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Geschrieben von dasschweinannalena am 03.10.2010, 2:54 Uhr

Wegzug von Mutter und Kind

Guten Morgen,

wie ich unten las, ist der Wegzug einer alleinerziehenden Mutter(oder auch Vaters, der Einfachheit halber schreib ich mal nur von der Mutter, wissend, daß das Problem ebenso einen alleinerziehenden Vater treffen könnte) mit dem Kind, sofern mit einer größeren Distanz verbunden, ein großer Diskussionspunkt.

Verständlich, denn der Umgang zwischen Vater und Kind wird hierdurch unter Umständen erschwert.

Trotzdem oder gerade deshalb stellt sich die Frage der Wichtung, denn die wenigsten Mütter ziehen grundlos um.
Es gibt zahlreiche Gründe, die meiner Meinung nach einen Wegzug rechtfertigen. Mütterliche Familie vor Ort, berufliche Perspektiven, neue Lebenspartnerschaft,...

Oder sollte eine Mutter des Umgangs wegen auf ein soziales Familiennetzwerk verzichten? Statt besserer beruflicher Perspektiven den schlechter bezahlten Job mit mäßigen Zukunftsaussichten wählen?
Mit dem neuen Lebenspartner eine Wochenendbeziehung führen?

Welche Gründe seht ihr denn als gerechtfertigt an?

Was ist, wenn der umganghabende Elternteil Umzugspläne schmiedet?

Ausgehend von der Annahme, daß der Umgang eine eingerichtete Struktur für das _Kind_ darstellt, wäre die Quintessenz, daß auch der nur Umgang habende Elternteil den selbigen nicht grundlos durch Umzug erschweren dürfte, weil dies das Recht und die Möglichkeiten des Kindes auf Umgang beschneidet.
Das Recht sieht das anders.


Neugierige Grüße
vom Schwein

 
23 Antworten:

Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von Kija am 03.10.2010, 3:54 Uhr

Hallo Nachteule (endlich wird mir klar, welchen Nick ich hätte wählen sollen *g*),

einen "grundlosen" Umzug, der große räumliche Distanz zwischen Kind und einem Elternteil schafft, sollte wohl von beiden Elternteilen nicht durchgeführt werden und wirft zumindest ein seltsames Licht auf den Betreffenden. Allerdings muss es andersherum so sein, dass das Leben des umzugswilligen Elternteils nicht unter dem absoluten Diktat eines möglich umstandsfreien Umgangs stehen kann. Manchmal gibt es eben einfach gute Gründe für einen Umzug. Welcher Grund ein guter ist, darüber kann man natürlich streiten (ich würde die von dir rechtfertigend eingestuften Gründe auch alle gelten lassen); schlussendlich muss man da aber die Entscheidung des Elternteils akzeptieren. Auch bei größerer Distanz ist Umgang durchführbar, wenn es die Beteiligten denn wollen...

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von carmelot am 03.10.2010, 8:53 Uhr

Schwieriges Thema, sehr, sehr schwierig...

Das Wichtigste daran - finde ich - ist das Motiv des Wegzugs. Wenn es z. B. ehrlich aus beruflichen Gründen ist oder der familiären "Absicherung" (Kinderbetreuung etc.) dient, verständlich und dennoch schwer.

Sofern es aber darum geht, dem anderen das Leben damit im Umgang schwer zu machen und Gründe nur vorgeschoben werden, so sind am Ende doch die Kinder immer und immer wieder die Leidtragenden.

Tägliche Anrufe kann man sich verbitten. Da gibt es sicher Wege. Aber getrennte Kilometer holt man nicht einfach auf... wobei ich schon denke, dass vieles möglich ist, wenn man "gut" miteinander umgeht.

Sicher zählt hier die individuelle Situation und der Einzelfall.

Persönlich würde ich manchmal beruflich sehr gerne komplett umziehen... aber ich habe es bisher nicht getan, eben wegen dem Umgang. Mir würde es sehr, sehr schwer fallen und ich hätte Schuldgefühle gegenüber meinem Kind. Obgleich ich oft sehr wütend auf den KV bin... ich trenne das aber: meine Wut und die Rechte des Kindes. Sind 2 verschiedene Ebenen.

Schwierig, schwierig... pauschal kann man darauf wohl nicht antworten und irgendwie muss das jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen und am Ende auch aushalten.

Wenn man dann mal das "Ei und die Henne" betrachtet, wer zuerst da war... dann schließt sich bei diesem Thema für mich nach wie vor der Kreis:

Es wird sich oft zu früh getrennt, was Paare ohne Kinder machen sei unberücksichtigt! Solange keine Gewalt, egal auf welcher Ebene, stattfindet, gibt es da die erwachsene Form der Auseinandersetzung miteinander.

Liebe ist kein Geschenk des Himmels! man muss immer wieder was dafür tun um liebenswert für den anderen zu bleiben. Das sollten beide begreifen. Vor allem dann, wenn Kinder im Spiel sind. "Erwachsene" muten Kindern oft soviel an und sehen nicht das Leid der Kinder, aufgrund eigener Ego-Pflege...

Mir geht es und das wird immer so bleiben, um die Rechte der Kinder!!! als "Großer" muss da halt mal einstecken können. Niemand hat das Recht eine Kinderseele negativ zu prägen, nur weil "mal eben an sich gedacht" wird.

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von mf4 am 03.10.2010, 9:41 Uhr

Für mich gäbe es KEINEN Grund, weit weg zu ziehen.

Familie hab ich 30km entfernt aber sowas wie ein Netzwerk, Betreuung für die Kinder hatte ich da nie. Ich sehe sie auch selten... trotzdem... ich bleibe hier.

Neuer Partner... woher auch immer er kommen möge.Wenn er mehr will dann soll er in meine Nähe ziehen. Ich würde für keinen Mann der Welt nochmal weas aufgeben und mich gar von ihm abhängig machen. Zusammenziehen eher auch nicht... ich bleibe hier.

Der Hauptgrund ist wirklich der Ex, der einzige der im Ernstfall immer für seine Kinder da wäre, wenn ich/wir mal Hilfe brauchen würden. Der Kontakt ist sehr gut, der Umgang regelmäßig und bei 40km recht einfach und so solls auch bleiben... also bleibe ich.

Mein Ex wird sicher auch nicht wegziehen und wenn dann wird er es irgendwie ermöglichen zumindest jedes 2.WE seine Kinder bei sich haben zu können.

Ich habe das ASR aber warum sollte ich meine eigenen Interessen als so wichtig ansehen, daß ich dafür das Glück meiner Kinder opfern?
Waswäre dann... ich hätte ein neues Leben, einen neuen Job, einen neuen Partner... aber unglückliche Kinder.
Ganz klasse Aussichten.

Dann schreib ich irgendwann im PF, daß ich für das neue Leben hier alles Zelte abgebrochen habe, meine Freunde verlassen usw. und nun unglücklich bin, weil der ach so tolle Traummann auch nur n normaler Typ ist und ich längst von der rosa Wolke gefallen bin.

Bei mir gehts ja auch noch weiter. Wegziehen hieße auch meine beiden Großen,die hier im Ort bleiben kaum noch zu sehen. Mein baldiges Enkelchen nicht zu sehen... also bleibe ich.

lG mf4,
die bleibt!

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von Birgit22 am 03.10.2010, 10:09 Uhr

Von meiner Situation ausgehend, ja, ich würde umziehen.
Als ich mich damals trennte, konnte ich meinen Job nur mit Hilfe meiner Familie ausüben. Meine Arbeitszeiten sind mit Kind nur vereinbar wenn man genügend Hilfe von aussen hat, da Dienstbeginn zu früh und Dienstende nicht verlässlich.
Hätte man mich damals vor die Wahl gestellt, wäre ich wegen des Jobs und gesicherter Kinderbetreuung auch weiter weg gezogen.
Bei mir war es damals umgekehrt, das Amt wollte mir aus Kostengründen Wohnungen in Hintertupfing anbieten, dort hätte ich gestanden ohne Betreuung fürs Kind, ohne Familie die helfen kann.
Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, und bin bis zum Amtsleiter. Die Konsequenz wäre für mich gewesen, den sicheren Job zu kündigen, und zunächst mal weiterhin auf das damalige Sozialamt angewiesen zu sein.
Ja, ich bin egoistisch, und ja Geld und mein Verdienst waren und sind mir sehr wichtig.
Deshalb würde ich für mich einen Umzug in Erwägung ziehen, wenns denn nötig wäre.


Aber vielleicht habe ich nur deshalb diese Einstellung, weil das Verhältnis zum KV nicht schlechter sein könnte, und Kontakt zwischen Vater und Sohn quasi eingestellt ist.
Ich müsste dahingehend also auf niemanden Rücksicht nehmen.
Beim KV meines Sohnes gilt sogar....je weiter weg, umso besser !

Birgit

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von bobfahrer am 03.10.2010, 10:10 Uhr

Die Mutter / der Vater dürfen jederzeit wegziehen, das Kind halt nicht! Es kann ja beim anderen nichtumziehenden Sorgeberechtigen Elternteil verbleiben so er / sie das möchte und organiesieren kann...

Ansonsten würde ich niemals wegziehen und H so den Kontakt zu seiner Mutter erschweren, bzw umgekehrt. Ich würde , so H bei seiner Mutter leben würde - es aber auch nicht zulassen das SIE mit ihm wegzieht.
Sie wohnt nun (seit 1,5J) ca. 40 KM weg, das ist ihr Problem den sie fährt die Strecke ja und nicht ich, das wollte sie so und anscheinend ist es OK für sie, also die Fahrerei.

Im Fall unten, zu dem ich mich ein letztes mal äußere hab ich gefragt warum die Mutter weggezogen ist, es kam da keine Antwort bzw wollte sie sich nicht "rechtfertigen" - also "kann" man davon ausgehen das sie ohne Einwilligung des Vaters weggezogen ist. Ich kann es verstehen das er so reagiert, aber hier muß eine vernünftige Lösung gefunden werden und nicht Ratschläge wie "Telefon ausschalten" gegeben werden, das macht ja alles noch schlimmer, oder was denkt ihr - mal auf die Spitze getrieben - was diesen Familiendramen mit Mord und Totschlag vorausgegangen ist? Sicher genau solche dinge das ein Elternteil vom anderen rausgedrängt wird, oder sich rausgedrängt fühlt. Ich habe nur eine Frage gestellt, nichts anderes! Keine Antwort, kein Rat - nur eine Frage.

Gemeinsame Kinder fordern gemeinsame Lösungen. Ich rede von Elternteilen von denen sich beide kümmern wollen und interesse haben, nicht von Elternteilen welche sich nicht interessieren oder sich dem anderen und den Kindern in grober weiße schlecht verhalten - da ist die Sachlage anders - deswegen halt ich es auch für verkehert das - so jemand einen derartigen Ex Partner hat und schlechte Erfahrungen gemacht hat nur aufgrund SEINER Erfahrungen Ratschläge abgibt die dem betreffenden Ratsuchenden im Prinzip schaden (bzw sein Problem verstärken) - Ratschläge sollten meiner Meinung nach immer eine deeskalierende Wirkung haben und für beide Parteien tragbar sein.

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von groschi am 03.10.2010, 10:31 Uhr

meine vorraussetzungen, umzuziehen, sind momentan auch nicht gegeben. hätte ich nicht ein halbes haus und eine mutter, die auf meine hilfe angewiesen ist, sähe die sache schon anders aus. wenn sich mit einem umzug meine berufliche situation ändert; eine gute kinderbetreuung gegeben ist, dann wäre ich weg aus meinem kaff.

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von bobfahrer am 03.10.2010, 10:38 Uhr

...und bei dir trifft auch der Fall zu, KV ist nicht vorhanden - du kannst alleine entscheiden und tun und machen was du willst..., aber ein halbes Haus? Regnet es da nicht rein?

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Bob

Antwort von mf4 am 03.10.2010, 11:15 Uhr

Du willst doch groschi keinen Dachschaden unterstellen oder? Ich denke da oben im Oberstübchen ist alles heil

lG mf4

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von kikipt am 03.10.2010, 12:03 Uhr

ach wenn es viele nicht verstehen
AE, alles bei mir also aufenthalt etc etc,
bin einfach dann 3000km weg gezogen. es gab weder umgang noch zahlungen
wozu sollte ich fragen?
er hat nicht einmal bis heute nach dem kind gefragt.
meine zukunft verbauen lassen nur wegen einem kindsvater der sich nicht kuemmert?
davon gibts leider viele
und es wird mit dem neuen gesetz verdammt schwer werden dass AE neue familien gruenden und wo anders hinziehen. sei es bundesland oder land

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ohne Umgang

Antwort von mf4 am 03.10.2010, 12:07 Uhr

Wenn es keinen Umgang oder gar kein Interesse gibt würde ich auch hinziehen wo immer ich will. Von Unterhalts-Zahlungen würde ich es nicht abhängig machen... dann wäre ich wohl schon tausende km von KV1 und KV2 entfernt.

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Re: Bob

Antwort von kikipt am 03.10.2010, 14:13 Uhr

danke fuer den lachanfall
aua
tat weh aber auch sehr gut

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von +emfut+ am 03.10.2010, 15:32 Uhr

Ich glaube nicht, daß es bei so einer Entscheidung digitale Antworten gibt. Im Grunde ist es immer eine Abwägung der Vor- und Nachteile, und das erfordert gerne Fingerspitzengefühl.

Mal Extrem:
Wenn der betreuende Elternteil vor Ort von Hartz4 lebt und 400 km weiter die Chance hätte, komplett ohne staatliche Unterstützung zu leben, dann muß man das als Eltern besprechen und überlegen, wie man da eine Lösung findet, die trotzdem dem Kind und dem Umgang mit dem anderen Elternteil nicht schadet. Wenn der Umzug aber eine Gehaltsdifferenz von 20,- Euro einbringt, dann ist da nicht viel zu diskutieren.

Und dazwischen gibt es einen riesigen Graubereich, der immer wieder ein sorgfältiges Abwägen, eine gute Kommunikation und ein Eingehen auf die Bedürfnisse des anderen Elternteils und des Kindes erfordert.

Auch der Wegzug zu einem neuen Partner ist abzuwägen. Zunächst würde ich mal klären, warum der neue Partner nicht herziehen kann. Und dann gibt es vielleicht Kompromisse - man zieht an einen Ort in der Mitte, man wartet noch ein bis zwei Jahre... Entfernung wird ja sowieso leichter zu überwinden, wenn die Kinder größer werden und auch mal alleine mit dem Zug fahren können.

Ich bin ja raus aus der Nummer - mein Ex ist weggezogen. Es war seine Entscheidung. Ja, ich finde das doof für die Kinder - aber da zu der Zeit seines Wegzugs sowieso kein Kontakt bestand, war die Umgang für ihn wohl auch kein Kriterium bei der Abwägung der Vor- und Nachteile. Ich hätte es definitiv vermieden, mit den Kindern von ihm wegzuziehen - auch aus dem (egoistischen - ich gebe es zu) Grund, weil ihm dann vor Gericht mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Kinder zugesprochen worden wären. Aber ich hätte den Umgang auch nicht ganz oder zeitweise abgebrochen, wenn die Kinder dann doch bei ihm geblieben wären. Und wenn er den Prozess um das ABR gewonnen hätte, dann hätte ich ihm den Umzug nach London definitiv verboten bzw. hätte dann erneut um das ABR gekämpft, notfalls bis zur letzten Instanz. Da wäre es mir latte gewesen, daß er hier arbeitslos war und dort einen Studienplatz hatte.

In meinen Augen gibt es da kein "geht gar nicht", aber eben auch kein "macht nichts" - zumindest nicht, solange ein guter und regelmäßiger Kontakt zum anderen Elternteil besteht.

Was den Thread unten betrifft: Ostfriesenmama ist ja nicht neu hier, und sie verbreitet auch nicht zum ersten Mal den Eindruck, als wäre der Ex lediglich ein Störfaktor in der Rama-Idylle. Auch wenn ich Bobfahrers Ton nicht komplett gutheißen kann - in der Sache stelle ich mich hinter ihn. Ich weiß nicht, was ich täte, wenn mein Ex mit den Kindern mal eben 250 km weit weggezogen wäre - entspannt und kooperativ wäre ich aber garantiert nicht.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von bobfahrer am 03.10.2010, 16:35 Uhr

Dem gibt es quasi nichts hinzuzufügen, im großen und ganzen seh ich das genauso.

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von angry.me am 03.10.2010, 17:03 Uhr

Liebe Emfut,
danke für ein sehr reflektiertes Posting, das endlich mal die Vorurteile gegen einen wegziehenden Elternteil rausnimmt und die ganze Angelegenheit etwas differenzierter durchleuchtet.
Ich selbst bin einfach nur dankbar dafür, den Mut gefunden zu haben, weggezogen zu sein und bleibe nach wie vor der Meinung, dass die Kinder in diesem konkreten Fall zu mir gehören. Nicht aus Prinzip, sondern weil der KV eben meiner Ansicht nach nicht die Voraussetzungen mitbringt, ein (oder mehrere Kinder) adäquat großziehen zu können. Man muss von Fall zu Fall entscheiden und urteilen--- Pauschalmeinungen helfen da nicht weiter.
Eins möchte ich aber zu denken geben: Wäre es nicht schrecklich, wenn ein Elternteil wirklich rein NUR aus der Angst heraus, bei einem Unzug die Kinder weggenommen zu bekommenvom, in Kauf nehmen muss Partner/ von der Partnerin sukzessive regelrecht zertört zu werden (und die Kinder gleich mit!) ???
Da liegt doch in der Rechtsprechung was im Argen

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Re: Wegzug von Mutter und Kind

Antwort von +emfut+ am 03.10.2010, 17:09 Uhr

Keiner muß in Kauf nehmen, vom Ex-Partner "regelrecht zerstört zu werden". Aber Deine Fragestellung impliziert, daß man ein solche Problem nur durch einen Wegzug lösen kann - und das wäre ja auch nicht wirklich klasse, oder?

Eine solche "Zerstörung" sollte zu verhindern sein. Punkt.

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nein

Antwort von angry.me am 03.10.2010, 18:35 Uhr

Emfut, das ist natürlich nicht klasse. Ich lese da aber ein kleines Aneinandervorbeireden raus.
Ich schreibe ja nicht, dass man generell ein sukzessives Zerstören durch den Expartner/ die Expartnerin NUR durch einen Wegzug verhindern kann. Das hängt ja sowieso erstmal ganz von der Persönlichkeitsstruktur beider Beteiligten ab.
Ausserdem meinte ich es eher andersrum: Ist es nicht schrecklich, wenn man sich nur deswegen nicht traut, seinen Partner/seine Partnerin zu verlassen, weil dies gleichzeitig einen Verlust der Kinder/des Kindes bedeuten KANN?
Im Prinzip bin ich ja der gleichen Meinung wie Du offensichtlich auch: Bevor man einen Schritt geht, den man hinterher bereuen könnte, sollte man alle Eventualitäten durchgehen und vor allem nach Kompromissen suchen.
Dennoch gibt es Situationen, die keine Kompromisse (mehr) zulassen und dann sollte das Recht individueller auf Einzelschicksale eingehen...

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Re: nein

Antwort von +emfut+ am 03.10.2010, 20:41 Uhr

Es geht doch nicht darum, beim Partner zu bleiben, sondern in der gleichen Stadt zu bleiben.

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Re: nein

Antwort von angry.me am 03.10.2010, 20:45 Uhr

Klar. Ein weiter Wegzug birgt natürlich sehr viel eher die Gefahr des Kindesentzugs als ein Verbleib im Umkreis.
Bleibt der/die Ex in der Stadt, kann es "schlimmstenfalls" zu einer 50:50-Regelung kommen.
Allerdings bleibt zu überlegen, ob es in manchen Fällen nicht wiederum auch sehr sinnvoll sein kann, die Stadt zu verlassen?

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Re: nein

Antwort von +emfut+ am 03.10.2010, 21:34 Uhr

Aber da ist es wieder: Wenn Wegzug die einzige Lösung zu sein scheint, dann läuft etwas ganz anderes falsch.

Wenn man mal von der Prämisse ausgeht, daß die Kinder ein berechtigtes Interesse daran haben, den Kontakt zu beiden Eltern aufrecht zu erhalten, und ihnen der Kontakt zu keinem der Elternteile ernsthaft schadet - wer bin ich denn dann, daß ich meine Gefühle ("Ich kann mit dem Kerl nicht in einer Stadt leben!") über die Wünsche der Kinder ("Ich möchte zu beiden Eltern regelmäßigen und unkomplizierten Kontakt!") stelle?

Das ist doch das, was so viele hier den abwesenden Vätern vorwerfen: Daß sie ihre eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten über die des Kindes stellen - und dann wegen einem Besuch in der Kneipe den Umgang ausfallen lassen, wegen dem eigenen Porsche den Kindesunterhalt kürzen, wegen dem eigenen Abschiedsschmerz das Kind gleich gar nicht besuchen. Man muß sich sicher nicht alles gefallen lassen - aber ein Wegzug kann und darf nicht die erste und einzige Lösung sein - zumal der Wegzug das Problem ja selten löst, sonst hätte Ostfriesenmama ja jetzt keine Probleme mehr mit dem Ex, und - ähemm - Du auch nicht.

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Re: nein

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 03.10.2010, 22:50 Uhr

"Aber da ist es wieder: Wenn Wegzug die einzige Lösung zu sein scheint, dann läuft etwas ganz anderes falsch."

Ja, da läuft dann sicher etwas falsch.
Nur existieren Fälle, in denen eben nicht BEIDE Elternteile Willens und in der Lage (intellektuell, emotional und sonstwie) sind, lösungsorientiert zu handeln bzw. überhaupt nach einer Lösung zu suchen. In denen ein Elternteil sich querstellt.

Und? Was dann?

Was, wenn der Kindesvater die Mutter ständig terrorisiert, wenn die Kindesmutter in ständiger Angst und Sorge vor körperlicher Gewalt lebt, wenn Stalking eine Rolle spielt........ und und und........? Wenn Mediation abgelehnt wird und eine Besserung der Situation nicht in Sicht ist???

Ich finde es gibt durchaus Gründe, die für einen Wegzug sprechen können.
Das dieser nicht an erster Stelle der Problemlösung steht, setze ich jetzt für alle normal denkenenden Menschen voraus, man zieht ja auch nicht mal eben aus Langeweile um.

Bei einer neuen Partnerschaft sollte allerdings an erster Stelle schon
überlegt werden, ob das neue gemeinsame Heim in den Heimatort von Mutter und Kind verlegt wird.

Warum Ostfriesenmama umgezogen ist, wissen wir nicht. Für meine Begriffe schwang in ihrer Schilderung aber zu sehr mit, dass sie bitteschön in ihrer *Heile- Welt- Familie* vom Kindesvater in Ruhe gelassen werden möchte. Das das nicht auf Gegenliebe beim Vater stößt, ist verständlich.

LG
S

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kritisch...

Antwort von angry.me am 04.10.2010, 12:27 Uhr

Ich kann Emfuts Kritik durchaus nachvollziehen und vertrete generell schon die Meinung, das ein Kind ein Recht auf beide (!) Eltern (nach einer Trennung dann eben über das Umgangsrecht) hat und umgekehrt. Das ist gut und richtig so.
Allerdings finde ich deswegen NICHT, dass der Umkehrschluss sein muss, dass eine räumliche Trennung vom Partner/der Partnerin automatisch eine Trennung von den Kindern bedeuten muss. Da liegt für mich der Hase im Pfeffer begraben. Unser Gesetz schreibt- zumindest bei GSR- vor, dass ein Elternteil, der wegzieht erstmal die Kinder nicht "mitzunehmen" hat. Und das ist meiner Meinung nach so nicht richtig. Hier sollte das Gesetz auf den Individualfall eingehen, statt, wie so oft, alle über einen Kamm zu scheren. Ich weiß, das ist schlecht durchsetzbar. Psychologische Gutachten sind teuer....
aber ist das fair?
Emfut, ich hätte vielleicht kein Problem mehr wenn ich am Wohnort geblieben wäre? vielleicht--- weil ich dann über kurz oder lang entweder in der Psychiatrie oder auf nem Friedhof gelandet wäre. Was mit den Kindern geschehen wäre, möchte ich mir gar nicht ausmalen!
SPMFL: ich unterschreibe Dein Posting absolut!

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Re: kritisch...

Antwort von +emfut+ am 04.10.2010, 18:03 Uhr

Ad 1:
SPMFL hat nichts anderes geschrieben als ich: Grundsätzlich ist der Einzelfall zu betrachten. Ich habe in JEDEM Posting dazugeschrieben, daß es da gewisse Prämissen gibt - u.a. eben die, daß keiner der Elternteile dem Kind schaden. Ich kann mir grad nicht vorstellen, daß ein Kind gut aufgehoben ist bei einem Vater, der die Mutter z.B. aktiv bedroht.

Ad 2:
Wie sollte ein solches Gesetz denn aussehen?
"§ 1, Absatz 1: Grundsätzlich haben die Kinder das Recht, in der Nähe von beiden Eltern zu bleiben, nur bei angry nicht, weil der Ex sie bedroht und bei Lieschen Müller nicht, weil der Ex ein Idiot ist und bei Ostfriesenmama nicht, weil der Ex die Rama-Idylle stört."

Die derzeitigen Gesetze sind in meinen Augen durchaus individuell genug. Es gibt da nämlich eine einzige Prämisse: Das Wohl des Kindes steht an allererster Stelle. Und diese Prämisse würde ich jederzeit dick und fett unterschreiben. Es gibt keinen Generalfall und kein "so ist es immer".

Das Problem ist, daß Kinder keine kleine Wohlergehens-Meßskala eingebaut haben - grober Fehler von dem da oben. Es wäre unendlich praktisch, wenn man - vielleicht hinten am Rücken, da kann man es gut ablesen - einen kleinen Monitor hätte, wo man jederzeit das Wohl des Kindes in Prozent ablesen könnte. Wenn die Skala bei Mama 90% und bei Papa 70% anzeigt, dann ist das Thema klar und das Kind verbleibt bei Mama, wenn das Kind beim Papa sogar nur einen Wert von unter 40% anzeigt, dann darf Mama mit Kind von Papa wegziehen, und wenn der Wert bei Papa schließlich unter 10% sinkt, dann darf die Mama den Kontakt zum Papa komplett einstellen.

Solange diese praktische kleine Meßskala fehlt, wird man um die kosten- zeit- und nervenintensive Geschichte mit den Gutachtern im Streitfall nicht herumkommen. Wie sonst soll ein Gericht ermitteln, ob Papa sich irrt oder doch vielleicht Mama?

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Re: kritisch...

Antwort von angry.me am 04.10.2010, 22:20 Uhr

gut, dem kann ich nun auch nichts mehr hinzufügen ;-)

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