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Geschrieben von frei_heraus am 02.02.2008, 22:46 Uhr

Gibt es auch Kinder die nicht in den KIGA gehen ?

Hallo Tanja,

wie alt ist denn dein Kind? Das wäre durchaus wichtig bei einer solchen Problematik (Ist das Kind noch sehr jung? Liegt es evtl. noch an der Eingewöhnung? Gab es einen Erzieherwechsel?). Der erste Schritt sollte auf alle Fälle ein Gespräch mit der Erzieherin sein, in dem Fragen geklärt werden wie z.B. Wie verhält er sich im KIGA? Weint er lange? Hat er Freunde? Ist evtl. etwas Besonderes vorgefallen was ihn belastet?

Um auf deine eigentlichen Fragen zurückzukommen- meine Kinder hatten nie KIGA-Zwang und durften wann immer sie wollten zuhause bleiben (wurde immer mit voller Hingabe von allen Seiten kritisiert). Auch im Vorschuljahr habe ich niemals einen Anlass dafür gesehen, es anders zu handhaben. Ich hatte die beiden großen Kinder außerdem auch längere Zeit aus dem KIGA genommen, weil es ihnen überhaupt nicht gut ging (die Geschichte wäre jetzt zu lang und zu kompliziert.)

Meine Tochter ging insgesamt 1 Jahr nicht in einen KIGA. Solange hatte es gedauert bis wir einen Platz in einer uns bis dato durchaus annehmbar erscheinenden Einrichtung fanden. Mein Sohn war sogar insgesamt anderthalb Jahre zuhause. Beide Kinder haben im Vorschuljahr den KIGA sporadisch besucht bzw. meine Tochter besucht ihn aktuell sporadisch. Hätte ich früher erkannt, wie dieser KIGA tatsächlich arbeitet und geahnt was der KIGA wirklich bringt, hätte ich sie überhaupt nicht mehr geschickt.

Ein KIGA, in dem sich ein Kind nicht wohl fühlt, ist keine wichtige Vorbereitung zur Schule mehr.

Bei uns steht die Entscheidung an, was mit dem Jüngsten geschieht. Ich werde ihn mit frühestens 3,10 Jahren in den KIGA lassen, weil er sonst 4 Jahre KIGA hätte, was ich ihm echt nicht zumuten will. Sollte ich keinen KIGA finden, indem er sich wohl fühlt und indem nicht so gearbeitet wird, wie hier in dieser Gegend anscheinend üblich (es ist zum Weglaufen!!!), dann geht er eben nicht. Fertig. Lieber gar kein KIGA als ein Schlechter bzw. einer der einfach nicht zum Kind passt.

Warum man dem zuhause lassen generell so ablehnend gegenüber steht, kann ich nicht nachvollziehen. Soziales Lernen und die Ablösung von den Eltern ist wichtig, aber nichts was man nur im KIGA lernen kann. Wenn ausreichende Kontakte zu anderen Kindern bestehen sind diesbezüglich die gleichen Lernbedingungen gegeben wie im KIGA. Durch den Besuch verschiedener Kurse (z.B. musikalische Früherziehung), wird die Ablösung von der Mutter und der Umgang mit anderen Kindern innerhalb einer Gruppe auch geübt.

Die „Bildungsinhalte“ im KIGA empfinde ich persönlich als so gering, dass sie ohne weitere Anstrengung oder besonderes Engagement, mit mehr Tiefgang und ganz nebenher auch in drei Jahren zuhause vermittelt werden können.

Die wichtigsten Aspekte bei der Entscheidung ein Kind nicht in den KIGA zu schicken, sind meiner Meinung nach:

Wurde Ursachenforschung betrieben um die Leiden des Kindes zu fokussieren (evtl. handelt es sich nur um eine Kleinigkeit, die die Kinderseele so sehr belastet und leicht aus der Welt zu schaffen ist?)? Ist der Leidensdruck des Kindes zu groß, um ihm das weiterhin zuzumuten? Inwiefern ist ein kooperatives Arbeiten zwischen Eltern und Erzieher möglich? Passen Konzept und Kind vielleicht einfach nicht zueinander und ein anderer KIGA wäre einfach passender?

Werden dem Kind ausreichend soziale Kontakte zu Kindern unterschiedlichen Alters geboten? Hat es die Möglichkeit innerhalb einer festen Gruppe (Kurs, Turnverein etc.) soziales Verhalten zu erlernen und sich von der Mutter/ dem Vater zu lösen? Werden dem Kind zuhause ausreichend und vielseitige Anregungen geboten? Ist die Mutter imstande die einzelnen Bereiche, die im KIGA gefördert werden, selbst zu fördern bzw. gegebenenfalls auf externe Förderung zurückzugreifen (was z.B. bei bildungsarmen Familien oder aber auch finanziell schlecht gestellten Familien ein Problem sein kann)?

Ich hoffe, dass dir diese Fragen weiterhelfen.

Ich für meinen Teil finde ebenfalls dass der KIGA überbewertet wird, insbesondere im Hinblick auf die teilweise mehr als mangelhafte Umsetzung gut klingender Konzepte, oft beobachteten mangelnden Fähigkeiten von Erziehern (von Sprache, über Allgemeinwissen, ja sogar bis hin zum eigentlich erworbenen Fachwissen), teilweise miserabler Rahmenbedingungen (schlechter Personalschlüssel, mangelndes Material, ungünstige Lage des KIGAS, weniger finanzierte und bei weitem nicht ausreichende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen…), da könnte man ewig weiter schreiben.

Ich glaube, dass es Kinder gibt, denen ein Kindergarten sehr gut tut, aber auch Kinder, für die der Besuch einer solchen Einrichtung schlichtweg eine Quälerei ist.

Trotz allem möchte ich die kritische Aussage einer Userin an dieser Stelle noch unterstreichen. Unsere eigenen Einstellungen, Einschätzungen und Meinungen übertragen sich oft unbewusst auf das Kind. Deshalb bedarf es meiner Meinung nach einer sehr kritischen Hinterfragung inwieweit du das Kind u.U. durch eigene Abneigungen und Einschätzungen unbewusst und evtl. einfach nur unterschwellig beeinflusst haben könntest.
Ein Kind möchte es den Eltern recht machen ;o) Eine mögliche Ursache wäre somit auch, dass der junge Mann zwar einerseits den KIGA mag, andererseits aber spürt, dass du selbst überhaupt nicht begeistert bist und dich nicht verärgern möchte.

Es kann, muss aber nicht am KIGA liegen. Ich empfehle dir wie gesagt als erstes eine gründliche Ursachenforschung, am besten mit Hilfe der Erzieherin.

Alles Gute
frei

 
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