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Geschrieben von Lusiana am 07.08.2021, 6:33 Uhr

Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Schriftlich und/oder mündlich?
Bei mir ist das leider so, dass ich mich nur sehr schlecht daran gewöhnen kann. Wenn ich daran denke, sage ich "Besucherinnen", drei Sätze später "Besucher", also nicht sehr konsequent, man könnte aber auch meinen, es ist gerecht aufgeteilt. Was ich nie sage, ist Besucher:innen, also das Wort mit dem Hicks mittendrin. Schriftlich klappt's, daran habe ich mich ja schon lange gewöhnt, ich füge einfach ein "Innen" an. Mir wäre ja lieber, wir teilen das auf, gerade Jahre "Besucherinnen", ungerade Jahre "Besucher", alles schön gerecht. Aber ganz persönlich könnte ich darauf verzichten, ich habe mich noch nie diskriminiert gefühlt. Im Gegenteil, ich finde das super nervig und die das durchgesetzt hat(wer war das?), hat nicht für mich gesprochen. Mich interessiert, wie viele Frauen das überhaupt gut finden, warum man nicht ganz konsequent einfach immer "Besucher und Besucherinnen" sagt, was diejenigen, die die deutsche Sprache lernen, dazu sagen und ob in anderen Ländern auch so gesprochen wird. Privat nutze ich das gar nicht und ich vermeide Bücher, die gegendert sind, wenn ich es rechtzeitig vor dem Kauf sehe. Das ist zwar schade, aber es lenkt mich unnötig vom eigentlichen ab

 
81 Antworten:

Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 7:18 Uhr

Nein und ich werde es auch niemals tun!

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von magistra am 07.08.2021, 7:24 Uhr

Ja, ich gendere dienstlich und privat, schriftlich und mündlich. Einzige Ausnahme ist es, wenn ich mit Eltern zu tun habe, die die deutsche Sprache schlecht verstehen.
Bin immer auf der Suche nach möglichst schönen Formulierungen, lerne immer noch dazu und finde es spannend. Inzwischen stoßen mir alte Kindersendungen auf, in denen nur davon die Rede ist, dass ein Ingenieur das Auto gebaut hat etc.
Gendern kann man ja mit Doppelform, mit der Pause, mit neutralen Begriffen (z.B. Lehrkraft) uvm

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 7:25 Uhr

Dienstlich muss ich gendern. Die Idee dahinter finde ich gut, die gewählte Art der Durchführung finde ich unbeholfen.

Privat wäre mein präferierter Ansatz anders (Abschaffung der Pflicht von eindeutigen Vornamen.etc).

Ausserdem treibt mich mein Humor privat dazu, Fun-Genderungen wie "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiteraußen", "Vorgesetzte und Vorgesetztrixe" oder "Tische und Tischinnen" zu verwenden.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 7:29 Uhr

Beruflich kommt es darauf an, für welchen Bereich ich tätig bin. Oft geben die Auftraggeber das auch vor, oder ich frage nach. Privat kommt es auch darauf an, in welchem Setting ich spreche - mit Freundinnen und Bekannten, aber auch mit meinen Kindern, die da andere Empfindlichkeiten haben, achte ich schon mehr darauf als im "normalen Alltagsgespräch". Mir fällt das Umschalten aber auch tendenziell leichter, da ich beruflich sowieso ständig zwischen verschiedenen Sprachebenen und Jargons hin- und herswitchen muss und mal wissenschaftliche oder medizinische Sachverhalte schildern, dann aber auch wieder journalistisch, künstlerisch oder poetisch formulieren muss. Ich habe also immer eine gewisse professionelle Distanz zu dem, was ich sage oder schreibe, weil ich mich während des Sprech- und Schreibakts permanent sozusagen "beobachte". Es ist also sozusagen eine Berufskrankheit, und mein emotionales Empfinden für die Sprache kommt erst ein Stückchen dahinter. Sprache ist für mich Handwerkszeug.

Meine Tochter, die Soziologie studiert, gendert beim Sprechen konsequent mit dieser kleinen Sprechpause vor dem "innen", das tue ich nicht, was aber eher eine Gewohnheitsfrage als eine bewusste Entscheidung ist. Kürzlich habe ich eine Hausarbeit von ihr Korrektur gelesen, die im generischen Femininum geschrieben war, und abgesehen davon, dass das Thema auch extrem theoretisch und deshalb für mich schwierig nachzuvollziehen war, bin ich auch an dem generischen Femininum hängengeblieben. Das muss man aber auch im Zusammenhang sehen, ihre Universität und auch ihre Fakultät ist für das Fach, was sie studiert, ungewöhnlich konservativ, was gendersensible oder -neutrale Sprache in der deutschen Unilandschaft angeht, und dagegen will sie sich wehren.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 7:30 Uhr

Dienstlich steht das bei dir doch eh nicht zur Debatte? Schriebst du nicht, dass du zu vermögend seist, um Geld verdienen zu müssen?
Falls ich dich mit einer anderen vermögenden Person verwechsle, entschuldige ich mich schon mal.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 7:36 Uhr

Stimmt, ich brauche nicht für Andere zu arbeiten. Ich würde allerdings auch niemals einen Job annehmen bei dem ich gezwungen wäre zu gendern, oder wie mein Mann sagen würde: "Früher hieß es noch stottern."

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 7:58 Uhr

Man kann natürlich auch die Gründe ausblenden, weshalb gendersensible Sprache verwendet wird, und die reine Erscheinungsform boshaft abwerten, indem man sie mit einem Krankheitsbild vergleicht.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:03 Uhr

Has-innen, das ist ein bisschen komplexa.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von EinTraumWirdWahr am 07.08.2021, 8:04 Uhr

Privat nicht, allerdings macht das hier niemand in meinem Umfeld privat. Ich für mich fühle mich auch im Job nicht unterrepräsentiert, wenn von Mitarbeitern die Rede ist, mir ist das egal. Ich arbeite aber schon immer in Teams mit mehr Männern und wenig bis außer mir keinen Frauen und hatte nie ein Problem mit Gleichberechtigung oder Akzeptanz.

Mich stört auch nicht wirklich, wenn jemand gendert. Wem das wichtig ist, der oder die soll es auch machen. Allerdings nimmt das manchmal schon nervige Formen an, wenn wir lange Mails mit vielen Gender-Formen lesen. Ich habe eine Kollegin, die viel Wert drauf legt. Da kamen anfangs so Sachen bei raus wie „Kund*Innen“ oder „Betrüger:Innen“. Da wir viel von Kunden und Betrügern reden, hat mich das bald zur Weißglut gebracht, weil man keinen Satz vernünftig lesen konnte. Entweder * oder : oder Binnen-i. Inzwischen schreibt sie nur noch die *-Form. Das finde ich okay.

Beim Reden schaue ich, um wenn’s geht. Betrüger sind bei uns zu 99,99% Männer, da ignoriere ich die Frauen. Bei Kollegen in Telefonkonferenzen sage ich Kolleginnen und Kollegen. Telefoniere ich nur mit Männern, sage ich auch nur Kollegen. Bei nur Frauen dann eben Kolleginnen.

Ach doch, privat gibt es einen Verein, da lese ich im Forum mit. Da entgendern einige nach Phlettberg, also mit y. DAS finde ich in der Tat schlimm, da ich dann als „das Lesy“ oder „die Klienty“ oder sowas angesprochen wurde. Auch wird da der offensichtlich als Mann bekannte Steuerberater als „der Steuerberaty“ beschrieben. Das finde ich dann absolut übertrieben und inkonsequent (der, -beraty). Das y wäre für mich eher die Form, wenn man viele Menschen unbekannterweise anspricht. Wenn ich weiß, mein Gegenüber ist ein Mann, möchte ich das auch sagen dürfen. Bei Frauen ebenso. „Jefrau“ oder „jemensch“ statt jemand finde ich auch übertrieben und falsch, aber soll jeder machen wie er möchte.

Ich habe ein gegendertes Buch - da geht es generell um Diskriminierung und Rassismus. Form ist schon gewöhnungsbedürftig, aber von der Autorin auch mit Bedacht geschrieben. Das Buch bzw. den Inhalt finde ich sehr gut. Das Gendern stört nicht, wäre für mich aber auch nicht nötig für die Message.

Ich kann aber nur für mich reden, ICH bräuchte gendern nicht. Aber ich kann verstehen, dass andere das wichtig finden. Es muss allerdings noch eine Form gefunden werden, die unkompliziert und barrierefrei ist. Und für Sprachenlerner auch verständlich :-)

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:06 Uhr

Mein Mann äußert sich an schlechten Tagen auch so abwertend. Ich ignoriere das je nach eigener Tagesform oder denke mir eine besonders hübsch gegenderte Antwort aus. Jedenfalls ist es ein gutes Verhütungsmittel.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 8:09 Uhr

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 8:14 Uhr

Ich finde es einfach nur lächerlich zu gendern. Mich erinnert das an Sprachdurchfall. Ich kenne auch niemanden der gendert, aber sehr Viele die sich über den Unsinn schön lustig machen.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 8:18 Uhr

Ja, das ist mir bewusst. Die vielen, die du kennst und die nicht gendern (oder sich lustig machen), werden aber weniger werden, wirst sehen.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 8:18 Uhr

Genau so ginge es mit wenn mein Mann gendern würde. Aber diese Probleme habe ich zum Glück nicht.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 8:20 Uhr

Ich denke es werden noch viel mehr werden. Je präsenter gendern im Alltag wird, desto größer wird die Abwehrreaktion darauf werden.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:23 Uhr

Ich mache mich auch lustig, da geht es aber um die Form und nicht den Inhalt.

Noch lustiger finde ich es, wenn es einen Mann stört, wenn er bei "Mitarbeiterinnen" als inkludiert gilt, es ihn aber umgekehrt (und seine Vorfahr*innen) jahrhundertelang nicht gestört hat, wenn Frauen angeblich bei "Mitarbeitern" mitgemeint waren.

Ach, Bigotterie und -us kann spaßig sein.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von JaLo am 07.08.2021, 8:23 Uhr

Nein,nein und nochmal nein. Ich kann sowas weder flüssig lesen noch verstehen. Aber mir war/ ist es auch komplett egal wenn ich männlich angeschrieben werden. Sehr geehrter Kunde....das ist ne Überschrift in nem Brief/ Email. Mich interessiert der Text.
Bevor ich gegenderte Sachen lese ist mir ja grad ne Anrede a la Ikea lieber. " " He du, viel Spaß beim Schrank aufbauen"
Mich hat das alles anfangs nicht gestört. Aber langsam wird es mir zuviel.
( Auch wenn es jetzt gleich Angriffe gibt)

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Reese am 07.08.2021, 8:28 Uhr

Ich „Gender“ weder privat noch beruflich.
Für mich persönlich ist das zu „Woke“.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:29 Uhr

Ich kann mir vorstellen, dass du Recht haben wirst. Aber ich glaube, dass es parallel eine Gegenbewegung derer geben wird, die durch Entzug von den betäubenden Ausdünstungen der Schellacknagellacke, Haarfärbemittel und Wimpernkleber aufgewacht sind und feststellen, dass Unterscheidungen wie Mädchensocken vs . Jungssocken für Säuglinge irre sind.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von IngeA am 07.08.2021, 8:30 Uhr

Nein, ich finde das lächerlich und umständlich.

LG Inge

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:33 Uhr

Ich war Donnerstag bei IKEA und musste einen Mitarbeiter um Auskunft bitten. Der junge Mann hat die Anzahl der "du"-Ansprachen, die innerhalb eines Satzes möglich sind, offenbar maximiert. Mir gefiel sein Humor. Insgesamt nervt mich IKEA aber mit der gekünstelten Kumpelhaftigkeit.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Anna3Mama am 07.08.2021, 8:36 Uhr

Da ich als Frau in einem teilweise eher männerdominierten Beruf arbeite, hab ich das Gefühl, dass meine Geschäftspartner mir gegenüber Wert auf Gendersprache legen (ich vermute stark, Männer unter sich lassen das bleiben, aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung ;-)

Selbst versuche ich, durch Wortwahl alle Formen einzuschließen, z.B. "die Angestellten" statt "Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" oder noch besser einfach "das Team" .

Wenn man als einzige Frau unter Männern gendert, hat das immer so etwas Bemühtes.

Allein die Tatsache, dass ich und neuerdings auch meine ChefIN ihnen gegenüber sitzen in Verhandlungen ist Gendern genug

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 8:41 Uhr

Pamo, du alte Revoluzzerin und Kapitalismuskritikerin! Was wird denn aus Ferrero, wenn es mit seinen genderspalterischen Ü-Eiern nicht mehr die doppelten Umsätze machen kann? Und was wird aus der Spiegelburg, wenn plötzlich alle kleinen Menschen nicht mehr die rosa Prinzessin, sondern nur noch Feuerwehrmann oder Ritter sein wollen, weil es spannender ist, Brände zu löschen oder zu reiten, statt im rosa Glitzertütü Kakao aus farblich passenden Tässchen zu trinken und rosa Glitzerbälle für das weiße Hauskätzchen zu häkeln?

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 8:43 Uhr

Es würden sicher weiter genauso viele Ü-Eier konsumiert werden. Aber so scheinen die Genderargumentationsketten zu sein. Substanzlos eben

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Ich frage mich ob es sich irgendwan mal "normal" anhören wird ?

Antwort von Ellert am 07.08.2021, 8:45 Uhr

Für mich sollte es nur noch neutrale Bezeichnungen geben denn allles andere hört sich an wie gewollt und nicht gekonnt und kein Mensch kann so flüssig lesen oder schreiben.
Und nein - privat mache ich es nicht
was nicht bedeutet dass ich den Sinn dahinter nicht verstehe oder akzeptiere
ich finde es einfach nur unästhetisch.

Wie ist das eigentlich in anderen Sprachen ?

Ich habe in meinem Sprachgefühl aber Besucher nie als männliche Besucher gesehen sondern als Sammelbegriff für alle die da kommen.
Und ich frage mich bis heute warum es eine Frau Hauptmann gibt aber eine Amtfrau geben muss ( die sich wie Putzfrau anhört...)

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 8:50 Uhr

Sassi, ich glaube, du leidest an Totlach-Smiley-Durchfall. Hinter jedes deiner Antwortpostings auf mich hast du heute morgen einen gesetzt, ist dir das selbst auch aufgefallen? Inhaltlich muss ich ja mangels Inhalt nicht auf dein Posting eingehen.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:52 Uhr

Wir sind erst angekommen, wenn jede*r frei nach Laune entscheiden darf, ob sie*er*x Prinz*essin oder Feuerwehrperson sein will.

Auch Jungs. Für die kämpfe ich bekanntermaßen besonders und verzichte bis zur Gleichberechtigung der diskriminieren Jungs auf das Tragen von hohen Absätzen, 80er- Haare etc.

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Re: Ich frage mich ob es sich irgendwan mal "normal" anhören wird ?

Antwort von Pamo am 07.08.2021, 8:56 Uhr

Die Ansprache "Frau Doktor" bleibt spannend. Was heißt das? Hat sie eine Diss? Ist sie Zahnarztfrau?

Und der Herr Doktor? Darf der Gatte des/der Doktors Herr Doktor heißen?

Das Werbefernsehen wird das eines Tages aufklären.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von SassiStern am 07.08.2021, 8:57 Uhr

Einen Vorteil hat das Gendern allerdings für mich. So merke ich schneller wann man aufhören sollte zu lesen, weil mal wieder Unsinn verzapft wurde.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 9:02 Uhr

(aus Gründen)

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Re: Ich frage mich ob es sich irgendwan mal "normal" anhören wird ?

Antwort von Rucolaendivie am 07.08.2021, 9:04 Uhr

Meine Mutter hat Arztgattinnen auch noch mit Frau Doktor angeredet, aber ich glaube, das ist out!

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Gustavina am 07.08.2021, 9:13 Uhr

@Pamo: Du findest das kumpelhaft? Ich finde das Schwedisch. mir geht es persönlich selbst so, dass ich nach zu viel Schwedisch auch erstmal im Deutschen aus Versehen alles und jeden duze, da es im Schwedischen das Sie nur sehr bedingt gibt. Dadurch ist mir nie aufgefallen, dass andere das als „kumpelhaft“ empfinden könnten, sehr spannend.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Rucolaendivie am 07.08.2021, 9:14 Uhr

Ich versuche einen gangbaren Weg zu finden. Mit Doppelnennungen, solange es nicht zuviel wird, mit Umschreibungen wie Studierende, mit weniger Nominalstil, sodass die Tätigkeit im Verb statt im Substantiv ausgedrückt wird...etc. Ganz konsequent bin ich da noch nicht, eher noch in der Such- und Findungsphase.

Allgemein versuche ich aber, auch Frauen in der Sprache sichtbar zu machen. Was mir hierbei besonders sauer aufstößt, ist das generische Maskulinum im Singular oder bei einem Kollektiv aus 100% Frauen: "Der Frauenarzt und seine Patienten", " die Menstruation ist bei jedem ein bisschen anders", oder, erst diese Woche im Forum gelesen, "ob man stillt oder nicht, das sollte jeder selbst entscheiden". Grrr! Ist es so schwierig zu schreiben "ob sie stillt oder nicht, das sollte jede Frau selbst entscheiden"???

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von lejaki am 07.08.2021, 9:32 Uhr

Wenn du korrekt schriftlich gendern möchtest, muss es heißen Besucher:innen, da du dann auch das diverse Geschlecht mit einbeziehst durch den Doppelpunkt.

Darum geht es ja vor allem, daß dritte Geschlecht mitzunennen.

Als Mutter eines sich divers fühlenden Kindes denkt man da schon mehr drüber nach. Generell habe ich da kein Problem mit, es ist aber noch sehr gewöhnungsbedürftig beim Sprechen und da mache ich es noch nicht.

Ich denke, dass sich unsere Sprache über die Jahre daran gewöhnen wird und es irgendwann normal sein wird. Sprache ändert sich nun mal.

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Dienstlich muss, privat nicht

Antwort von Benedikte am 07.08.2021, 9:47 Uhr

wobei ich es dienstlich oft auch bei KuK belasse in der Anrede, Kolleginnen und Kollegen

manchmal im dienstlichen Text ein-innen, also Zuhörer-innen, Besucher-innen, Leser-innen

finde, dass es meine Texte verschandelt und den lesefluss hemmt.

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Re: Ich frage mich ob es sich irgendwan mal "normal" anhören wird ?

Antwort von Ellert am 07.08.2021, 9:49 Uhr

In Österreich glaube ich ist jeder Frau vom Arzt auch Frau Doktor...
Zahnarztfrau muss man sicher den Kurs TV-Werbung vorher machen...

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von _jadzia_ am 07.08.2021, 9:51 Uhr

Ich mache mir da keinen Kopf, und spreche auch auf meiner HP ...er und ...innen an. Ehrlich gesagt sehe ich das sehr locker und unverkrampft, und weigere mich, mir da einen Kopf zu machen, was ich sagen darf und was nicht.

In einem sehr guten Sciencefiction Roman auf Englisch, wo geschlechtsneutrale Sprache für bestimmte Spezies wichtig ist, hier wird also gendern auf einem anderen Level betrieben, wird das so gelöst:
He/she = xy
Her/his = xyr

Finde ich total interessant, und im Kontext plausibel.

Über das "zu Risiken und Nebenwirkungen..." regt sich keiner auf? Das finde ich heutzutage unpassend,.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von alba75 am 07.08.2021, 10:16 Uhr

Privat definitiv nicht.
In Anschreiben kommt es schon mal vor. Ehrlich gesagt halte ich nicht soviel davon, es wirkt irgendwie krampfig.

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Re: Ich frage mich ob es sich irgendwan mal "normal" anhören wird ?

Antwort von alba75 am 07.08.2021, 10:26 Uhr

Das fand ich auch schon immer blöd. Als Kind hab ich immer gefragt: Warum macht die Werbung für Zahnpasta? Die ist doch gar keine Zahnärztin, sondern nur mit einem Zahnarzt verheiratet?
Das kam mir immer komisch vor, schließlich war die Frau vom Polizisten durch die Ehe auch nicht automatisch ebenfalls Polizistin oder der Mann der Friseurin war kein Friseur. Von dem hätte ich mir die Haare nicht schneiden lassen, er war Bäcker.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 10:27 Uhr

Der Witz ist ja, dass das Du im Schwedischen nie so eine richtige Kumpelform war, sondern dass es schlichtweg keine Höflichkeitsanrede für höhergestellte Personen gab. Entweder, man hat dann mit Titeln oder "der Herr" oder "die Dame" operiert, oder man hat sich drumherumgemogelt, wie man es heute teilweise bei gendersensibler Sprache wieder muss.

Wenn man so eine Du-Form aber in eine Sprache einführt, die sehr genau zwischen Kumpel- und Höflichkeitsform unterscheidet, hat das wiederum einen ganz anderen Effekt, und ich denke, dass IKEAs Verkaufszahlen im deutschsprachigen Raum davon enorm profitiert haben. Das trägt nämlich neben den freundlichen Farben und dem schönen skandinavischen Design ganz enorm zum Wohlfühl- und Zuhausefaktor bei, deshalb fühlt man sich nach einem Besuch bei IKEA auch oft wie nach dem Lesen eines Astrid-Lindgren-Romans: Man wünscht sich, dass Bullerbü überall wäre. Jedenfalls geht es mir so, auch wenn ich viele IKEA-Möbel inzwischen enorm schrottig finde, das ist auch schlimmer geworden in den letzten zehn Jahren.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von sun1024 am 07.08.2021, 10:36 Uhr

Da ich schon mein Leben lang mit Menschen mit Behinderungen zu tun habe, war ich vermutlich recht früh sensibilisiert für (auch ungewollte) Diskriminierung durch Sprache.

Daher versuche ich sie zu vermeiden, auch wenn sich nicht alle aus der Zielgruppe diskriminiert fühlen.

Ich habe in meiner ersten wissenschaftlichen Arbeit 1998 immer entweder beide Geschlechter erwähnt oder nicht geschlechtsspezifische Begriffe (Teilnehmende). Und versuche es seitdem, beizubehalten. Man gewöhnt sich im Laufe der Zeit immer mehr dran, wenn man sich drauf einlässt. Inzwischen versuche ich, mich auf das Sternchen/den Doppelpunkt umzugewöhnen, um nicht nur rein männliche und rein weibliche Personen anzusprechen.

Meine Hoffnung wäre, dass es sich so weiter entwickelt:
- Man gewöhnt sich immer mehr dran, es zu hören/sehen.
- Man nutzt es immer öfter auch mal selbst.
- Und, auch wichtig:Es wird kein Drama draus gemacht, wenn man es ab und zu mal nicht nutzt.

LG sun

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von pauline-maus am 07.08.2021, 10:42 Uhr

nein aber ich gehe respektvoll mit meinen mitmenschen um, schon immer

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von mirage am 07.08.2021, 11:05 Uhr

Kurz und knapp: nein

Ich bin zu jedem freundlich und höflich.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von bea+Michelle am 07.08.2021, 11:06 Uhr

Nein, ich finds albern.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2021, 11:20 Uhr

Liest nich jemand mit? Tolle Antworten , die mir bislang entgangen sind.
Ich muß mich auch erst umgewöhnen, habe damit aber kein inhaltliches oder gar weltanschauliches Problem wie andere hier. Und uch denke auch, je mehr man es hört, umso natürlicher wird. Es sind soooo viele Fehler heute in die dt. Sprache gerutscht, die meine Deutschlehrer angestrichen hätten und auch mir noch Bauchweh verursachen, wieso sollte dann eine solche, weitaus berechtigtere Änderung es nicht tun? Die sehe ich mehr ein als die blöde Rechtschreibreform mit oft unsinnigen Regeln
Blöd ist es bei mir im Unterricht, denn ich habe meinen Leuten mühsam jahrelang beigebracht, daß sie eben nicht trennen, wie sie es auf Dänisch tun, wenn sie denn überhaupt mal die weibl. Endung -inde anwenden.
Das tut man nur bei sehr wenigen Wörtern, ven = Freund, veninde = Freundin ( und da trennt man gar nicht mehr, merke ich beim Schreiben) : lærer = Lehrer, lærerinde = Lehrerin, hier trennt man, das Wort wird aber eher schon abwertend benutzt für altjüngferliche Damen dieses Berufsstandes, die es heute nicht mehr gibt.
Generell hat man ein gemeinsames Geschlecht (fælles køn), das beides beinhaltet. Wer also lærer, læge, bibliotekar, bager oder pædagog sagt, meint immer beide Geschlechter.
Ich habe jedoch vor nicht allzu langer Zeit eine Studie gelesen, wonach befragte Kinder im Grundschulalter ZUERST nur an einen Mann denken, wenn sie so eine Berufsbezeichnung im fælles køn hören. Richtig gleichberechtigt war da also leider auch nichts.

Was das DU angeht, so ist es eine irrige Annahme der Deutschen (und mancher Dänen), dadurch (allein) veränderten sich Hierarchien oder Verhältnisse. Ein Chef ist immer noch ein Chef , egal ib ich „du“ oder „Sie“ sage. Nicht-autoritären Führungsstil lernt man anders, wer hier lebt, weiß, daß die gesellschaft in manchem anders funktioniert als in Dtld oder Frankreich oder…
Und ein Land, das ich (mehr oder weniger von außen) als ähnlich „locker“ wie Dk ansehe, die Niederlande, hat durchaus noch das „Sie.
Es erstaunt dann meine Dänen auch, wenn ich sue bitte, mal darüber nachzudenken , wo es das „Sie“ noch gibt.
Auf GB/die USA kommen die wenigsten. Die, die darauf kommen, sind oft die, die viel dort arbeiten oder dort gelebt haben.die meinen dann sogar, der Umgang sei sprachlich noch steifer“ oder respektvoller als sich ihre Landsleute sich das landläufig denken, denn man benutze oft noch „Sir“ oder „Madam“. Zumindest ist mr. / mrs. ja nicht abgeschafft, und auch der Vorname und you kann mit „du“ oder „Sie“ übersetzt werden.
Mir fehlt das Sie hier, und ich habe auch schon öfter erzählt, daß meine Tochter sehr gut spürte, wo (in dtld.) das Du unangebracht war, obwohl sie es ha zunächst auch dort nur mit Leuten zu tun hatte, die sich duzten.
Jedenfalls: genauso dumm, wie es ist, wenn die Dänen glauben, die Gesellschaft in Dtld stehe noch dort, wo sie, die Dänen (und Däninnen ) standen, als sie Ende der 70er anfingen, das Du abzuschaffen, genauso dumm ist es eben zu glauben, die Dänen seien dadurch eine gleichberechtigtere Gesellschaft geworden.
Ein Artikel, den ich irgend im letzten Herbst las, berichtete, daß junge Leute gegenüber älteren das „Sie“ wieder verwendeten. Erlebt habe ich das erst einmal in einem Discounter, wo es aber gleich 2 Teeeies taten.

Was einmal mehr beweist, daß Sprache im Fluß ist und such kaufend verändert.

Gruß Ursel, dk

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Nein, auch wenn ich verstehe, dass gendersensible

Antwort von Tini_79 am 07.08.2021, 11:53 Uhr

Sprache wichtig ist und dass noch sehr viel bei dem Thema passieren muss- es ist mir einfach zu anstrengend

Auch solchen Reden zu folgen oder entsprechende Texte zu lesen finde ich einfach nervig.

Beruflich fällt es mir nicht wirklich auf, in der Regel spreche ich in Emails ja die Person mit dem Namen an und komme nicht in die Verlegenheit, KollegInnen sagen zu müssen oder ähnliches. Und viel läuft eh auf Englisch, das macht es auch einfacher.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Häsle am 07.08.2021, 12:06 Uhr

Alles, was ich schreibe, bleibt intern oder geht über die Staatsanwaltschaft ans Gericht. Da hat sich noch keiner beschwert, dass ich genauso schreibe wie vor 20 Jahren.

Ich fühle mich als Frau auch bei der Bezeichnung "Besucher" (Mz.) mit angesprochen.

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Re: Amtfrau

Antwort von Leena am 07.08.2021, 12:19 Uhr

"Und ich frage mich bis heute warum es eine Frau Hauptmann gibt aber eine Amtfrau geben muss"

Dann sei dankbar, dass sich die "Amtmännin" langfristig nicht durchgesetzt hat. ;)

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Leena am 07.08.2021, 12:49 Uhr

Dienstlich bemühe ich mich, privat habe ich mich ans Gendern in den Nachrichten nach erster Irritation schon gewöhnt, würde es selbst aber vermutlich nicht machen - oder vielmehr: mache es bisher nicht.

Privat ist für mich "der Besucher" eh sächlich, also ohne Aussage, ob es eine männlich/weiblich/binäre Person ist. (Ähnlich wie im Isländischen - da heißt es auch "der Arzt" und im nächsten Satz dann "sie". Wobei es hier zunehmend auch diskutiert wird, inwieweit bei "der Arzt" auch Ärztinnen eingeschlossen sein sollten; bei Lehrer / Lehrerin gibt es z.B. grundsätzlich beide Formen, wobei "kennari" Lehrer bedeutet und "kennslukona" eigentlich "Unterrichtsfrau"; dabei ist "kennslukona" doch eher ungebräuchlich und man spricht üblicherweise von "kennari" und "sie".)

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hashty am 07.08.2021, 13:14 Uhr

Jein, ich benutze, wenn ich beide Geschlechter meine die weibliche Form, ohne den Stocker.
Oder manchmal sag ich zB Ärztinnen und Ärzte.

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PS

Antwort von Hashty am 07.08.2021, 13:18 Uhr

Schriftlich allerdings nur noch mit *

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Re: PS

Antwort von mondstaub am 07.08.2021, 13:23 Uhr

Nein, weder beruflich noch privat. Auch niemand in meinem Umfeld tut das.

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ich wollte das aber gibts bei uns nichtmehr

Antwort von Ellert am 07.08.2021, 13:48 Uhr

Ich würde auch mit Amtmann (weiblich) leben wie bei den Hauptleuten ja auch
aber nee
Urkunde Amtfrau - nimm sie oder lass es.....

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Tonic2108 am 07.08.2021, 14:10 Uhr

Nein mache ich nicht, finde ich holprig und lächerlich.
Mir gehen schon die Fernsehbeiträge auf den Wecker, bei denen mit aller Gewalt in jedem Satz gegendert wird.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Meyla am 07.08.2021, 14:46 Uhr

Nein. Und das werde ich auch nicht.

Das ist einfache Inge Vergewaltigung der deutschen Sprache und nichts anderes!

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von reblaus am 07.08.2021, 14:54 Uhr

Ich bin da eher Traditionalistin .

Wenn spreche ich beide Geschlechter seit jeher gesondert an oder ich nehme das geläufige Geschlecht für angesprochene „Sache“.

Explizit dieses neue Gewäsch verwenden - nie und nimmer. Dann eben ausführlich. Ach ja und die sächlichen Personen dürfen frei wählen, worunter sie sich angesprochen fühlen - weiblich oder männlich.

Tut mir Leid für diejenigen, die meinen leiden zu müssen. Sprache verändert sich schon, aber derart künstlich, das geht nicht gut aus.

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Klar

Antwort von Berlin! am 07.08.2021, 15:44 Uhr

Ja. Oder ich verwende die weibliche Bezeichnung. Zumindest überwiegend.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2021, 16:15 Uhr

Und die Rechtschreibreform und andere Änderungen sind weniger „künstlich“?
Gerade beim Gendern sehe ich da deutlich mehr Sinn als bei anderen neuen Regeln.

Gruß Ursel, Dk .

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Miamo am 07.08.2021, 16:37 Uhr

Sicherlich nicht. Wie viel Prozent lehnen diese Sprachvergewaltigung ab, 60 bis 70%?

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Silvia3 am 07.08.2021, 17:34 Uhr

Privat gar nicht, beruflich, wenn es sich nicht vermeiden lässt, also wenn der Kunde mich dazu auffordert. Freiwillig nicht.

Silvia

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Sabberschnute am 07.08.2021, 17:56 Uhr

Als Germanistin muss ich sagen:
Eher friert die Hölle zu.
Sprache verändert sich, das ist richtig...aber nicht, indem man sie einmal durch den Wolf dreht und von oben herunter diktiert - das hat noch nie funktioniert.

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Re: Nein, auch wenn ich verstehe, dass gendersensible

Antwort von kuestenkind68 am 07.08.2021, 18:01 Uhr

Deutliches Nein. Ich finde es in den meisten Fällen total übertrieben... Im Privaten würde ich das niemals tun, das macht hier auch niemand. Ich würde es machen, wenn es beruflich verlangt werden würde, aber ich denke nicht, dass so ein Zwang irgendetwas in den Köpfen ändern wird. Im Gegenteil das Gendern macht die Sprache unsprechbar, greift total in das Sprachgefühl ein... Ich denke, das hätte man anders lösen müssen...

Ich finde es genauso sinnlos wie Quotenfrauen...

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 07.08.2021, 20:09 Uhr

Kommt auf den Kontext an. Schriftlich meistens ja, mündlich eher selten.

Ich finde schriftliches gendern überhaupt nicht verwirrend oder unästhetisch, es behindert mich nicht beim Lesen und es ist ja durch Studien auch erhoben worden, dass es einen Unterschied macht, ob man gendert oder nicht (z.B: bei der Formulierung Ärzte stellt man sich eher Männer vor, wenn man aber Ärzte und Ärztinnen sagt nicht mehr nur).

Mündlich finde ich es aber holprig auszusprechen und verwende deshalb entweder das generische Maskulinum oder wenn es mir in einem bestimmten Kontext doch wichtig ist zu gendern, sage ich einfach beide Formen (Schüler und Schülerinnen). Das finde ich viel flüssiger.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Ruto am 07.08.2021, 21:56 Uhr

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich noch gegen das Gendern gewehrt und das generische Maskulinum verwendet.
Mittlerweile sehe ich das anders. Ich benutze dienstlich und privat gegenderte Sprache. KollegInnen ist einfach kürzer als "Kolleginnen und Kollegen". Es beinhaltet klar Mann UND Frau, jeder versteht es und es ist nicht Mal ein Mehraufwand. Das Argument, dass Gendern vom Eigentlichen ablenkt, verstehe ich nicht. Kann mir das jemand erklären?

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Silvia3 am 07.08.2021, 23:31 Uhr

Beim Gendern geht es nicht um Kolleginnen und Kollegen vs. KollegInnen, sondern um das Sternchen oder den Doppelpunkt mitten im Wort sowie die Sprechpause in der gesprochenen Sprache. Sternchen und Doppelpunkt symbolisieren die Inklusion der Diversen, die beim Binnen-I als nicht eingeschlossen gelten.

Wenn ein Satz voller Sternchen und Doppelpunkte ist sieht das schon extrem unschön aus und lenkt sehr wohl beim Lesen ab.

Silvia

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Lluvia am 08.08.2021, 8:31 Uhr

Mir geht es, um ehrlich zu sein, genau so.

Mir ist es egal wie ich angesprochen werde, Respekt entnehme ich nicht der Anrede sondern dem ganzen.

Dementsprechend gender ich auch privat nicht... und hoffe, dass mein Gegenüber, dem es wichtig ist, es mir nicht allzu übel nimmt.

Lluvia

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 08.08.2021, 9:52 Uhr

"Wenn ein Satz voller Sternchen und Doppelpunkte ist sieht das schon extrem unschön aus und lenkt sehr wohl beim Lesen ab."

Ich glaube sie wollte wissen, warum genau dies einige so sehen.

Ich persönlich finde es schriftlich nämlich auch weder ablenkend noch unästhetisch, aber ich denke, das ist einfach Geschmackssache. Deswegen finde ich es auch nicht tragisch, wenn jemand nicht gendert.

Erstaunt bin ich nur immer wieder, wie sich manche Menschen aufgrund der Ästhetik anscheinend sooo sehr von den paar Buchstaben gestört fühlen wollen, wo der deutsche Sprachraum doch auch so einige Dialekte beherbergt, die ähh... sehr sprachoriginell klingen. Ich plädiere trotzdem nicht dafür, dass nur noch Hochdeutsch gesprochen werden soll

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von pauline-maus am 08.08.2021, 12:44 Uhr

ich selber fühle mich genrell nie gestört , wenn ich weiß was man mir sagen möchte .
von mir aus kann gendern wer und soviel er möchte , vögeln wen er mag und sich impfen lassen oder nicht .
alles dinge diie mich nicht einschränken. aber bitte dann auch andersrum , lasst mich meine dinge regeln wie ich es möchte ....und ich schwöre , keiner wird verletzt dabei

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Silvia3 am 08.08.2021, 12:45 Uhr

Mir geht es hauptsächlich um die Schriftsprache. Wie oft sind schriftliche Texte in Sächsisch verfasst?

Die Genderei erfordert eine extreme Verrenkung beim Schreiben, denn es geht ja nicht nur um Nomen, sondern man muss auch die Pronomen/Artikel entsprechend anpassen. In der Allgemeinsprache kann man sich oft behelfen, indem man alles in den Plural setzt, aber es gibt auch Texte, gerade im juristischen Bereich, da ist es durchaus von Bedeutung, ob z. B. ein Polizist oder mehrere Polizisten anwesend waren. Deren Geschlecht spielt dagegen keinerlei Rolle. Versuche da mal einen grammatikalisch korrekten Relativsatz zu bilden, ohne die Bedeutung zu verschieben. Alles große Sch….

Silvia

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 08.08.2021, 14:47 Uhr

Es gibt noch so einige Homepages von z.B Schulen, die komplett auf Plattdeutsch verfasst sind, kein Witz!

Mmh.. ich verstehe durchaus was du mit dem zweiten Absatz meinst, aber so kompliziert ist es dann auch wieder nicht, oder?

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 08.08.2021, 14:49 Uhr

Ich reiße ebenfalls niemandem den Kopf ab, der nicht gendert, keine Sorge

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von DK-Ursel am 08.08.2021, 15:02 Uhr

Relativpronomen im Plural unterscheiden doch gar nicht mehr nach Geschlecht.
Die 3 xxxx, die…. denen..…. deren…..
DAS Problem sehe ich jetzt gerade nicht.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Silvia3 am 08.08.2021, 18:03 Uhr

Nein, aber im Singular, und manchmal muss eben Singular sein, ohne dass man das Geschlecht der Person kennt.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Silvia3 am 08.08.2021, 18:15 Uhr

Doch, es kann kompliziert werden, wenn man das Gendern über viele Seiten mit vielen Personen unbekannten Geschlechts konsistent durchhalten will. Wenn du dir Texte mit Genderversuchen (und ich schreibe bewusst Versuche) ansiehst, wirst du feststellen, dass die meisten Autoren spätestens im 2. Absatz kapitulieren bzw. munter mischen. Da wird vorne ein Sternchen verwendet, im nächsten Absatz wird aus "dem Mitarbeiter" "der Mitarbeitende" (ohne im weiteren Verlauf zu beachten, dass es "einen MitarbeitendeN" und "eine Mitarbeitende" gibt), und danach hat man es ganz vergessen, und da wird plötzlich von "den Polizisten" (generisches Maskulinum) gesprochen, zum krönenden Abschluss wird dann noch ein Wort mit Doppelpunkt eingeworfen.

In meinem Beruf ist Konsistenz oberstes Gebot, ich kann nicht einfach munter zwischen den verschiedenen Formen hin und her hüpfen. Wenn man das richtig durchziehen will, braucht man sehr viel mehr Zeit, als wenn man den kompletten Text einfach im generischen Maskulinum verfasst. Diese Zeit zahlt mir aber niemand.

Silvia

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 08.08.2021, 19:34 Uhr

Klingt einfach so, als machen es Leute komplizierter als es ist. Man muss sich doch nur für eine Form entscheiden und es dann durchziehen, die anderen Möglichkeiten lässt man weg.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 08.08.2021, 21:43 Uhr

Das Problem ist halt, wenn man mit Vorlagen arbeitet, die von anderen Menschen inkonsistent verfasst sind und die man selbst in Form bringen muss. Wenn man alles selbst schreibt, ist das kein Problem.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Nachtvogel am 08.08.2021, 23:30 Uhr

Ja, ich geendete dienstlich immer und privat bin ich auch sehr bemüht.

Ich erinnere mich an meine frühe Kindheit, dass es hieß, Frauen seien bei der Nennung der männlichen Form mitgemeint, unbewusst hatte ich bei „Mechaniker“. „Arzt“ etc. aber dennoch immer das Bild eines Mannes und nicht mal das einer Frau.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 09.08.2021, 9:34 Uhr

Ja, aber ich denke, das wandelt sich noch.

Mit der Zeit werden sich mehr Leute dran gewöhnen und dementsprechend weniger Fehler machen und sich konstant an eine Form halten.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von DK-Ursel am 09.08.2021, 10:33 Uhr

So ist das laut einer Studie ja auch in DK, wo man ein gemeinsames Geschlecht hat. Befragte kinder dacht3n bei den Berufsbezeichnungen zuerst an einen Mann.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Hase67 am 09.08.2021, 17:40 Uhr

Kommt drauf an. In der speziellen Situation einer Übersetzung aus dem Englischen oder Französischen hat man das Problem, dass "policemen" oder "des policiers" sowohl Männer als auch Frauen einschließen können, und ein "officer" oder ein "sergeant" können ebenfalls Frau oder Mann sein. Weil man da als Übersetzer nicht einfach seine eigene Interpretation reindichten darf, muss man sich mit der Info begnügen, die der Text hergibt. Ich könnte zwar in einem beliebigen Text bei dem Plural theoretisch gendern, wenn mir gendersensible Sprache wichtig ist, aber in einem juristischen Protokoll eines Einsatzes, an dem tatsächlich nur männliche Polizeikräfte beteiligt waren, wäre "Polizeibeamt:innen" streng genommen falsch. So etwas kann durchaus gerichtliche Relevanz haben, weil bei der Durchsuchung weiblicher Täter Polizistinnen mit dabei sein müssten und ein rein männlicher Polizeitrupp gegen die Rechte der Täter verstoßen würde...

Du siehst, ganz so einfach ist es manchmal nicht.

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Re: Gendert ihr dienstlich oder/und privat?

Antwort von Schneewittchen123 am 09.08.2021, 18:49 Uhr

"aber in einem juristischen Protokoll eines Einsatzes, an dem tatsächlich nur männliche Polizeikräfte beteiligt waren, wäre "Polizeibeamt:innen" streng genommen falsch."

Steht das denn nicht im Originaltext angegeben? Da bei der Durchsuchung von Täterinnen auch Polizistinnen mit dabei sein müssen, ist die Info doch sowieso relevant. Ich verstehe es nicht so ganz, aber wahrscheinlich stehe ich gerade nur auf dem Schlauch.
Aber auf jeden Fall interessant.


So oder so, ich finde, wenn es durchs gendern in Texten zu ernsthaften Problemen kommt, sollte man es nicht machen. Da bin ich niemand, der das aus Prinzip immer haben muss.

Aber wie sich manche Leute darüber aufregen, dass gendern grundsätzlich kompliziert ist und den Lesefluss angeblich behindert - puuh. Ich denke, alle Leute, die die deutsche Sprache einigermaßen beherrschen, werden auch nicht durch ein paar Pünktchen und Sternchen am Lesen behindert.

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