Wenn er nie ein Feedback bekommt...

Auch bei einem total lauten und unruhigen Haufen finde ich Brüllen total daneben. Bei uns im offenen Ganztag geht es genauso wild zu, trotzdem brüllt niemand. Die Betreuerinnen sind manchmal durchaus streng und setzen sich auch durch, aber sie schreien nicht.

Weißt Du, wenn sich jemand ein ungutes Verhalten angewöhnt und dies von niemandem korrigiert wird, dann verschlimmert sich das natürlich. Gerade Erwachsene, die mit Kindern umgehen, erfahren oft wenig Korrektur, weil die Kinder sich nicht wehren können. Es ist für solche Menschen wichtig, dass sie ein Feedback bekommen, um mal wieder etwas zurückzufahren. Der Betreuer lässt sich gehen, und niemand reagiert. Das hilft weder ihm, noch den Kindern!

Ich würde unbedingt mit dem Leiter/der Leiterin der Betreuung sprechen und sagen, dass - trotz Radau - dieses Brüllen nicht geht. Wenn das nicht hilft, würde ich mit der Schulleitung sprechen, auch sie hat Einfluss auf die Betreuer. Man kann das alles ja freundlich machen: Den Betreuer also nicht schlechtmachen und auch sagen, dass man verstehen kann, dass die Nerven mal blankliegen. Dass einem das Schreien aber "too much" ist. Er wird auf jeden Fall den Hinweis bekommen, dass er sich mal etwas mehr in den Griff bekommen soll - und genau diesen Hinweis braucht er auch!

Ich persönlich finde Stillhalten immer die schlechteste Lösung, obwohl die meisten Mütter das ja leider tun - aus Konfliktscheu und aus Angst, mal anzuecken. Auch bei Dir klingt es schon so, als ob Du - gegen Dein eigenes Bauchgefühl - das Verhalten des Betreuers entschuldigst. Das musst Du aber gar nicht. Man macht so gut wie immer gute Erfahrungen, wenn man (freundlich) den Mund aufmacht und eben nicht schluckt, was einem nicht gefällt. Konstruktives Feedback kommt in der Regel gut an und hat fast immer auch eine positive Wirkung, es bringt wirklich was!

LG