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Geschrieben von sun1024 am 10.04.2009, 12:57 Uhr

lange Antwort...

Hochbegabung ist erst mal eine Begabung. Nicht mehr, und nicht weniger.

Wie ich ein Stück weiter unten schon geschrieben habe, sagt das noch lange nichts über den Rest aus.

Es gibt unter den Hochbegabten welche, die wir als die klassischen "Einsteins" erkennen - wie von Astrid beschrieben, überall Einsen, wissbegierig, selbstbewusst, strebsam, leistungsmotiviert, zufrieden. Das heißt aber nicht, dass das infantile, unter dem Tisch sitzende Kind nicht hochbegabt sein kann. Wie gesagt spielen SO viele andere Charakterzüge und Rahmenbedingungen eine Rolle.

Eine Hochbegabung liegt vor, wenn der IQ bei 130+ liegt. Das ist die Definition.Warum die Umgebung dann auch erwartet, dass das Kind Preise gewinnt und Professor wird, weiß ich nicht. Es gibt Studien, dass man mit einem IQ zwischen 110 und 120 am besten durch's Leben kommt - man ist ein wenig cleverer als der Durchschnitt, aber denkt nicht ZU anders.

Ist es toll, hochbegabt zu sein? Ich würde sagen, als Potential ist es eher positiv als negativ. Genauso wie es eher positiv ist, sehr sportlich zu sein, oder musikalisch. Darüber, wie man mit dem Leben klar kommt, sagt es aber noch nichts aus - und es bringt eben auch ein paar Schwierigkeiten mit sich. Sowas wie auf Fragen nicht antworten, weil man nicht versteht, dass wirklich SO eine simple Antwort dahinter steckt, und viel zu weit denkt. Oder sowas wie keinen Bock mehr auf die Fragen im Unterricht haben, die man sich selbst schon 3 Jahre früher beantwortet hat. Oder sowas wie von den Freunden als unentschieden gelten, weil man immer alles von allen Seiten betrachtet und nicht einfach nur pubertät komplett "doof" oder "cool" findet. Wie auch immer.

Ich habe sowohl hochbegabte Menschen kennen gelernt, die Karriere in der Wissenschaft gemacht haben, als auch welche, die arbeitslos sind... sowohl hochbegabte Kinder, die ihren Bachelor vor dem Abi fertig machen oder Jugend forscht gewinnen oder 2 Klassen überspringen, als auch hochbegabte Kinder mit Angststörung und Legasthenie an der Schule für Erziehungshilfe.

Hm, also, um die Ausgangsfragen zu beantworten:
- ist eine Hochbegabung wirklich so toll???
Kommt drauf an.

- Ist es wirklich so erstrebenswert für viele Eltern, ein hochbegabtes Kind zu haben?
Anscheinend ist es für einige Eltern erstrebenswert. Mir sind allerdings schon mehr Eltern echter hochbegabter Kinder begegnet, die ganz stillschweigend und moderat mit dem Thema umgehen, als solche "Eislaufeltern". Aber letztere fallen natürlich mehr auf.

- Sind die hochbegabten Kinder hier im Forum wirklich alles Überflieger?
Bei mir ist nur eins der drei Kinder getestet - durch Zufall, bei einer Rundum-Diagnostik wegen Rumgammeln in der Schule. Überflieger? Nein. Er begreift zwar alles im Vorübergehen. Aber er hat nie gelernt, zu lernen, weil er alle Anforderungen spielend ohne meistert. Und er kontrolliert seine Sachen nie und ist total schluderig - warum sich für eine 1 anstregen, wenn man ohne eine 2 oder 3 bekommt, reicht doch auch...

- Ist es nicht sehr anstrengend, ein hochbegabtes Kind zu haben?
Doch! :)

LG sun
(Sonderschullehrerin und seit 9 Jahren mit dem Thema beschäftigt)

 
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