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Geschrieben von IngeA am 11.11.2015, 9:07 Uhr

Seh ich das zu eng?

Ich arbeite im Rettungsdienst, wir haben das sehr häufig. Meist geht es gut, manchmal nicht.

Gerade Perlen in ungünstiger Größe holt normalerweise der Pathologe raus, nicht der Notarzt oder Rettungsassistent. Außerklinisch bekommt man nur Teile raus, die oberhalb der Stimmritze, meist sogar nur welche die oberhalb des Kehldeckels liegen.

Das Problem bei Kleinkindern ist die besondere Anatomie der Atemwege von Kleinkindern.
Beim Erwachsenen ist die engste Stelle die Stimmritze. Wenn bei einem Erwachsener ein Teil durch die Stimmritze passt und dahinter "zu macht" kann man notfalls beim intubieren das Teil einfach tiefer in den rechten Hauptbronchus schieben. Bei dem Patienten kann dann zwar nur die linke Lunge beatmet werden, das reicht aber aus bis der Patient im KH ist wo der Fremdkörper mit einer Bronchoskopie entfernt werden kann.
Bei einem Kleinkind ist die engste Stelle ein Stück HINTER der Stimmritze. Was durch die Stimmritze geflutscht ist bekommst du von oben nicht mehr raus, kannst du aber auch nicht tiefer schieben. Du kannst das Kind also nicht beatmen, außer der NA schafft es einen Luftröhrenschnitt zu machen.
Aber selbst dann:
erst mal die Versuche der Eltern das Teil raus zu bekommen (sagen wir mal 1 Min.), Notruf, 5 Min. bis der RTW kommt (wenn man Glück hat gleich mit NA), Untersuchung des Rachenraums (bis dahin noch mal an die 1-2 Min), Luftröhrenschnitt, Trachealkanüle einführen (noch mal 1-2 Min.)
Das Kind ist also, selbst wenn alles wirklich zügig geht 8-10 Min. ohne Sauerstoff.

LG Inge

 
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