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Geschrieben von Luna2009 am 22.10.2009, 10:55 Uhr

"Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Hallo!

Meine Tochter (5) geht zusammen mit einem Nachbarjungen (auch 5) in den Kiga. Nachmittags spielen die beiden ganz oft miteinander. Wenn beide nichts vorhaben, dann meist schon recht früh am Nachmittag. Manchmal aber auch nur kurz, wenn alle von ihren Unternehmungen zurück sind. Vor etwa einem Jahr kam dieser Junge zu uns in die Kiga-Gruppe. Von da an haben die beiden ständig zusammen gespielt. Jetzt wird das selbst den Erzieherinnen manchmal zu viel und sie trennen die beiden. Nun ist gestern etwas vorgefallen, was schon mehrfach ähnlich passiert ist. Meine Tochter sollte zu einer Gruppe Mädchen gehen, die im Flur gespielt haben. Der NAchbarjunge wollte das aber nicht und hat zu ihr gesagt "Wenn du nicht mit mir spielst, dann bin ich nicht mehr dein Freund!" Dieser Spruch kam auch schon manchmal nachmittags, wenn wir Besuch hatten und der Nachbarjunge nicht dabei sein sollte. Nun also gestern im Kiga. Meine Tochter hat sich dann auf die 'Bank gesetzt und mit niemandem gespielt.

Manchmal weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Wäre es einmalig, dann würde ich meine Tochter trösten und gut. Aber da es schon mehrfach passiert ist, kann es ja nicht sein, dass ich nur noch mit Trösten beschäftigt bin. Die Mutter des Jungen sagt "Das sind eben Kinder, die sind so" - auf diesem Wege kann ich also nichts erreichen. Und ich frage mich, wie der Junge immer darauf kommt. Meine Tochter würde soetwas nie zu jemandem sagen, das weiß ich genau. Schließlich ist das Erpressung. Habt ihr eine Idee, wie man damit umgeht?

LG
Luna2009

 
11 Antworten:

oh das hatten wir auch;-)))

Antwort von Zwillingsmama04 am 22.10.2009, 12:19 Uhr

meine kinder (heute 5) wissen was freundschaft bedeutet. sie sind sich dessen bewusst das auch wenn der andere mal nicht so ist wie man will ist er mein freund.

sie selbst haben es nie gesagt.

zb der freund meines sohnes sagte dies ständig, wenn meiner nicht das wollte was er wollte. meine sohn hat dann immer gesagt: entweder bist du mein freund oder nicht, aber nicht einmal ja und dann wieder nicht.

als es dann überhand genommen hat, hat mein sohn ganz klar gesagt dann geh ich jetzt nach hause wir können wieder miteinander spielen wenn wir wieder freunde sind.

ich habe meinen kindern auch erklärt das manche kinder nicht wissen was freundschaft ist und das sie es erst lernen müssen, aber das sie nicht das tun müssen was der andere von ihm will nur damit sie freunde sind.

damit fahren die beiden grossen ganz gut und ihnen macht es auch nichts aus.

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Antwort von Rolf73 am 22.10.2009, 12:42 Uhr

Das würde ich nicht so hoch aufhängen.

Genau das gleiche hören meine Frau oder ich auch öfters von unserem Sohn (gerade 5 geworden) wenn wir mal wieder ein NEIN sagen müssen.

Eine Minute später hat sich das dann schon gelegt - ich glaube in dem Alter wissen noch nicht alle Kinder was das wirklich heißt.

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ich finde aber schon das man einem 5jährigen.....

Antwort von Zwillingsmama04 am 22.10.2009, 13:09 Uhr

erklären kann was freundschaft ist so das er es auch verstehen kann.

ich finde auch das man dem kind etwas dazu sagen kann dem soetwas gesagt wird.

mir fällt es schwer einfach zu sagen häng es nicht an die grosse glocke ( ne ich muss kein fass aufmachen dafür da hast dur recht, aber ignorieren??? ne auch nicht).

dem kind dem es gesagt wird tut es weh und wer will schon mit seinem schmerz allein bleiben? ich freu mich auch über ein paar nette erklärenden worte in einer für mich kränkenden situation

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Re: ich finde aber schon das man einem 5jährigen.....

Antwort von Luna2009 am 22.10.2009, 15:01 Uhr

Hallo!

Eine zeitlang haben wir das ja auch versucht, herunterzuspielen. Aber was kann unsere Tochter oder was können wir dafür, wenn andere Menschen ihre Kinder anders erziehen? Warum soll mein Kind dann leiden? Dazu kommt, dass dieses Nachbarkind auch in anderen Bereichen Defizite aufweist. So hat er z. B. hier bei uns schon geklaut. Nun kann man ja auch das herunterspielen und sagen, dass er nicht wußte, dass es klauen ist. Komisch aber, dass auch dies meine Kinder nie tun würden. Sie wissen, dass man sich bei anderen nicht einfach bedient. Und dieser Junge hat meine Tochter auch schon anders verletzt. So hat er geklingelt und gefragt, ob sie mit ihm spielt. Na klar, gern. Es hat keine 10 Minuten gedauert, da kam sie mit Tränchen in den Augen wieder. Er hat sie nach Hause geschickt, weil er Besuch von einem Freund bekommen hat. Da durfte sie dann nicht mehr mitspielen. Erstmal würde ich meine Kinder nicht wegen 10 Minuten irgendwo fragen lassen. Und falls doch, dann hätte klar sein müssen, dass man auch zu dritt spielen kann. Irgendwie scheint mir das, als wäre er nur auf seinen Vorteil aus, egal, ob man andere damit verletzt. Aus dem Weg gehen ist ja als Nachbar schlecht, deshalb suche ich nach Lösungen. Also falls noch jemand eine Idee hat - ich freu mich drauf!

LG
Luna2009

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Antwort von Moneypenny77* am 22.10.2009, 15:07 Uhr

Klar ist das, in der Erwachsenenwelt, Erpressung, aber das weiß ja so ein kleines Kind nicht. Es drückt damit seine Enttäuschung aus. Mein Jungs sagen neuerdings immer zu einander: "Dann ist Du nicht mehr mein Bruder".

Ich denke, Deine Tochter ist alt genug um ihr zu erklären, daß er das nicht so meint, sondern sie einfach damit "zwingen" will, bei ihr zu bleiben, weil er sie so gern mag.

Ich finde es aber auch komisch, daß die beiden Kinder "getrennt" werden? Wenn es nicht klappt oder mitten aus harmonischem Spiel? Durchaus möglich, daß der Junge sich auch von Deiner Tochter verraten vorkommt, wenn sie ihn "sitzen" läßt, nur weil die Erzieherinnen das sagen. Ggf. sollten da auch die Erzieherinnen die Trennung etwas weniger "auffällig" gestalten, damit es ihm eben nicht so wie eine Trennung vorkommt.

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Antwort von Luna2009 am 22.10.2009, 15:30 Uhr

Hallo Moneypenny,

weißt du, meine Tochter kennt vielleicht das Wort "Erpressung" noch nicht. Dennoch haben wir unseren beiden Kindern beigebracht, dass man sowas wie "Wenn du mir das nicht gibst, dann mache ich das oder das nicht mehr mit dir..." nicht macht, dass das eben nicht zum guten Benehmen gehört. Und die Erzieherinnen trennen deshalb, weil solche Dinge wie eingangs beschrieben, an der Tagesordnung stehen und meine Tochter es nicht riskieren soll, deshalb andere Freundschaften sausen zu lassen.

Dass wir ihr erklären, dass der Junge sie zum Spielen zwingen will, tun wir ja. Dass er das aber tut, weil er sie so gern hat, finde ich nicht richtig. Damit machen wir ihr ja klar, dass er das weiterhin so machen darf. Schließlich hat er sie ja gern. Kann das richtig sein? Und unsere Tochter würde dann daraus lernen, dass man sie verletzten darf und trotzdem kümmert sich niemand drum. Und der Junge lernt, dass sein Verhalten dann wohl richtig ist, wenn niemand gegensteuert......

LG
Luna2009

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Antwort von Moneypenny77* am 22.10.2009, 15:51 Uhr

Sorry, dann habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Natürlich soll Deine Tochter das Verhalten nicht hinnehmen müssen, aber eben die Beweggründe verstehen.

Wenn Kinder im KiGa auf andere Kinder stoßen, die anders erzogen werden, stößt man leider immer wieder an seine Grenzen, weil man eben nur auf SEINE Kinder einwirken kann, aber nicht auf die anderen.

Ich versuche meinen Kindern in diesen Situationen immer Wege aufzuzeigen, mit den anderen Kindern umzugehen, aber sie sollen eben auch verstehen, daß das Kind es mitunter nicht so böse meint, wie es ankommt.

Das ist eine schwierige Zeit für Kinder, wenn sie lernen müssen, daß es in anderen Familien andere Regeln gibt und für sich entscheiden müssen, wovon sie sich distanzieren wollen und wovon nicht.

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund"

Antwort von Birgit 2 am 22.10.2009, 17:15 Uhr

Hallo,
ganz ehrlich, ich würde das nicht überbewerten.
Natürlich kann man seinem Kind erklären, was ein Freund ist, dass man solche Dinge nicht sagt, weil sie dem anderen weh tun. Aber ich denke, es ist trotzdem ein Satz, der einem Kind rausrutscht, wenn es enttäuscht ist, dahingesagt, ohne an die Konsequenz zu denken und auch ohne Gedanken daran, das es für immer sein könnte. Nein, Kinder sind heute "befreundet", morgen nicht, dann wieder, ein ständiger Wechsel, was aber ansich nur soviel heißt, heute spiele ich mit dir, morgen dann nicht, weil mir was nicht gepasst hat, weil ich lieber was anderes spielen möchte, etc.

Natürlich sollte man sein Kind dann in seiner Enttäuschung auffangen, erklären, hoffen, dass es selbst die Dinge besser macht.
Aber nichts desto trotz denke ich, das wir als Erwachsene die Dinge viel emotionaler sehen, als Kinder dieses tun. Wir machen uns viel mehr Gedanken darüber, warum ein Kind z. B. nicht zum Geburtstag eingeladen wurde, selbst dann noch, wenn es die Kinder längst wieder vergessen haben.

Gruß
Birgit

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund" - Nachtrag

Antwort von Luna2009 am 23.10.2009, 8:48 Uhr

Hallo an alle!

Nachdem ich die ganze Nacht über eure Antworten nachgedacht habe, ist mir noch eine Sache dazu eingefallen. Übrigens bin ich froh über euere Ansichten, sie liefern mir gute Denkanstösse! Also, eingefallen ist mir dazu noch, dass man natürlich sagen kann, dass man das nicht so hoch bewerten soll. Haben wir ja eine Weile auch so gesehen. Nur, wenn Kinder nicht beigebracht bekommen, dass man so nicht mit anderen umgeht, wo ist dann die Erziehung? Das gehört doch nunmal mit zur Erziehung. Oder wie sonst sollte man Erziehung definieren? Wie steht ihr dazu?

Schönes Wochenende und Gruß
Luna2009

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Re: "Dann bin ich nicht mehr dein Freund" - Nachtrag

Antwort von Moneypenny77* am 23.10.2009, 11:32 Uhr

Du hast recht, natürlich.

Aber nach 5 Jahren Kindern, 3 davon 2 Kinder und Kennenlernen vieler, vieler Mütter und vieler, vieler Erziehungsstile kann ich Dir nur den Rat geben: es bringt nichts, sich über die Erziehung anderer aufzuregen. Die meisten sind absolut beratungsresistent (dazu braucht man nur hier in die Foren zu schauen) und persönlich beleidigt, statt wenigstens einmal darüber nachzudenken, ob sie nicht TEILE ihrer Erziehung überdenken. Ich bin ja immer froh, wenn mir Freundinnen "einen Spiegel" vorhalten und freue mich über Ideen, aber das tun eben nicht viele.

Aber: Erziehung findet schon früh nicht mehr nur im Elternhaus, sondern zunehmend außerhalb statt. Direkt durch Erzieher, Lehrer oder indirekt durch das soziale Umfeld.

Er wird es lernen können, wenn er bei seinen Freunden auf das richtige Echo stößt, also die Kinder sich weder auf diese Art und Weise einschüchtern lassen und tun, was er will, noch daß sie ihn kommentarlos links liegen lassen. Du kannst Deiner Tochter, und damit eben auch ihm, helfen, in dem Du ihr beibringt, ihm bestimmt gegenüber zu treten und ihn zu sagen, daß sie gern weiter seine Freundin sei, aber das nicht bedeute, daß sie tun muß, was er will, sondern daß man den anderen auch einmal etwas allein oder mit anderen tun läßt.

Diese "dann bist Du nicht mehr mein Freund"-Diskussionen sind wirklich normal, ich kenne sie auch von mir früher noch, aber man merkt durchaus, daß die Kinder, die diese Phase sehr extrem haben schnell isoliert sind, weil die Kinder sich eingeengt fühlen. Mein Sohn hat auch so einen Freund (der auch sonst kaum noch Freunde hat) und zieht sich dann mit klaren Worten im KiGa zeitweise zurück, wenn er das Bedürfnis hat.

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Re: Hats Du noch nie zu Deiner Tochter gesagt:

Antwort von Gazi72 am 23.10.2009, 20:57 Uhr

Wenn Du nicht isst, dann bekommst auch kein Eis?

als Beispiel nur!


ist das dann keine Erpressung?
Meine Tochter(4) hat auch schon gesagt dass sie mich nicht mehr lieb hat wenn sie das oder das nicht bekommt!

ist meiner Meinung nach ne Phase...

nur...traurig ist das jetzt für Dich als Mutter zu wissen dass das Kind unter so einer Erpressung leiden muss.

ich würde ihr wohl raten dass sie ein Zeitlang nicht mit dem Jungen spielen soll.
sie soll sich einer neuen Gruppe anschliessen und so sieht sie auch dass sie den "Freund" nicht unbedingt braucht.
Das müssen die Kinder eben auch lernen, dass nicht jeder der in der Nähe wohnt und somit praktischer Weise ein Spielkamrad ist, auch ein Freund sein muss.

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