Geschrieben von like am 30.12.2011, 23:33 Uhr |
auch noch zum Thema G8 / G9
http://www.focus.de/schule/schule/schulwahl/gymnasium/intelligenzstudie-macht-das-turbo-abi-unsere-kinder-dumm_aid_698247.html
"Die Dauer der Schulzeit beeinflusst womöglich den IQ
Die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre ist immer noch umstritten. Nun haben norwegische Forscher eine Studie vorgelegt, die zum Ergebnis kommt, dass eine längere Schulzeit womöglich mit einem höheren IQ in Zusammenhang steht.
Ist der Intelligenzquotient nun eine Frage des Trainings oder ist er doch angeboren? Verbessern Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten, je länger sie die Schulbank drücken? Pädagogen und Bildungsforscher monieren seit der Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre, dass dieser Schritt den Jugendlichen in ihrer Entwicklung schadet, weil sie weniger Zeit zum Lernen haben. Nun hat eine Studie von norwegischen Forschern um Christian N. Brinch und Tary Galloway von der Statistikbehörde in Oslo ergeben, dass eine längere Schulzeit den IQ womöglich tatsächlich steigern könnte. Die beiden werteten im Zusammenhang mit einer Schulreform erhobene Daten aus: Dabei war von 1955 an bis in die 1970er-Jahre hinein die Zeit an der Mittelschule um zwei Jahre verlängert worden.
Brinch und Galloway erfassten bei den Männern, die zwischen 1950 und 1958 geboren wurden, unter anderem die Schullaufbahn, ihren späteren Beruf und welchen IQ-Wert sie später bei der Musterung erreicht hatten. Ergebnis: Bei denjenigen, die schon von der Reform betroffen waren, war der IQ höher als bei den anderen, wie die Forscher im Magazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ schreiben.
Frühere Untersuchungen hatten bereits einen Zusammenhang zwischen der Dauer der Schulzeit und dem IQ eines Menschen ergeben. Nicht ausgeschlossen werden konnte bislang aber, dass sich beispielsweise Menschen mit höherem IQ mehr bilden und deshalb auch länger in die Schule gehen."
Re: auch noch zum Thema G8 / G9
Antwort von AndreaL am 31.12.2011, 10:04 Uhr
Hallo like,
interessant... Nächste Woche werde ich mal nachlesen.
Ich möchte noch anmerken, weil das immer mal wieder falsch verstanden wird, dass die Intelligenz kein statischer Faktor ist.
Wenn man Intelligenz über die gängigen Tests erfasst, dann werden sich immer Veränderungen ergeben. Es gab neulich eine neuere Untersuchung, die belegt, dass der Höhepunkt der Intelligenz im Alter von Mitte 20 (?) erreicht ist bei entsprechender Förderung bzw. Forderung durch den Menschen selbst.
Einmal hochbegabt im Kiga-Alter, muss nicht hochbegabt in der Pubertät heißen - um mal den extremsten Fall zu nehmen.
LG
Andrea
Re: auch noch zum Thema G8 / G9
Antwort von Fredda am 31.12.2011, 12:23 Uhr
Und das Gehirn selbst behält seine Entwicklungsfähigkeit (Plastizität) bis zum Tod - also auch nichts mit älter=dümmer.
Ich denke ja, dass Bewegung, Begeisterung und Neugier die entscheidenden Kriterien fürs Lernen sind.
Re: Zurückschauen bringt nichts...
Antwort von Bonniebee am 31.12.2011, 15:44 Uhr
Hallo,
leider haben Eltern kein Mitspracherecht bei schulischen Angelegenheiten, denn diese werden nicht demokratisch geregelt. Der Staat hat in Deutschland den Bildungsauftrag, und den nimmt er auch wahr. Da können wir Eltern quengeln, Studien lesen und Vor- oder Nachteile diskutieren, soviel wir wollen - das ist für die Katz. In NRW hatten die Gymnasien ja zum Beispiel Gelegenheit, inh. einer bestimmten Frist zu G9 zurückzukehren, nachdem die Landesregierung gewechselt hatte. Kaum ein Gym hat aber diese Chance wahrgenommen. Ich denke, der G9-Zug ist abgefahren.
Meine Tochter geht in die 7. Klasse des Gyms. Ich persönlich wäre gar nicht dafür, zurück zu G9 zu kommen. Viel wichtiger wäre es, die Stoffmenge und die Stundenzahl zu reduzieren. Damit die Kinder einerseits früher Abitur machen, wie es dem europäischen Durchschnitt näher kommt, andererseits dadurch aber nicht überfordert werden.
LG
Re: Glückwunsch......
Antwort von Julie am 31.12.2011, 16:26 Uhr
Du hast den Sinn von Demokratie nicht verstanden.
"Der Staat" regelt .... klar, ist ja auch schön einfach.
In einer Demokratie geht aber alle Staatsgewalt vom Volk aus.
Die von uns (bzw. von den Leuten, die zur Wahl gehen) gewählten Politiker üben ihr durch die Wahl erlangtes Mandat aus.......
Deswegen ist das Recht auf freie, gleiche und geheime Wahl so ein hohes Gut, dass in anderen Ländern Leute dafür ihr Leben riskieren ......
Insofern werden auch schulische Dinge demokratisch geregelt - und gerade im System Schule hat man als Eltern deutliche Mitwirkungsrechte (Klassenpflegschaft, Schulpflegschaft, Schulkonferenz etc.) - man sollte sie nur ausüben.
eben - wählen gehn
Antwort von like am 31.12.2011, 17:13 Uhr
In BaWü wird nun nach dem Regierungswechsel wieder eine Mgölichekit zum Rückgang zu G9 eröffnet. Leider erst mal als "Versuch" und somit nicht in unserer Region (na ja, meine würden eh nicht mehr profitieren - sind alle schon drin im G8).
Nichts, was politisch verändert wurde, ist für die Ewigkeit festgeschrieben. Im Gegenteil - die ständigen Veränderungen im Schulsystem haben ja schon Tradition und erschweren Lehrern und Schulen ein kontinuierliches Arbeiten zusätzlich.
oh mein Gott
Antwort von like am 31.12.2011, 17:25 Uhr
schaut meine "Möglichkeit" nicht so genau an
Re: Zurückschauen bringt nichts...
Antwort von Kaka_b am 02.01.2012, 16:19 Uhr
Im europäischen Ausland machen die Kinder in der Regel schon deshalb früher Abitur, weil sie früher in die Schule starten.
Wenn Deutschland die Einschulungspraxis optimieren würde bei gleichzeitiger sanfter Einführung in die Grundlagen in den ersten Schuljahren, ließe sich die gesamte Stoffmenge und v.a. den sich auf die letzten Jahre anstauenden Lernstoff-Haufen besser "verteilen", ohne dass die Wissenmenge selbst reduziert werden müsste.
Wobei ich dir recht gebe dass es einiges gibt was man ausmisten könnte.
Re: Zurückschauen..
Antwort von MamaMalZwei am 03.01.2012, 11:28 Uhr
Hallo zusammen, erst mal ein frohes neues Jahr! Zum Thema: Ich stelle immer wieder fest, dass es bei G8 die große Krux ist, dass den Kindern wichtige Grundlagen fehlen. Die Lehrer verlassen sich darauf, dass die Kinder schon selbst herausfinden, wie es geht. Sie sehen sich nämlich nicht mehr als Lehrende, sondern als Moderatoren.
Schön und gut, ich kann mir aber nur selber was beibringen, wenn ich weiß worauf es ankommt... Wenn ich den Kindern z.B. nicht sage, dass es für Textinterpretationen ein Analyseschema gibt, dann muss ich mich nicht wundern, wenn sie es nicht anwenden...
Mit der Moderatoren-Rolle ihrer Lehrer kommen übrigens eine große Anzahl von Kindern nicht zurecht, wenn ich das glauben darf, was Katy mir so erzählt. Mehr als die Hälfte ihrer Leute in der Q1 erhält inzwischen Nachhilfe. Das reicht aber noch nicht, um zu bestehen. Von ihren Jahrgangskollegen werden nur etwa 2/3 das Abi bestehen. Der Rest fliegt vorher raus, auch ohne Fachabi. LG
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