Ja, so ist es

Aus jahrelanger Erfahrung bei den Pfadfindern weiß ich: Wenn wir Gruppenleiter mal ein paar Stunden Erholung gebraucht haben, haben wir die Kinder auf irgendeinen Spielplatz gejagt, uns an den Rand gesetzt und abwechselnd den Schlaf der durchgemachten Nacht nachgeholt *öhemm*. Oder wir haben sie in den Wald geschickt um irgendwas wichtiges zu suchen - und wenn es nur ein Platz für den neuen Abtritt war ;-).

Die Schullandheime hier in der Gegend haben auch alle sehr große Außengelände mit Spielplätzen, Sportplätzen, oft auch mit Tieren. Eine Stunde Ruhe würde ich mit meiner (unstudierten, lediglich aus der Pfadizeit und dem gesunden Menschenverstand schöpfenden) Erfahrung erzeugen, indem ich die Kinder auf das Außengelände lasse, ihnen eine Ladung Bälle und anderes Draußenspielzeug (Federball, Frisbees, je nach Untergrund Straßenkreide, Springseile....) dazuwerfe, und mich dann mit einer Zeitung in die Sonne setze.

Lediglich das Wetter kann einen Strich durch solche Rechnungen machen.

Und das mit dem Fisch: Vom Hort weiß ich, daß dort ein Mal pro Woche Fisch serviert werden soll. Das macht Probleme, weil Fisch zum einen sehr teuer ist - der Fischtag muß immer mit einem Billigtag (Suppe, Milchreis, Nudeln mit Soße) ausgeglichen werden - und weil Fisch relativ ungeeignet ist für Großküchen. Gut, wenn im Landschulheim nur für 30 Kinder gekocht werden muß, dann ist das sicher kein Thema. Aber das Kostenproblem bleibt.

Das Problem bei solchen Veranstaltungen ist oft, daß sich eine kleine Kritik hochschaukelt. Der eine sagt: "Na ja, das Essen fand ich jetzt nicht sooo toll!", der Nächste hängt sich dran, und bevor der Bus die Stadtgrenze erreicht hat war das die schlimmste Klassenreise aller Zeiten und alle fanden es total doof - auch wenn sie noch eine Stunde vor der Abfahrt alle lachend und gröhlend auf dem Bolzplatz Fußball gespielt haben. Diese "Urteile" sind dann nicht gelogen, aber übertrieben und extrahiert.

Gruß,
Elisabeth.