Geburtsbericht positiv

Hier mal ein Bericht zu unserer kurzen, intensiven und wunderbaren Geburt letzte Nacht. Ich kann es noch gar nicht fassen, für mich ist es als wären wir ein einem ewigen zeitloch gewesen, die Welt jetzt eine andere und doch ist es nur wenige Stunden her...
Gestern bei 40+1, um 23:30 tropfte etwas Fruchtwasser gerade als ich ins Bett wollte. Die Stunden zuvor hatte ich immer mal etwas Unterleibsschmerzen aber nie schlimm ind weit ab von Wehen. Ich war am Morgen ja zur Untersuchung im KH und dachte es Lüge evtl daran. Naja wir haben dann im Kreißsaal angerufen, was wir machen sollen. Hatte da noch keine Wehen.
Ich hoffte aber schon dass die noch kommen würden, sonst müsste ja am nä Tag irgendwann eingeleitet werden wurde mir gesagt - das wollte ich auf keinen Fall , ich wollte für diese 2. Geburt möglichst viel Selbstbestimmung und einen natürlichen Verlauf.
Sollte dann jedenfalls doch ins KH kommen wegen dem Blasensprung. Wir waren so 0:30 dort. Mein Freund wurde aber erstmal wieder heim geschickt (da hatte ich schon das Gefühl dass das sich nicht lohnen könnte, aber man will ja ich widersprechen), weil ich keine richtigen Wehen hatte. Ich bin dann in ein Wehenzimmer umgezogen. Dort konnte ich bei einer schummrigen Beleuchtung meine Geburtsplaylist anmachen und habe zu den beginnenden Wehen getanzt. Vor allem natürlich um mein Becken zu öffnen, locker zu bleiben und mich zu entspannen. Es tat unglaublich gut mich zur Musik zu bewegen. Gegen 2:15 hab ich schon gemerkt dass da auf jeden Fall gut Wehen da sind, wenn auch noch nicht die „gefühlt zum Sterben“ Wehen.
Wollte aber trotzdem dass die Hebamme mal schaut wie weit wir sind - ich wollte ja auf keinen Fall dass mein Freund was verpasst oder ich alleine entbinde .
Da waren es erst 2cm Öffnung und ich dachte schon na super das kann ja noch dauern. Mein Freund durfte trotzdem kommen, ich hatte ja schon gut Schmerzen.
Der war dann so gegen 3:00 da, da hab ich mich schon im Kreißsaal von a nach b gequält. Mein Freund stand mir bei und hat meinen Rücken massiert. Auf dem Ball am Boden kniend und Becken bewegend war es halbwegs machbar aber schon sehr schmerzhaft. Der Kreißsaal war ebenso abgedunkelt, meine Musik lief und eine Fsrbwechsellampe verteilte einen Duft im Raum. Die Hebamme fragte ob ich in die Wanne wollte und ich hatte kurz überlegt, nach 2,3 Wehen aber dankend angenommen.
Da war ich so gegen 3:15 und die Wehen waren direkt wirklich fies. Hab dann die Hebamme kurz später nochmal gebeten nachzuschauen weil ich schon so nen Druck nach unten hatte (aber der letzte Stand war ja vor ner Stunde 2cm ), Tadaaa 3:45 rum waren es dann direkt 9 cm . Also innerhalb einer guten Stunde von 2 auf 9 geschafft. Ich war ziemlich baff aber erleichtert dass ein Ende abzusehen war.
Ich wollte dann in Kreißsaal, wollte mich aufsetzen und eine Matratze unter mir haben - und bitte macht das Lachgas an - ich hatte direkt das Gefühl pressen zu müssen - stand erstmal am Bett und hab aber entscheiden dann drauf zu knien, Oberkörper war vorn am Bett angelehnt. Beim Lachgas - keine Ahnung ob das gewirkt hat, ich hab nix bewusst gemerkt, hab aber auch nicht extrem inhaliert, ich denke ich habe es einfach fürs Gefühl gebraucht...
Ja dann paar mal gepresst, ich durfte alles selbst entscheiden - das war so befreiend (im Gegenteil zu meiner ersten Entbindung) und ich fühlte mich stark und so wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Ärztin kam direkt, noch ein paar mal gepresst, Kopf da, kurz drauf war dann Elina geboren. Ich hab keine Verletzung außer einer Schürfung.
War 100x schöner als die erste Geburt und ich würde jedem dieses Krankenhaus empfehlen! Ich konnte alles machen was mir vorschwebte. Hatte die ganze Zeit gedimmtes Licht, die geburts-Playlist laufen und Matte und Ball da. Und Badewanne wurde ja auch angeboten. Abgesehen von den Schmerzen war es eine wirklich tolle Geburt, ein großes Erlebnis, das mich ganz und frei fühlen ließ.
Man hat auch nicht gemerkt dass letzte Nacht 8 Kinder dort entbunden wurden.
Inzwischen sind wir zu Hause ins kuscheln ganz viel.
Ich wünsche jedem so eine Geburt, es war wirklich ein einmaliges Erlebnis.