt es auch kinder, denen zu viel nähe nicht gut tut. unser sohn z.b. ist einer davon. er KANN so z.b. nicht bei uns im bett schlafen. d.h. langsam hat er es gelernt. aber als baby? nein, er konnte es nicht. vielleicht, weil er gemerkt hat, dass wir uns dabei auch unwohl fühlten? ich hatte z.b. immer angst (begründete, wie studien ja mittlerweile belegen), dass mein kind ersticken könnte, weil wir selbst, mein mann und ich, recht unruhige schläfer sind. wir benötigen eine menge platz - jeder für sich! seltsamerweise kann unsere tochter prima bei uns schlafen, obwohl ich da genauso unruhig bin.

jedes kind ist anders. alle eltern sind anders. jeder muß für sich bitte das konzept finden, womit er/die familie gut zurecht kommt. und ich finde es immer sehr schade, wenn gerade hier im forum eltern oft so einseitig "angegriffen" werden, die für sich entscheiden: "ich nehme mein kind nachts nicht in mein bett, ich kann/möchte es nicht. und es macht mich fertig, jede nacht aufzustehen, ich möchte es gerne anders haben."

denn auch eltern haben bedürfnisse. sicher können wir großen diese besser hintenanstellen. aber für wie lnage? und wie gut bekommen einem kind eltern, die sich verbiegen, weil sie sich zwingen, so zu sein, wei die umwelt "neuerdings" meint, wie eltern sein sollen? hm, ich habe da eine freundin, da nahm sich fest vor, ihre kinder nie, nie, nie weinen zu lassen. hat sie auch (soweit ich es beurteilen kann) geschafft. aber das ergebnis? sie fühlt sich selbst nicht wohl in ihrer haut, ihre kinder sind äußerst trotzig, haben massive verlustängste (wehe, mama geht! ) und irgendwie meinte sie mal zu mir, sie bewundere dir eltern, die da einfach mal dicht machen können. sie könne es nicht, alle hätten ihr doch gesagt, wie wichtig es für kleine kinder sei, dass eltern immer da sind, bei jedem mucks reagieren sie selbst fühle sich aber (für sich persönlich betrachtet) nicht gut dabei! es geht ihr an die substanz. ob DAS dann gut ist für die kinder??? ich weiß nicht... bezweifle es aber stark!

ich möchte hier weder eine lanze für das "schreien-lassen" (nein, sicher nicht. alleine die vorstellung, da graut mir! )noch für das "ich-kümmere-mich-bei-jedem-muckser" brechen. ich möchte nur zu bedenken geben, dass pauschalisieren noch keinem gut getan hat. und das man eltern immer mehrere möglichkeiten aufzeigen sollte, wie es gehen KANN. und niemanden angreifen sollte (auch nicht indirekt), wenn er es anders macht. denn ich glaube schon, dass man gerade in der heutige zeit, wo es ständig alle möglichen studien, theorien usw. gibt (die sich übrigens auch alle paar jahre dann mal wieder ändern, weil wieder etwas ganz anderes herausgefunden wird. man betrachte nur mal die letzten 3 generationen, es reicht als beispiel das thema stillen, nachst schlafen oder ernährung... stets diametral von einer generation zur nächsten) eltern eh schon so verunsichert sind! gab es eine generation vor uns, die sich über soooo vieles einen kopf gemacht hat? sicher nicht. was einerseits gut ist (wo kämen wir hin, wenn wir keine fortschritte machen würden? ) aber andererseits auch nicht immer gut sein muß!

was meint ihr, wie oft ich angemacht wurde, weil WIR uns für eine hausgeburt entschieden hatten, eine geburt in ruhe, für uns daheim, ohne hektik, ohne eingriffe von allzubesorgtem klinikpersonal, eine geburt (inkl. nachgeburt) in UNSEREM tempo... und wie ich angeguckt wurde, weil ich meine kinder getragen habe. auf dem arm, im tuch (ja auch daheim bei der hausarbeit im tuch) - es tat ihnen gut! und trotzdem habe auch ich nachts meinen punkt gehabt, an dem ICH nicht mehr konnte, an dem ICH für mich gesagt habe: da macht jemand den molli mit mir. und da habe dann auch ICH ein bedürfnis...

als mutter kann und muß ich mich nicht aufgeben. meine bedürfnisse sind ebenso zu werten wie die meiner kinder. und irgendwann hat man auch als mutter ein recht darauf.

wie man dieses dann umsetezt, das ist so verschieden... warum darf das auch nicht verschieden sein? die menschen sind auch so verschieden!

und ich kann nun durch meine beiden sagen: auch jedes kind nimmt jedes konzept anders an. was für meinen sohn gut war, ist für meine tochetr noch lange nicht gut!

das allerschlimmste für mich ist "stillstand" und eingleisigkeit. man muß sich selbst überdenken können, mit seinen kindern mitgehen und MIT ihnen leben. sie wollen von mir respektiert werden, mit ihren bedürfnissen, sorgen und nöten, all den guten und schönen dingen - aber ich möchte auch von ihnen respektiert werden! das ist ein immerwährendes ausloten, sich überdenken, kommunizieren - und fehler machen gehört dazu!

was ich besonders interessant finde, ist zu beobachten, wie kinder später dann selbst erziehen... aber das ist nun ein ganz anderes thema und ich war schon so sehr ausschweifend *g*

verzeiht es mir und wer bis hierhin durchgehalten hat: *respekt* es möge mir niemand böse sein, ich möchte auch niemadem zu nahe treten, ich wollte nur mal ausführlicher sagen, was mir schon lange zu diesem thema auf dem herzen liegt!

lg,
sandra

 
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