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Geschrieben von Fredda am 11.06.2010, 22:04 Uhr

mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Hallo!

Hab ich grad in einem posting weiter unten gelesen. Glaubt ihr so was? Sollte sich bei meinem Großen eine Tendenz dahin zeigen, würden wir die Schulform wechseln. Aber ich glaube es nicht. Ich fand meine Gymnasialzeit, vor allem ab der Mittelstufe toll - und den Stoff hätte man ruhig straffen können.

Das ist doch der gleiche Quark wie "Der Ernst des Lebens" zum Schulbeginn.

Schule sachlich sehend

Fredda

 
39 Antworten:

Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von liha am 11.06.2010, 22:07 Uhr

Ich würde sagen, dass kommt aufs Kind an.

Manche müssen echt stundenlang an den Hausaufgaben sitzen und am WE üben, um bei dem Tempo mitzukommen.
Andere schaffen es genauso locker wie das G9.

Meine Tochter ist zwar erst in der 1. Klasse, aber ich denke, sie wird den G9-Weg einschlagen.

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Fredda am 11.06.2010, 22:12 Uhr

Kann man das aussuchen??? Ich glaube das Gym hier hat nur G8 (NRW).

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von liha am 11.06.2010, 22:13 Uhr

Die Gesamtschule bietet G9 an (auch NRW).

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Fredda am 11.06.2010, 22:31 Uhr

Siehst du, die haben wir in der Pampa nicht...

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von SkyWalker81 am 11.06.2010, 22:32 Uhr

Bei dem Druck den manche Eltern ihren Kindern heutezutage schon auf der Grundschule machen nur damit die ihr Abitur machen (weil sie ja sonst unter der Brücke landen...) ist die Kindheit bei einigen schon früher vorbei....

Es ist doch so: Die Kinder denen die Schule leichtfällt, für die ist auch ein G8 ohne grossen Aufwand machbar...
dann gibt es noch die ehrgeizigen Typen (wo nicht mal die Eltern Druck machen) die zwar mehr lernen müssen, die das aber von sich aus tun....auch gut.
Aber die, die wirklich jeden Tag mit "Bauchschmerzen" in die Schule gehen, für die auch in den Ferien lernen angesagt ist und die Noten ein ständiges Familienestreitthema sind sollte man wirklich "verschonen" und einfach mal so mutig sein auch eine Realschule im "schlimmsten Fall" auch eine Hauptschule ins Auge zu fassen.
Auch diese Kinder werden ihren Weg gehen... und nicht unter der Brücke enden...

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Genau, Sky,

Antwort von Fredda am 11.06.2010, 22:33 Uhr

so meine ich das.

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Ich finde, das Gym erhält die Kindheit.

Antwort von eva+kids am 11.06.2010, 22:53 Uhr

hi,

ich glaube, das G8 selektiert stärker aus, das ist richtig.
Kinder, die in der Grundschule auf Arbeiten richtig lernen mußten bzw. dnene man immer wieder mal größerer Sachzusammenhänge erklären mußte, sind auf dem G 8 wohl wirklich überfordert und müssen ihre freie Zeit dann bei der Arbeit für die Schule verbringen.

Generell denke ich aber, dass ein Gymnasium die Kindheit besser erhält als eine Real- oder Hauptschule.
Die Kinder Real- oder Hauptschule müssen schon spätestens ab der 8. anfangen, sich um die Zeugnisse sorgen zu müssen. Dem Gym-Schüler ist eine 5 in Bio im Zeugnis der 9. egal.

Auch sehe ich, wie die kids in der 5. Klasse gehätschelt und gepflegt werden.
Alle Lehrer der Klasse fühlen sich verantwortlich, halten viele Kontakt zu den Eltern, kümmern sich um die Kleinen....
die Klasse bekommt sofort kollektiv Nachhilfe in einem der Hauptfächer, sobald der Schnitt zusehr absackt.....
die Lehrer sprechen sich bezüglich der Hausaufgaben ab, damit es nicht zuviel wird...... die Hausaufgabenbetreuung sorgt sich um ihre Kleinen, spricht mit den Lehrern, wenn ihnen was auffällt.....
alle fühlen sich für das Emotionale, Körperliche und Seelische "ihrer" Kleinen verantworltlich.

Auch werden Real- und Hauptschüler schon sehr früh in irgendwelche Schnupperlehren oder Praktika gesteckt, stehen mit 13 morgens um 6:30 Uhr verloren in irgendwelchen Betrieben rum, müssen sich mit Sachen wie Warenlageraufbau oder Hygienevorschriften, bistigen Vorarbeitern oder Kundebetreuung herum schlagen, obwohl sie lieber sicher in ihrer angestammten Schulbank sitzen möchten, gemeinsam mit ihren Freunden über den Lehrer lästern und die Pause mit dem Austausch über die neuesten youtube-Videos verbringen möchten.

eva

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Drachenlady am 11.06.2010, 22:54 Uhr

In meinem Bekanntenkreis sind die Meinungen geteilt. Die einen sind der Meinung, dass man sich gar nicht früh genug an einen 8 - 10 Stunden-Tag gewöhnen kann.

Die anderen zeigen sich eher besorgt, wenn die Kids nachmittags um 17 Uhr heim kommen, einen Berg Hausaufgaben, natürlich für den nächsten Tag, zu bewältigen haben, Projektarbeiten, Referate und Klausuren vorzubereiten haben und nie vor 23.30 Uhr ins Bett gehen und die Wochenenden auch vielfach mit lernen und Hausaufgaben verbringen.

Natürlich...der eine muss viel tun oder muss zumindest stetig am Ball bleiben, um nicht den Anschluss zu verlieren. Der andere nimmt den Stoff im Vorbeigehen auf und der Weg zum Abi ist eher ein Spaziergang.

Keine Ahnung, ob das so sein muss. Ich bin jedenfalls auch für G9.

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Das G8 ist spannender für die kids.

Antwort von eva+kids am 11.06.2010, 23:06 Uhr

...
also meine Tochter macht super-spannende Sachen schon in der 5..
Zwei Stunden Laborarbeit pro Woche zum Beispiel.... es wird auch nicht mehr so viel auf einem Thema rumgekaut...
das ganze ist irgendwie abwechslungsreicher...
in Mathe z.B. ging es jetzt an die Wahrscheinlichkeitsrechnung, so richtig mit praktischen Anwendungen....
nicht wochenlanges monotones Runterrechnen von irgendwelchen Termen....
sie müssen sich ja auch Stunden selbst zusammenstellen und sie hat sich jetzt für Ökologie entschieden, sie beschäftigen sich exemplarisch mit Aquaristik und bauen ein Becken auf...
sie hätte auch unter irgendeinem Instrument, physikalischer Technologie, Staffeleimalen oder Astronomie wählen können....
Sport ist auch dabei.
So ist sie gezwungen, auch mal in Bereiche rein zu schnuppern, die eben nicht nur die klassichen Schulthemen berühren......
im G8 sind auch Stunden für Lerntechniken oder wisschenschaftliches Arbeiten oder Präsentationstechniken fest eingebaut....
alles neu und spannend im Vergleich zum G9.

Wenn ein Kind interessiert und nicht auf den Kopf gefallen ist, ist das G8 richtig gut.
eva

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Re: Das G8 ist spannender für die kids.

Antwort von Fredda am 11.06.2010, 23:10 Uhr

Klingt toll, eva :-)

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Re: ich bin hin und hergerissen

Antwort von Benedikte am 12.06.2010, 8:24 Uhr

In Berlin beginnen die meisten Gymnasien erst mit Klasse 7- wir haben für unsere großen Söhne ein Gymnasium ab Klasse 5 ausgewählt, für das man dann- wie in Berlin üblich- Aufnahmeprüfung, Vorstellungsgespräch von Kind und Eltern etc. abliefern muss. Kurzum- alles schon aehr anspruchsvoll. Dazu kommt, dass meine KInder in einem anderen Stadtteil zur Schule gehen und eine Wegstrecke fast eine Stunde bedeutet.

Sie sind von 7.00 hr morgens bis 15.30 Uhr mittags untewergs- ohne Hausaufgaben.Und das empfinde ich als total lange und anstrengend. Andererseits- sie kommen mit, Sport und Freizeit finden vor allem am WE statt ( mein Zweiter spielt in der Woche Eishockey und ist dann oft bis 22.00 Uhr ausser Haus, in der Saison- was mir nicht klar war) und es geht irgendwie, auch ohne allzugrosses Jammern und Klagen.

Aber mir wäre es lieber, wenn sie in der Woche mehr Zeit für sich selber hätten.

Benedikte

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@Benedikte

Antwort von glückskugel am 12.06.2010, 11:02 Uhr

Darf ich mal fragen, warum man sich sowas antut? Das Kind (in der Großstadt) zwei Stunden am Tag durch die Gegend zu fahren bzw. fahren zu lassen und damit auch noch den guten politischen Ansatz zu torpedieren, den Kids etwas länger Zeit zu geben, bis zur "Sortierung". Kann ich absolut nicht nachvollziehen.

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Re: ich bin hin und hergerissen

Antwort von quinnmops am 12.06.2010, 11:02 Uhr

Ich habe selbst in Sachsen mein Abitur mit der 12. Klasse gemacht und kann die ganze Diskussion nicht verstehen. Im Vergleich zu Freunden an der Haupt- oder Realschule hatten wir in den "kleinen" Klassen nicht mehr Stress.

In der Oberstufe als wir überlegten, welches böse Fach wir abwählen, sind die Freunde von der Realschule zum großen Teil schon woanders hingezogen um eine Lehre zu machen.

Ich beneide Realschüler nicht, wenn sie es wirklich so viel einfacher haben sollten als ihre Altersgenossen am Gymnasium. Heißt das doch, das der Übergang zum selbst bestimmten Arbeitsleben viel eher und härter sein wird/kann.

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Re: Die Gelassenheit ist abhanden gekommen...

Antwort von Hexhex am 12.06.2010, 12:31 Uhr

Hallo,

ganz so easy sehe ich es nicht. Meine Tochter geht jetzt ins 5. Schuljahr. Sie hat durch G 8 deutlich mehr Druck und Stress als ich im selben Alter. Ich fand Schule damals gar nicht sooo wichtig, meine Freundinnen und die Nachmittage waren viel spannender.

Damals gab es nach dem 6. Schuljahr ja auch noch nicht das Gespräch darüber, ob das Kind auf dem Gym richtig ist oder nicht. Meine Eltern waren deshalb gelassen, und ich selbst war auch gelassen. Da war es auch nicht schlimm, dass ich in den ersten zwei Schuljahren in einem Hauptfach (Mathe) ziemlich abgerutscht war. Ich fing mich mit etwas Nachhilfe wieder, und alles war gut. Bei meiner Tochter dagegen runzelt die Klassenlehrerin jetzt schon die Stirn, weil sie ebenfalls in Mathe auf eine Vier abgesackt ist. Eine Vier im Hauptfach? Hm...

Ich finde also: Die Gelassenheit ist Lehrern, Schülern und Eltern durch G8 abhanden bekommen. Meine Tochter hat öfters mal Kopfweh und geht momentan in einen Kurs "Autogenes Training für Kinder", den die Krankenkassen heute bezahlen - aus gegebenem Anlass. Der Kurs ist voll mit Kindern, die wegen G8 Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen, innere Unruhe etc. entwickelt haben. Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter in der Grundschule Klassenbeste war, die Empfehlung fürs Gym also 100prozentig klar ausfiel. Es liegt also keine Überforderung oder eine zu hohe Erwartungshaltung von unserer Seite vor. Trotzdem hat sie an Mathe stark zu knapsen, weil hier schon früh im Stoff sehr angezogen wird.

Dass die Kindheit aber deswegen nun vorbei ist, finde ich auch Unsinn. Meine Tochter hat nachmittags immer noch viel Zeit für ihre Freundinnen und Hobbys. Ich weiß auch, dass meine Tochter richtig auf dem Gym ist, weil sie in allen anderen Fächern gar keine Probleme hat und eine gute Schülerin ist. Sie wird's dort auf jeden Fall schaffen. Mir tut es aber unheimlich Leid, dass der Riesendruck der Leistungsgesellschaft jetzt auch schon die Zehnjährigen erfasst.

Natürlich kann man immer noch mehr straffen, noch mehr leisten, noch mehr verlangen. Mehr geht immer, das sieht man ja in Ländern wie Japan oder Korea. Man muss aber auch mal schauen, was die moderne Leistungsgesellschaft aus uns gemacht hat: Die allermeisten Krankschreibungen heute gehen auf psychische Störungen (Depressionen, Panikattacken, Ängste) zurück, jedes dritte in der Apotheke eingelöste Rezept enthält Psychopharmaka (z. B. Beruhigungsmittel, Antidepressiva), psychosomatische Störungen sind extrem weit verbreitet und gelten als eine der wichtigsten Ursachen für Bluthochdruck, Schlaganfälle, Krebs und Herzerkrankungen. Deshalb: Mir wäre ein Gang langsamer für mein Kind lieber als das "Turbo"-Abi.

LG

Hexe

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Ich kenne hier einige Kinder, die aufs Gym mit G8 gehen

Antwort von Hofi2 am 12.06.2010, 12:33 Uhr

Leider hat keines dieser Kinder außerhalb der Ferien ab der 6./7. Klasse mehr Freizeit. Und alle gehen auf unterschiedliche Gymnasien - kann also auch nicht an der Schule liegen.
Ich persönlich werde aus diesem Grund meine Tochter auf die Gesamtschule geben. Denn über diesen Umweg kann sie G9 machen.

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Marion mit Flo & Nessi am 12.06.2010, 13:04 Uhr

Hallo

Florian hat jetzt das 3. Jahr G8 hinter sich und er ist super zufrieden. Er macht alle seine Hobbys weiter und trifft sich täglich mit seinen Freunden. Was will er mehr.
Sein Zeugnisdurchschnitt ist übrigens besser als auf der Grundschule
Von Kindheit vorbei ist hier keine Spur.

Vanessa kommt dieses Jahr auf das Gym. bin mal sehen wie es bei ihr wird. Ich wate es einfach mal ab.

LG
Marion

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Es geht doch eigentlich nicht um G8 gegen RS, sondern G8 statt G9

Antwort von azalee am 12.06.2010, 13:15 Uhr

hallo,

Ich denke nicht, dass man mit dem Totschlagargument, dass der RS-Schüler schon mit 14 einen Beruf im Auge haben sollte, das G8 in irgendeiner Weise schönreden sollte. Dass die Kinder von RS und HS viel früher mit der "Realität" konfrontiert werden, steht außer Frage. Mir tun die Kids da wirklich ein bisschen Leid.

Das Thema war doch eigentlich Abitur mit G8 oder G9. Und ich finde, es spricht vieles FÜR das gute, alte G9. Klar, gibt es immer Kinder, denen alles leicht fällt. Aber es gibt eben vermehrt auch die Kandidaten, die mit ein bisschen mehr Zeit auch das Abi schaffen würden, OHNE 3x die Woche zum NH-Institut gehen zu müssen. Oder die es überhaupt schaffen könnten, weil ihnen mehr Zeit zum Lernen bleibt.

Wenn man eigentlich möchte, dass mehr Kinder mehr Bildung abbekommen, ist G8 der komplett falsche Weg, da bei gleichbleibendem Niveau tatsächlich die Selektion verstärkt wird. Und im Endeffekt WENIGER Kinder das Abi machen, bzw. viele junge Menschen deutlich mehr Druck und deutlich weniger Freizeit in den wichtigsten Jahren ihres Lebens haben.

Kindheit ist ein Wert an sich, ich dachte, dass wir uns darüber seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im klaren sind. Da geht doch der Weg, Kinder arbeitsmäßig zu optimieren, sie also auch 8 - 10 Stunden am Tag arbeiten zu lassen, komplett in die falsche Richtung.

Die Herausforderungen des Lebens an den einzelnen bzw. an die Menschheit an sich kann niemand auf Jahrzehnte hinaus vorhersehen. Da hilft m.E. nur eine möglichst breit angelegte, und nicht nur auf direkten Nutzen ausgelegte Bildung und Ausbildung ALLER menschlichen Fähigkeiten, nicht nur der in der Schule vermittelten. Das bedeutet auch, dass unsere jungen Menschen sich möglichst vielfältig außerhalb der Schule engagieren sollten.

Schmalspur-Lernen nur im Hinblick auf einen (bestimmten) späteren Beruf (so wie es viele Politiker und Wirtschaftler fordern) halte ich für eine volkswirtschaftlich und ethologisch sehr heikle Entscheidung.

azalee

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Es kommt immer auf das Kind an...

Antwort von TinaDA35 am 12.06.2010, 14:01 Uhr

Bei uns gibt es nur G8. Deshalb haben wir uns für eine IGS entschieden, danach kann sie noch 3 Jahre auf das Gymnasium gehen (gibt ein Abkommen zwischen der IGS und dem Gymi), dann hat sie "G9".

Laut der Klassenlehrerin ist sie noch zu "zart" für das Gymi, in einer IGS hätte sie noch Zeit sich entwickeln. Das sehen wir auch so.

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IMHO - Nein

Antwort von Ebba am 12.06.2010, 14:16 Uhr

Zunächst mal ein Statement vorab :-). Ich bin absolut gegen G8, halte die Einführung für eine der vielen Fehlentscheidungen unserer Bildungspolitiker, u.a. basierend auf einem Aktionismus in Folge der ersten Pisa-Ergebnisse, und kann auch nach langem Suchen keinerlei Vorteil ggü G9 finden. Ich sehe nur Nachteile für die die Kinder, insbes. die sehr langen Unterrichtszeiten.

Dennoch, die Kindheit ist für unsere Tochter und auch für ihre Freundinnen seit dem Übertritt auf 's Gymnasium nicht vorbei. Sie ist nach wie vor ein fröhliches, entspanntes Kind, dass ausreichend Zeit zum Spielen, Freunde treffen, Lesen und für Hobbys hat, wenn auch, wegen der langen Unterrichtszeiten nicht so viel wie ich damals. Mehr Streß durch den Unterrichtsstoff hat sie aber definitiv nicht. Ich glaube, dass man, einige Jahre nach Einführung von G8, den Stoff schon entrümpelt und gestrafft hat u. es die Kinder schon einfacher haben als die ersten G8 Jahrgänge als noch alles vollkommen chaotisch war. Zudem glaube ich, dass die Folgen von G8 in den versch. Bundesländern sehr unterschiedlich sind und zB in NRW nicht so gravierend.
Ich höre, obwohl ich Kinder von den verschiedensten Schule kenne, eigentlich nicht mehr Klagen als es schon zu unseren Zeiten gab. Im Gegenteil, ich habe eher den Eindruck, dass es schulisch bei vielen (sämtlich Vorpubertär, da kommen sicher noch andere Zeiten ;-) ) gut läuft und nach wie vor Freizeit ausreichend zur Verfügung steht. Natürlich gibt es Kinder, die sich schwerer tun, mehr Zeit aufwenden müssen als andere. Aber die gab's schon immer.

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Re: Das G8 ist spannender für die kids.

Antwort von Ebba am 12.06.2010, 14:17 Uhr

Das der Unterricht spannender ist, ist sicher keine Folge von G8. Im Gegenteil, mit G9 hätte man sicher noch mehr Zeit und Möglichkeiten für interessante Projekte u.ä.

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Birgit 2 am 12.06.2010, 14:31 Uhr

Hallo,
ich sehe es wie die meisten hier: Wenn das Kind fürs Gymnasium geeignet ist, dann ist diese Schulform nicht anders zu betrachten wie andere Schulformen auch. Allerdings gibt es dann auch immer die Eltern, die ihre Kinder aufs "Gymnasium" prügeln, weil alles andere für sie nicht in Frage kommt. Kinder, die vom Lernverhalten gar nicht auf diese Schule passen, die wirklich viel lernen müssen, um mitzukommen. Solche Kinder gibt es auch in der Klasse meiner Tochter. Diese dürfen sich tagelang vor Klausuren nicht mehr verabreden und lernen den ganzen Nachmittag und die Wochenenden. Kinder, die sich auch selbst so viel Druck machen, die kein anderes Thema mehr kennen, als für die Schule zu büffeln.

Und genau das würde ich für mein Kind nicht wollen. Meine Große ist bislang dafür geeignet, braucht wenig zu tun und hat weiterhin ihre Hobbies und viel Zeit für Verabredungen. Wie es später mal für meine zweite Tochter aussieht, wer weiß das schon.

Ich sehe auch immer wieder, das man trotz anderer Schulformen viele Möglichkeiten hat, die einem offen stehen. Oft machen die Medien einen so unsicher, das man wirklich denken könnte, "Abitur um jeden Preis". Aktuell beweisen aber viele Freunde und Bekannte das Gegenteil. Gute Ausbildungen "trotz Hauptschulabschluss", Fachabi noch danach und anschließendes Studium keine Seltenheit. Bevor man einem Kind wirklich die Kindheit und Jugend klaut, dann lieber auf Umwegen zum Ziel.

Gruß
Birgit

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Völlig unnötige Panik

Antwort von BarbaraBlocksberg am 12.06.2010, 14:38 Uhr

Es gibt Länder die hatten schon immer nur 8 Jahre Gymnasium und das Schulsystem ist sogar strenger als in Deutschland. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum man deswegen Panik schieben muss.

Die 12% die jedes Jahr im Schnitt mehr gelernt werden muss (wenn man das 9. Jahr auf die 8 anderen Jahre verteilt), machen nun wirklich keinen so horrenden Unterschied.

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Re: @Benedikte

Antwort von Benedikte am 12.06.2010, 16:12 Uhr

ja- weil uns die grundstaendigen Schulen am besten erschienen und eine katholische Schule ebenso.

Mein Mann ist selber Lehrer an einem staedtischen Gymnasium- in Berlin entscehidet der Elternwille- und da war uns eine Schule, bei der die Schueler nach Leistung ausgesucht werden, wichtig. Sie sollen ja etwas lernen- und das tun sie auf dieser Schule. Dazu kommt das gute soziale Umfeld- wenn ich sehe, wieviel mein MAnn- und der ist auch an einem Gymansium- zu tun hat mit Schuelerfehlverhalten, Ruepeleien auf dem Schulhof- so KIndern wird bzw. wuerde ( dadurch, dass die so handverlesen sind, gibt es kaum Auffaellige) dann bin ich dankbar fuer den Frieden , der dort herrscht.

Und was die Sortierung angeht- meine Tochter ist eine schwaechere Schuelerin, die wuerde Gym ab 5 nicht schaffen und das probiere ich auch nicht. Aber die Jungen wareb starke Schuler und was Du guten Ansatz nennst, bedeutete, dass sich um leistungsstearkere Kinder keiner richtig kuemmerte, die sind ja eh mitgelaufen, gerade wenn sie nicht verhaeltensauffaellig waren, mussten sich nie anstrengen ( und gute Noten ohne Anstrengung fuehrt auf DAuer zur Selbstueberschaetzung), ahben also wenig Arbeitshaltung gelernt- kurzum- ich fand es hoechtse Zeit, denen was an Lernen zuzumuten.

Von daher- ich bin von der Schule uenerzeugt. Nur halt- durch EGE UND g8 IST ES DOCH etwasviel- wie geschreiben.

Benedikte

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Birgit67 am 12.06.2010, 16:40 Uhr

Mein Großer ist in der 6. Klasse und geht trotz G8 bis zu 6x in der Woche ins Training, außer mit der 14-tätigen Nachmittagsschule dann fällt 1x Training aus. Er hält im Mittelmaß mit weil er einfach zu faul ist um zu lernen. Bei ihm ist es sehr sehr locker schon alleine weil er mit den Sprachen keinerlei Probleme hat und für Vokabeln max. 10 Min. lernen muss.

Sohnemann 2 geht trotz der Tatsache dass er vom Notenschnitt aufs Gym könnte auf die Realschule weil er ein ganz anderes Lernverhalten hat und er mit dem Druck auf keinen Fall klarkommen würde - er müsste täglich mehrere Stunden lernen weil er sich auch mit Fremdsprachen nicht so leicht tut - merke ich hier mit Englisch auf der GS.

Also es kommt auf die Kinder und die Eltern an - wer will was und warum

Gruß Birgit

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von Emmi67 am 12.06.2010, 17:51 Uhr

Da ich schon 2 Kinder auf dem G8 habe (5. und 7. Klasse), glaube ich das nicht. Ich merke auch bei beiden nichts von gestrafftem Stoff. In keinem Hauptfach gehen sie so wahnsinnnig schnell voran, dass man da nicht mitkommen könnte. Mein 7.-Klässler macht momentan so gut wie nichts für die Schule, außer alle paar Tage mal 1/2 Stündchen Hausaufgaben, regelmäßig Vokabeln wiederholen und vor Klassenarbeiten einen Tag üben. Noten sind trotzdem zwischen 2 und 3.

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Re: @Benedikte

Antwort von eleanamami am 12.06.2010, 17:52 Uhr

Kennst du diesen Artikel????? Ich lese deine beiträge immer sehr gern, aber heute habe ich geschluckt......


"MEIN KIND FIRST" Wie Eltern gute Schulen verhindern
von Christian Füller


Sie wollen gute Schulen und eine gerechte Gesellschaft - aber nur, wenn's dem eigenen Kind nützt. Eltern sind die größten Bremser im Schulsystem. Sie bekämpfen erbittert Reformen und grenzen sich nach unten hin ab: bloß keinen Kontakt zur Unterschicht.

Das Leiden begann, noch ehe die Schule überhaupt angefangen hatte. Erster vorbereitender Elternabend. Die künftige Lehrerin versucht gerade, behutsam ins System der Stifte, farbigen Umschläge und Fibeln einzuführen. Da ruft ein Vater aus der dritten Reihe: "Ein Schnellhefter, was ist das denn?"


Kichern, Augenrollen, Fäuste ballen unter den Anwesenden. "Wie blöd muss man eigentlich sein", raunt eine Mutter. Die Lehrerin kennt das schon. Und erklärt geduldig, was ein Hefter ist. Aber jetzt wissen auch wir anderen, wer es ist, vor dem uns Freunde immer gewarnt hatten: die Eltern.


Eltern sind die nervöseste Spezies, die mit Schule zu tun hat. Und die ungeduldigste Spezie. Sie wollen alles für ihr Kind - aber sie wissen oft kaum, wie Schule heute funktioniert. Ihre Devise lautet: Mein Kind first. Ihre Reformbereitschaft ist so ausgeprägt wie die Konrad Adenauers: "Keine Experimente." Eine brisante Melange für die Pisa-geschockte Gesellschaft. Denn die Schule braucht Reformen, sie braucht sie wie die Wüste das Wasser.


Aber auf Neues reagieren Eltern allergisch. Und militant.


Das Land schimpft über das Bildungssystem, über faule Lehrer, unfähige Politiker und lustlose Schüler; die Eltern schimpfen fleißig mit. Dabei bremst kaum jemand so wie sie.


Vor wenigen Tagen erst rotteten sich die fürsorglichen Widerständler wieder zusammen. In Berlin stellte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) eine grundlegende Reform der Schulstruktur vor. Versammelt hatte sich die Crème der deutschen Bildungsforschung, außerdem acht Rektoren aller Berliner Schulformen. Sie saßen auf dem Podium. Etwa 300 unruhige Eltern harrten im Publikum.


Hysterischer Kampf für den Schulseparatismus

Von oben gab es einhelliges Lob für Zöllners Ideen. Die vermaledeiten Hauptschulen Berlins sollen aufgelöst werden und in einer neuen, pädagogisch aufgewerteten Sekundarschule mit Real- und Gesamtschulen fusionieren. Die Forscher, angeführt vom deutschen Pisa-Papst Jürgen Baumert, waren voller Anerkennung.


"Wir können nur gratulieren", sagte selbst der gefürchtete Chef der Vereinigung der Berliner Oberstudiendirektoren. Alle freuten sich, dass es mit der neuen vereinfachten Schulstruktur nun endlich gerechter zugehen werde - nur die Eltern polterten.


"Die neuen Übergangsregeln aufs Gymnasium sind zutiefst ungerecht", deklamierte eine Mutter aus dem Publikum. Berlins Eltern-Cheflobbyist heißt André Schindler, er drohte dem Senator gar: "Wir Eltern werden Wege finden, unsere Kinder aufs Gymnasium zu bringen. Denn es gibt Tricks, die werden wir nutzen - ganz egal was Sie machen."


Eltern können sehr maßlos sein. Eine Mutter sagte bei einer anderen Veranstaltung zur Fusion von Berlins Haupt- und Realschulen: "In den Hauptschulen, da gibt es zu viele Migrantenkinder. Und wenn Sie die Schulen zusammenlegen, dann werden sie noch einen größeren Haufen Scheiße produzieren." Schule als Klassenkampf.


Eltern ohne moralischen Kompass

So sind sie, die Eltern. Sie wollen Schulreformen jetzt und sofort - aber bitte nur die, die ihrem Kind nützen. Sie kämpfen für Noten, aber wehe, wenn es der eigene Filius ist, der schlecht abschneidet. Sie sind für eine gerechte Gesellschaft. Aber nur, wenn nicht zu viele Migrantenkinder in die Klasse des eigenen Kindes drängen. Sie beschimpfen Lehrer als faule Säcke, aber sie werfen selten einen Blick in die Hefte ihrer Kinder.


Viele Experten halten die Nervosität der Eltern für verständlich. Die Mütter und Väter von heute erhebt etwa der dänische Familientherapeut und Bestsellerautor Jesper Juul zu Pionieren, denen eine Medaille gebühre. "Sie sind die Ersten in der Weltgeschichte, die Kinder unter diesen Bedingungen zu selbstbewussten, kreativen Bürgern erziehen sollen." Juul meint damit den Überfluss: "Kinder wachsen mit prallen Einkaufstüten auf. Wir haben noch überhaupt nicht gelernt, damit umzugehen."


Das gilt übrigens auch für Kinder der Unterschicht. Nirgendwo ist die Dichte der Fernseher im Kinderzimmer so hoch wie in Hartz-IV-Haushalten. Auch das Wissen über Kinder wächst rasant. Der Markt erschlägt Eltern mit Erziehungsratgebern, Tipps der Supernanny und Warnungen vor kleinen Tyrannen.


Aber das alles hilft Eltern nicht. Denn ihnen sei der moralische Kompass abhanden gekommen, meint Jesper Juul. Keiner weiß genau, wie er erziehen soll.


Kontaktsperre aus Angst vor Unterschicht-Kindern

Die Antwort der Eltern auf diese Unsicherheit ist ziemlich unsentimental. Sie heißt Statussicherung. Sie richtet sich - auf die Schule. Bildung und Schulerfolg seien inzwischen absolute Werte für Eltern, schreiben die Autoren einer Konrad-Adenauer-Studie namens "Eltern unter Druck": "Die Belange der Schule sind mittlerweile zum beherrschenden Thema des Familienlebens geworden, vor allem in der bürgerlichen Mitte."


Das Motto heißt Abgrenzung. Eltern achten genau darauf, auf welche Schule die Kinder gehen - und auf welche sie auf keinen Fall gehen sollen. "Nicht mehr nur Akademikerfamilien, sondern bereits die breite Mittelschicht grenzt sich massiv nach unten ab. Man könnte hier beinahe schon von einer Art 'Kontaktsperre' sprechen", heißt es in der Studie.


Es gibt derzeit zwei zentrale Reformen von Schule in Deutschland. Erstens, den Unterricht mit neuen kreativen Lernformen zu verbessern, das Stichwort heißt: individuelles Lernen. Zweitens, die überdehnte und zutiefst ungerechte Schulstruktur mindestens sachte zu vereinfachen. Die Stichworte dafür heißen: Verlängerung der Grundschule auf sechs Jahre, flexible Schulanfangsphase, neue integrierte Schulformen wie die Gemeinschaftsschule (Berlin und Schleswig-Holstein) oder die Stadtteilschule (Hamburg).


Jahre hat es gedauert, bis sich die Kultusminister dazu durchringen konnten, die weltweit einzigartige Vielzahl von Schulformen zu reduzieren. Die erbittertesten Gegner dagegen sind auch hier - die Eltern.


"Gucci-Protest" des Bildungsbürgertums

Immer wenn irgendwo Schulen fusionieren sollen, gehen Eltern auf die Barrikaden. Als in Bayern über die Zusammenarbeit von Haupt- und Realschulen nur nachgedacht wurde, fragte Ingrid Ritt, Landesvorsitzende der Realschuleltern, sofort dämonisch: "Was folgt als Nächstes? Der willkürliche Austausch von Schülern zwischen den Schularten?" Gerade so, als wären Hauptschüler eine ansteckende Krankheit.


Die Angst der Eltern vor dem Statusverlust ist immens. Gegen die geplante gemeinsame sechsjährige Grundschule in Hamburg veranstaltete das dortige Bürgertum unlängst einen "Gucci-Protest", wie selbst "Die Zeit" lästerte. Die Bürgerinitiative dazu besteht aus Medien- und Werbeprofis, wie ihr Anführer, der Anwalt Walter Scheuerl, anmerkt.


Die Initiative trägt den harmlosen Namen "Wir wollen lernen". Tatsächlich bedeutet er: Wir wollen nicht mit Schmuddelkindern lernen. Denn zu den Zielen der Initiative gehört es, die sechsjährige Grundschule unbedingt zu verhindern, vulgo: das frühe Aussortieren von Migranten und Hartz-IV-Kindern nach der vierten Klasse beizubehalten.


In den Köpfen läuft die "Feuerzangenbowle"

Aber Eltern wollen nicht nur ihr Gymnasium retten. Sie verweigern sich häufig auch den neuen Formen des Lernens. In den Köpfen der Eltern läuft immer noch die "Feuerzangenbowle". Sie stellen sich Unterricht so vor, wie ihn Heinz Rühmann in einer Szene des Films von 1944 machte: Als Lehrer verkleidet zeigt Johannes Pfeiffer ("mit drei f") den etwas vertrottelten Paukern, wo es langgeht, und zaubert spannenden Frontalunterricht in ein steifes Gymnasium.


An diesem Klischee arbeiten sich Eltern noch heute ab. Ein Lehrer kann in ihren Augen eine Klasse von vorn wunderbar befüllen - wenn er nur witzig und gelehrt genug ist. Genauso haben Eltern Schule erlebt: Der Lehrer steht in der Rolle des Allwissenden vor der Klasse und erzählt seinen Schülern, wie die Dinge zu verstehen sind.


Auf Bildungskongressen kichern Forscher und Lehrer mittlerweile über den fragend-entwickelnden Unterricht, bei dem der Lehrer von vorn das Wissen aus den Schülern heraus zu kitzeln versucht. Die Methode heißt dort "Osterhasenpädagogik": Der Lehrer versteckt das Wissen - die Schüler sollen's suchen.


Experten und engagierte Lehrer versuchen längst, moderne Unterrichtsformen zu etablieren. Doch bei Eltern von heute steht noch immer eine Lehrform hoch im Kurs, die 150 Jahre alt ist.

Links

•zum Original-Artikel auf SPIEGEL online
•Eltern unter Druck - Konrad-Adenauer-Stiftung

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Re: Ich kenne hier einige Kinder, die aufs Gym mit G8 gehen

Antwort von Emmi67 am 12.06.2010, 17:56 Uhr

Mein Sohn ist 7. Klasse G8 und er hat unheimlich viel Freizeit, jedenfalls deutlich mehr als in der 5. Klasse. In der Gesamtschule hat man jedes Jahr wieder den Kampf um die Einteilung in die E-Kurse. Auf dem Gym kann mein Sohn ganz entspannt sein, auch wenn er Dreien schreibt. In der ganzen letzten Woche hat mein Sohn insgesamt nachmittags maximal 2 h etwas für die Schule tun müssen. Er war jeden Tag um 2 zu Hause außer Donnerstags, da kommt er erst um halb 5.

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Re: ja-eleanamami

Antwort von Benedikte am 12.06.2010, 18:32 Uhr

Eleanamami,
ich finde den Beitrag etwas sueffisant ueberzogen- aber in der SAche hast Du mich da richtig erkannt. Wie Andrea Ypsilanti- die anderen Kindern die Gesamtschule predigte, ihren Sohn aber auf ein teures Privatgymnasium schickte, den Altbundespraesidenten RAu, der die KOOP- Schule in NRW einfuehrte, seine eigenen Kinder aber sowohl in DDorf als auch hier auf Gymansien schickte- in Berlin auch auf so ein grundatendiges, wo Du wirklich Anstrengungen zeigen musst um dorthin zu kommen. Und in der Klasse des einen Jungen sind auch Eltern aus der PDS?Linke. die politisch weltanschaulich fuer andere alles andere vertreten, das eigene Kind aber am katholisch grundstaendigen Gymansium platzieren frei nach dem Mott- fuer mein Kind nur das beste.

GAnz ehrlich- das will ich auch fuer meine Kinder. DAs beste, die beste Schule. Und die beiden grossen Jungen sind leistungsstark- ich habe nicht das Gefuehl, sie damit zu quelen. Es ist anstrengend, anspruchsvoll, erschoepfend- all das- aber die Schule ist gut, sie lernen viel, die Lernumgebung ist gut- und uebliche Schulprobleme wie Gewalt etc. ziemlich ausgeblendet.

Und fuer meine Tochter, die eben eine schwaechere Schuelerin ist, muss ich sehen, dass sie das nicht schaffen wuerde- von daher versuche ich das auch nicht. Und dann sind mir die anderen Dinge wichtiger- das soziale Lernen, der niedrigere Anspruch etc.

Aber- ganz ehrlich und ja- ich will das beste fuer mein Kind. Wie fast alle Eltern- ein grund dafuer, dass es in Berlin Schulen gibt ohne deutsche Schueler- weil die wenigen Deutschen im Umkreis ihre Kinder woanders anmelden. Wie bildungsorientierte Asulaender auch.

Jedenfalls- ja. Tut mir leid, wenn ich Dich entsetze oder enttauesche- aber keine Experimente mit meinen Kindern. Mehr als eine gute Ausbildung kann ich ihnen nicht mitgeben- da will ich das beste was ich kriegen kann.

Benedikte

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Re: Völlig unnötige Panik

Antwort von Sternspinne am 12.06.2010, 19:06 Uhr

Ja richtig, sollte man meinen.
Aber die Umsetzung ist leider noch katastrophal. Meine Tochter hat in BW den ersten G8-Zug erwischt. Da wurde ohne Sinn und Verstand drauf los gehetzt, so daß diejenigen, die es ausgehalten haben, in Klasse 7 und 8 fast ein Schuljahr reingeholt haben. Es wurde kaum etwas herausgenommen aus dem Lehrplan, die Lehrer hatten keine Räume für die neuen Fächer und auch keine Bücher.
Noch dazu kommt inzwischen die zweite Fremdsprache ab Klasse 5.

Es KÖNNTE gelingen, aber bei uns sind wir davon leider immer noch meilenweit entfernt.

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@Benedikte

Antwort von glückskugel am 12.06.2010, 19:39 Uhr

Ich will mal Deine Einstellung nicht weiter kommentieren. Kann ja jeder machen, wie er will. Ich bin auf kommunaler Ebene Sprecherin einer Partei, die auch längeres gemeinsames Lernen fordert und ich habe selbstverständlich meine Kinder in der städtischen Grundschule direkt vor der Tür und sie wird auch in ein Gymnasium gehen, das die meisten Kinder aus der Gegend hier besuchen. Gesamtschule etc. gibt es hier nicht. Du hast natürlich völlig Recht: Wasser predigen und Wein trinken, das ist unmoralisch.

Ich bin übrigens der festen Überzeugung, dass aus meinen Mädels tolle, leistungsbereite und glückliche junge Frauen mit einem weiten Horizont werden. Ich werde jedenfalls alles dafür tun.

Trotzdem noch eins zu eurer Wahl: Allein schon der Weg ist eine Quälerei. Ich selbst komme aus einer seeeehr ländlichen Gegend und MUSSTE zum nächsten Gym etwa eine Stunde Bus fahren. Es war einfach nur schrecklich!!! In vielerlei Hinsicht.

Gruß,
Stefanie

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Re: @Benedikte

Antwort von Emmi67 am 13.06.2010, 3:18 Uhr

Nicht jeder hält die Verlängerung der Grundschule bis Klasse 6 für einen "guten politischen Ansatz". Ich persönlich z.B.unterstütze keine Partei, die das fordert. Meine Kinder waren so glücklich, der Grundschule endlich entronnen zu sein- nach den ersten Wochen auf dem Gym habe ich erstmal richtig realisiert, wie sehr meine Söhne unterfordert waren, obwohl ihre Noten gar nicht soo wahnsinnig gut waren. Langeweile führte bei meinen Kindern zu schlechterer Konzentration und zu Flüchtigkeitsfehlern. Wenn ich in Berlin leben würde, würde ich auch alles versuchen, um meine Kinder auf ein grundständiges Gymnasium zu bekommen. Ich möchte z.B. auch, dass sie Latein ab Klasse 5 lernen und das wird in der Grundschule ja wohl kaum möglich sein. Hier gibt es zum Glück genügend Gymnasien, die leichter zu erreichen sind, aber wegen nicht so guter Busverbindungen müssen meine Kinder morgens auch 3/4 Stunde vor Schulbeginn losfahren, das gilt hier aber für jede weiterführende Schule.

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Vielleicht muß man das auch im Zusammenhang mit dem Bundesland

Antwort von Hofi2 am 13.06.2010, 7:47 Uhr

sehen? Bei uns hier in (Nord)hessen läuft es wohl noch superchaotisch.
Von wegen Schulstoff entrümpelt etc. An den meisten Gymnasien hier ist das Normalität:
3x die Woche bis 15h Schule, 1x bis 17h, 1x bis 14h.
Hausis ca. 1-2 Std. täglich und dann ggf. noch lernen für Klausuren.
Da die Gymnasien hier alle mind auch noch eine halbe Stunde Fahrtzeit entfernt sind, bleibt nicht mehr viel vom Tag.
Wie gesagt, ich kenne Schüler unterschiedlicher Gymnasien hier.
Einer von denen ist auf einem Gym, wo er sogar 2x die Woche bis 17h hat und den Rest der Woche bis 15h.

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Re: @Benedikte

Antwort von Benedikte am 13.06.2010, 9:29 Uhr

Glückskugel,
kann es ein, dass Du aus einem ostdeutschen Flächenstaat kommst? Sprich, daher, wo der Ausländeranteil minimal ist ud wo die HArtz Vier Empfänger sich von der Mittelschicht dadaurch unterscheiden, dass sie keinen Jib haben, der eben wendenachbedingt weggefallen ist, aber tritz Hartz 4 genauso bildungsnahe sind wie die komplette Mittelschicht?

Also, in Thüringen oder Sachsen oder Vorpommern oder Brandenbeurg hätte ich auch nicht die Bedenken vor Einheistschulen, die ich hier habe. Hier gibt es nämlich bei den Kindern einen riedigen Migrantenanteil, in manchen innercity schools gibt es keine deutschen Schüler mehr- und dort gelten andere regeln als wir sie uns vorstellen können.

Und die Einheitsschule, die in berlin vorgesehen ist, dient zallererst zumm sparen. Hauptschulen sind aufgelöst- weil die ja stigmatisieren. Aber die Hauptschüler gibt es noch- und nur weil man sie Einheitsschüler nennt, sind ihre Probleme nicht geringer. Aber auf den- teuren Hauptschulen hatten sie 16 Schüler pro Klasse- in der Einheitsschule 24. begründng- es handele sich um Einheistschüler udn nicht um Hauptschüler. Da habe ich mir an den Kopf gepackt- man nennt die Kinder, die zu guten Teilen aus guten gründen auf die HAuptschule geklomen sind- eben anders und schon brauchen sie keine individuelle Förderung mehr?

Und- wer kümmert sich denn um die Schüler? Eine Lehrerbekannte von uns hatte auch diesen menschlich guten Ansatz und unterrichtet in einer Gesamtschule in einem Brennpunkt. Wird ständig beschimpft von männlichen Migrantenkindern, die von FRauen sich nichts sagen lassen wollen- deren Eltern sind daran uninteressiert, die Schulleitung udn der Schulrat völlig machtlos. deutsche Sprache- nicht die verkehrssprache. Unsere Tochter war in Kanada eingeschult worden und hatte hier zuerst Probleme. Auch die gelobte Schuleingangsstufe, in der mehrere Jahrgänge gemeinsam unetrrichtet werden, hätte keine Möglichkeit, auf ihre individuellen probleme einzugehen, sie sollte einfach ein Jahr länger macen. da haben wir ihr Nachhilfe geben lassen von einer Grundschullehrerein aus dem Weddng- und unsere Tochter, die hier hatte wiederholen sollen, wäre bei ihr in der Klasse die stärkste Schülwerin gewesen weil die dort nicht einmal die Ratikel richtig setzen können- der, die das.

Also- ich will mich nicht in rage schreiben. Aber wenn Du tatsächlich aus einem ostdeutschen Flächenstaat oder dem ländlichen Bayern kommst- wo die Schülerstrultur komplett, aber komplett anders ist als in berlin, dann versteh bitte, dass ich bei Hinweisen wie Deinen doch mühsam das geciht verzeihe. Befürwortung der Einheitsschule ist in solchem Milieu nämlic einfach- aber hier in Berlin etwas komplett anderes.

Benedikte

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Re: @Benedikte

Antwort von glückskugel am 13.06.2010, 10:11 Uhr

Ja, ich komme aus einem ostdeutschen Flächerstaat allerdings aus der Großstadt. Hier entwickelt sich gerade diese Problemlage, die es in Berlin (und vielen westdeutschen Großstädten) schon gibt. Und noch wäre die Chance da, genau das zu verhindern. Wenn man es nur wollen würde.

Habe ober einen neuen Thread zum Thema aufgemacht ;-)

LG,
Stefanie

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Re: Vielleicht muß man das auch im Zusammenhang mit dem Bundesland

Antwort von Emmi67 am 13.06.2010, 12:49 Uhr

Wir sind hier in NRW. Meine Kinder müssen auch 1/2 h fahren. Der Siebtklässler kommt jeden Tag um 14 Uhr zurück, an einem Tag erst um 16 Uhr 30, an diesem Tag gibt es allerdings keine Hausaufgaben. In der 8. Klasse wird er zwei lange Tage haben, das finde ich aber für einen 8-Klässler ok.

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Re: mit G8 ist die Kindheit vorbei????

Antwort von 4+mehr-Mama am 14.06.2010, 9:58 Uhr

Nein, beim besten Willen nicht. Die Kinder haben noch mehr als genug Freizeit, Zeit für Hobbys, Freunde und zum Langweilen ;-)

Meiner Meinung nach gehören die Kinder, die so viel tun müssen, dass deren Kindheit scheinbar vorbei ist, nicht auf ein Gymnasium, weder G8 noch G9, sondern sollten dann eher den Weg über eine Gesamtschule/Gemeinschaftsschule (wie auch immer sie heißen mag in den Ländern) wählen. In SH bspw. bieten die Gemeinschaftschulen die Variante G9 an.

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Re: Vielleicht muß man das auch im Zusammenhang mit dem Bundesland

Antwort von susanne2 am 14.06.2010, 21:48 Uhr

Hallo,
wir sind auch aus Nordhessen; meine Tochter fährt 25min Bus, aber mit unmöglichen Buszeiten. Zur Zeit kommt sie (5.Klasse) einmal in der Woche um 16.20 nach Hause, sonst 14.10. In der 7.Klasse haben sie 3x/Woche nachmittags Unterricht - das finde ich schon viel. Im Übrigen hat meine Tochter zu 80% ihre Hausaufgaben schon fertig, wenn sie kommt.
Leider haben wir keine Gesamtschule mit G9 - da hätte ich sie liebend gerne hingeschickt. Und ich würde kein Kind ohne eindeutige Empfehlung aufs Gymnasium schicken. Nach der 10 gibt es noch genügend Möglichkeiten.
Liebe Grüße
Susanne

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Tatsache ist doch auch,

Antwort von Anda am 15.06.2010, 9:31 Uhr

dass die Kinder nicht mehr Unterricht haben als wir damals.
Mein Sohn, 6.Klasse, hat im Schnitt 6 Std. am Tag, dazu einen Langtag mit 9 Stunden abzg. 1 Stunde Pause = ca. 32 Std.
Wir hatten damals auch im Schnitt 6 Std. am Tag, dazu jede zweite Woche 4 Stunden am Samstag = ca. 32 Std.

Ich persönlich empfinde die Variante meines Sohnes als angenehmer.

Der Unterschied ist nur, dass mein Sohn einen längeren Schulweg hat. Das ist aber unser Problem (unsere Entscheidung für diese Schule) und hat nichts mit der Schule oder G8 zu tun.

Hausaufgaben hat mein Sohn auch weniger auf als wir damals.......

LG
Anda

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Bei uns wurde 6. Klasse von 35 auf 34 Stunden entlastet ...

Antwort von azalee am 16.06.2010, 14:54 Uhr

... finde ich aber trotzdem noch viel.

Intensiver Unterricht erfordert eben auch intensivere Erholungsphasen.

azalee

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