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Geschrieben von misssilence am 01.10.2021, 11:26 Uhr

Prozess gg. KZ-Sekretärin

Ich halte es für nicht sinnvoll, gehen eine 96-jährige zu prozessieren. Selbstverständlich sehe ich den Sinn in einem Gerichtsprozess - und in der Aufarbeitung etc.

ABER: zum einen, wird dies nichts an der derzeitigen zu beobachtenden Re-Radikalisierung der Gesellschaft ändern. Dazu ist das einfach zu weit weg. Ich habe das KZ Dachau besucht und war zwar schockiert - aber das ist wie mit den Flüchtlingen auf dem Mittelmeer, Corona oder den Folgen des Klimawandels: man SPÜRT es nicht, nicht unmittelbar. Jemand, der an Corona einen wichtigen Menschen verloren hat wird eher für strengere Maßnahmen sein, als jemand, der noch nie einen erkrankten gesehen hat. Und dabei ist das aktuelles Weltgeschehen!!

Es wird nichts bringen. Nur bei denen, die ohnehin sensibilisiert sind.

Zum anderen- das große Problem an der Aufarbeitung der NS Zeit ist einfach, dass man kaum noch Zeitzeugen zu fassen bekommt. Die sind einfach alle tot. Es sind nur noch wenige greifbar - und da wird sich drauf gestürzt. Einer Sekretärin Beihilfe zum Mord zu unterstellen finde ich gewagt, aber noch nachvollziehbar. Aber ganz ehrlich: wie hätte sie es verhindern können? Natürlich wusste sie von den Vorgängen und dann? Entweder sie fand diese in Ordnung oder hatte Angst (wie die meisten zu der Zeit) oder sie wusste nicht, wie sie hätte helfen können. Hätte sie denn die Morde aufhalten können? Wie denn? Es gab keine Stelle, die dagegen vorgegangen wäre.

Insgesamt halte ich diese Prozesse daher im Wesentlichen für eins: zum Reinwaschen des Gewissens des Staates. Denn die NS Zeit hängt übermächtig über uns.

 
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