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Geschrieben von Germi am 04.03.2003, 13:23 Uhr

an Linda - mein Demokratieverständnis

Hallo Linda,

ich habe leider erst jetzt Gelegenheit, auf Deinen Beitrag zu antworten. Sorry.

Zunächst mal zu den Exil-Irakern. Keiner dieser Menschen, aber auch keiner wird es wagen, in den USA gegen den geplanten Krieg auch nur ein Wort zu sagen, denn damit würde er sich verdächtig machen. Diese Leute sind aus dem Irak geflohen und werden sich hüten, das Risiko einzugehen, dort wieder hinzumüssen. Im übrigen finde ich das verständlich, ich würde dort auch nicht hinwollen.

Ich habe mal nachgesehen, wieviele Menschen im Irak leben, es sind 18,4 Millionen. Wieviele Exil-Iraker gibt es? Wieviele werden nach Deiner Aussage für die "demokratische" Zeit nach dem Krieg ausgebildet, mehrere Hunderte oder gar Tausende???? Diese sollen also die Macht übernehmen??? Von wem gewählt???? Vom Volk???? Oder doch von einer ausländischen Regierung eingesetzt????
Und der Irak hat ein wenig andere Vorraussetzungen als Deutschland nach dem 2.Weltkrieg. Freies Wahlrecht für Männer und Frauen ist im Islam nicht vorgesehen.
Nunja Linda, genau das meinte ich mit der Unmöglichkeit, eine Demokratie im Irak zu installieren.

Ich habe ein anderes Demokratieverständnis. Freie Wahlen sind zumindest eine der Vorraussetzungen für Demokratie und davon ist auch Afghanistan so weit entfernt, wie die gesamte Menschheit von einer Landebasis auf der Sonne.

Ich glaube nicht, daß der Irak demokratisiert werden kann, genauso wenig wie Afghanistan. Und in Afghanistan ist zwar jetzt manches besser für Frauen und Mädchen als mit den Taliban an der Macht, ABER, die unterdrückten Frauen und Mädchen waren nicht der Grund für den Krieg gegen Afghanistan, es ist ein zufälliges Abfallprodukt und ganz ehrlich, soooo viel hat sich leider nicht verändert. Es gibt noch so unendlich viel zu tun und viel zu wenig Hilfe.

Weißt Du Linda, ich finde es immer schwierig, Aussagen darüber zu machen, was ein ganzes Volk denkt, noch dazu, wenn es nicht mal "mein" Volk ist, sondern nur das Hörensagen von Emigranten. Und selbst, wenn fast alle Iraker Saddam hassen, dann heißt das noch lange nicht, daß sie ausländische Soldaten als Befreier feiern, noch dazu, wenn diese dem "falschen" Glauben angehören.

Ich bin auch der Meinung, daß im Irak eingeschritten werden muß, aber die Frage ist immer noch wie.
Und ja, Saddam hat begonnen, die Raketen zu zerstören, und zwar VOR Ablauf des Ultimatums.
Ein Ultimatum ist (lt. Fremdwörterbuch) eine mit der Androhung von repressiven Maßnahmen verbundene, befristete Forderung. Wird die Frist eingehalten und die Forderung erfüllt, darf es keine Maßnahmen geben, ansonsten bräuchte man kein Ultimatum zu stellen.

Was ist denn nun das Ziel im Irak. Soweit ich weiß, soll der Irak abrüsten. Mir ist es egal, wenn diese Abrüstung ein Jahr länger dauert und die Waffenkontrollen für den Rest aller Zeiten bleiben. Hauptsache, ein Krieg wird verhindert und ein Diktator wird entwaffnet. Das nenne ich wirksame und verantwortungsvolle Politik.

Wäre die UNO glaubhaft, wenn sie einen Krieg zuläßt, obwohl der Irak dieses Ultimatum eingehalten hat? Zwar im letzten Moment, aber der Irak hat die Forderungen erfüllt.

LG
Germi

PS: Ein faschistisches Land in Europa nach dem 2.Weltkrieg, wer hätte das gedacht? Es war übrigens Spanien und Franko trat erst 1973 zurück.

PPS: Der Präsident welchen Landes besuchte nach dem 2.Weltkrieg Spanien und machte sich stark für die Rückkehr Spaniens in die UNO??? Es waren die USA.
Das nenne ich Manipulation.

 
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