Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Leena am 20.04.2005, 8:48 Uhr

Einhalten von Vereinbarungen zwischen KM und KV ....

Hallo Salsa,

es tut mir wirklich leid, dass Dir diese Geschichte auf der Erwachsenen-Ebene immer noch so nahe geht (Du hattest ja vor einiger Zeit schon einmal dazu gepostet). Aber trotzdem denke ich, dass Du ein bisschen viel von Klein-Salsas Vater erwartest. So, wie Du die Sache beschreibst, scheint er ja normalerweise nicht gerade ein "Charakterschwein" zu sein, oder, sondern eigentlich ganz anständig, und ich habe nach Deinen Postings hier den Eindruck, dass ihm seine neue Freundin als Mensch wichtig ist, sonst hätte er Dir gar nichts von ihr gesagt, und würde auch sonst keinen Wert darauf legen, sie in sein Leben mit einzubeziehen. Aber wenn sie ihm wirklich wichtig ist, dann ist es - in meinen Augen - ganz normal, dass es ihm auch ein Bedürfnis ist, sie seiner Tochter vorzustellen, mit beiden zusammen Zeit zu verbringen etc., also mit beiden Menschen, die er liebt, und nicht strikt in ein Leben "mit Freundin" und ein Leben "mit Tochter" zu unterteilen - schließlich ist er ja auch nur ein Mensch und gleichzeitig Vater und Partner, und nicht immer nur eines von beiden, oder?

Du verlangst vielleicht in meinen Augen ein bisschen viel von einem glücklich frisch verliebten Mann, wenn Du erwartest, dass er die ersten Monate seine Tochter seiner Freundin nicht vorstellen darf, dass er nichts mit seiner Freundin unternehmen solle, wenn die Tochter dabei ist etc. Vielleicht hat er ja auch Eurer "Vereinbarung" nur zugestimmt, weil er Dich nicht verletzen wollte, aber nicht, weil er Deine Meinung wirklich versteht oder gar teilt? Ich denke, aus seiner Sicht sieht da manches doch sehr anders aus als aus Deiner! Hast Du denn mal mit ihm über seine Vorstellungen von der Angelegenheit gesprochen, warum er Freundin und Kind einander vorstellen will, mit beiden zusammen etwas unternehmen etc.?

Wobei ich Deine Sorgen, ehrlich gesagt, vielleicht auch etwas sehr weitreichend finde - ich war ja auch fast vier Jahre alleinerziehend, und da mein Nachwuchs praktisch immer bei mir ist, ergab es sich fast zwangsläufig, dass der Nachwuchs auch potentiell angehende Freunde von mir kennengelernt hat. Ich finde es ganz normal, dass man auch als alleinerziehende Mutter vielleicht mal das Bedürfnis hat, jemanden kennenzulernen, zu flirten, sich zu verlieben und so, und ich finde es nicht schlimm, wenn auch Kinder diesen Teil des Lebens mitbekommen, und auch, wenn es zu neuen Enttäuschungen kommt, kann man das ggfs. auch "kindgerecht" erklären, dass Mama/Papa eben traurig ist. Natürlich hätte ich meinem Nachwuchs nie eine rein sexuelle Affäre oder so vorgestellt, bei der mir von Anfang an klar gewesen wäre, dass ich keine echten Gefühle investieren würde, das wäre ja auch überflüssig) (nicht, dass ich solche Affären gehabt hätte, nur um das Prinzip zu verdeutlichen!). Aber einen Menschen, in den ich ehrlich verliebt war, den habe ich meinem Nachwuchs sehr wohl vorgestellt - außerdem war es mir immer wichtig, dass potentieller Partner und Kind miteinander klar kommen könnten, sonst hätte eine echte Beziehung ja doch nie eine Chance gehabt!

Der Vater von Klein-Salsa ist jetzt bald drei Monate mit seiner neuen Freundin zusammen (Du hattest doch geschrieben, dass sie seit Karneval zusammen sind, oder?), und da finde ich es einfach völlig normal und legitim, wenn er mit seiner Freundin, deren Nachwuchs und Klein-Salsa auf die Kirmes geht, oder der Freundin am Wochenende bei irgendetwas hilft, und die Kinder können derweil zusammen spielen oder so. Solange Klein-Salsa nicht das Gefühl hat, die neue Freundin nähme ihr etwas weg, die neue Freundin sei dem Vater wichtiger als die Tochter, solange die Vater-Tochter-Beziehung derweil nicht zu kurz kommt, solange ist es doch auch für Klein-Salsa eher ein Gewinn, einen glücklichen Vater zu haben, oder?

Natürlich ist es schade, wenn er den Dienstag-Abend-Termin kurzfristig absagt, aber es kommt doch immer mal vor, dass außer der Reihe irgendetwas ansteht, und ich denke eigentlich, es wäre wichtig, dass weder das Kind noch das andere Elternteil so etwas "überbewerten". So etwas kommt eben vor, hättet Ihr nicht statt dessen einfach den Tag tauschen können, dass der Papa dann eben statt Dienstag die Woche am Mittwoch oder so kommt? Du musst doch Eurer Tochter auch nichts "verschönigen", wenn der Papa "Terminschwierigkeiten" hat, Du kannst ihr doch einfach sagen, heute abend klappt es bei ihm nicht, aber dafür kommt er dann morgen, oder so ähnlich? (Ich hatte diese Woche z.B. auch einen Abend frei, und derweil hat mein Partner auf den Nachwuchs aufgepasst, und als ich wiederkam, gab es auch Beschwerden vom Nachwuchs (ist dieselbe Altersklasse wie Klein-Salsa), dass Mama sooo spät käme, aber ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen, wenn ich bei irgendeinem besonderem Anlass außer der Reihe mir auch mal als Mutter "freinehme", warum sollte das bei Vätern anders sein?) Wenn Ihr es schafft, den Vater als Beziehungsperson "ganz normal" in das Leben von Klein-Salsa zu integrieren, ist das doch eigentlich eher ein Gewinn (für ALLE Beteiligten!), als wenn es nur starre Umgangszeiten und keine Flexibilität gäbe!

Was Deine Sorgen betrifft, Eure Tochter sollte seine Freundin erst kennenlernen, wenn die Beziehung "fest" ist - naja, das ist aber schon ein ziemlicher vager Zeitpunkt... Und eine Garantie, dass eine Beziehung "fest" ist und hält, hat man doch nie, es gibt genügend Ehen, die noch nach der Silberhochzeit scheitern... Wenn Klein-Salsa mit ihren knapp 6 Jahren schon klar ist, dass diese Freundin "die neue Frau vom Papa" ist - naja, dass sie nicht "irgendeine" Freundin von ihm ist, sondern etwas ganz Besonderes für ihn, dann ist das doch eigentlich okay und entspricht auch den Tatsachen, oder? Vielleicht könntest Du Eurer Tochter nochmal erklären, dass die Freundin die Freundin vom Papa ist, dass er in sie verliebt ist etc., und dass man einfach abwarten muss, ob die Beziehung hält und sie irgendwann auch die "neue Frau" vom Papa ist (oder besser, der Vater würde das dem Kind erklären).

Ich wünsche Dir auf jeden Fall wirklich alles, alles Gute mit Deinem "Chaos", inklusive Schulanmeldung, Schulsachen, Schuluntersuchung (haben wir auch demnächst vor uns!), neuem Job und noch nicht ganz fertig renovierter Wohnung! (Und entschuldige bitte, dass mein Posting so endlos lang geworden ist - irgendwie schaffe ich es nie, mich kurz zu fassen, seufz!!!)

 
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