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Geschrieben von Jomol am 05.01.2023, 11:53 Uhr

Gibt es bei Euch Diktate?

Die Frage steht schon oben. Da wir bei unserer Großen (10) ziemliche Probleme in der Rechtschreibung sehen, frage ich einfach mal nach. Sie hatte "Lesen durchSchreiben", hat sehr schnell lesen gelernt, aber die Rechtschreibung ist (5. Klasse) katastrophal. Wir üben jetzt so gut es geht, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß das nicht hätte sein müssen. Sie hat definitiv keine Lese-Rechtschreibschwäche, sie liest unglaublich gern und viel (400S. in drei Ferientagen sind keine Hürde, sie weiß, was sie gelesen hat), aber wenn sie nicht aufpasst, macht sie so viele Rechtschreibfehler, daß einem das Grausen kommt. In der Schule haben sie sehr wohl Lernwörter geübt, aber immer nur einzeln. Ich kann mich an Laufdiktate als Deutschtest erinnern (Text liegt ein paar Meter weg, man geht hin, geht zurück, schreibt auf), richtige Diktate gab es nie. Wie ist das bei Euch?
An die LehrerInnen unter uns, kann ich noch auf Automatisierung hoffen? Die meisten Sachen kann sie hinterher richtig erklären, schreibt es aber trotzdem erstmal falsch. Ich fürchte, sie haben einfach zu wenig geschrieben und kaum richtig schreiben müssen
Ich stelle den gleichen Text nochmal bei 7-10 rein, da passt es irgendwie auch, nicht wundern!
Grüße,
Jomol

 
44 Antworten:

Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von magistra am 05.01.2023, 13:11 Uhr

Sie kann trotz des vieles Lesens eine Rechtschreibschwäche haben. Das kann man testen lassen.
Ansonsten: Ich halte wenig von Diktaten, sondern würde eher Korrekturstrategien üben.
Und zum Einpauken gibt es orthografietrainer.de
Da kann man sich Regeln auch erklären lassen, ich lasse meine Schüler:innen da aber üben, am besten nach Kompetenztests, dann üben sie nämlich nur das, was sie nicht können.
Ansonsten: In der Pubertät ändert sich nochmal viel beim Rechtschreiben.
Alles Gute!

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 05.01.2023, 13:46 Uhr

Vielen Dank. Nein, ich glaube sie hat wirklich keine Rechtschreibschwäche. Die Lernwörter hat sie aufwandsarm hinbekommen- waren halt immer so zwanzig und einzelne Wörter. Aber im Aufsatz/ der Antwort in Bio/Geschichte/Geo kann sie instantan sämtliche Regeln vergessen (auf Nachfrage kann sie mir fast immer erklären, warum was wie geschrieben wird, insbesondere in der Groß- und Kleinschreibung ist sie -nur- theoretisch fit). Ich denke, daß es eher an der Konzentration liegt, aber auch da hilft ja vielleicht Übung, weil man nicht mehr dauernd nachdenken muß.
Auf der Orthografieseite lasse ich sie mal üben. Das macht ihr sicher auch mehr Spaß als Diktat mit mir.
Vielen Dank,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von emilie.d. am 05.01.2023, 19:57 Uhr

Klingt für mich nach Rechtschreibschwäche. Kenne Legastheniker, die Lernwörter perfekt schreiben und auch sehr gut lesen.

Ich würde bei einem Jugendpsychotherapeuten Termin für Testen ausmachen. Bei Schulpsychologen und Psychologen schon die dollsten Sachen miterlebt, würde immer nur zum Facharzt bzw. Fachärztin. Hier testen sie das an etwa 4 einzelnen Terminen immer frühmorgens vor der Schule, um vernünftige Aussagen treffen zu können.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von emilie.d. am 05.01.2023, 20:09 Uhr

Auch das habe ich alles schon genauso bei Legasthenikern mit wirklich deutlicher Einschränkung gesehen. Insbesondere intelligente Kinder kompensieren unglaublich, aber das kostet Kraft und Konzentration.

Stupides Üben bringt uU halt wenig Je nachdem, wie und ob das Problem verortet ist, üben Therapeuten, wo ich lebe, individuell und angepasst.

Und man kann je nach Leidensdruck das Kind eben auch über Notenschutz aus dem Druck rausholen. Niemand würde ein Kind mit verstauchtem Knöchel einen 100 m Lauf machen lassen.

Testen tut nicht weh und dann wisst ihr, woran ihr seid.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von starlight.S am 05.01.2023, 20:59 Uhr

Ha, könnte 1:1 meine Tochter sein(okay, sie lirst nicht so viel und schnell, hat aber immer alled verstanden). In der Grundschule fiel es kaum auf, da dank Corona 2. und 3. ja viel zu kurz kam. In der 4. bat ich die Lehrerin mal darum, obdie Fachkraft draufschauen könnte - das ging dann aber alles dank Lehrermangel und Schwangerschaft der Lehrerin unter. Jetzt in der 5. habe ich es direkt angesprochen, die Lehrerin wollte den ersten Test abwarten... Mein Kind lieferte die beste Arbeit aus zwei Klassen ab und die Lehrerin hielt mich vermutlich erstmal für doof (es ging aber um Grammatik und die Wörter standen in der Grundform in Klammern da)... Jetzt haben sie der ersten Aufsatz geschrieben und das Kind hat in allen Bereichen inhaltlich 1-2, aber bei Rechtschreibung glatt 6- keine einzige Zeile ohne Fehler, aber biele mit 3,4, oder mehr. Damit gab es die erste 3... bei der Ausgabe der Arbeit sagte sie aber dass bei einer Schülerin noch eine Rechtschreibschwäche im Raum steht. Mal nach den Ferien nachhören, ob sie da vielleicht unser Kind meinte Sie wollte es dann doch mal der Fachlehrerin zeigen.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von magistra am 05.01.2023, 21:09 Uhr

Das ist so richtig, was du schreibst! Auch das mit der Kompensation.
Eine Testung ist bei einer gewissen Anzahl an Fehlern sinnvoll, damit eben nicht falsch geübt wird.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von emilie.d. am 05.01.2023, 22:26 Uhr

Wenn Dein Kind noch keinen Leidensdruck hat (a la "Ich bin halt einfach zu dumm"), dann ist es noch etwas Anderes.

Schlimm ist, wenn Kinder fleißig und viel üben, klug sind und trotzdem "nur" Dreien schreiben, obwohl sie ohne Rechtschreibschwäche auf einer 1 ständen.

Das knabbert am Selbstbewusstsein. Kind einer Freundin ist erst in der 5 mit Legasthenie diagnostiziert worden. Kluges Kind, 3er geschrieben. Lehrerin hielt Legasthenie für völlig abwegig. Psychologin hat ihn falsch getestet.

Das ist so eine Leidensgeschichte gewesen, die wirklich völlig unnötig war. Der ist mit Schule fertig gewesen und hatte überhaupt keinen Bock mehr.

An einer Arbeit kann auch eine Fachkraft nichts definitiv diagnostizieren. Beispiel oben hat z.B. in definierter Testungebung 1.5 Seiten lang prima kompensiert, ab S. 2 beim Psychotherapeuten war ALLES falsch geschrieben.

Ich hab es der AP geschrieben, ich würde auch an Deiner Stelle JuPT in Eurer Nähe googeln,.selbst aktiv werden und testen lassen unabhäbgig. Gutachten vom Facharzt "schlägt" auch alles, was eine Schule ertestet.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von emilie.d. am 05.01.2023, 22:35 Uhr

Ich finde es va wichtig, damit Kinder nicht die Motivation zum Lernen verlieren und sie wissen, dass sie nicht faul oder dumm sind, sondern ihr Hirn einfach länger zum Entwickeln braucht. Viele schaffen ab Klasse 7 ja den Anschluss an den Normbereich. Ich hab als Erwachsene mal an einer Simulation teilgenommen, wo sie Buchstaben vertauscht/verwürfelt haben und ich hatte eine Anlauttabelle, um mir das herleiten zu können.

Das ist sehr, sehr anstrengend. Die lernen bei Lernwörter Gibberisch und merken sich das.

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Vielleicht habe ich nur zu hohe Erwartungen und heule zu viel rum?

Antwort von Jomol am 05.01.2023, 23:34 Uhr

Das Problem ist, daß meine Tochter nahezu frei von Ehrgeiz ist, was die Rechtschreibung angeht und ihr passieren oft Fehler. Mein Mann und ich sind da völlig anders und hatten beide nie ein Problem damit- eine zwei war quasi schon ein Ausrutscher. Nun schreibt meine Tochter nicht komplett immer alles falsch und hat sich auch verbessert in der letzten Zeit. Wenn ich mit ihr übe, sehe ich Fortschritte und wir machen das wirklich nicht oft. Vielleicht reichlich einmal im Monat ein Diktat. Sonst verbessere ich ihre Arbeiten mit ihr (ca. 2x pro Woche). Heute kam sie bei Diktaten für 3. und 4. Klasse auf so 3 bzw. ca. 5 Fehler pro 100 Wörter- wäre immerhin noch eine drei. In den Herbstferien waren es eher 10 Fehler pro 100 Wörter und so viele Fehler wären in der zweiten Klasse eine 5 (Notenschlüssel der Grundschule, den hatten sie per Mail verschickt und ich hatte ihn halt). Da bin ich sehr erschrocken. Natürlich, der Schulwechsel war frisch, das Kind hatte keine besondere Lust etc. pp.
Vielleicht sehe ich das auch mit falschem Anspruch? Ich dachte, ihr Hauptproblem (Groß- und Kleinschreibung) wäre eher nicht so passend für LRS? In Englisch hat sie derzeit vorwiegend Einsen, laut vorlesen (sinnerfassend, mit Betonung, derzeit Harry Potter) kann sie ihrer Schwester prima. Wenn Ihr immer noch denkt, wir sollten sie testen lassen, machen wir das. Aber natürlich will ich da auch zu viel Wind machen, bloß weil ich hyper bin...
Grüße,
Jomol

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Nachtrag: Sie geht gern zur Schule und sieht Deutsch nicht als ihr schlechtestes Fach. owt

Antwort von Jomol am 05.01.2023, 23:36 Uhr

..

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Re: Nachtrag: Sie geht gern zur Schule und sieht Deutsch nicht als ihr schlechtestes Fach. owt

Antwort von Schniesenase am 06.01.2023, 0:21 Uhr

Hallo Jomol,

intelligente Kinder können diese Erklärung oft ganz gut verstehen:

Wenn du schreibst, musst du möglichst IMMER Wert darauf legen, richtig zu schreiben, auch bei Chats oder Notizen. Auch gleich verbessern, wenn du beim Schreiben einen Fehler entdeckst. Dann lernt Dein Gehirn: Rechtschreibung muss wohl ziemlich wichtig sein. Und dann wird es automatisch immer schneller eingreifen, wenn eine Rechtschreibregel nicht eingehalten wird und vorher korrigieren. So wird die Rechtschreibung immer besser.

Wenn du das Richtigschreiben nicht wichtig nimmst und es Dir oft egal ist, z.B. bei eigenen Texten, lernt dein Gehirn, dass Rechtschreibung unwichtig ist, und dann ist es schwer, Fehler in anderen Texten zu vermeiden. Das Gehirn springt dann nämlich nicht drauf an.

Also bestes Training: Rechtschreibung immer sehr wichtig nehmen!

Vielleicht hilft das?

Ich finde nicht, dass es bei Deinem Kind nach einer RS aussieht. Groß- und Kleinschreibung ist quasi bei fast allen Kindern der Hauptfehlerschwerpunkt.

Rechtschreibung lernt sich auch gut exemplarisch beim Verfassen eigener Texte, also immer eine bestimmte RS-Regel am Anfang ganz wichtig nehmen und korrigieren (z.B. das Hören von Auslauten b vs p, d vs t, g vs k) durch verlängern des Wortes (Hund - t/d - Hun-de, da hört man es, oder die Frage, ob etwas ein Ding, Lebewesen oder ein Gedankending ist - Gedankendinge sind z.B. Idee, Geschichte usw. Man kann davor eine große Zahl setzen, dann sind es viele, also z.B.1000 Ideen/Mäuse/Tische).

Immer alles zu verbessern, ist frustrierend, und mit Frust lernt das Gehirn schlecht. Also Stück für Stück immer auf eine bestimmte Regel fokussieren.

Es kann auch ein Sport werden, die eigenen Fehler detektivisch genau zu finden. Für jedes korrigierte Wort gibt es ... (z.B. eine Minute schwimmen gehen, wenn genug Zeit zusammen ist, geht's los).

Dann ist das Finden der Fehler kein Frust, sondern voll motivierend. Nur aufpassen, dass sie nicht extra viele Fehler macht, um schnell schwimmen gehen zu können.

Viel Spaß!

VG Sileick

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Re: Nachtrag: Sie geht gern zur Schule und sieht Deutsch nicht als ihr schlechtestes Fach. owt

Antwort von KKM am 06.01.2023, 4:08 Uhr

Das kann ich nur unterschreiben!

Ich weiß noch genau, wie Kind 1 mir stolz erzählte:" Mama, morgen schreiben wir den 1. Aufsatz in der Schule! Aber Rechtschreibung ist nicht wichtig!"
Hatte die Lehrerin wohl gesagt, dass es auf die Struktur des Aufsatzes ankäme und die Rechtschreibleistung nicht bewertet würde.

Ich bin fast ausgeflippt, Kind schrieb nämlich munter drauf los, was das Lautieren so hergab....

Ich habe dann täglich mit ihr geübt, immer nur 10 Minuten. Nie länger! Ich halte gezieltes Üben nämlich für sehr anstrengend.
Wörter diktiert (ich hatte ein Buch: Grundwortschatz Grundschule), falsche Wörter 3mal richtig aufgeschrieben und noch ein paar Tage lang erneut geübt.
Hatte sie 60 Minuten geübt, bekam sie ein Buch (sie brauchte damals ca. 60 Minuten, um ein Buch zu lesen, damals 5 Freunde).
Oft kam sie und fragte, wie viele Minuten noch für ein neues Buch fehlten.....

Kind 2 wollte für das Üben lieber PC-Zeit, bekam er dann auch. 10 Minuten üben = 10 Minuten daddeln

Die Kinder waren motiviert und haben gerne geübt, das warmir wichtig.

Beide haben inzwischen Abitur und schreiben orthographisch korrekt.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von KKM am 06.01.2023, 4:15 Uhr

Du musst bedenken, dass die Rechtschreibung in der Grundschule gelehrt wird und auf der weiterführenden Schule quasi als abgeschlossen betrachtet wird!

Meine Kinder haben schon Abitur.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie am Gymnasium Hausaufgaben oder gar eine Klassenarbeit hatten, die schwerpunktmäßig Rechtschreibungbeinhaltete! NRW

Ich würde nicht gleich in Richtung LRS gehen.
Dein Kind schreibt geübte Wörter ja richtig.
Ich glaube, ich würde zu Hause üben, täglich.
Nicht mehr als 10 Minuten, Wecker stellen! Und eine Belohnung zur Motivationsförderung suchen.

Spannend finde ich, dass viele Kinder Englisch fehlerfrei schreiben können.
Hier wurde Wort für Wort die Rechtschreibung beachtet.
Im Deutschen machen sie Fehler, häufig wurde zunächst nach Gehör geschrieben.
Aber ein Zusammenhang mit der Methode besteht angeblich nicht???

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Re: Nachtrag: Sie geht gern zur Schule und sieht Deutsch nicht als ihr schlechtestes Fach. owt

Antwort von Jomol am 06.01.2023, 8:48 Uhr

Hallo Sileick,

vielen Dank, das beruhigt mich. Ich denke wir üben weiter so ein kleines bißchen, vielleicht etwas regelmäßiger als bisher (scheitert oft an anderen zeitraubenden Aktivitäten des Kindes, die sind diese Woche noch nicht vollständig angelaufen, Lernen für Tests außer Deutsch kommt dazu und irgendwann ist das Kind zu platt). Zwei- bis dreimal die Woche 10 min kriegen wir aber hin. Wenn es ernsthaft in die falsche Richtung geht (ein Fehler pro Zeile oder so) lassen wir sie sicherheitshalber testen.
Schwimmen als Anreiz ist eine gute Idee, das "Fehlereinbauen" aber nicht unwahrscheinlich. Das probieren wir mal aus.

Grüße,
Jomol

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Re: Vielleicht habe ich nur zu hohe Erwartungen und heule zu viel rum?

Antwort von emilie.d. am 06.01.2023, 8:59 Uhr

Wenn mir ein Problem bei meinen Kindern auffällt, dann würde ich es immer fachärztlich abchecken lassen. Außer es ist wirklich gar kein Leidensdruck da oder es hätte therapeutisch keinerleid Konsequenz. Das musst Du einschätzen. Das ist für mich nicht "Wind machen", sondern auf Nummer sicher gehen. Warum sollte man es nicht tun? Aus Scham vielleicht? Man muss es ja nicht rumerzählen und auch dem Kind kann man das wie eine zahnärztliche oder ophthalmologische Vorsorgeuntersuchung verkaufen.

Apropos, Augen könnten/sollten auch gecheckt worden sein vor dem Testen, wenn ihr das nicht eh schon gemacht habt.

Testen beim PT kostet einen nichts außer Zeit. Intelligenz wird ermittelt und dann in mhereren Sitzungen für Lesen, Schreiben etc. bestimmt, ob und wieviel die Fähigkeit von der Intelligenz abweicht. Ab einem bestimmten Cut off gilt das dann als Legasthenie. Man kann isolierte Störungen haben (Lesen, Schreiben) oder auch kombiniert.

Mit dem Ergrbnis so einer Testung kann man aktiv werden und z.B. Erleichterungen fürs Kind beantragen (Zeitzuschlag in Arbeiten, Ausdrucken der Arbeiten in großen Schriftgrößen, Arbeiten in serifenlosen Schriftarten oder eben auch keine Wertung der Rechtschreibung).

Notenschutz gilt bei Vorliegen von LRS auf Antrag bis Abi, eine LRSlerin bei einer befreundeten Gymnasiallehrerin hat den erst zum Abi abgegeben, weil sie die Bemerkung auf dem Abizeugnis nicht wollte.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 06.01.2023, 9:25 Uhr

Das Problem der in der Grundschule "abgeschlossenen Rechtschreibausbildung" sehe ich auch, das unselige Lesen durch Schreiben (nicht Original-Reichen, aber nah dran, verbessern durften wir erst in der 2. Klasse- ich habe mich nicht so lange daran gehalten, ab der 3. wurde die Rechtschreibung benotet) und monatelang "coronaschulfrei" kommen erschwerend dazu. Die Klassengröße war mit 24 eher nicht das Hauptproblem, alle Kinder konnten zur Einschulung gut deutsch, es ist keine Brennpunktgrundschule.

In unserer Stadt gibt es eine Schule, die Hardcore Lesen durch Schreiben betreibt, deren Ex-SchülerInnen haben an der weiterführenden die größten Rechtschreibprobleme trotz kleiner Klassen und eher behütetem Umfeld. Ich glaube auch, daß das wohl ein Zufall sein muss ; ).

Ein generelles Schreiblernproblem sind m. E. Arbeitshefte, wo man hier und da einen Buchstaben schreiben muß. Damit übt man u.a. die "Schreibmechanik" nicht und wird nicht schneller beim Schreiben. Auch da tauscht man- wie bei Lesen durch Schreiben- frühe Frustration gegen spätere ein (und macht den Schulranzen mit vielen bunten Blättern sinnlos schwer).

Wir werden mal zusehen, daß wir es dreimal pro Woche mit 10min Rechtschreibtraining schaffen. Täglich wäre besser, ist aber illusorisch.

Ein bißchen abzurutschen am Gymnasium ist ja nicht unüblich, aber richtig zu schreiben ist mir am Ende wichtiger als vieles andere, was man in der Schule so lernt. Da hat man letztlich mehr und länger etwas davon als ich zum Beispiel jetzt von Integralrechnung, chemischem Rechnen (habe ich damals gern gemacht und gekonnt) oder gar den Rohstoffvorkommen in der äußeren Mongolei.

Vielen Dank,
Jomol

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Re: Vielleicht habe ich nur zu hohe Erwartungen und heule zu viel rum?

Antwort von Jomol am 06.01.2023, 10:38 Uhr

Du hast recht, wenn es ein Problem für das Kind wäre, würde ich es auch sofort machen. Das ist es aber nicht, wir als Eltern haben da eher ein Problem. Schämen muß sich da niemand, ich mich auch nicht. Die Augen sind prima, denke ich, wir haben aber sowieso bald einen Termin. Sie kommt in die Pubertät und da ging es bei meinem Mann mit massiver Kurzsichtigkeit los.
Ich denke, das die Rechtschreibung nicht so gravierend ist, dass man nicht noch ein halbes Jahr warten kann und das werde ich tun und mir die Frage im Sommer nochmal stellen. Bis dahin muß ich ja nicht weggucken, zu übertriebenen Übungsaktionen fehlt uns eh die Zeit, das Kind leidet also auch nicht vermehrt unter ihren Eltern ; ).

Danke und Grüße,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von sunnydani am 06.01.2023, 17:23 Uhr

Bei uns gibt es Diktate. Die Lehrerin in der 2. Klasse hat jeden Tag ein Lernwörterfrühstück gemacht. Jetzt in der 3. haben sie eine andere Lehrerin und mit der schreiben sie alle 2 Wochen am FR ein Diktat.
Es gibt Dosendiktate, Laufdiktate und auch normale Ansagen.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Schniesenase am 07.01.2023, 0:10 Uhr

Hallo Jomol,
Rechtschreibtraining würde ich versuchen, mit was Sinngebendem zu verbinden, z.B. eine Postkarte oder einen Brief schreiben, vielleicht auch eine Witzesammlung oder ein Geschichtenheft. Ob ein Kind wirklich rechtschreiben kann, merkt man nicht in solchen Übungen, sondern beim "Freien Schreiben" wirklich. Und da kann man gezielt schauen: Wie leitet man sich die richtige Schreibweise her bzw. handelt es sich um ein Lernwort, das man sich einfach nur merken kann. Wichtig ist wirklich das "Wichtigfinden" der Rechtschreibung. Und die Erfolge.
Viel Spaß!
VG Sileick

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 0:18 Uhr

Danke für die Idee, probiere ich mal mit einem Geschichtenheft. Postkarten für Großeltern habe ich schon vor langem aufgegeben, findet sie doof.
Grüße,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von KKM am 07.01.2023, 5:20 Uhr

Das finde ich grundsätzlch gut.
Jedoch schreibt man so viele Wörter, die das Kind natürlich eh richtig schreibt (und, der, die, das etc), einfach "normale"Wörter im Text.
Das nimmt Zeit in Anspruch und führt zu vielen Wörtern, die aber kein Problem darstellen...

Ich würde tatsächlich erst einmal gezielt Wörter üben (z.B. Grundwortschatz Grndschule https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1061902732?ProvID=11000533&gclid=EAIaIQobChMIwK7Iq820_AIVzeJ3Ch3pbQAJEAQYASABEgIQnvD_BwE) und erst viel später an das freie Schreiben gehen.

Ich glaube, so erreicht man schneller, dass viele Wörter bekannt sind

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Bela66 am 07.01.2023, 10:42 Uhr

Huhu,

bin Lehrerin, und ja, wir machen seit vielen Jahren keine direkten Diktate mehr. Es gibt lediglich noch ähnliche Übungen und Spiele beim sog. Stationenlernen, wie Du ja schon gesagt hast: Das Kind läuft zu einer Station, wo ein offenes Buch liegt und muss sich ein, zwei Sätze merken. Dann läuft es zurück zu seinem Tisch und schreibt diese auf.

Nein, eine „Automatisierung“ wird bei Deiner Tochter nicht von selbst kommen, das ist nicht meine Erfahrung. Sondern man muss mit dem Kind wirklich üben, und zwar am besten täglich für zehn Minuten und nicht nachlassen dabei, denn nur die Langstrecke bringt den Erfolg.

Ich muss dazu auch sagen, so falsch finde ich es nicht, kurze Diktate zu Hause doch noch mit dem Kind zu üben. Es hat mich nie ganz überzeugt, dass die Diktate völlig abgeschafft wurden.

Auch eine Lernwörter-Kartei ist sehr, sehr sinnvoll, die habe ich mit meinen eigenen Kindern auch gemacht (Karteikasten mit drei Fächern: für Wörter, die noch gar nicht klappen und oft wiederholt werden, für Wörter die mal geklappt haben und nur mittelfristig geübt werden, und für Wörter, die sehr gut klappen und nur noch selten wiederholt werden müssen). Diese Methode verbessert die Rechtschreibung deutlich, das war bei uns auch so.

Ich würde also jetzt am Ball bleiben. Es muss täglich eine kurze Zeit dafür investiert werden. Das Tägliche ist dabei wichtiger als die Dauer. Man kann ein kurzes Diktat machen (ein Alltagstext aus einem Kinderbuch, nicht zu exotisch, nicht zu schwer) und danach die falschen Wörter auf Karteikarten schreiben und in den Lernkasten geben. Am Anfang sind es irre viele Wörter, die falsch sind, aber das macht nichts. Einfach unverzagt weitermachen, der Erfolg kommt.

LG

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 11:55 Uhr

Ihr Hauptproblem ist aber eher die Groß- und Kleinschreibung als einzelne Wörter. Die kommen nur dazu und bei drei Krokodilen in 10 Zeilen hat eins ein E. Da sind Texte m. E. sinnvoller, weil sie reeller ihre Aufgaben in der Schule widerspiegeln. Da soll sie auch Sätze schreiben.
Ich glaube, Sileick hat völlig recht mit dem Wichtignehmen. Das scheint mir des Pudels Kern zu sein. Trotzdem danke, ich guck mir das mal an.
Grüße,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 12:00 Uhr

Vielen Dank, der Karteikasten ist auch eine gute Idee. Wir werden es versuchen. Man kann ja schöne Texte finden und zur Not Wörter buchstabieren, damit die Texte nicht zu langweilig werden. Und die Methoden mischen, damit es weniger eintönig wird. Wenn wir im Sommer keinen wesentlichen Fortschritt sehen, dann lassen wir sie testen.
Grüße,
Jomol

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Re: Nachtrag: Sie geht gern zur Schule und sieht Deutsch nicht als ihr schlechtestes Fach. owt

Antwort von KKM am 07.01.2023, 12:08 Uhr

Ah, ok.

Mein Kind hatte die "Technik", ahnungslos die Wörter einfach mal lautiert aufzuschreiben.....
Sie musste Wörter wie Vokabeln lernen.

Ich wünsche Euch viel Erfolg!

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von KKM am 07.01.2023, 12:11 Uhr

Mit den Fehlern beim Krokodil ist es wohl wirklich eher ein Konzentrations- und Bedeutungsproblem.
Rechtschreibung ist in der Priorität weiter hinten.

Mein Kind musste das Wort quasi als Vokabel lernen, also ein anders gelagertes Problem

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Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von emilie.d. am 07.01.2023, 12:32 Uhr

Das Kind der AP ist 10. Wenn eine Rechtschreibstörung vorliegt und je nach Form von Rechtschreibstörung sind solche Übungen sinnfrei und Quälerei, weil sie die Rechtschreibung eben nicht verbessern. Legasthenie ist nicht heilbar und um messbare Erfolge zu erzielen, muss Fachpersonal erstmal herausfinden, wo genau die Ursache liegt und dann angepasst üben mit dem Kind. Hat das Kind z.B. eine Wortbilderkennungsstörung, sieht es fremde Buchstaben im Wort einfach nicht. Ich kenne Erwachsene (Ärzte), die trotz Studium und notgedrungen viel Schreiben und Lesen noch einzelnde fremde Buchstaben durch die Wörter hüpfen haben.

https://www.bvl-legasthenie.de/legasthenie/therapieansaetze.html

Die Legastheniker in meinem Bekanntenkreis üben einmal die Woche mit Therapeuten und machen Zuhause maximal 5 min 2-3 mal die Woche und auch andere Übungen, als man sie aus der Schule kennt.

Wenn es mit 10 Jahren so schlimm ist, dass man darüber nachdenkt, täglich 10 min zusätzlich zu üben, sollte man vorher einmal die paar Stunden für eine Diagnostik investieren. Dem Kind zuliebe.

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von KKM am 07.01.2023, 12:43 Uhr

Bei meinen Kindern hatte ich z.B. nie das "Gefühl", dass eine LRS vorliegen könnte.

Rechtschreibung wurde in der Grundschule damals einfach nicht gelehrt, zumindest nicht mit einer Methode, die zu meinen Kindern passte.
"Das kommt schon noch", war die Aussage der Klassenlehrerin.
Von alleine kam aber nichts, leider.
Gelesen hat sie viel, gut und gerne. Sie ist aber niemand, der "optisch" lernt.
Mein Kind lernt durch Schreiben, bis heute im Studium.

Ich habe mit ihr einfach schreiben geübt, täglich 10 Minuten.
Wörter wie Vokabeln aufgeschrieben, falsche Wörter wiederholt.

Ich finde Diagnosen total wichtig und richtig, damit effektiv therapiert und unterstützt werden kann! Verstehe mich bitte nicht falsch.
Aber ich habe das Gefühl, dass durch die fehlende Rechtschreibübung in der Schule manche Kinder unnötigerweise den LRS-Stempel bekommen und fertig.

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 13:35 Uhr

Das war bei uns ähnlich. In der Grundschule hatte sie immer eine Eins auf dem Zeugnis. Es hieß immer, daß das mit der Rechtschreibung noch werde. Ernsthaft geübt haben wir zu Hause nicht. Das beschränkte sich auf 1-2x Lernwörter schreiben, wenn sie nicht vergessen hatte, sich die Kontrolle einzuschreiben. Lernwörter von 3 Monaten vorher konnte sie eher nicht mehr gut.

Da fehlt m. E. eher die Übung und die Bereitschaft, immer richtig schreiben zu wollen. Sie ist auch sonst- abgesehen von einer gewissen Einsicht in die Notwendigkeit besonders an ihrem Instrument (Gymnasium mit vertiefter musikalischer Ausbildung, von ihr gewünscht)- nicht ehrgeizig. Manchmal ist die Energie, die man braucht, sie aus ihrer persönlichen Komfortzone zu locken enorm.

Wir als Eltern wollen ihr ja nun auch nichts Böses. Wir werden zusätzlich zum Üben um ein Gespräch mit der Deutschlehrerin bitten. Sie scheint auch die Aufgaben nicht immer zu kapieren, was in anderen Fächern kein Problem ist- auch nicht in Bio bei der gleichen Lehrerin. Früher war das in Deutsch auch kein Problem. Mal schauen.

Gleichzeitig frage ich schon mal, wo man hier eine Diagnostik für LRS bekommt und wie lange man auf einen Termin wartet. Wenn es sich in Wohlgefallen auflöst, kann man den immer absagen. Die Kinderpsychologen sind derart überlaufen, daß da keiner ein Problem hat.

Vielen Dank und Grüße,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 14:09 Uhr

Das ist auch mein Gefühl, es spielt einfach (fast) keine Rolle für das Kind, ob es richtig schreibt. Das ist schon was, was ziemlich am Anfang in der Schule hätte gelehrt und gelernt werden sollen- nicht in der 5. Klasse von mir.
Ist für mich ein bißchen wie guten Tag, bitte und danke- richtig zu schreiben ist für das Verständnis bis zu einem gewissen Maße verzichtbar, aber es bringt den Leser ein bißchen gegen einen auf. Bitte erhöht nicht die Aussage einer Forderung, macht sie aber für das Gegenüber leichter zu erfüllen/ anzunehmen. Bitte und danke klappt bei unseren Kindern (zumindest meistes).
Meine eigene Rechtschreibung ist nach neuem Verständnis ehrlich ziemlich grottig, die Tippfehler nicht gerechnet. Ich habe mal mit dem Orthografietrainer geguckt. Da hat sich echt viel geändert seit meiner Schulzeit und nicht nur daß zu dass. Am absurdesten fand ich die Änderung bei zusammengesetzten Verben. Die Logik, nach der Radfahren nur noch als Substantivierung zusammengeschrieben wird, entzieht sich mir völlig. Zum Glück sind meine beruflichen Briefpartner auch nicht mehr 20...
Grüße,
Jomol

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von KKM am 07.01.2023, 14:55 Uhr

Das könnte eine gute Strategie sein.
Termin vereinbaren und ggf. stornieren

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von emilie.d. am 07.01.2023, 15:21 Uhr

LRS-Tests sind an sich standardisiert. Wenn die Rechtschreibleistung deutlich von dem abweicht, was Dir aufgrund Deiner Intelligenz eigentlich möglich wäre, dann spricht man von Rechtschreibschwäche. Für mein Gefühl wird das eher zu selten diagnostiziert. Man muss wissen, dass es das gibt, die Zeit fürs Testen zu haben...

Die Diagnose ist erstmal kein Stempel. Man muss das niemandem erzählen. Bei wenig Leidensdruck und wenn man das Geld hat, kann man sich auch privat beraten lassen, wie man sein Kind am besten fördert.

Ich war als Jugendliche weitsichtig. Lesen ohne Brille war anstrengender, man ermüdet schneller ubd kriegt Kopfweh. Aber umgebracht hätte es mich nicht, keine Brille zu haben. Das hat sich bei mir wie bei den meisten anderen weitsichtigen Kindern auch verwachsen. Es war eine Erleichterung.

Das Gleiche gilt für LRS. Bei früher Förderung kommen wirklich viele ab Klasse 7 an den Normbereich. Sie brauchen einfach länger und man kann sich selbst und dem Kind viel Frust ersparen, wenn man nicht Dinge erwartet, die das Kind zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht kann, wenn es LRS hat.

Ein Junge, den ich kenne, hatte in der 4. Klasse praktisch kein Textverständnis laut Testung. Der hat ohne Zeitzuschlag/Ausdruck auf A3/Vorlesen Aufgabenstellung 3er im Leseverständnis geschrieben. Seine Lehrerin ist wirklich aus allen Wolken gefallen, als die die T-Werte gesehen hat. Weil er clever ist. Signalwörter in der Aufgabenstellung gesucht, die im Text und dann nur die Sätze drumherum gelesen.

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von emilie.d. am 07.01.2023, 15:25 Uhr

Ich würde nach "Jugendpsychotherapeut" gucken. Die haben hier angestellte Psychologen, die die Testung vornehmen. PT sind die Fachärzte - das schlägt im Gutachten immer das, was Psychologen ertesten. Längere Ausbildung etc.

Am Telefon würde ich sagen, dass Verdacht suf LRS besteht und ihr Euch laut Schule um eine Testung kümmern sollt.

Und ja - absagen kann man immer.

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von Jomol am 07.01.2023, 23:49 Uhr

Das stimmt nicht ganz. Psychotherapeuten können vom Studium her Ärzte (in dem Fall a. e. Ausbildung oder bereits FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder nur Psychiatrie) oder Psychologen sein. Was sie vom Rest der Welt unterscheidet, ist die Therapeutenausbildung. Die berechtigt, (wenn man einen freien Kassensitz bekommt) sich als Psychotherapeut niederzulassen und Menschen auf Kasse zu behandeln. Ärzte dürfen Medikamente verschreiben. Testen selbst können Psychologen wahrscheinlich besser, Kind braucht ja (zum Glück und klopf auf Holz) keine Psychotherapie. Ich hab da zwei im Freundeskreis, die eine hat sich gerade niedergelassen nach zahlreichen Hürden der Therapeutenausbildung mit Kindern und Corona...

Ich würde erst mal meine Bekannten und dann im SPZ anfragen, die testen viel alles mögliche, vielleicht nicht notwendigerweise Gymnasiasten auf LRS, aber die wissen, wen ich fragen kann.

Danke und Grüße,
Jomol

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von emilie.d. am 08.01.2023, 7:29 Uhr

Ich hab sowohl PT als auch Psychologen im Bekannten- und Freundeskreis sowie eine Bekannte beim JA, die entsprechende Eingliederubgshilfen nach 35a für LRSler bearbeitet. Von denen kommt der Ratschlag. Mit "Schlagen" meine ich, dass am Ende des Tages immer das Gutachten des PT mehr zählt und sich sowohl JA als auch Schule auf den Kopf stellen können (oder wenn sie denn unbedingt wollen, das Kind nochmal testen - machen sie aber wie gesagt in aller Regel nicht, weil psychol. Gutachten von PT überstimmt wird).

Man erspart dem Kind dadurch ggf. eine erneute Testung. Die Testung an sich machen hier beim PT auch die Psychologen - der JuPT hier hat glaub vier Stück bei ihm angestellt in der Praxis.

Ich wollte auf keinen Fall andeuten, dass Psychologen da immer schlechter sind. Wir haben im Dorf wirklich eine überregional bekannte Psychologin, die mit LRSlern seit Jahrzehnten arbeitet, batüelich kann die testen. Rein formal wäre ihr Gutachten trotzdem weniger wert.

SPZ ist hier am UK und heillos überlaufen. Aber vielleicht ist das bei Euch besser.

Euch allles Gute. Es tut mir leid, wenn ich sehr emotional hier im Thread rüberkomme. Ich will hier nicht mein ganzes Privatleben ausbreiten, aber ich hab da schon zu viele traurige Geschichten mitbekommen.

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Re: Ich krieg bei solchen pauschalen Ratschlägen echt Bauchweh.

Antwort von Jomol am 08.01.2023, 10:44 Uhr

Wenn das Gutachten des Psychologen, der beim psychotherapeutisch tätigen Kinder- und Jugendpsychiater angestellt ist, mehr wert ist, liegt das natürlich eher an der Ignoranz von JA und Schule als an der Ausbildung. Damit muß man natürlich immer rechnen...
Danke und Grüße,
Jomol

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von kea2 am 13.01.2023, 8:33 Uhr

Hier gibt es aber Punktabzug, wenn man zu viele Rechtschreib- und Komma-Fehler macht.
Das ist dann schon ärgerlich, wenn das Kind das Thema eigentlich konnte.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von kea2 am 13.01.2023, 9:13 Uhr

Hier gab es nur so Schleichdiktate in der Grundschule.

Unsere Tochter hat ab dem 2. Schuljahr wirklich Rechtschreibung mit Regeln gelernt. Dazu wurden die Lupenhefte verwendet:
https://www.amazon.de/Rechtschreiben-1-Selbstlernheft-Peter-Wachendorf/dp/3939965367/ref=sr_1_2?crid=3CV9V3GCXA9UZ&keywords=lupenheft+1.+klasse&qid=1673595326&sprefix=lupenhef%2Caps%2C81&sr=8-2

Von denen gibt es mehrere. Wahrscheinlich wäre für Deine Tochter eines der weiterführenden Hefte sinnvoll. Da müsstet Ihr mal reinschauen, wenn es Euch interessiert.

Unser Sohn hatte erst dieses unsägliche "Schreiben nach Gehör" und dann Lernworte.
Da konnte das Kind dann drei Wochen lang Wort x richtig schreiben. Danach war es vergessen.
Total super...
Unser Sohn ist dann zum Halbjahr in die 3. Klasse gesprungen und musste ganz schnell Rechtschreibung lernen, weil die neue Lehrerin da Wert drauf legte. Wir haben zu Hause Rechtschreibregeln und mit den Lupenheften geübt, und er hatte das dann schnell drauf.

Allgemein muss ich sagen, dass durch dieses "Schreiben nach Gehör" und Lernworte vermeintliche "Legastheniker" produziert werden.
Die Schreibweisen prägen sich falsch ein. Die Lernworte umfassen nur ein paar Worte und werden schnell wieder vergessen, genau wie nur einmal gelernte Vokabeln in einer Fremdsprache.
Oben drauf kommt, dass Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, von ihrer Sprache ausgehen, wenn sie nach Gehör schreiben sollen, und das klappt dann noch weniger.

Bei uns am Gymnasium gibt es Rechtschreib-Förderkurse, weil so viele Kinder damit Probleme haben. Die sind immer voll.
Das Problem existierte zu meiner Schulzeit überhaupt nicht. Da gab es einzelne echte Legastheniker. Der Rest hatte die Rechtschreibung ausreichend gut drauf.

Was ich an Problematiken in der Richtung kenne, sind Kinder, die nie die Regeln durchgenommen oder verinnerlicht haben. Von denen gibt es heutzutage sehr viele. Die haben sich bis zur weiterführenden Schule viele falsche Schreibweisen angewöhnt.
Die wieder aus dem Kopf zu bekommen, ist viel schwieriger, als es gleich richtig zu lernen.

Ich würde eher vermuten, dass Deine Tochter zu diesen Kindern gehört, als gleich Legasthenie zu befürchten.

Eine echte Legasthenikerin kenne ich auch. Das sieht deutlich anders aus, als wenn die Kinder schreiben, die es nicht gelernt haben.
Sie schreibt die Worte jedes mal anders und teilweise sieht das fast so aus, wie diese Texte mit den durcheinander gewürfelten Buchstaben, die im Internet kursieren, die zeigen sollen, dass das Gehirn Worte erfasst und nicht einzelne Buchstaben.
Sie liest übrigens viel und gerne.

Dann gibt es noch unseren Sohn, der Konzentrationsprobleme hat. Der weiß eigentlich, wie es geht, und fängt bei Klassenarbeiten super an, um nach hinten heraus immer mehr Fehler zu machen, über die er nachher selbst den Kopf schüttelt.
Ich selbst habe eine Tendenz, Buchstaben und zum Teil sogar Worte auszulassen. Das ist auch ein Konzentrationsproblem.

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Ich weise an dieser Stelle…

Antwort von KatjaJ am 14.01.2023, 16:41 Uhr

Immer gern auf den Unterschied zwischen Legasthenie und LRS hin. Am Ende ist es nämlich abhängig vom Bundesland, inwiefern eine Testung Sinn macht…

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Re: Ich weise an dieser Stelle…

Antwort von emilie.d. am 14.01.2023, 20:22 Uhr

Wieso? Jetzt mal abgesehen davon, dass man selbst ggf. angepasst fördern kann, haben doch alle BL Förderung, Nachteilsausgleich und z.T. Notenschutz bei Legasthenie in ihren Verwaltungsvorschriften drin.

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Re: Ich weise an dieser Stelle…

Antwort von KatjaJ am 15.01.2023, 12:18 Uhr

In meinem Bundesland wird LRS frühestens im 4. Schuljahr zum Halbjahr überprüft, erst im Laufe des 2. Halbjahres wird über eine Anerkennung entschieden. Dabei ist unerheblich, ob eine Legasthenie schon in der 2. Klasse beim Psychologen z.B. diagnostiziert wurde. Notenschutz und Nachteilsausgleich gibt es zwar vorbehaltlich auch schon in kl 3, aber egal, was die Eltern im Vorfeld testen, eine nach klaren (und anderen als für Legasthenie geltende!) Kriterien in der Schule getestete LRS gilt erst langfristig und sicher ab Ende Klasse 4. Theoretisch könnte es sein, dass in Kl 2 auf Legasthenie getestete Kinder trotzdem in Klasse 4 keine LRS anerkannt bekommen. Natürlich werden Kinder mit Rwchtschreibschwierigkeiten auch vorher gefördert und können einen Nachteilsausgleich bekommen, aber dafür ist eine private Legasthenietestung nicht nötig. Sie hat schlicht keine Auswirkung. Kann man machen, wenn man Spaß dran hat, gibt aber nur sehr selten und bei wenigen Kindern Situationen, in denen sie von Nutzen ist…

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von Rote_Nelke am 17.01.2023, 14:20 Uhr

UMlernen ist äußerst schwer.

Bei meinen Kids gab es ab der 2. Klasse Diktate. Diese albernen "Laufdiktate" (teilweise im Raum verteilt) gab es schon zu meiner Schulzeit... absoluter Schwachsinn.

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Re: Ich weise an dieser Stelle…

Antwort von emilie.d. am 18.01.2023, 16:48 Uhr

Kind der AP ist in Klasse 5.

Rein formal entscheidet die Schule über den Ausgleich, das ist, wo ich lebe, ganz genauso. So wie auch das JA formal darüber entscheidet, ob das Kind z.B. wöchentliche Therapiestunden bekommt.

Die Schule kann auch hier entscheiden, trotz vorliegendem Gutachten selbst zu testen.

Liegt aber ein entsprechendes Gutachten eines Psychotherapeuten vor, haben sie formal keine Chance, den Ausgleich abzulehnen. In NRW ist das auch so (Bekannte beim JA, die dort arbeitet). Facharzt sticht Schulpsychologen.

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Re: Gibt es bei Euch Diktate?

Antwort von ChristineCurly am 10.02.2023, 15:23 Uhr

Wie verstehe ich dich
Ich kämpfe selbst mit diesem Problem
Mein Sohn ging in die erste Klasse und es ist einfach nicht möglich. Er versteht Buchstaben gut, aber er schreibt sie nicht, und dasselbe gilt für Zahlen.
Mir scheint, dass alle Kinder Konzentrationsprobleme haben. Mein Freund, der eine Tochter in der zweiten Klasse hat, hat mir eine Option vorgeschlagen, und ich möchte sie hier teilen, weil ich weiß, wie schwer es ist, Ihrem Kind das Schreiben und Lesen beizubringen.
Sie brachte mir Ausdrucke und Nick, mein Sohn, interessierte sich zuerst für Farbdesign und es sieht aus wie eine Zeichnung, aber es stellt sich heraus, dass dies dem Kind hilft, logisches und analytisches Denken, Achtsamkeit, Addition, Subtraktion, Vergleich und Erkennung von Zahlen zu entwickeln. Es gibt eine Seite für diese Mathe-Arbeitsblätter Kindergarten https://wunderkiddy.com/category/mathematics

Es gibt nicht nur Mathematik, sondern auch alle möglichen Linien, geometrische Formen. Ich dachte auch, dass er nicht mit einem blauen Stift, sondern mit farbigen Filzstiften schreiben kann, und diese Lösung war erfolgreich. Jetzt macht er 2-3 Lernkarten pro Tag nach der Schule.
Sehr empfehlenswert für Mütter von Studenten!

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