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Geschrieben von Bonnie am 24.03.2011, 11:16 Uhr

Der Träger ist viel weniger wichtig als das Konzept und das Personal!

Hallo,

viel wichtiger als der Träger ist das Konzept, nach dem mit den Kindern umgegangen wird. Zum Beispiel gibt es den offenen Kiga (keine abgegrenzten Einzelgruppen), die Reggio-Pädagogik, die Pestalozzi- oder Montessori-Pädagogik und noch viele mehr. Diese Konzepte sind unabhängig vom Träger, das heißt zum Beispiel: Nicht alle katholischen Kigas haben dasselbe Konzept. Und beim selben Konzept können die Träger wiederum ganz unterschiedlich sein, zum Beispiel kirchlich oder städtisch oder von einer Wohlfahrtsorganisation (AWO, DRK).

Bei katholischen Kigas gibt es vielleicht eine höhere Tendenz zum traditionellen Konzept. Diese beinhaltet, dass die Erzieherinnen den Tagesablauf vorgeben und auch das, was gemacht wird. Alles ist relativ eng strukturiert, die Kinder haben wenig Mitspracherecht. Es wird gesungen, wenn die Erzieherinnen es sagen und das gebastelt, was vorgegeben wird, auch wenn einige Kinder überhaupt keine Lust zum Basteln haben. Viele Einrichtungen praktizieren auch noch nicht die so wichtige sanfte Eingewöhnung, sondern immer noch die Hauruck-Methode (zügiger Abschied der Mutter, weinendes Kind - von Kinderpsychologen stark angeprangert).

In katholischen Kigas (da war meine ältere Tochter eine Zeitlang) wird meist morgens kurz gebetet, alle Kirchenfeste werden gemeinsam vorbereitet und begangen, der Ausländeranteil an moslemischen Kindern ist niedrig, weil katholische Kinder bei der Anmeldung bevorzugt werden (es gab viele Kinder aus katholischen Ländern, z. B. Polen). Ob es streng zugeht, liegt wiederum am Konzept und natürlich vor allem am Personal.

Wir haben uns später bei meiner Tochter (Kiga-Wechsel) und auch für unseren Sohn für einen Kiga mit Reggio-Pädagogik entschieden (Träger Deutsches Rotes Kreuz). Im kirchlichen Kiga ging es uns zu lieblos, lustlos und eng zu. Im Reggio-Kiga bestimmen die Kinder in einer morgendlichen, von ihnen selbst geleiteten Kinderkonferenz, was am Tag gemacht werden soll. Sie teilen sich selbst in Gruppen ein, weil es verschiedene Interessen und Angebote gibt, nicht alle müssen dasselbe machen. Es gibt außerdem ständig große Projekte, die über einen längere Zeitraum laufen (z. B. Getreide anbauen, ernten, mahlen, Brötchen backen, ein Hochbeet anlegen, eine Kräuterspirale anlegen, Kochen wie die Menschen in Afrika etc.).

Ich würde daher als Mutter unbedingt immer selbst hospitieren (also einen Vormittag lang zuschauen). Das bieten fast alle guten Kigas heute an. Offenbar hast Du das noch nicht gemacht, sonst würdest Du den Tagesablauf kennen. Ob die Erzieherinnen liebevoll, die Atmosphäre gut etc. ist in Eurem Kiga, wirst Du hier im Internet nicht erfahren können. Du gehst ein relativ hohes Risiko ein, weil Du ein bissel die Katze im Sack gekauft hast und kaum etwas über den Alltag Deines Wahl-Kigas weißt. Ich würde dies jetzt dringend ändern und dort anfragen, ob Du mal zwei Stündchen kommen und zuschauen darfst (ohne Kind, unabhängig von den "Schnuppertagen"). Wo das Hospitieren nicht gern gesehen wird, ist dies ein schlechtes Zeichen.

LG

 
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