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Geschrieben von DK-Ursel am 07.08.2021, 11:20 Uhr

Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Liest nich jemand mit? Tolle Antworten , die mir bislang entgangen sind.
Ich muß mich auch erst umgewöhnen, habe damit aber kein inhaltliches oder gar weltanschauliches Problem wie andere hier. Und uch denke auch, je mehr man es hört, umso natürlicher wird. Es sind soooo viele Fehler heute in die dt. Sprache gerutscht, die meine Deutschlehrer angestrichen hätten und auch mir noch Bauchweh verursachen, wieso sollte dann eine solche, weitaus berechtigtere Änderung es nicht tun? Die sehe ich mehr ein als die blöde Rechtschreibreform mit oft unsinnigen Regeln
Blöd ist es bei mir im Unterricht, denn ich habe meinen Leuten mühsam jahrelang beigebracht, daß sie eben nicht trennen, wie sie es auf Dänisch tun, wenn sie denn überhaupt mal die weibl. Endung -inde anwenden.
Das tut man nur bei sehr wenigen Wörtern, ven = Freund, veninde = Freundin ( und da trennt man gar nicht mehr, merke ich beim Schreiben) : lærer = Lehrer, lærerinde = Lehrerin, hier trennt man, das Wort wird aber eher schon abwertend benutzt für altjüngferliche Damen dieses Berufsstandes, die es heute nicht mehr gibt.
Generell hat man ein gemeinsames Geschlecht (fælles køn), das beides beinhaltet. Wer also lærer, læge, bibliotekar, bager oder pædagog sagt, meint immer beide Geschlechter.
Ich habe jedoch vor nicht allzu langer Zeit eine Studie gelesen, wonach befragte Kinder im Grundschulalter ZUERST nur an einen Mann denken, wenn sie so eine Berufsbezeichnung im fælles køn hören. Richtig gleichberechtigt war da also leider auch nichts.

Was das DU angeht, so ist es eine irrige Annahme der Deutschen (und mancher Dänen), dadurch (allein) veränderten sich Hierarchien oder Verhältnisse. Ein Chef ist immer noch ein Chef , egal ib ich „du“ oder „Sie“ sage. Nicht-autoritären Führungsstil lernt man anders, wer hier lebt, weiß, daß die gesellschaft in manchem anders funktioniert als in Dtld oder Frankreich oder…
Und ein Land, das ich (mehr oder weniger von außen) als ähnlich „locker“ wie Dk ansehe, die Niederlande, hat durchaus noch das „Sie.
Es erstaunt dann meine Dänen auch, wenn ich sue bitte, mal darüber nachzudenken , wo es das „Sie“ noch gibt.
Auf GB/die USA kommen die wenigsten. Die, die darauf kommen, sind oft die, die viel dort arbeiten oder dort gelebt haben.die meinen dann sogar, der Umgang sei sprachlich noch steifer“ oder respektvoller als sich ihre Landsleute sich das landläufig denken, denn man benutze oft noch „Sir“ oder „Madam“. Zumindest ist mr. / mrs. ja nicht abgeschafft, und auch der Vorname und you kann mit „du“ oder „Sie“ übersetzt werden.
Mir fehlt das Sie hier, und ich habe auch schon öfter erzählt, daß meine Tochter sehr gut spürte, wo (in dtld.) das Du unangebracht war, obwohl sie es ha zunächst auch dort nur mit Leuten zu tun hatte, die sich duzten.
Jedenfalls: genauso dumm, wie es ist, wenn die Dänen glauben, die Gesellschaft in Dtld stehe noch dort, wo sie, die Dänen (und Däninnen ) standen, als sie Ende der 70er anfingen, das Du abzuschaffen, genauso dumm ist es eben zu glauben, die Dänen seien dadurch eine gleichberechtigtere Gesellschaft geworden.
Ein Artikel, den ich irgend im letzten Herbst las, berichtete, daß junge Leute gegenüber älteren das „Sie“ wieder verwendeten. Erlebt habe ich das erst einmal in einem Discounter, wo es aber gleich 2 Teeeies taten.

Was einmal mehr beweist, daß Sprache im Fluß ist und such kaufend verändert.

Gruß Ursel, dk

 
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