Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Franca72 am 22.02.2005, 23:26 Uhr

Kinderärztin verweigerte Behandlung (Achtung, langer Text)

Uff...ich bin so sauer, daß ich jetzt wirklich nicht garantieren kann, daß da unten etwas Stuß rauskommt.


vor nicht allzulanger Zeit mußte ich wegen eines Umzuges in ein anderes Bundesland die
Kinderärztin wechseln.

Am neuen Wohnort ging ich mit meinen beiden Kindern zunächst zu einer der beiden hier
ansässigen Ärztinnen, Frau Dr C.
Frau Dr. C. ist fachlich und menschlich sehr kompetent, das Einzige, was mir bei ihr nicht
gefiel war, daß sie recht schnell (wenn auch fachlich sicher einwandfrei) zur “Chemiekeule” greift.

Andere Eltern sagten mir daraufhin, daß die zweite Kinderärztin am Ort (Frau S.) eher zur Naturheilkunde tendieren würde, wenn ihre Praxis auch den
Nachteil habe, daß die Arzthelferinnen dort “entsetzliche Beißzangen” seien. (Was ich nicht
beurteilen kann) Also nahm ich mir vor, ihm Rahmen der freien Arztwahl einmal bei dieser Praxis
vorstellig zu werden.
Heute Nachmittag kam meine 3jährige Tochter aus dem Kindergarten und weinte bitterlich weil sie
Ohrenschmerzen hatte. Um ihr eine erneute Behandlung mit Antibiotika zu ersparen, zu der die
bisherige Kinderärztin recht schnell neigte, beschlossen mein Mann und ich, daß er sie als
Notfallpatientin (wegen der akuten Schmerzen) bei Frau S. vorstellen sollte.
Gleich nach der Mittagspause der Praxis, also um 15.00 wurde mein Mann also mit meiner noch
immer vor-Schmerzen-weinenden Tochter in der Praxis der Frau S. vorstellig.

Ehe er sich überhaupt zu den Beschwerden unserer Tochter äußern durfte, wurde er von den
Sprechstundenhilfen abgefertigt. Wo wir denn vorher mit ihr in Behandlung gewesen seien wurde er
gefragt. Wahrheitsgemäß antwortete er, daß wir bisher bei Frau Dr. C. gewesen seien.
Daraufhin sagte ihm die Sprechstundenhilfe, daß sie meine Tochter in dieser Praxis nicht behandeln
würden, da die Praxis überlastet sei und sie grundsätzlich keine Patienten aus Frau Dr C.´s
Praxis übernehmen würden. Ohnehin müßte er sich auf eine stundenlange Wartezeit einstellen, da ja
zuerst all die kleinen Patienten mit Terminen drangenommen würden, daher müsse man ihn bitten,
die Praxis zu verlassen.
Notgedrungen ging er daraufhin wieder in die Praxis von Frau Dr. C., wo unsere Tochter zwar
zügig und freundlich Ihre dringend nötige Behandlung bekam aber erwartungsgemäß wieder einmal
mit einem Antibiotikum nach Hause kam.( Ich möchte an der Stelle erwähnen, daß meine Tochter
wegen eines angeborenen Herzfehlers, der inzwischen spontan geheilt ist schon sehr viele
Antibiotika nahmen mußte und ich mich so allmählich vor Resistenzen fürchte)

Ich rief daraufhin in der Praxis von Frau S. an und stellte die Dame am Telefon zur
Rede. Die Dame sagte mir, die Praxis sei überlastet und nähme keine neuen Patienten. Ich hakte
nach, ob dies auch eine Begründung sei, ein Kind mit akuten Schmerzen abzuweisen. Daraufhin
sagte mir die Dame, schließlich wolle sie ja Frau Dr C. keine Patienten abspenstig machen. Ich
weiß nicht ob und in welcher Form betriebswirtschaftliche Absprachen zwischen den beiden
Kinderärztinnen hier bestehen, kann aber nicht einsehen, daß dies zu Lasten meiner Tochter passieren muß.

Ist sowas heutzutage schon normal? Hat außer mir schon jemand hier so etwas erlebt?

*Immer noch völlig außer sich*

Franca







Franca Kötz

 
9 Antworten:

Tja....

Antwort von ellert am 22.02.2005, 23:45 Uhr

Hallo Franca

ich kann die KIÄ verstehen da ich in unserem Alten Wohnort weiss, dass es da genauso war.
2 Praxen, der eine sehr begehrt
der andere, naja....
Am Ende war es so, da der nette nie neinsagen konnte
dass er JEDEN ABEND bis 23 h Termine vergab und auch am Samstag Sonntag in der Praxis war und kein eigenes Leben hatte.
Wenn es einen zweiten gibt und Kinder schon einen Arzt haben sind sie ja in einem Notfall wie diesem nicht unversorgt.
Das ist tragisch für einen selbst aber wie gesagt, wenn er sie so überlastet ist tut sie keinem einen Gefallen alle aufzunehmen und dann nur husch husch zu behandeln.

Alternative ist doch, Eurer KIÄ zu sagen, dass Ihr keine Antibiotika wollt, ich mache das auch so und wir fahren damit gut

dagmar

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Ach Dagmar,

Antwort von Franca72 am 23.02.2005, 0:02 Uhr

...wenn es doch nur um die leidigen Antibiotika ginge würde ich die jetzige Ärztin gar nicht mehr hergeben. Sie ist wirklich lieb zu den Kleinen und geht mit einer Herzenswärme mit Ihnen um, die Ihresgleichen sucht.
Leider Leider ist sie aber 200% Schulmedizinerin, was ja auch durchaus in vielen Fällen seine Berechtigung hat aber ich persönlich vertraue "sanfteren" Heilmethoden eben mehr.
Es geht mir auch nicht darum, mich jetzt mit aller Gewalt in die Patientenkartei dieser Ärztin zu drücken, wenn sie überlastet ist, ist das schade, muß ich aber aktzeptieren. Mir ging es heute einzig um die Behandlung dieser akuten Schmerzen... ist mir völlig neu, daß Ärzte so einen Fall überhaupt abweisen dürfen.

Liebe Grüße

Franca

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leider leider....

Antwort von feeli78 am 23.02.2005, 5:50 Uhr

... ist das in vielen praxen so...

unsere kinderärztin ist zusätzlich klassische homöopathin. die praxis ist total überlaufen und bis 21 uhr werden teils termine vergeben :( ... neue patienten können auch nicht mehr aufgenommen werden.

erst letztens habe ich mitbekommen als eine frau zu ihr kommen wollte (wechseln wollte) als das kind anscheinend zum x-tenmal in diesem winter ohrenschmerzen hatte... leider musste sie auch zurück zu ihrem alten kinderarzt geschickt werden. ich habe danach die arzthelferin gefragt wieso sie sie jetzt nicht notfallmässig behandeln hätte können, diese meinte dann aber das die ärztekammer ihnen schon druck macht weil sie "zuviel" patienten hätten und sie dürften nur noch neugeborene geschwisterkinder mit in ihre kartei aufnehmen.

allerdings hab ich vor ein paar wochen mal mitbekommen das ein kind vor der praxis mit dem rad gestürzt war und eine platzwunde hatte und das wurde dann auch notfallmässig versorgt... hmmm ob das allerdings nicht eh eines ihrer patientenkinder war fällt mir grad ein weiss ich nicht... aber ich glaub nicht und in einem echten notfall wird jeder arzt "handeln"/behandeln...
gibt es denn ein paar kilometer entfernt keinen anderen naturheilkundlich arbeitenden kinderarzt? ich fahre 75 km einfache strecke in die praxis aber das ist es mir wert!
lg feeli

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Re: leider leider....

Antwort von Franca72 am 23.02.2005, 8:26 Uhr

Liebe Feli,

ja, drei Ortschaften weiter gibt es noch einen, den wir einmal als Vertretung aufgesucht haben. Ich werd mich gleich mal schlau machen, was bei ihm "los" ist.

Hab mich inzwischen wieder etwas abgeregt, obwohl ich es immer noch nicht richtig finde.

Liebe Grüße

Franca

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Re: Ach franca

Antwort von Ellert am 23.02.2005, 8:46 Uhr

Hallo Ihr

wahrscheinlich wenn Ihr auf Dauer wechseln wollt hilft nur ein längeres Gespräch in dem Du die Beweggründe erklärst, schreib sie halt mal an...

Akuter Notfall, das definiert sich eben recht schwammig, Ohrenweh wird da vermutlich nicht dazu sein dass man Ihr ne Verweigerung anlastet
jemanden mit Herzinfarkt oder sowas darf sie logisch nicht abweisen aber
ich kannte den Fall des Kinderarztes naja von oben, der in solchen Fällen meinte, geben sie halt Benuron, morgen sind wieder Termine frei
und Du glaubst nicht, wieviele das machen SCHRECKLICH !

Ich geb auch erstmal Berge an Globuli ehe ich an was anderes denke, nachvollziehen kann ich Dein Anliegen ja schon
ich habe auch erstmal meinen alten überzeugen müssen, dass ich Neele nicht impfen lasse ehe sie älter ist, aber er hats akzeptiert !

dagmar

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Re:

Antwort von Stephie und Mina am 23.02.2005, 12:52 Uhr

Ich denke, wenn Du gesagt haettest, dass Du auf keinen Fall zu der bisherigen Aerztin gehen willst und auf einer Behandlung bestehst, dann haetten sie Dich nicht abweisen durfen.
Allenfalls die Warteschleife von bis zu 3 Stunden haettest Du akzeptieren muessen.
Moeglicherweise solltet Ihr nach einer 3. Alternative suchen, da ja offenbar beide Loesungen unbefriedigend sind.
Schlimmstenfalls muesstest Du mal bei der Aerztekammer um Rat fragen.

LG

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Re: Kinderärztin verweigerte Behandlung (Achtung, langer Text)

Antwort von basti´s mama am 23.02.2005, 14:55 Uhr

Mir ist so etwas ähnliches auch schon passier. Mein kleiner war damals gerade mal 2Monate und hatte 39,8Fieber, heulte stundenlang, verweigerte das essen....ich rief in der Praxis an um den Kinderarzt zu bitten, einen Hausbesuch zu machen, da ich von einer Freundin wusste, dass er dies auch macht. (Ich hatte kein Auto an diesem Tag und zu Fuß eine dreiviertelstunde....na ja) Jedenfalls erklärte er mir, dass unser Wohngebiet nicht zu seinem Aufgabengebiet gehöre und er desshalb keinen Hausbesuch machen würde....na toll....kein anderer Kinderarzt in der Stadt war mehr da....und der wollte nicht kommen...

Ich hab dann noch mal zum Telefon gegriffen und meinen Hausarzt angerufen, der dann innerhalb einer viertelstunde bei mir zu Hause war und eine Halsentzündung diagnostizierte....

Liebe Grüße und ärgere dich nicht zuviel....Conny

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Übles Gefühl

Antwort von Franca72 am 23.02.2005, 17:37 Uhr

Liebe Mamas,

Hausbesuch??? Ehrlich gesagt, ich hab es noch niemals zu Stande gebracht, daß bei uns ein Arzt ins Haus kam. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich hier saß, frisch getrennt war, kein Auto hatte, noch 10 Euro in der Tasche und plötzlich beide Kinder massiv Brechdurchfall bekamen.
In meiner Not habe ich dann die Schweine der Kinder geschlachtet und bin mit dem Taxi zur KÄ gefahren, was auch schon ein mittleres Fiasko war, weil das Taxiunternehmen mir zwar Kindersitze zugesagt hatte, damit aber diese dämlichen serienmäßigen "Hochklapp"-Sitze gemeint hatte, die bestimmt für ältere Kinder ok sind...meine allerdings (damals 1 und 3 Jahre alt) kullerten darin herum wie Murmeln...gar nicht auszudenken, was da hätte passieren können.*heute noch ganz schlecht ist*

Es gibt einfach nichts Schlimmeres, als wenn das Kind sich quält und man ihm nicht helfen kann, sehr schnell wird man da mal dünnhäutig und gebährdet sich wie die sprichwörtliche Löwenmutter.
Runa ging es übrigens heute morgen schon wieder so gut, daß sie in den Kindergarten wollte.
Nun ja, zumindest ein Gutes hatte die Geschichte: ich hab dieses Forum entdeckt :o)


Liebe Grüße

eine ganz erleichterte

Franca

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Re: Kinderärztin verweigerte Behandlung (Achtung, langer Text)

Antwort von tinai am 23.02.2005, 18:29 Uhr

So etwas ist mir auch schon passiert, obwohl mein Sohn privat versichert ist - was ja bei manchen noch zieht (ist leider so). Und es war für mich doppelt blöd, weil ich ihn zu einer Ärztin in der Nähe meiner ARbeitsstelle bringen wollte, meine war in Urlaub und ich hätte wieder 30 km zurück zur Vertretung (die ich auch nicht kannte) fahren müssen. Aber sie haben mich hier mit einem vor Schmerzen wimmernden Kind abgewiesen.

Meine Kinderärztin (reine Schulmedizinerin) hat auch schon Patienten abgewiesen, auch Schmerzpatienten, wenn die bei jemand anderes in Behandlung sind. Wenn die die Praxis voll haben, ist sie einfach voll. Das geht letztlich ja auch zu Lasten der bestehenden Patienten.

Gräm Dich nicht. Mein Vorschlag wäre - und damit bin ich bei meiner KiÄ sehr gut gefahren - sprich sie konkret auf sanftere Methoden an. Seitdem bekomme ich erst einmal sanftere Mittel und darf auch jederzeit bei meiner anrufen. Sie empfiehlt öfter ein stärkeres Mittel ist aber dann auch bereit, es erst einmal anders zu versuchen. Dafür komme ich dann ein oder zweimal mehr zur Kontrolle.

Das ist für mich ein guter Kompromiss.Außerdem habe ich mit ihr überlegt, was wir generell zur Stärkung machen können, da mein Sohn sehr anfällig war - längere geschichte, aber mit Ausdauer und GEduld kann man eine Menge bewegen.

Für große Sachen, erlaube ich mir auch immer eine 2. Meinung einzuholen und dafür fahre ich auch dann schon weiter, aber das sind planbare Sachen und ich bin darüber auch immer offen mit meiner Kinderärztin, die das akzeptieren kann.

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