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Geschrieben von Reni+Lena am 04.02.2009, 11:31 Uhr

Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Ich weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll....
Wie steht ihr zu dem Verhalten/Erfolgen/mißerfolgen eurer Kinder?
Habt ihr das gefühl euch rechtfertigen zu müssen, wenn sie schlecht in der Schule sind...nehmt ihr das auf eure Kappe, euch zu Herzen?
Ist es euch peinlich, wenn das Kind nicht ordentlich Guten Morgen sagt...
Irgendwie ist doch alles erziehungssache und fällt auf die Eltern zurück...
Könnt ihr euch abgrenzen..so dass ihr sagen könnt:
Das ist ihre/seine Angelegenheit, da hab ich nichts damit zu tun?

Mir ist es extrem schwer gefallen im ersten Schuljahr, weil lena durch meine Entscheidung vorzeitig eingeschult wurde. Das ganze geifernde Dorf, die mich sowieso für verrückt erklärt haben, starrte auf mich und mein Kind und wartete auf die Katastrophe.
Jedes Fehlverhalten von ihr, habe ICH auf meine Schultern genommen..mir war es peinlich..ich fühlte mich verantwortlich...
Das ging so weit, dass ich den ganzen Tag schlecht gelaunt war, wenn ich erfahren habe, dass in der Schule etwas schief gelaufen ist.
Andersrum war meine Stimmung auf dem Höhepunkt, wenn sie mit einer 1 heimkam...(schulterklopf...)

Inzwischen sehe ich das ganze gsd wesentlich lockerer.
Vergisst sie eine HA..muss sie mit den Konsequenzen leben.
Macht sie ihr Zeug schlampig, oder passt nicht auf..ist das ihre Sache.
Sicher gibts hin und wieder ein Donnerwetter, wenn Madame allzusehr schludert, aber ich kann mich inzwischen abgrenzen.

Mir ist in der Klasse meiner Tochter aufgefallen, dass es seeehr viele Eltern gibt, die zusätzlich mit den Kindern lernen usw..und sich für schlechtere Noten verantwortlich fühlen..., ja sogar entschuldigen.
Muss man das? Sollte man das?
Muss ich mir den Schuh anziehen, dass ich nicht genug gelernt habe mit ihr, wenn eine 3 oder 4 kommt?

Bin hin und her gerissen....denke ich falsch..nehm ichs inzwischen zu locker? Oder "spinnen" die anderen?

Nachdenkliche Grüße von reni

 
24 Antworten:

Achte mal hier auf die Formulierungen

Antwort von Tinai am 04.02.2009, 12:28 Uhr

Gerade hier im Forum, das mag zwar ein freudscher Versprecher sein, aber so oft liest man:
"Wir haben heute einen Mathetest geschrieben"
"Wir müssen unbedingt noch XY lernen"
"Wir sind total geschafft vom langen Tag"
"Wir haben die Windpocken"

usw.

Klingt wie beim Arzt "Wie geht es uns denn heute".

Gemeint ist immer das Kind! Ich finde die Identifikation über das Kind schrecklich - vor allem fürs Kind.

Natürlich fühle ich mich mitverantwortlich für das Verhalten und zum Teil auch für die Leistung meines Kindes, aber dennoch ist es ein Individuum und am Ende immer selbst verantwortlich.

Gruß Tina

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von mini99 am 04.02.2009, 12:38 Uhr

Hallo!
Ein Kind muß erst lernen sein Leben zu meistern und Verantwortung dafür zu übernehmen, d.h. ich fühle mich schon für das Verhalten meines Kindes verantwortlich. Und ich bin sehr stolz auf mein Kind und sein Verhalten und seine Leistungen. Wenn einmal eine Übung nicht gemacht wird, ist zwar mein Sohn dafür verantwortlich die Übung nachzubringen, aber ich werde auch künftig besser nachsehen, weil eben mein Kind noch ein Kind ist und man als Elternteil mithelfen soll/muss. Und ich lerne auch mit meinem Kind, wenn er Hilfe braucht und achte darauf, dass er soweit vorbereitet ist, um gute Noten zu schreiben. Und klar ist es Erziehungssache wie sich ein Kind verhält und ob es höflich ist und ich bin sehr stolz auf mein Kind in jeder Hinsicht. Und ich denke schon (ohne jetzt ein Selbstlob aufzusprechen), dass das Elternhaus viel dazu beitragen kann.
LG
Traude

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Ps Formulierung

Antwort von Tinai am 04.02.2009, 12:55 Uhr

Ich sollte schreiben:

"Natürlich fühle ich mich mitverantwortlich für das Verhalten zum Teil auch für die Leistungen meines Kindes, aber es ist ein Individuum und muss am Ende die Konsequenz aus seinem Tun/Handeln/Unterlassen immer selbst tragen".

Gruß Tina

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von Tathogo am 04.02.2009, 13:07 Uhr

Nein,ich glaube nicht das ich das tue.

Mal ehrlich:es fängt doch schon damit an dass manche Mama sich schämt,wenn ihr 3 Jähriges Kind noch in die Windel macht...oder wenn der Zweijährige noch mit den Fingern isst...oder,oder...

Ich fühle mich weder verantwortlich für schlechte Noten noch "schäme" ich ich in irgendeiner Art und Weise für meine Kinder oder für etwas was sie "getan haben"

Das Beispiel mit dem Guten Morgen sagen find ich besonders putzig,denn ich ERWARTE von meinen Kindern nicht das sie immer und jedem ein fröhliches Guten Morgen entgegenträllern müssen-sie sagen aber dennoch Guten Morgen...genau so wie sie auch sonst kein besonders unerzogenes Verhalten an den Tag legen-hört sich blöd an,ist aber so ;-)

Finde es furchtbar wenn Eltern sich über ihre Kinder definieren,sprich sich ein "Vorzeigekind" heranziehen wollen-meist geht der Schuss nach hinten los-nach aussen dann das tolle Musterkind und daheim Probleme über Probleme...kennen selbst genug Beispiele...

Das du zu Beginn solche "Gedanken " hattest,hängt damit zusammen dass du offenbar selbst innerlich noch ein wenig gezweifelt hast ob die vorzeitige Einschulung richtig war-steht man 100% zu den Sachen die man macht dann kann einem weder das geifernde Dorf ,noch sonst jemand irgendwas!

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ZUm Glück nciht...

Antwort von Henni am 04.02.2009, 13:11 Uhr

und grad wenn man mehrer Kinder hat hätte man ja sonst auch ne zeimlich gespaltene persönlichkeit *g*

MEine Kinder sind totla unterschiedlich und grad meine Tochter ist mit ihrem 4 Jahren schon ein echt eigenständiges und leider auch eigensinniges Persönchen..mein Sohn war in dem Alter noch viel mehr "mama".... das muss man dann schon aus einer Distanz betrachten und kann sich da nicht mit identifizieren...wobei: Charaktermäßig ist meien SOhn wie mein mann, meine Tochter wie ich...da lässt sich cnihts abstreiten *g*


LG HEnni

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von +emfut+ am 04.02.2009, 13:19 Uhr

Ich sehe das genau wie Tinai, und ich sehe das auch nicht nur hier im Forum, sondern auch im RL. Und ich finde diese Entwicklung - ich bin der Ansicht, daß das früher anders war - mit Besorgnis.

Vielleicht durch die frühe Fremdbetreuung meiner Kinder, oder durch meinen egozentrischen Character, war ich relativ früh aus der Nummer raus. Als Fumi noch in die Krippe ging - das ist also gute 10 Jahre her - kamen öfter mal Kommentare, wie gut das Kind doch erzogen sei, OBWOHL es ja den ganzen Tag in der Krippe sei. Ich saß dann immer da und war baff - ich hatte nie in Frage gestellt, daß auch andere Menschen mein Kind gut erziehen können. Eher im Gegenteil: Ich war immer froh, wenn ich von ungeliebten Aufgaben befreit war, und konnte die Verantwortung für diese Bereiche dann ganz prima komplett abgeben.

Zwischendrin hatten Fumi und ich dann eine Phase, wo ich das nicht mehr gut konnte. Sie bekam massive Schulprobleme und ich hatte schon das Gefühl, daß "man" mich dafür verantwortlich machte. Aber das kam eher von außen als von mir selber, ich habe mich da nur reinziehen lassen. Ich habe mir den Stiefel angezogen, aber andere haben ihn mir hingestellt.

Noch was: Ich sehe da zwei Punkte, die ich als "typisch Deutsch" ansehen würde.

Zum einen das Schulsystem, das die Mitarbeit der Eltern/Mütter quasi einkalkuliert und voraussetzt. (Nie werde ich den Elternabend vergessen, als sich diverse weiterführende Schulen in Fumis Grundschule vorstellten. Die Leiterin (!!!!!!) des nächsten Gymnasiums meinte auf meine Frage, wie denn die Hausaufgabenbetreuung nachmittags geregelt sei: "Ja, da müssen sie als Mutter schon nachmittags zu Hause sein, sonst ist das Gymnasium nicht zu schaffen!")

Und zum anderen diese "Mutter ist an allem Schuld"-Einstellung. Gerät ein Kind aus dem Ruder, wird IMMER zuerst auf die Mutter geschaut. Der Vater? Na ja, am Rande. Die erweiterte Familie? Nö, nicht wirklich. Die Umgebung? Nun ja, was zieht die Mutter mit dem Kind auch in "so ein" Viertel. Und als vor ein paar Jahren mal eine Untersuchung veröffentlicht wurde, wonach die Peer Group erheblich mehr Einfluß auf die Entwicklung eines Kindes hat als die Eltern, war das Geschrei groß. Ich erinnere mich, daß Politiker sich aufgeregt haben, man würde so die Eltern aus der Verantwortung entlassen.

Ich will mich als Mutter und die Eltern (Mütter *grins*) insgesamt nicht aus der Verantwortung entlassen. Aber ich würde mir schon wünschen, daß die Ansprüche und damit auch die zu tragende Verantwortung auf ein passendes Maß heruntergeschraubt werden.

Hugh, ich habe gesprochen ;-).

Gruß,
Elisabeth.

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Also ist es quasi AUCH...

Antwort von Tathogo am 04.02.2009, 13:30 Uhr

...eine Sache des eigenen Charakters wie"empfindlich" man auf das "Verantwortlich machen" bzw auf das"Schuld zuschieben" reagiert...?!

Und ich denke mal das"erlebte" spielt auch ne Rolle...meine Kinder zB sind einfach saugut in der Schule(was soll ich machen,ist so.punkt),sprich niemand konnte mir zB "vorwerfen" sie hätten nur deshalb so schlechte Noten weil sie mit knapp 2 Jahren von morgens bis spät Nachmittags in der Kita waren...hätten sie jetzt LRS oder ähnliches wäre dies evtl irgendwann gekommen...

War jetzt nur ein Beispiel,ist aber doch so,oder?

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von Pemmaus am 04.02.2009, 13:42 Uhr

Ich denke schon, dass ich mich im Moment noch sehr oft mit meinem Kind und dessen Leistungen identifiziere. Denn im Moment bin ich noch dabei meinem Kind beizubringen wie man lernt. Sollte es das von Anfang ein alleine können? Verbaue ich meinem Kind (bildungstechnisch) die Zukunft, weil ich das nicht auf mich nehmen will?

Ja, mir ist es peinlich, wenn meine Tochter nicht grüßt. Sicherlich ist es ihr Problem, dass sie damit als stofflich oder ernst eingestuft (obwohl sie es nicht ist) wird... ABER ich war eben bis jetzt nicht in der Lage, ihr das beizubringen und sie vor dieser "Schublade" zu bewahren.

LG
Pem

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Was heisst eigentlich identifizieren....oder meinst du eher definieren...

Antwort von Gabn am 04.02.2009, 14:22 Uhr

Eine Identifizierung ist der Vorgang, der zum eindeutigen Erkennen einer Person oder eines Objektes dient. Identifizierung ist nicht zu verwechseln mit Identifikation, der Einfühlung in einen anderen Menschen, obwohl dieser Ausdruck (beispielsweise laut Duden) synonym dafür gebraucht werden kann.

Also bei mir ist es dann eher eine Identifikation mit meinen Kindern, denn da sie nunmal wie man so schön sagt "ein Teil von mir" sind fühle ich mit ihnen und allein deswegen kann nichts davon, was von aussen auf sie einwirkt mich NICHT betreffen.Anders sieht es mit der Verantwortung aus, die ich für ihr Verhalten bzw. ihre Leistungen habe. Solange sie noch klein sind habe ich sehr wohl die Verantwortung ihnen gutes Benehmen beizubringen oder sie an das selbständige Lernen in der Schule heranzuführen. Aber ihr (Miss)verhalten zu rechtfertigen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben ist sicher falsch.
Ich glaube auch eher dass sich die Eltern heute eher über ihre Kinder definieren, d.h.die Kinder sind auch eine Art Statussymbol geworden, ähnlich wie in der Sparkassenwerbung: Mein Haus, mein Auto, ....meine Kinder (die gefälligst wohlerzogen, super in der Schule und einigermassen ansehnlich zu sein haben). Und wenn nicht, dann muss ich das irgendwie rechtfertigen....

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Re: Was heisst eigentlich identifizieren....oder meinst du eher definieren...

Antwort von Reni+Lena am 04.02.2009, 15:31 Uhr

Mischung aus beidem....
Sowohl Sparkasse *g*
als auch die Lebens und Verhaltensweisen der Kinder gut oder schlecht finden..je nachdem ob sie mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt.

Meine Mutter hat sich geschämt und nicht mehr unter die Leute getraut, weil ich in der Teenagerzeit mit Minirock und bauchfrei unterwegs war.
Dieses "Schlampenoutfit" war ihr peinlich, als würde sie selbst so rumlaufen...
Ich fands cool:)
Genauso sehen viele Eltern heute die Noten /Erfolge/Niederlagen ihrer Kinder als Ihre eigenen.
...

Lg Reni

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Ist das nicht normal?

Antwort von like am 04.02.2009, 16:13 Uhr

Dass man stolz ist, wenn die eigenen Kinder Erfolge haben und sich schämt, wenn sie Mist bauen?
Soll ich mir jetzt ernsthaft Gedanken um meinen Seelenzustand machen, weil ich so fühle??? Alles andere ist doch in meinen Augen Ausdruck einer immer stärker werdenden "ich mach mein Ding"-Gesellschaft.
Wir sind die ELTERN, nicht irgendwelche zufälligen Bekannten unserer Kinder.
Sich über die Kinder zu definieren ist sicher nochmal was anderes.

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Mal eine neugierige Frage

Antwort von +emfut+ am 04.02.2009, 16:26 Uhr

Wann - wenn überhaupt - hörst Du dann mit dem stellvertretenden Schämen auf?

Meine Mutter schämt sich meiner. Weil ich häßlich und arbeitslos bin.

Ich bin jenseits der 40. Ich wäre sehr froh, wenn sie langsam mal damit aufhören würde. Eigentlich wäre ich ziemlich froh, wenn sie sich meiner nie geschämt hätte. Das war nämlich immer ihr Hauptkritikpunkt an mir. Nicht "Du schadest Dir" oder "ich mag das nicht", sondern "man muß sich Deiner ja schämen!".

Ich habe mich meiner Kinder noch nie geschämt. Ich mag nicht alles, was sie tun, aber geschämt habe ich mich deswegen noch nie.

Gruß,
Elisabeth.

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in gewisser weise ja

Antwort von Drachenlady am 04.02.2009, 16:36 Uhr

in meiner tochter erkenne ich mich so manches mal wieder und ich sag mir dann im stillen...joa der apfel fällt nicht weit vom stamm.

aber ich rechtfertige mich nicht, ich entschuldige mich auch nicht für irgendetwas. für das, was meine kurze so in der schule verzapft, muss sie alleine gerade stehen.

typisches beispiel heute: madame und ich wollten heute nachmittag eigentlich schwimmen gehn. sie weiß, dass aber dennoch erst die hausaufgaben fertig sein müssen, ehe wir aus dem haus gehen.

um dies zu beschleunigen, hat madame nur die hälfte der hausaufgaben wieder eingesteckt und die andere hälfte in der klasse vergessen und darauf gehofft, dass der klassenraum bereits abgeschlossen ist, wenn ich sie abholen komme.

ja, sie durfte dann alleine zum lehrerzimmer gehen, dort anklopfen und darum bitten, dass man ihr den klassenraum noch einmal aufschließt, da sie besagte hausaufgabe dort vergessen hat.

ist ihr natürlich megapeinlich und höchst unangenehm gewesen. aber wenn sie meint mich betuppen zu können, hat sie sich mächtig geirrt. sie weiß jetzt, wie man dem entgehen könnte. und das werde ich solange durchziehen, bis sie begriffen hat, dass es bei mir keine nichtgemachten hausaufgaben gibt.

die raffinesse kam mir dabei sehr bekannt vor. als kind, habe ich auch so einiges gedreht, um um die hausaufgaben herum zu kommen.

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Diese Erfahrungen hab ich nicht gemacht

Antwort von like am 04.02.2009, 16:38 Uhr

deshalb kann ich dir die Frage so nicht beantworten. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter (mein Vater ist leider schon verstorben) und hatte es (bis auf normalen Zoff) immer. Auch meine Kinder schätze ich bedingungslos, so wie sie sind. Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt wenn ich sagte, "sich für seine Kinder zu schämen" - man schämt sich ja eigentlich nur für die Handlungen. Und so krass wird es hoffentlich nie kommen, dass ich mich für meine Kinder ALS PERSON schämen muss. Das sag ich jetzt einfach mal aus der Beziehungszuversicht, die aus meinen Erfahrungen mit meinen Eltern und Kindern gewachsen ist. Natürlich kann es bei anderer Lebensgeschichte anders aussehen, aber das heißt ja nicht, dass das dann besser ist, oder?

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von Daja am 04.02.2009, 17:00 Uhr

Hallo,

man ist also nur die obercoole Mutter, wenn einen Schulnoten und Verhalten der Kinder nicht aufregt, weil man sich ja nicht mit ihnen "identifiziert"?

Also, ich weiß nicht...

Die Mutter des Schlägerkindes muss es also auch nicht interessieren, was ihr Kind macht, weil dieses selbstverantwortlich ist?

Wo ist der Unterschied zu den Schulnoten?

Meine Güte, bin ich froh, dass meine Kinder auch überhaupt keine Schulprobleme haben, und ich daher so cool bleiben kann.

Hätten meine Kinder aber Problem in der Schule, egal welcher Art, würde ich klar dagegen steuern. Ich würde mit meinem Kind lernen, damit es eine Zukunft hat.

Und ich würde gegen Schlägereien steuern, da auch das Sozialverhalten die Zukunft meines Kindes bestimmt.

Viele Grüße
Daja, völlig uncool und sich mit ihren Kindern identifizierend

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Re: Identifiziert ihr euch durch eure Kindern????

Antwort von Silvia3 am 04.02.2009, 17:55 Uhr

Schwierige Frage. In manchen Sachen ist es sicher so, dass ich mich darüber auch identifiziere. Allerdings sind das meist Dinge, die in meiner unmittelbaren Verantwortung liegen, wie z.B. höfliches Benehmen und Tischmanieren. Wenn sie sich da daneben benehmen, fühle ich mich schlecht. Wenn sie in der Schule schlechte Noten haben, eigentlich nicht, denn da kann ich nichts dafür. Allerdings freue ich mich sehr und bin auch stolz auf meine beiden, wenn sie etwas gut gemacht haben. Aber ich denke, meistens koppele ich mich doch ganz gut von den beiden Damen ab, schlimmer fühle ich mich, wenn ich selbst irgendwie "versagt" habe.

Silvia

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Äh, Moment mal

Antwort von +emfut+ am 04.02.2009, 19:18 Uhr

Wenn ich sage, daß ich mich nicht für meine Kinder schäme, heißt das nicht, daß ich alles toll finde was sie machen.

Ich bin manchmal wütend auf meine Kinder, sauer, enttäuscht, traurig. Nur schämen tu ich mich nicht für sie.

Schämen macht einen Menschen klein. Ich fremdschäme mich z.B. für manche Menschen im Fernsehen, Talkshowgäste oder komplett untalentierte DSDS-Kandidaten. Ich habe einen Bekannten, der keinerlei Feingefühl hat und ständig auf anderer Leute Grenzen herumtrampelt. Auch für den Fremdschäme ich mich. Aber wenn ich mich für andere Menschen schäme, schaue ich auf sie herab, ich entmündige sie.

Und Scham stellt immer einen Bezug auf das Kollektiv, die Gemeinschaft her. "Sowas tut MAN nicht!" Aber MAN ist keine Autorität. Die Autorität muß aus dem Einsehen, aus dem Verstehen kommen.

Wenn meine Kinder Tante Erna nicht grüßen wollen, dann ist das u.U. etwas ärgerlich und unhöflich, aber nicht beschämend. Und wenn sie auf dem Schulhof jemanden zusammenschlagen, dann bin ich sauer oder wütend, aber ich schäme mich nicht dafür.

Gruß,
Elisabeth.

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Du hast meine Frage nicht richtig verstanden

Antwort von +emfut+ am 04.02.2009, 19:21 Uhr

Wenn Dein Kind 40 ist, eine Familie und eine eigene Wohnung hat, aber den Nachbarn nicht grüßt: Schämst Du Dich dann immer noch für Dein Kind (oder seine Handlung - ich kann da keinen wirklichen Unterschied feststellen)?

Anders gefragt: Wann gibst Du die Verantwortung für ihr Leben und ihre Handlungen in die Hände Deiner Kinder?

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So ist das doch Haarspalterei.

Antwort von like am 04.02.2009, 21:14 Uhr

FÜR DICH ist der Begriff "schämen" halt negativ besetzt. In meinen Augen ist wütend, sauer, enttäuscht, traurig sein prinzipiell das selbe, wenn es die Beziehung zwischen mir und meinen Kindern betrifft. Und das bin ich auf meine Kinder auch noch mit 40, wenn sie was tun, was nicht in Ordnung ist - auch wenn sie schon 25 - 30 Jahren in der Selbständigkeit sind.

Wir können die Verantwortung für unsere Kinder nicht gleich ab Geburt in die Hände der Gesellschaft legen - ein gutes Stück sind wir doch mit unserer mehr oder weniger guten Erziehung und Beziehung Auslöser von deren Verhalten. Und da ist es mehr als natürlich, wenn man sich positiv und auch negativ betroffen fühlt von deren Werdegang.
Keiner hat uns versprochen, dass Kinder haben ein Kinderspiel und immer nur mit angenehmen Gefühlen verbunden ist. (Auch wenn manche mit Hinweis auf die "Eigenständigkeit " des Kindes versuchen, negative Gefühle klein zu halten oder gar zu verdrängen).

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Das ist doch ganz was anderes

Antwort von Tinai am 04.02.2009, 21:27 Uhr

Hier wird Desinteresse mit "sich über das Kind definieren" (und das hat Gabn ganz richtig gestellt) verwechselt.

Ich bin überhaupt nicht desinteressiert, ganz im Gegenteil.

Trotzdem käme es mir nie in den Sinn, o.g. "Ich" oder "Wir"-Formulierungen zu verwenden.

Manchen Müttern geht es schlecht,weil ihre Kinder nicht "funktionieren" und das ist auch für die Kinder schlimm.

Mir sagte mal ein Lungenarzt, der viel mit Muko-Kindern zu tun hat, dass es für diese Kinder eine enorme Zusatzbelastung ist, wenn sich die Mütter über das Wohlergehen der Kinder definieren. Weil das Kind Schuldgefühle bekommt "weil ich Huste, geht es meiner Mutter schlecht"..... Das ist sicherlich die Spitze und der Graubereich groß.

Ich begreife auch nicht, wie sich manche Menschen ihrer Eltern schämen können. Ich habe in der Pubertät aufeghört, meine Eltern peinlich zu finden. Ich bin nicht verantwortlich für ihr Tun, ich liebe sie und wer mit ihnen nicht zurecht kommt, kann trotzdem mit mir zurecht kommen. Sie haben manchmal die "Ungeduld" der älteren und können sehr sehr direkt sein, aber ich geniere mich nicht. Und genauso ist es mit kindern. Natürlich leben wir ihnen vor, wie wir uns ein gegenseitiges Miteinander vorstellen.

Wenn mri die Lehrerin sagt, dass mein Sohn

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Keine Haarspalterei

Antwort von +emfut+ am 04.02.2009, 22:59 Uhr

Ich finde es einen großen Unterschied, ob ich mich (mich!!!) schäme oder sauer auf mein Kind bin. Das eine ist reflexiv, das andere nicht. Mit Grund. Neben anderen Unterschieden.

Es ist ja auch nicht egal, ob ich traurig oder wütend bin.

Das Leben ist doch nicht digital: "Gute" Reaktionen vs. "schlechte" Reaktionen, die Reaktion an sich ist egal. Da bin ich ganz entschieden dagegen, und jeder Psychologe wird mir da Recht geben.

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Kurz und knapp: Ja!

Antwort von Mony am 05.02.2009, 6:31 Uhr

Aber ich arbeite dran

Das liegt aber sicher daran, dass mein Sohn Aufgrund seiner Wahrnehmungsstörungen als kleiner Junge ständig angeeckt ist.

Er hat ständig Blödsinn gemacht, ständig musste ich im Kiga und in der Grundschule zu Gespräch antreten - und da wird man zur Löwenmama und verteidigt sein Junges...

Bei meiner Tochter ist das anders, sie ist ruhiger und ausgeglichener, kommt schon von selber nicht auf die Idee groben Unfug zu machen - und wenn bei ihr mal was schiefläuft kann ich auch gelassener bleiben.

Liebe GRüße
Moni

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Bewusst provokativ...

Antwort von Daja am 05.02.2009, 8:16 Uhr

Hallo Elisabeth,

ich hatte meine Antwort bewusst provokativ formuliert. Mir ist schon klar, dass einige Vorschreiber ihre Meinung ebenso spitz formuliert haben. Ich wollte aber klar machen, dass es ein ganz schmaler Grat ist, auf dem man sich befindet, wenn man noch kleinen Kindern zuviel an Eigenverantwortung zumutet.

Für meine irgendwann erwachsenen Kinder werde ich mich längst nicht mehr so verantwortlich fühlen, weil sie dann ihre eigenen Entscheidungen fällen können, und ich erwarte, dass sie sie mitsamt ihren Konsequenzen selbst tragen. Aber erst wenn sie erwachsen sind bzw. bei manchen Entscheidungen sicher früher.

Schämen ist reflexiv, das stimmt. Trotzdem finde ich, dass der Begriff oft passt. Denn das Verhalten deiner Kinder wird dir - zu Recht - von der Gesellschaft bis zu einem gewissen Grad zugeschrieben. Und ich finde das bei kleinen Kindern auch in Ordnung. Denn die Peer Group wird doch erst bei Heranwachsenden wichtiger. Im Grundschulalter haben die Eltern immer noch den größten Einfluss auf ihre Kinder und damit ihr Verhalten.
Wenn man das verneint, dann ist es meiner Meinung nach nicht weit zur Verwahrlosung.

Aber wie gesagt, ich glaube gar nicht, dass unsere Meinungen so arg weit voneinander entfernt sind. Ich wollte nur diese gegenseitige Schulterklopferei beenden, wie cool man doch ist, wenn einem "alles" egal ist.

Viele Grüße
Daja

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Unterscheidung

Antwort von Tathogo am 05.02.2009, 11:05 Uhr

Ich finde man muss zwischen"sich für sein kind schämen" und"sich mit seinem Kind freuen" und "sich für sein Kind(oder dessen Verhalten) verantwortlich fühlen" unterscheiden.

Sich für sein Kind zu "schämen" ist mM nach so ziemlich das schlimmste was man tun kann.

Sich mit seinem Kind über Erfolge freuen soll heissen sich MIT freuen und nicht SICH den Schuh für die Erfolge des Kindes anzuziehen.

Sich verantwortlich zu fühlen für sein Kind ist noch mal eine ganz andere Sache-aber danach wurde ja nicht gefragt es ging ja um "übers Kind definieren "bzw sich identifizieren

LG
Tanja

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