Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von rotkehlchen25 am 22.07.2022, 15:08 Uhr

Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Hallo, ihr Lieben

Ich hatte am Anfang des Jahres in der 6SSW eine Fehlgeburt (im ersten ÜZ) und darauffolgend ein paar Monate Krankheit (wegen Covid). Jetzt bin ich in ÜZ3 und ich will mich gar nicht freuen oder mir vorstellen, dass ich schwanger bin. Weil ich so Angst habe, enttäuscht zu werden.

Auch habe ich eine Arbeitsstelle mit festem Vertrag. Aber eigentlich mag ich meine Arbeit überhaupt nicht. Ich bin nur geblieben weil es so praktisch war wegen der Familienplanung. In meiner Familie gibt es eigentlich keine FG und meine Mama und Oma sind immer so stolz auf ihre schnellen, problemlosen SS gewesen.... Ich würde am liebsten den Job wechseln und gar nicht mehr an Schwangerschaft denken, bis es doch passiert. Ein Baby zu haben ist momentan mein grösster Wunsch.

Mein Mann versteht gar nicht, warum ich nicht mehr optimistisch bin. Im 2 Wochen könnte ich doch positiv testen. Aber mich würde ein negativer Test so enttäuschen, dass ich am liebsten gar nicht darüber nachdenke :( es ist auch nicht so leicht, weil 2 Freundinnen von mir zur gleichen Zeit wie ich schwanger geworden sind (beide ungeplant und wollten es eigentlich nicht)

Nur mal ein paar Gedanken, die ich loswerden wollte

Liebe Grüsse

 
4 Antworten:

Re: Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Antwort von Fuchsi1986 am 22.07.2022, 18:22 Uhr

Hey, das tut mir leid für dich, dass das passiert ist!

Ich kann dich da verstehen, ich hatte meine Ausschabung nach MA am 06.06.22 und warte gerade sehnsüchtig auf meine erste Mens... (wollte eine warten auf jeden Fall.. naja).

Vielleicht wäre es gut, wenn du dich um dich selbst kümmerst und schaust, was dir grade guttut. Deine Psyche ist ja auch wichtig und wenn dein Job so blöd ist, wäre es vielleicht echt gut, wenn du was anderes suchst. Klar ist es praktisch für die Familienplanung, aber wenn's dir jetzt echt nicht gutut psychisch, nützt das ja alles nichts. Ein Kind hätte auch definitiv mehr von einer gesunden Mama, die auch ihre eigenen Bedürfnisse wahrnimmt, als eine Mama die eigentlich total unzufrieden ist mit ihrer Lebenssituation...

Auch meine Gedanken dazu, ich wünsche dir alles Gute

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Re: Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Antwort von Nan89 am 22.07.2022, 21:23 Uhr

Guten Abend,

Ich kann dich absolut verstehen war in fast der selben Situation. Arbeit, unbefristeter Vertrag, nur nicht wirklich zufrieden. Für die Familienplanung absolut beruhigend. Habe mein Baby letztes Jahr auch in der 9. Woche verloren. Es hat fast ein Jahr gebraucht bis ich wieder Schwanger wurde. Mein Partner und ich waren auch oft traurig nach den Tests die negativ ausfielen. Das dein Partner so gelassen ist könnte auch sein weil er stark für, beide sein muss und außerdem evtll. nicht zulassen möchte das man eine allgemeine Blockade gerät. Jedenfalls würde ich dir raten aufgrund der jetzigen Situation einen kompetenten Psychologen aufzusuchen die können sehr gut helfen in solchen Situationen. So hatte ich es gemacht ein unbefristeter Vertrag kann da sehr hilfreich sein ich war krankgemeldet bis ich wieder Schwanger wurde aufgrund meiner Psyche und eben der fast identischen Situation in der du gerade bist. Jedenfalls zum Thema Schwangerschaft nicht unterkriegen lassen irgendwann wird er auch wieder positiv wenn nicht dieses Mal dann eben wann anders. :)) Ich wurde schwanger als ich immer zufriedener mit mir wurde durch Sport, Ernährungsumstellung u.s.w also wo das Thema Schwangerschaft nicht mehr das einzigste Thema war. Natürlich braucht es Zeit und die solltest du dir nehmen und auch Heilung und alles was dazu gehört genauso wie Trauer und Psyche (wenn es einfach nur Trauer, Enttäuschung, Freude, Egalschiene u.s.w. egal wie es gerade ist annehmen.

Alles Gute wünsche ich dir für die weitere Zeit.

LG

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Re: Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Antwort von Gustavina am 24.07.2022, 0:21 Uhr

Ich verstehe dich! Meine Mutter hat uns mit Mitte/Ende 30 bekommen - problemlos, direkt erster ÜZ, keine Wehwehchen. Im Umfeld gibt es so viele „Unfall“-Kinder. In der Familie auch ein paar, zudem mehrere Zwillinge und viele weitere ÜZ1-Kinder (Mütter Ende 30). Allgemein wird uns in der Familie eingeschärft, dass wir auch mit Ü50 extrem aufpassen müssen, weil wir ja so extrem fruchtbar wären.

Ich wollte direkt mit Mitte 20 Kinder haben, damit bei mir auch sicher alles gut läuft.
Kind 1 klappte tatsächlich auch ganz gut, nicht ÜZ1, aber immerhin. Allerdings wollte die zweite Schwangerschaft auf sich warten lassen - diese war dann eine frühe Fehlgeburt. Bin ohne Periode dazwischen wieder schwanger geworden und hatte dann am Ende des ersten Trimesters eine so schlimme Fehlgeburt, dass ich fast verblutet wäre und sie daher überlegten meine Gebärmutter in einer Not-OP zu entfernen. Drei Tage vorher wurde grade eine Schwangerschaft in der Familie verkündet (10 Jahre älter), die quasi den identischen ET hatte.
Es war niederschmetternd.
Und ich hatte unglaubliche Angst, dass es kein weiteres Kind für uns gibt; zwei war für uns beide eigentlich immer die Untergrenze. Klar, jammern auf hohem Niveau, aber aus eigenem Trauma heraus wollte ich nie nur ein Kind haben.

Irgendwann kam meine nächste Periode dann und ich war sehr traurig und ängstlich - und ehrlicherweise auch neidisch. Warum dürfen andere, mit statistisch schlechteren Chancen (Alter, Verhütungsunfälle, etc.) so problemlos schwanger sein und ich nicht? Naja. Nach dieser einen Periode wurde ich zum Glück wieder schwanger, konnte mich aber nicht sehr drüber freuen. Die Bilder der Operationen (die schlimme FG brauchte zwei OPs) waren noch zu frisch, zu stark die Sorge, wieder stationär zu sein und sich nicht um K1 kümmern zu können. Die Angst war so groß, dass ich bis zum Schluss kaum über die Schwangerschaft sprechen konnte und es den meisten Freunden gar nicht erzählte - ich konnte erst aufatmen, als mein Kind auf der Welt war. Das mag extrem sein und mir ging es auch nicht die ganze Zeit schlecht oder so (keine Depression, Angststörung o.Ä.). Aber ich hatte einfach so eine Sorge davor, andere einzuweihen und ihnen kurz später (wieder) sagen zu müssen, dass es weg ist; das hat mich bei der FG sehr geschafft.

Versuch, so entspannt wie möglich zu sein. Helfen dir Zahlen? Mir schon. Die Chancen auf eine Schwangerschaft je Zyklus liegen wohl bei 20-30%. Das heißt, dass es gar nicht unnormal oder schlimm ist, wenn man mehr als 2-3 Zyklen braucht um schwanger zu werden und das das auch gar nicht an uns liegt, sondern in der Natur der Sache.

Sei wütend, sei enttäuscht, aber verrenn dich nicht. Such nach einem neuen Job - vielleicht klappt es vorher und du bleibst noch im alten oder du startest erst im neuen durch. Kümmere dich um dich. :)

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Re: Ich kann mich nicht mehr über evtl bevorstehende Schwangerschaft freuen

Antwort von rotkehlchen25 am 24.07.2022, 20:37 Uhr

Danke schön an alle für eure Antworten. Es fühlt sich gut an, dass ich nicht alleine mit diesen Gefühlen bin

Tatsächlich war ich bei einer Psychologin, aber leider hat es nicht wirklich zwischen uns gepasst und ich suche nach einer neuen. Auch ist es nicht so einfach mit der Suche nach einer neuen Arbeit, weil ich eine 4 monatige Kündigungsfrist habe. Das heisst, dass ich entweder eine lange Pause machen muss oder vllt arbeitslos schwanger werde (wobei mein Mann und ich auch dann nicht arm wären). Vielleicht versuche ich es noch ein bisschen und suche nächstes Jahr oder vielleicht habe ich ja schneller Glück als gedacht.

Für mich fühlt es sich auch komisch an, dass ich als junge Frau so "Probleme" habe. Ich habe vorher nie verstanden warum nicht auch mehr Frauen Kinderkriegen priorisieren. Hätte ich überhaupt mal in Betracht gezogen, dass schwangerwerden nicht immer einfach sein muss, hätte ich vielleicht nicht alles auf eine Karte gesetzt (jetzt mal extrem ausgedrückt).

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