zurück| Geschrieben von Svenni am 03.03.2009, 11:47 Uhr |
Komplex denkendes Kind...das Testergebnis wirft Fragen auf. Wer kennt sich aus?
Hallo!
Vor einiger Zeit habe ich mir schon mal hier Rat geholt; es ging um meine komplex bis kompliziert denkende 7 jährige Tochter, die in der Schule durch eine hohe Diskrepanz zwischen ihrer verträumten, langsamen Art und ihren kognitiven Fähigkeiten (die hoch zu sein scheinen) auffällt (http://www.rund-ums-baby.de/grundschule/beitrag.htm?id=49773)
Auf Anraten der Schule ließen wir sie kinderpsychiatrisch testen.
Es wurde ein Grundintelligenztest (cft 1), ein K-ABC Test und ein Daueraufmerksamkeitstest Qb gemacht.
Meine Tochter fand die ganze Situation zwar spannend, die Tests aber unheimlich langweilig ("Babykram"), vor allem den Grundintelligenztest.
Das Ergebnis nun scheint die empfundene Diskrepanz zu bestätigen...aber was fang ich damit an?
Meine Tochter hat im ersten Testteil des cft-1, der "schwerpunktmäßig Geschwindigkeit und Sicherheit der visuellen Gestalterfassung und -verarbeitung" prüft, einen Wert von IQ 93.
Im zweiten Teil, der die "formal-logische Denkfähigkeit" prüft, ist ihr Ergebnis IQ 127.
Der Psychologe schreibt hierzu, dass diese Diskrepanz wischen sehr hoher Denkfähigkeit und "nur" durchschnittlicher Leistung im ersten Teil das Wegträumen fördern würde, da sie sich bei Anforderungen auf ihrem schwächeren Gebiet quasi in das stärkere Leistungsgebiet hinträumt.
Beim K-ABC erreichte sie einen IQ Wert von 125.
Der Psychologe wies noch daraufhin, dass sie bei meiner Tochter den Test für Zweitklässler gemacht haben, da sie ja durch die vorzeitige Einschulung bereits mit gerade 7 in der zweiten Klasse ist.
Kann mir jemand sagen, welche schulischen Bereiche in den "einfach strukturierten visuell-motorischen" ersten Teil dieses Tests fallen, zumindest so ungefähr? Denn wenn sie sich in diesen Situationen "wegträumt", dann wäre das ja ein Ansatzpunkt.
Ich bin kein Stück weiter als vorher, blöd.
LG Svenni
Beitrag beantwortenKeine Ahnung, außer...
Antwort von Trini am 03.03.2009, 11:56 Uhr
dass ich selber so ein Exemplar (männlichen Geschlechts) zu bieten habe.
Da wurde aber noch nichts getestet.
Und beim Sohn von Freunden war es ähnlich. Die "einfachen" Aufgaben des Intelligenztest hat er verweigert, die schwierigen mit Bravour gelöst.
Bei meinem Kleinen ist es halt so, dass er für zu leichte Aufgaben (z.B. x-te Wiederholung des Zehnerübergangs mit Zwischenschritten, genannt "Umleitung") Stuuuuuuuuuuuuuuuuunden braucht.
Wird es schwieriger, geht es zack-zack.
Trini *auchoftamverzweifeln*
Re: Komplex denkendes Kind...das Testergebnis wirft Fragen auf. Wer kennt sich aus?
Antwort von sasu am 03.03.2009, 12:53 Uhr
Hat denn der Psychologe nicht irgendwelche Vorschläge gemacht, wie man das gefundene Defizit evtl. therapieren kann ? Sehr merkwürdig. Uns hat man da schon Therapien empfohlen, die evtl. weiterhelfen. Allerdings ist es bei uns mehr die akustische Wahrnehmung und Weiterverarbeitung von Informationen, die eine leichtes Defizit aufweist. Uns wurde das Marburger Konzentrationstraining sowie evtl. eine ergotherapeutische Behandlung empfohlen.
LG,
sasu
P.S. Oben Beschriebenes passt zu der Aussage unseres Psychologen: Die Natur sucht nach Ausgleich und oftmals ist es halt so, dass ein extrem gut ausgebildeter Bereich einen schlecht ausgebildeten Bereich bedingt.....
Re: Komplex denkendes Kind...das Testergebnis wirft Fragen auf. Wer kennt sich aus?
Antwort von doro u. pascal am 03.03.2009, 14:07 Uhr
Hast eine PN
@doro u. pascal
Antwort von Svenni am 03.03.2009, 17:25 Uhr
ist leider nicht angekommen...schickst du sie nochmal?
Re: Komplex denkendes Kind...das Testergebnis wirft Fragen auf. Wer kennt sich aus?
Antwort von sun1024 am 03.03.2009, 17:26 Uhr
Huhu Svenni,
(*schäm* ich hab dir immer noch nicht geschrieben)
bei Kindern, die bei einfachen Aufgaben schnell wegträumen, ist der AID2 eigentlich der passendste IQ-Test, weil man da die einfachen Aufgabem weglässt, wenn man merkt, dass das Kind sie kann - aber das nur am Rande.
Die Frage, die du hast, würde ich eigentlich dem Tester stellen. Was ihr jetzt mit dem Ergebnis anfangen sollt.
Visuell-motorische Aufgaben sind z.B. Auge-Hand-Koordination beim Schreiben und Zeichnen.
Was muss sie denn in der Richtung so tun? Also ich erinner mich, dass unser Sohn regelmäßig in Streik trat, wenn er zu für seinen Kopf leichten Matheaufgaben dann noch so "anschauliche Punktbilder" zeichnen sollte... und unsere Tochter bei den endlosen Reihen des Buchstabenübens...
Ganz lieben Gruß von sun
Der CFT1 ist...
Antwort von AndreaL am 03.03.2009, 17:52 Uhr
ein sehr einfacher Grundintelligenztest.
Ich möchte mal behaupten, dass jedes Mittelschichtskind den locker hinter sich bringt.
Im diesem fragwürdigen ersten Teil des Testes geht es um Auge-Hand-Koordination. Da müssen die Kinder die Maus durch ein Raster von Mauern führen, um zum Käse zu gelangen.
Sobald die Kinder mit dem Stift die Mauer durchkreuzen, gibt es Punktabzug.
MIR hat nie eingeleuchtet, was das mit kognitiver Leistung zu tun hat... aber bitte - der Test ging durch so viele Hände... er muss ja wohl valide sein.
Ich behaupte mal, der CFT1 differenziert ganz gut in mittleren bis unteren Leistungsmöglichkeiten.
Da es aber zig Kinder mit hoher Intelligenz und schluriger Stifthaltung bzw. Problemen in der Feinmotorik gibt, finde ich die Auslegung des Psychologen eher grenzwertig. Und ich kann Dir beim besten Willen nicht sagen, wo der Mäuseweg mit schulischen Anforderungen außer beim Schreiben zusammenhängt.
Ich habe jetzt das Ursprungspost nicht gelesen, aber habe zu Hause auch ein Exemplar sitzen, was einfach LANGSAM arbeitet. Das ist durchaus auch Charaktersache und nicht immer wegzutherapieren. Gut... man muss schauen, ob es wirklich Defizite in der Motorik gibt und dann evtl. eine Ergotherapie versuchen... Prinzipiell aber gibt sich das Problem mit wachsenden Anforderungen. Wenn nicht mehr Schnelligkeit, sondern genaues Denken erforderlich ist, holen die Kinder oft wieder auf.
Der CFT1 ist genormt vom *kopfkratz* Kindergartenalter bis knapp 9 Jahre. Was der Psychologe mit der Aussage zur 2. Klasse meint, weiß ich nicht. Denn er muss die Auswertung eigentlich auf das Alter und nicht die Klassennorm beziehen, vielleicht fragst Du da noch einmal nach. Zumindest sollten beide Normen herangezogen werden.
Wenn Du willst, schick mir eine PN, ich habe morgen den CFT1 eh zu Hause und kann für Dich nachsehen.
LG
Andrea
Re: Komplex denkendes Kind...das Testergebnis wirft Fragen auf. Wer kennt sich aus?
Antwort von Vesna am 03.03.2009, 18:05 Uhr
Sorry, ioch kann dir da leider garnicht helfen. Bin keine Fachfrau.
Was mich aber wundert ist, daß der Psychologe keine Lösung (wenn es sie denn gibt) anbieten kann.... Man geht doch dort hin, weil man sich Lösungsansätze erhofft, oder ?
Re:K-ABC-Test bringt keinen IQ-Wert!
Antwort von alphafrau1 am 03.03.2009, 18:10 Uhr
Haben die dir wirklich einen IQ-Wert genannt? Die Zahlen auf dem K-ABC-Test sind nämlich KEINE IQ-Werte. Man kann das irgendwie errechnen, aber das ist nicht so einfach. VG pali
@alphafrau
Antwort von Svenni am 03.03.2009, 19:02 Uhr
Hallo,
ja, da steht bezogen auf den K-ABC Test..."in der auditiven Prüfung ein überdurchschnittliches Ergebnis" (SK 15, entsprechend IQ 125).
LG Svenni
Mit den entscheidenden Kräften optimal umgehen lernen
Antwort von Franz Josef Neffe am 04.03.2009, 9:41 Uhr
Was nützt es, gescheit über das Problem zu reden, wenn man nichts über die Lösung weiß? Ich bin Ich-kann-Schule-Lehrer, "ausgebildet" für Volks- und B´sonderschule und ich erforsche seit 35 Jahren Lösungen.
Was träumt denn da bei Deiner Tochter, wenn nicht ihre wunderbaren geistigen und seelischen Kräfte? Und womit sollte der Mensch seine Lebensuafgaben lösen können, wenn nicht gerade mit diesen Talenten? Nun wäre doch eigentlich klar, dass a) alles da ist, was man braucht und b) dass man sich diesen wertvollen und höchst wichtigen "Mitarbeitern" widmen muss. Aber was tut man? Man teibt diesen Talenten unter die Nase, dass sie nicht gut genug waren für die Testschablone. Würdest Du dich nicht auch brüskiert fühlen und zurückziehen, wenn ich Dich so doof behandle? Du siehst, wie leicht man Geist vergraulen kann. So sensibel ist er.
Das bedeutet aber umgekehrt die allergrößte Chance, denn wenn ich FEIN mit ihm = mit allen Talenten umgehe, sie achte, bestätige, ihnen gewichtige Aufgaben gebe und mit echter Anerkennung (die Bewertungen der Schule sind keine Anerkennung sondern die Perverfsion davon) nicht geize, dann kann ich die Talente - meine wie Deine - zu meinen besten Freunden machen. Ich kann nichts, aber die Talente können alles für mich tun, also bleibt mir gar nichts übrig, als mich optimal um die Talente zu kümmern - die tun dafür alles für mich.
Wenn ich Deiner Tochter auf den Kopf zu sage, wie intelligent sie ist, und wenn ich dieser Intelligenz eine echte Chance - nicht so eine verkonstruierte Spielzeugchance wie einen "Test" - gebe und sie herausfordere, dann weißt Du eh, wie lebendig sie dann wird. Nun frage ich Dich und sie: Wenn die päd. + psych. Profis zu verschlafen sind, um ihre wahren Fähigkeiten zu erkennen und zu würdigen - muss sie dann auf die warten? Das kann sie doch selber. Und sie weiß, dass sie das ihren Talenten schuldig ist: sie so gut zu entwickeln, dass denen allen vor Staunen der Mund offen bleibt. Ich sage den Kindern, die mit solchen Problemen zu mir kommen immer, dass sie nicht in der Schule sind, das 1 x 1 zu lernen; das könnten sie allein zu Hause viel besser. Nein, sie bekommen vom Leben ein Managementseminar geschenkt in Personalführung, Thema: "Umgang mit schwierigen Erwachsenen". Wenn sie erst mit ihren eigenen Talenten beste Freunde geworden sind, dann können sie schnell mit den Talenten ihrer Lehrer besser umgehen als diese, und dann - so der Ich-kann-Schule-satz 2008 - folgen ihnen derne Talente lieber als ihnen. Ich kenne keinen Schüler, dem es nicht Vergnügen bereiten würde, mehr Einfluss auf seine Lehrer zu haben als diese selbst. Denkt es Euch mal durch, ich wünsche guten Erfolg.
Franz Josef Neffe
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