Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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von Gustavina  am 24.07.2022, 0:21 Uhr

Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Ich verstehe dich! Meine Mutter hat uns mit Mitte/Ende 30 bekommen - problemlos, direkt erster ÜZ, keine Wehwehchen. Im Umfeld gibt es so viele „Unfall“-Kinder. In der Familie auch ein paar, zudem mehrere Zwillinge und viele weitere ÜZ1-Kinder (Mütter Ende 30). Allgemein wird uns in der Familie eingeschärft, dass wir auch mit Ü50 extrem aufpassen müssen, weil wir ja so extrem fruchtbar wären.

Ich wollte direkt mit Mitte 20 Kinder haben, damit bei mir auch sicher alles gut läuft.
Kind 1 klappte tatsächlich auch ganz gut, nicht ÜZ1, aber immerhin. Allerdings wollte die zweite Schwangerschaft auf sich warten lassen - diese war dann eine frühe Fehlgeburt. Bin ohne Periode dazwischen wieder schwanger geworden und hatte dann am Ende des ersten Trimesters eine so schlimme Fehlgeburt, dass ich fast verblutet wäre und sie daher überlegten meine Gebärmutter in einer Not-OP zu entfernen. Drei Tage vorher wurde grade eine Schwangerschaft in der Familie verkündet (10 Jahre älter), die quasi den identischen ET hatte.
Es war niederschmetternd.
Und ich hatte unglaubliche Angst, dass es kein weiteres Kind für uns gibt; zwei war für uns beide eigentlich immer die Untergrenze. Klar, jammern auf hohem Niveau, aber aus eigenem Trauma heraus wollte ich nie nur ein Kind haben.

Irgendwann kam meine nächste Periode dann und ich war sehr traurig und ängstlich - und ehrlicherweise auch neidisch. Warum dürfen andere, mit statistisch schlechteren Chancen (Alter, Verhütungsunfälle, etc.) so problemlos schwanger sein und ich nicht? Naja. Nach dieser einen Periode wurde ich zum Glück wieder schwanger, konnte mich aber nicht sehr drüber freuen. Die Bilder der Operationen (die schlimme FG brauchte zwei OPs) waren noch zu frisch, zu stark die Sorge, wieder stationär zu sein und sich nicht um K1 kümmern zu können. Die Angst war so groß, dass ich bis zum Schluss kaum über die Schwangerschaft sprechen konnte und es den meisten Freunden gar nicht erzählte - ich konnte erst aufatmen, als mein Kind auf der Welt war. Das mag extrem sein und mir ging es auch nicht die ganze Zeit schlecht oder so (keine Depression, Angststörung o.Ä.). Aber ich hatte einfach so eine Sorge davor, andere einzuweihen und ihnen kurz später (wieder) sagen zu müssen, dass es weg ist; das hat mich bei der FG sehr geschafft.

Versuch, so entspannt wie möglich zu sein. Helfen dir Zahlen? Mir schon. Die Chancen auf eine Schwangerschaft je Zyklus liegen wohl bei 20-30%. Das heißt, dass es gar nicht unnormal oder schlimm ist, wenn man mehr als 2-3 Zyklen braucht um schwanger zu werden und das das auch gar nicht an uns liegt, sondern in der Natur der Sache.

Sei wütend, sei enttäuscht, aber verrenn dich nicht. Such nach einem neuen Job - vielleicht klappt es vorher und du bleibst noch im alten oder du startest erst im neuen durch. Kümmere dich um dich. :)

 
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