Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Joelina77 am 17.09.2011, 9:44 Uhr

Schulprobleme!!!

Hallo...

Einerseits verstehe ich dich sehr gut....ich habe ein Kind mit nicht sichtbarer, und eines mit sichtbarer Behinderung und es ist wirklich ganz extrem so, dass man in allen Bereichen mit einer nicht sichtbaren Behinderung "allein" gelassen wird und sehr viel mehr kämpfen muss, als bei einer sichtbaren.

Andererseits denke ich, auch ein besonderes Kind MUSS lernen sich zu integrieren, normale Leistungen und soziales Verhalten an den Tag zu legen, damit es irgendwann ein eigenständiges Leben führen kann - zuviel Rücksichtnahme ist falsch und grenzt aus, verhindert eine positive Entwicklung.
Kinder mit Wahrnehmungsstörungen müssen nicht geschützt werden - sondern immer und immer wieder herausgefordert und an die Grenzen gebracht werden - nur so lernen sie die Reize auszublenden/zu ertragen - sie müssen lernen, mit der Überforderung umzugehen, weil sie sich nie vermeiden lässt.

Mein mittlerer Sohn z.B. hat eine autistische Störung mit ganz extremen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen auf allen Gebieten.
Er kann ausserdem nicht im normalen Masse emotionale Beziehungen aufbauen.
Bei Überforderung reagiert er nicht wie deine Tochter, sondern genau gegenteilig - er schaltet total ab, hat motorische Aussetzer, nässt sich ein etc.

Wir haben seit seinem vierten Lebensjahr daran gearbeitet mit Hilfe von vielen Therapien, die sehr gut angeschlagen haben. Er wurde aufgrund emotionaler Defizite ein Jahr zurückgestellt, kam letzten Sommer in eine Eingangsklasse (auf eine normale Grundschule), dieses Jahr in dann in die erste Klasse der Sprachheilschule.
Anfangs war er mit der Schule total überfordert - er konnte wochenlang nicht mehr normal laufen, hat alltägliche Regeln vergessen (bei rot an der Ampel warten etc), hat sich nicht nur ständig eingenässt sondern teilweise sogar eingekotet. Das hat sich nach einigen Monaten gebessert - ganz von selbst - ist halt ne grosse Umstellung....

Dennoch war klar - er muss da durch.
Man entwickelt sich nur durch Herausforderungen finde ich und Überforderung lässt sich nunmal nicht vermeiden, dennoch muss man sich anständig benehmen. Es ist auch nicht deine Aufgabe oder die einer Lehrerin, deine Tochter vor Reizen zu schützen - sie hätte längst lernen müssen, selbstständig damit umzugehen - sich eben selbst zu regulieren.

Wenn mein Sohn eine bestimmte Situation nicht aushält, dann merkt er es selbst, und verlässt die Situation eigenständig - in der Schule z.B. ist es so ausgemacht, dass er kurz bescheid sagt und dann für eine/zwei Minuten aufs Klo geht.

Deine Tochter ist nunmal nicht das einzige Kind in der Klasse - und sie hat nicht das Recht - ganz egal wie es ihr geht - die anderen Kinder zu stören.

Sie wird sich wohl oder übel einfach anpassen müssen, sie wird lernen müssen (lernen = selbst erfahren), dass ein Feueralarm nix schlimmes ist.

Natürlich kannst du eine Diagnose machen lassen - nur ob das was ändert?
Ich würde eher an Lösungsstrategien arbeiten - wie z.B. das Klassenzimmer VOR Ausrastern zu verlassen, oder schon vorher einen Knetball z.B. drücken, um Stress abzubauen etc , deine Tochter allein ganz vorn sitzen lassen (sie sieht die anderen Kinder nicht, gleich weniger Ablenkung), sowas halt.

 
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