November 2020 Mamis

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von MaryS1983  am 19.05.2021, 17:39 Uhr

Ausheulen... Sehr forderdendes Baby

Hallo!

Fuehl dich mal ganz doll gedrueckt. Das klingt auf jeden Fall anstrengend.

Als Allererstes - es ist absolut keine Schande, weil Du als Erzieherin mit deinem Baby an deine Grenzen kommst. Bitte scheue dich wirklich nicht, um Hilfe zu bitten. Auch im Job kann es doch vorkommen, dass man bei einem Kind mal nicht weiterweiss. Ich finde es dann eine Staerke, sich dann zB an die Kolleginnen zu wenden und deren Rat einzuholen.


Mir sind beim Lesen ein paar Dinge aufgefallen. Ich schreib jetzt dazu mal meine Gedanken/Erfahrungen und was ich so an Tipps aufgeschnappt habe. Vielleicht ist ja was dabei, was irgendwie nuetzlich ist. Ansonsten gern ignorieren, was nicht fuer euch passt. Ist ja nicht jede Familie gleich.


Punkt 1:
Deine Kleine ist noch so jung, da braucht sie noch nicht unbedingt Zeit mit anderen Kindern. Vielleicht ist sie noch nicht so weit und es behagt ihr aus welchem Grund auch immer nicht. Vielleicht koennt ihr ihr erstmal viel Abstand zu den anderen Kindern geben, sodass sie beobachten kann und dann von mal zu mal die Distanz ein wenig verringern bzw. die Zeit sehr kurz halten. Evtl ist es ihr zu laut oder zu hektisch? Wenn das nicht grad Verwandschaft ist, wuerde ich damit erstmal pausieren.

Da du ja schreibst, dass sie sehr sensibel ist, vielleicht generell versuchen Reize zu minimieren.

Unser Zwerg kennt ausser uns eigentlich niemanden (Physio waren wir jetzt 3x, ansonsten halt bei den Us die Aerztin), da wir keine Familie hier haben und fuer Freundschaften auch noch nicht lang genug hier leben (da kam Corona dazwischen). Meine Eltern hat er einmal fuer ein paar Stunden kurz gesehen, die sind Anfang Mai extra angereist. Ansonsten wird halt ueber Whatsapp (video-)telefoniert und dabei merken wir, wie 10 Minuten schon zu viel sind, wenn die Oma die ganze Zeit mit ihm plappert. Das dreht ihn jedes Mal ordentlich auf und wir muessen gelegentlich die Omas ein bisschen stoppen.

Die Kleinen entdecken jeden Tag so viel Neues, das ist evtl schon anstrengend genug.

Punkt 2:
Was ich schon oft gelesen habe als Tipp, ist, nicht zu viel versuchen um das Kind zu beruhigen (zB bei den abendlichen Schreistunden). Oft versuchen Eltern alle paar Minuten was Neues. Oft ist das aber kontraproduktiv. Es wurde da empfohlen sich eine Methode rauszusuchen und dabei zu bleiben (man kann ja nach 1-2 Tagen was Anderes probieren).
Hunger/volle Windel ausschliessen und dann selber ruhig bleiben, auch wenn das manchmal mega schwer ist. Das klingt so banal - aber Ruhe ausstrahlen ist so wichtig (auch wenn es in einem drin ganz anders aussieht).

Ggf kurz rausgehen und tief durchatmen, wenn es gar nicht mehr geht. Oder nen Kopfhoerer auf, der das Geschrei etwas daempft und dann wieder rein.

Ich bin am Wochenende kurz raus in den Wald, weil ich total wuetend auf meinen Mann war und gemerkt habe, dass ich dadurch weniger Geduld mit unserem Sohn hatte.


Unser Kleiner ist auch einer, der bei Hunger richtig ordentlich losbruellt und dann auch nicht zu stoppen ist, bis die Flasche kommt.

Besonders im Schub (oder anfangs war es bestimmt auch der Bauch, der mal fuer Unmut gesorgt hat) hatten wir Tage, da wurde mehr gebruellt/gemeckert.
Meist half dann tatsaechlich sich mit ihm ins Bett zu setzen, ihn einfach auf der Brust/Schulter zu halten und einfach da sein.
"Fest" umarmen und ihm leise versichern, dass Mama/Papa da sind und zuhoeren (koennte bei Bedarf den Artikel dazu raussuchen, ich hatte das im Expertenforum gesehen, als ich recherchiert hatte, was wir machen koennen). Ein bisschen sch-sch (oder white noise) und sanft mit ihm von Seite zu Seite schunkeln und das wars. Das hat manchmal auch ne Weile gedauert. Da er auch ein kraeftiges Kerlchen ist, haette ich ihn auch nicht ewig tragen koennen.

Ganz oft biete ich ihm auch nochmal ne kleine Flasche (30ml) an, wenn er so gar nicht runterkommt. Ich hatte oft das Gefuehl, wenn er sich so in Rage schreit, dass dann ein kleiner Hunger kommt. Evtl war es auch eher das Saugen. Da es aber mit nur Schnuller nicht geklappt hat, wuerde ich schon eher auf Hunger tippen. Die gewohnte Milch bietet ja einfach auch Sicherheit vielleicht.

Vor ein paar Wochen sass ich mit ihm zusammen im Bett und Brust auf Brust ging gar nicht, auf der Schulter allerdings schon. Ich hab dann einfach mitgeheult, weil ich auch total fertig war und leise mit ihm geredet und ihm gesagt, dass ich grad keine Ahnung, was er braucht, aber ich mein bestes versuche. Hat ne Weile gedauert, aber er ist dann friedlich auf meiner Schulter eingeschlafen und ich konnte ihn hinlegen (sicherheitshalber bisschen warten bis die Tiefschlafphase erreicht ist).

Generell ist mir beim Einschlafen am Abend aufgefallen, dass je weniger ich tue, desto besser kommt er in den Schlaf.
Ich rede ganz kurz mit ihm (siehe unten), und dann wird nur noch gestreichelt: ueber den Kopf/Stirn (an den Augenbrauen entlang loest einen Reflex zum Augen schliessen aus), Brust und Beine (wenn die noch ganz aktiv sind). Ansonsten halten wir Haendchen, ich singe 1 Schlaflied ganz leise (immer dasselbe, ggf mehrfach) und sonst nur bisschen sch-sch. Auch habe ich gemerkt, dass es besser klappt, wenn ich neben ihm liege, statt am Bettchen zu stehen.


Punkt 3:
Mich wundert, dass sie Kinderwagen und Autofahren nicht mag, aber zum Einschlafen Bewegung braucht. Ich haette da eher vermutet, dass sie im KiWa super schlafen muesste. Vielleicht liegt sie unbequem oder es ist zu viel Distanz zu Euch? Kann sie euch gut sehen im Wagen?
Habt ihr mal ne Trage probiert?
Evtl kann ja ein Osteopath mal drauf gucken? Da kenn ich mich so gar nicht aus, aber im Forum liest man ja von so vielen, die da mit ihren Zwergen hingehen und dann Blockaden geloest werden.


Punkt 4:
Habt ihr denn mit Beikost angefangen? Bringt der Papa sich da ein?
Vielleicht hilft es ihr auch wenn Oma/Tante oefter da sind und mit ihr spielen ggf fuettern oder wickeln, aber du bist trotzdem dabei. Oder geht sowas ohne Probleme?

Dass sie so sehr an dir klammert ist natuerlich echt schwierig. Das geht definitiv an die Substanz. Genervt war ich auch schon einige Mal, da bist du echt nicht allein.


Ausgehend von einem Artikel, den ich irgendwo mal gelesen habe, sag ich unserem Sohn immer, wenn ich mich entferne (zB: "Mama geht schnell aufs Klo. Ich bin gleich wieder da." "Ich mach schnell deine Flasche" etc)
Auch beim Einschlafen sage ich ihm, dass wir im Wohnzimmer sind und ihn uebers Babyphone hoeren und sofort kommen, wenn er uns braucht.
Keine Ahnung, ob es wirklich was bringt, aber schaden tut es ja auch nicht ;)


Ich kann mir vorstellen, dass du mittlerweile gestresst bist, sie bei Oma/Papa zu lassen und das uebertraegt sich auf sie. Und Oma ist vielleicht auch angespannt und hat Sorge, dass es wieder nicht klappt. Das ist ein bloeder Teufelskreis.
Vielleicht mit kleinen Zeiteinheiten anfangen. Ihr sagen, "Ich geh jetzt x erledigen, Oma passt solang auf dich auf und ich bin gleich wieder da. Bei Oma bist du sicher." und dann vielleicht erstmal nur 15-30 Minuten weg sein (am Besten sie ist satt und frisch gewickelt und noch nicht zu muede). Danach dann gar nicht viel tam-tam drum machen. Das soll was ganz normales sein.
Ist sicherlich nicht einfach, da Gelassenheit auszustrahlen, sodass sie wirklich merkt, dass es ok ist, dass Mama jetzt mal kurz weg ist.

Ich kenn es von mir - ich bin so dankbar, dass ich einfach mal raus kann und weiss der Kleine schreit nicht, nur weil ich grad mal weg bin.


Berichte doch weiterhin, wie es laueft. Ich wuensche euch, dass es bald einfacher wird.

 
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