Der große Zeichner Sempé ist gestorben,

Das wundert mich nicht. Denn er wollte ja nie das realistische Paris abzeichnen, sondern Stimmungen, Erinnerungen, Assoziationen zusammensetzen und damit eben quasi etwas Altes und Neues schaffen.
Er wollte, daß Zeichnungen stimmen, und ich glaube, wenn Du so einen gegensätzlichen Eindruck hast, ist es sicher ganz in seinem Sinn!
Wir denken dich alle an große Städte irgendwie verklärter, irgendwie anders als sie letztendlich dann wirklich sind, oder?
Ich glaube gar nicht, daß es das Paris, das er zeichnete, jemals so gegeben hat. DAS existiert wohl nur in unserer Phantasie…für Rom, Athen…funktioniert das bestimmt genauso. Und auch das DK-Bild, das (fast) alle Touristen in sich tragen, weshalb sie eben das Land so lieben, gibt es ja SO gar nicht.
E hätte es so ähnlich gezeichnet, alle hätten ihre Sehnsucht, ihre liebe dazu wiedergefunden, und erst die Begegnung mit der Realität hätte den Kontrast gezeigt .
Und das Tolle ist eben, daß daran nichts Verklärendes oder Täuschendes ist, eher eine andere Realität, die des Künstlers eben auch…