Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von leonie-julianna am 14.04.2007, 15:24 Uhr

An alle Eltern mit Down Sndrom

Grüß dich,

ich gratuliere dir und deiner Familie von ganzen Herzen zur Geburt eures Sohnes. Für eure Zukunft wünsche ich euch alles Liebe, Gute, Gesundheit und viel Freude mit eurem Sohn.

Zu deiner Frage:
Weißt du, oft äußern Frauenärzte einen Verdacht >>> die Frauen gehen in ihrer Schwangerschaft durch die Hölle und wenn das Kind da ist, dann bestätigt sich dieser Verdacht nicht.
Deine Frauenärztin hat vielleicht etwas vermutet, aber darüber geschwiegen. Nun hätte sie dich mit der Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung konfrontieren müssen, um für euch und/oder sich Gewissheit zu erlangen. Habt ihr im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen über diese Möglichkeit gesprochen? Hättest du diese Untersuchung machen lassen? Auch wenn oder obwohl das Risiko das Kind durch die Untersuchung zu verlieren evtl. größer ist, als die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit DS zu bekommen?

Rechtliche Schritte? Wollt ihr sie verklagen, damit sie ihre Zulassung verliert? Wollt ihr evtl. auf Schadenersatz klagen? Worin genau besteht denn der euch entstandene Schaden? Die Frauenärztin trägt am DS eures Sohnes keine Schuld. Es ist eine Laune der Natur, für die ihr niemanden verantwortlich machen könnt. Was erreicht ihr mit einer Klage gegen diese Ärztin? Ihr beraubt euch vieler schöner Momente mit eurem Sohn, ihr verliert Kraft und Zeit für euren Sohn. Und das alles ganz abgesehen vom hohen finanziellen Aufwand.

Was würden die rechtlichen Schritte an der Situation eures Sohnes, an der eurer Familie ändern? Verschwindet sein DS dadurch? Geht es euch besser, wenn ein Gericht festlegen würde, dass die Ärztin schuldig im Sinne der Anklage ist?

Sag ehrlich! Könntest du deinen Sohn auf dem Arm nehmen und sagen, dass du ihn nicht haben wolltest, wenn du gewußt hättest, dass er das DS hat?

In den ersten Monaten mit Leonie (sie wurde im Juli 2003 mit DS geboren) wurde ich sehr oft gefragt: "Habt ihr das vorher gewußt?" Nö, wir haben es nicht vorher gewußt! Und es ist müssig darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn wir es gewusst hätten. Leonie ist unser Wunschkind, die Fruchtwasseruntersuchung wurde uns nie direkt angeboten, wir haben die aber abgelehnt, weil ein Wunschkind so zu uns kommen darf, wie es ist.
Als ich mit unserem nächsten Wunschkind schwanger war, hat der Doc der Klinik, der die Feindiagnostik macht, die Bilder von Leonie noch mal angeschaut. Es gab damals für ihn keinen Hinweis auf das DS: Leonie ist organisch gesund, das Profil (bzgl. platter Nase oder tief sitzender Ohren) alles ohne Befund ... in meiner Schwangerschaft gab es keinen Hinweis auf das DS - nur meine Vorahnung.

Wir sind glücklich mit unserer Leonie. Der Beginn ihres Lebens war schwer, aber jetzt macht sie uns viel Freude. Im Sommer wird sie 4, sie "GUK t" (GebärdenUnterstützte Kommunikation) mit uns, beginnt gerade zu sprechen und lernt fleißig das Fahren auf dem Laufrad. Im Kindergarten ist sie ein Integrationskind und bei den Kindern in der Straße eine beliebte Spielgefährtin.

Rechtliche Schritte gegen die Ärztin sind aus meiner Sicht vergebliche Liebesmüh. Konzentriert euch auf den Förderbedarf eures Sohnes, das ist die Unterstützung, die er braucht!

Willkommen in Holland
Alles Liebe
Anne mit Leonie (3 x 21)

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.