Geschrieben von Ellie80 am 15.01.2020, 21:18 Uhr

4jährige anstrengend

Hallo!

Ich habe ein großes Problem mit meiner Tochter. Sie ist jetzt 4 1/2 Jahre alt und unser mittleres Kind. Sie ist zur Zeit extrem anstrengend. Wenn ihr etwas nicht passt, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, wird geheult.
Auch will sie zur Zeit immer Sachen haben oder machen, die bei uns einfach tabu sind. Z. B. Fragt sie am Wochenende vormittags, ob sie Gummibärchen haben darf. Bei uns gibt es die Regel: vor dem Mittagessen keine Süßigkeiten! Und das ist schon immer so gewesen. Trotzdem fragt sie jetzt immer wieder nach Süßigkeiten. Sag ich nein, fängt sie an zu bitten und zu betteln, versucht es dann mit Erpressung (wenn ich jetzt keine Gummibärchen bekomme, komme ich auch nicht mit raus auf den Spielplatz, usw). Da ich bei diesen Dingen sehr konsequent bin, bleibe ich bei meinem nein. Daraufhin fängt sie lautstark an zu brüllen und zu weinen und es hagelt Schimpfwörter(blöde Mama usw).
Das ist nur ein Beispiel, ähnliche Situationen spielen sich hier täglich bestimmt 2-3mal ab.
Das geht jetzt seit bestimmt 2 Monaten so und nervt mich nur noch. Sie bekommt exklusiv Zeit, dann ist es auch besser, aber die kann ich ihr mit Job und zwei Geschwistern halt nicht immer geben. Es zerrt so an meinen Nerven. Ich habe es schon mit positiver Verstärkung versucht, wenn sie „gute“ Phasen hatte, aber es kommt trotzdem immer wieder. natürlich liebe ich sie, aber Manchmal habe ich das Gefühl, das ich sie nicht mehr leiden mag, das ich tatsächlich Probleme mit ihrem Charakter habe.
Hat jemand Tipps für mich, wie wir aus der Situation rauskommen?
Danke und liebe Grüße

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7 Antworten:

Re: 4jährige anstrengend

Antwort von sunnydani am 16.01.2020, 9:26 Uhr

Ich finde, du machst das ganz gut, wie du reagierst.

Mein Großer hat auch so ein Temperament und hat seine Grenzen tausendfach ausgetestet. Wir hatten auch Phasen, in denen er einen Wutanfall nach dem anderen hatte.

Ich bin aber auch immer konsequent geblieben und irgendwann wurde es besser. Er hat gemerkt, es hilft ihm nichts und er hat auch gelernt, seinen Frust irgendwann besser zu kontrollieren bzw. sich besser verbal auszudrücken, was ihn gerade stört oder ärgert. Ich habe ihm schon immer wieder auch Wahlmöglichkeiten bei gewissen Dingen gelassen, aber in manchen Fällen geht es nicht, so wie bei deinem Beispiel mit dem Naschen. Das hatten wir auch, bei uns hat es phasenweise immer einmal täglich nach dem Mittagessen etwas zu naschen gegeben. Und das hat er auch genau gewusst und trotzdem oft genug gebrüllt, weil er eben auch zu anderen Zeiten bzw. öfter was wollte. Mittlerweile braucht er zeitweise nicht mal das Naschen nach dem Mittagessen, also es gibt Tage, an denen gar nicht genascht wird. Aber wenn er naschen will, weiß er, es ist einmal am Tag.
In der Weihnachtszeit war etwas Ausnahme, da gab es mehr, aber seit eineinhalb Wochen haben wir es wieder auf unseren normalen Rhythmus eingeschränkt und es ist kein Problem mehr für ihn.
Er ist jetzt aber auch schon knapp 6 Jahre alt und vor ein bis zwei Jahren hatten wir auch noch viel mehr Kämpfe mit ihm.

Und in manchen Zeiten hat er bei allem, was nicht nach seinem Kopf ging, getobt.
Es ist anstrengend, aber wir können nicht mehr tun, als für sie da sein und klar in unseren Grenzen sein, denn das gibt ihnen auch Sicherheit, auch wenn es im Moment nicht so aussieht.
Gerade diese Kinder brauchen die meiste Struktur, also bei meinem Großen ist es zumindest so.

Und immer auch das Positive im Kind sehen, auch in schwierigen Phasen, sonst spüren sie das, dass sie immer diejenigen sind, die nerven und Stress machen.
Ich habe mir jeden Tag gedacht, egal wie anstrengend er war, was ich an diesem Tag gutes und schönes mit ihm gehabt habe, und es gab jeden Tag etwas, denn er ist trotz seines starken Charakters und seiner Willensstärke bzw. seinem teilweise aufbrausenden Wesens so ein liebes, gutes Kind, das sehr kreativ, höflich und hilfsbereit ist und ja... einfach liebenswert, egal wie stressig der Tag auch mit ihm war und wie sehr er seinen Kopf durchsetzen wollte.
Der Blickwinkel ins Positive hilft uns selber dann oft, dass wir einfach besser mit der Herausforderung umgehen können.

Mach weiter so, wie du es machst! Irgendwann wird diese Phase auch wieder vorbei gehen.
Ich wünsche dir starke Nerven und ein gutes Durchhaltevermögen!

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Re: 4jährige anstrengend

Antwort von Monroe am 16.01.2020, 12:09 Uhr

Geht sie in den Kindergarten?
Vielleicht hat sie einfach nur Hunger, wenn sie nach Gummibärchen fragt!? Wäre zumindest eine Möglichkeit, die man ausschließen sollte.
Das Alter 4 empfand ich bei meinen Großen auch als sehr anstrengend. Allerdings gingen die in den Kindergärten und hatten dadurch nachmittags auch immer mal eine Verabredung und waren dadurch beschäftigt und ich konnte auch Mal durchatmen und mit den Geschwistern was machen.

Versuch rauszufinden, was dahintersteckt, wenn sie anstrengend wird. Ist es dir Art, wie du mit ihr redest oder fehlt ihr gerade was ganz anderes?
Viele Wutausbrüche lassen sich mit den richtigen Worte. Schon vermeiden.
Statt nein vielleicht lieber was anderes aktzeptables zu essen anbieten oder den Kompromiss, jetzt am Vormittag kann sie Obst/Brot/Müsli essen und nach dem Mittag darf sie ein paar Gummibärchen.
Man muß sich zum einen bewusst machen, dass Unterzuckerung/sinken des Zuckerspiegels zu Gereiztheit führt undan somit in einem Teufelskreis steckt, wenn der Zuckerspiegels immer rasant ansteigt (beim Verzehr von Süßem) und dadurch auch rasch wieder abfällt. Evtl ist es für euch einen Versuch wert, wenn ihr eine Zeitlang Mal "vergesst" Süßigkeiten zu kaufen und sie dadurch keine bekommt. Möglicherweise liegt sich das Problem dann von selbst.an muß es allerdings länger als 3 Tage durchhalten, um einen wirkli h merklichen Effekt zu spüren

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Re: 4jährige anstrengend

Antwort von Baerchie90 am 16.01.2020, 15:41 Uhr

Ich habe einen recht temperamentvollen Sohn, das war allerdings schon immer so. Bei ihm habe ich schnell angefangen mir meine "lohnenswerten Kämpfe" auszusuchen und ansonsten auch mal fünfe gerade sein gelassen.
Ansonsten sehe ich mir Situationen, bei denen ich regelmäßig mit den Kindern kollidiere, mal genauer an. Was will das Kind? Was will ich? Wie bekommen wir beide unseren Willen?

Bei Süßigkeiten hat sich bei uns ein wöchentlicher Vorrat für jeden bewehrt (so können sie selbstbestimmt naschen, während ich die Menge bestimme = alle happy), ist dieser aufgefuttert, ist er halt weg, Nachschub gibt's dann beim nächsten Einkauf. Das ist logisch und nachvollziehbar für meine Kinder im Gegensatz zu "Ich habe hier Gummibärchen, die könnte ich dir jetzt geben, will ich aber halt nicht." (Oder welchen Unterschied macht es, ob jetzt vormittags oder nachmittags ein paar Gummibärchen gegessen werden?)

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Re: 4jährige anstrengend

Antwort von Ellie80 am 16.01.2020, 16:45 Uhr

Danke für eure Antworten!

Hunger hat sie nicht, wenn sie vormittags Süßigkeiten haben möchte. Zumindest möchte sie keine Alternativen (Obst, Joghurt, usw).
Wenn sie vormittags Süßigkeiten ißt, mag die das Mittagessen nicht mehr. Weniger weil sie satt ist, viel mehr wahrscheinlich wegen des Geschmacks.

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