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Geschrieben von stjerne am 12.10.2011, 10:33 Uhr

Endlich Job, aber...

Ich war 3,5 Jahre erfolglos auf Jobsuche und richtig fertig mit den Nerven. Ich bin promovierte Kunsthistorikerin und wollte so gerne in meinem Beruf arbeiten, hatte die Hoffnung aber schon ziemlich aufgegeben (entsprechende Jammerpostings gab's hier schon von mir...).

Von einem Job hatte ich mir drei Dinge versprochen:
1. Endlich eine anspruchsvolle Tätigkeit und Anerkennung.
2. Endlich zum schmalen Familieneinkommen beisteuern zu können und etwas für meine Rente zu tun.
3. Endlich regelmäßigen Kontakt zu anderen Menschen zu haben.

Nun werde ich demnächst Leiterin eines kleinen Museums mit einem für mich total spannenden Schwerpunkt, Punkt 1 wird also voll und ganz erfüllt.
Leider ist das Museum wirklich sehr klein, es ist daher nur ein 400€-Job mit fünf Wochenstunden. Und außer mir arbeiten da dann auch kaum einer.

Punkt 2 und 3 bleiben also auf der Strecke.

Ich habe mir überlegt, dass ich neben der Arbeit im Museum noch forschen könnte, bei fünf (!) Stunden, bleibt da ja genug Zeit. Vielleicht kann ich ein paar Artikel oder sogar ein Buch schreiben und meinen Verdienst so etwas steigern. Und ich habe demnächst einen Termin bei meiner Bank zu meiner Altersvorsorge.
Und ich will versuchen, die Kontakte zu anderen Arbeitsuchenden, die ich geknüpft habe, zu pflegen.

Ich denke, ich muss einfach das beste draus machen, nicht jammern, dass es keine volle Stelle ist, sondern mich freuen, dass ich überhaupt einen Fuß in die Tür bekommen habe. Wer weiß, was ich draus machen kann. Und ich habe beschlossen, die Zeit, die ich nun nach wie vor für die Kinder haben werde, einfach zu genießen.

Das ist mein Plan.
Habt Ihr sonst Vorschläge für mich?

 
8 Antworten:

Re: Endlich Job, aber...

Antwort von ChristianE am 12.10.2011, 11:01 Uhr

Hallo,
erst einmal: alles Gute für den neuen Job. Du sagst es selbst, Du hast den Fuß in die Tür bekommen. Du hast auch ncoh Zeit für die Kinder. Vor allem, es ist eine wie auch immer nicht völlig art/fachfremde Tätigkeit, Du gibst jetzt hier nicht Nachhilfe, jobbst irgendwo o.ä., wobei dagegen nichts zu sagen wäre. Aber das ist doch ein guter Punkt für Deinen Lebenslauf. Wichtig wäre für mich noch: macht es auch Spaß? Wenn ja, super! Weiterbewerben kannst Du DIch da doch. Und es ist sicher ein Job mit kreativeren Möglichkeiten als vieles andere. Kontakte knüpfen und Dinge organisieren, kleine Matinees in Deinem Museum veranstalten, Kindermuseumstage (ich weiß ja jetzt nciht, was das für ein Museum ist), kleine Ausstellungen, mit örtlichen Schulen und VHS zusammenarbeiten. Es gibt sicher viel, was Du da noch zusätzlich (über die 5 Stunden hinaus) machen kannst, wenn es einfach Spaß macht. Das finde ich auch wichtig.
Und wer weiß, was dann noch kommt....
Grüße,
Christiane

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von carla72 am 12.10.2011, 11:30 Uhr

Erstmal herzlichen Glückwunsch. Im Lebenslauf sieht es auf jeden Fall gut aus, Du bist perfekt qualifiziert und es wird Dir Spaß bringen, und etwas Neues suchen kannst Du Dir von dort aus auch. Ich glaube, ich würde erstmal versuchen, aus dem 400 Euro-Job einen größeren Job zu machen.

Von Aufsätzen und Büchern wird man nicht reich, das ist praktisch unbezahlte Arbeit, um den eigenen Ruhm - oder den des Museums - zu mehren (so kenne ich das jedenfalls).

Je nach Art des Museums: vielleicht kann man mit einem museumspädagogischen Ansatz das Museum attraktiver machen für Besucher, vor allem Schulklassen. Meine Mutter hat früher mal Projektwochen betreut, bei denen im Museum unter anderem mittelalterliche Gemälde nachgestellt und fotografiert wurden. Ich war als kleines Kind dabei, es war ein Riesenspaß für alle.

Fördergelder angraben: für museumspädagogische Zwecke, die Erhaltung, den Ausbau der Sammlung. Von den örtlichen Rotariern bis hin zum entsprechenden Unternehmensverband - gute Projekte finden oft auch einen Förderer.

Wir fördern z.B. Museen und dürfen dann in den Räumen Veranstaltungen durchführen, z.B. Sommerfest mit Kunden. Viele sind auf der Suche nach ungewöhlichen "Locations".

Sicher gibt es auch Leute, die sich mit so etwas professional auskennen; Kollegen aus anderen Museen. Sprich sie an. Vielleicht kennst Du aus dem Studium noch jemanden? Aber auch sonst wäre sicher jeder geschmeichelt, von einer Novizin um Rat gefragt zu werden. Und sicher gibt es auch dort Netzwerke und Stammtische.

Viel Glück und LG, carla72

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von krissie am 12.10.2011, 12:30 Uhr

Hallo,

zu Möglichkeiten, "nebenher" noch etwas zu machen, wurde ja schon recht viel geschrieben. Fang doch erstmal an und schau, ob es nicht doch Möglichkeiten gibt, die Tätigkeit im Museum auszubauen (andere Öffnungszeiten, pädagogische Angebote ausbauen etc.). Es kann m.E. auch eine Chance sein.
Noch eine anmerkung zu Punkt 2: 400 Euro sind immerhin 400 Euro, so viel muss man ja Netto mit Lohnsteuerklasse 5 bei einer anderen Tätigkeit erstmal rausbekommen. Und du kannst, das habe ich auch bei einer kleinen 400-Euro-Job-Nebentätigkeit gemacht (übrigens "ähnlicher" Bereich, naja, Archiv statt Museum), auf die Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung verzichten. Dein Arbeitgeber zahlt sowieso schon ca. 15 %, von den 400 Euro würden dann nochmal ca. 20 Euro abgehen und du wärest voll in der Rentenversicherung drin (wenn du natürlich auch keine großen Ansprüche erwirbst, aber du wärest dann auch berechtigt zu riestern etc.).

LG Kristina

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von jomar am 12.10.2011, 13:19 Uhr

Herzlich Glückwunsch! Klingt doch gut! Vielleicht ist später ja mal mehr drin.
Darf ich nach deinem Stundenlohn fragen?

Gruß
jomar

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von stjerne am 12.10.2011, 17:41 Uhr

"Von Aufsätzen und Büchern wird man nicht reich, das ist praktisch unbezahlte Arbeit, um den eigenen Ruhm - oder den des Museums - zu mehren (so kenne ich das jedenfalls)."

*Lach*, so kenne ich das auch. Aber es ist etwas, was sich dann auch noch mal gut im Lebenslauf macht. Meine Veröffentlichungsliste ist noch recht kurz leider.

Ja, in Sachen Museumspädagogik möchte ich auch aktiv werden, schließlich habe ich mich nun acht Jahre lang hauptberuflich mit Kindern beschäftigt, das kann man ja nutzen.

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von stjerne am 12.10.2011, 17:44 Uhr

"Dein Arbeitgeber zahlt sowieso schon ca. 15 %, von den 400 Euro würden dann nochmal ca. 20 Euro abgehen und du wärest voll in der Rentenversicherung drin (wenn du natürlich auch keine großen Ansprüche erwirbst, aber du wärest dann auch berechtigt zu riestern etc.)."

Ah, danke! Solche Insider-Tipps hatte ich mir erhofft.

Die Tätigkeit lässt sich nicht ausbauen, das war mal eine 30-Stunden-Stelle, die auf 5 zusammengestrichen wurde. Zwischenzeitlich wurde sogar überlegt, die Sache ganz in ehrenamtliche Hände zu legen, ich kann also froh sein, dass ich wenigstens die 400€ habe...

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von berita am 13.10.2011, 20:22 Uhr

Wenn es wirklich 400 Euro netto sind, ist das doch ein vernünftiger Stundenlohn. Und das für eine Arbeit, die dir wahrscheinlich Spass macht. Finde ich in Ordnung, jedenfalls wenn man von seinem Geld keine Familie ernähren muss, sondern nur etwas hinzuverdienen möchte. Dass man im Museum keinen Kontakt zu Menschen hat, kann ich mir nicht vorstellen, man kann den Besuchern ja durchaus Angebote machen, von einer simplen Führung bis zu Veranstaltungen für Kinder oder Gruppen.

Ansonsten könntest du bei der geringen Stundenzahl auch noch bequem einen zweiten Teilzeitjob unterbringen und mehr verdienen.

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Re: Endlich Job, aber...

Antwort von stjerne am 14.10.2011, 16:26 Uhr

Naja, mir ging es darum, dass ich gerne Kollegen gehabt hätte. Für den normalen Besucherkontakt bin ich auch nicht zuständig, ich sitze im Büro und kümmere mich um Organisatorisches und den wissenschaftlichen Rahmen.

Aber ich freue mich tatsächlich sehr, gar keine Frage!

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