von spiky73 am 26.01.2020, 22:54 Uhr |
Alleinerziehend und Angst davor!
Hallo,
Auch von mir ein: Kopf hoch, du bekommst das hin mit dem Kind.
Weißt du, es ist ja einfach, sich gegenseitig die "Schuld" oder Verantwortung zuzuschieben. Fakt ist, ein Kind ist unterwegs - und genauso wie dieser Gebietsbefruchter dir vorwirft, ihn bei deiner Entscheidung pro Kind übergangen zu haben, kannst du argumentieren, dass er ja auch nur den einfachen Weg aus der Verantwortung sucht und es ihn überhaupt nicht interessiert, wie es dir dabei geht.
Ich sage dir jetzt, dass dieses Geflöte hier in einem Beitrag vom "kleinen Wunder", dass du "vom ersten Moment an unheimlich lieben wirst" und dass das Kind dich für alle Mühen entschädigt, schlichtweg Blödsinn ist. *würg*
Das produziert nur eine enorme Erwartungshaltung und nachher bist du enttäuscht und frustriert, wenn es doch nicht alles so rosarot ist wie erhofft. Weil irgendjemand in einem Forum hat es dir ja vorgesäuselt.
Ich kann dir sagen, dass mich beim ersten Kind die Wucht der Gefühle wirklich vollkommen unvorbereitet getroffen hat, ich habe dieses Kind wirklich von der allerersten Sekunde an geliebt.
Bei Kind2 - das ebenso willkommen war wie Kind1 - musste ich es erst "lernen", und war traurig und hatte auch ein schlechtes Gewissen dem Kind gegenüber, weil ich ja auch eine ganz andere Vorstellung davon hatte, wie das sein sollte.
Aber da hatte ich auch eine beschixxene Schwangerschaft hinter mir, Geburt per Kaiserschnitt unter Vollnarkose - und das Kind war 5 Tage lang auf der Säuglings-Intensivstation und ich konnte es nur alle paar Stunden kurz sehen. Da hat es halt alles länger gedauert, bis es sich eingespielt hat - und die Gefühle kamen auch, nur langsamer. Und ich liebe Kind2 nicht weniger als Kind1.
Allerdings: ich war bei beiden Kindern (sie sind Halbgeschwister) von Anfang an alleine. Beim ersten Mal war das noch ein bisschen ein hin und her, der Vater war bei der Geburt nicht dabei, da er schon in den USA war (er ist Amerikaner), wir probierten eine Fernbeziehung, aber diese endete, als das Kind rund 8 Monate alt war.
Bei Kind2 wusste ich von Anfang an, dass ich völlig alleine sein würde und das empfand ich als Erleichterung. Der Vater hat sich mit "Bekanntgabe der Schwangerschaft" komplett aus der Verantwortung gezogen und den Kontakt komplett blockiert. Aber das war mir eher recht. Er kennt das Kind nicht und umgekehrt das Kind ihn nicht, während der Vater meiner Großen durch seine unqualifizierten Vorschläge und Ansinnen nervte und bis heute noch nervt, obwohl sie volljährig ist.
Ich habe die Angelegenheit bzgl Kind1 dem Jugendamt (Beistandschaft) übergeben, die haben sich um die Vaterschaftsfeststellung gekümmert und danach um die Realisierung des Unterhalts. Das solltest du übrigens auch tun, am besten schon vorgeburtlich die Beistandschaft beantragen (aber das hat noch Zeit bis zum 6., 7. Monat), damit die Fristen gewahrt sind.
Der Vater von Kind1 hatte vor seiner Abreise übrigens die Vaterschaft noch vorgeburtlich anerkannt.
Aber ich würde jetzt auch nicht dramatisieren, wenn das Kind ohne Vater aufwächst. Ich glaube, wenn der Vater komplett fehlt und keine Rolle spielt, dann ist es einfacher als wenn er irgendwann später abhanden kommt und das Kind bekommt es mit (so wie in deinem Fall).
Ansonsten: egal ob mit oder ohne Partner - ein Kind groß zu ziehen ist nicht immer einfach und es ist nichts für Feiglinge. Es gibt immer mal Phasen, wo man sich am liebsten den ganzen Tag ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen würde.
Ich war nicht immer froh als Alleinerziehende, mir ist es aber erst in den letzten Jahren über den Kopf gewachsen. Was aber daran liegt, dass ich seit Jahren Vollzeit im Schichtdienst arbeite und mich in dem Spagat Kinder - Arbeit immer mehr aufgerieben habe.
Aber eigentlich fand ich es sehr entspannend, für meine beiden alleine verantwortlich zu sein. Problematisch war eigentlich nur der Punkt "Kinderbetreuung" und (psychische) Probleme meiner Großen. Wenn du weiter nach hinten scrollst (ich weiß nicht, wie weit mein letzter Beitrag nach unten gerutscht ist, auf die zweite, maximal dritte Seite), findest du einen Beitrag dazu, kannst du ja lesen, wenn es dich interessiert. Das ist halt eine Beschreibung von Dingen, die immer vorkommen können, in jeder Familie, und die nicht bedeuten, dass die Verantwortung fürs Kind mit dem 18. Lebensjahr automatisch endet. Sie braucht mich jetzt - mit fast 20 - mehr denn je. Aber das sind eigentlich auch keine typischen Alleinerziehendenprobleme, wie gesagt, die können in jeder Familie vorkommen.
Ansonsten wünsche ich dir alles Gute und eine angenehme Schwangerschaft.
- Alleinerziehend und Angst davor! - Lingling 22.01.20, 9:01
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - misses-cat 22.01.20, 12:10
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - Kärchen 22.01.20, 16:30
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - yve15 23.01.20, 11:22
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - blue624 24.01.20, 15:19
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - Lingling 25.01.20, 15:39
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - spiky73 26.01.20, 22:54
- Re: Alleinerziehend und Angst davor! - Claenelsa 06.02.20, 9:38
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