1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von IngeA am 24.01.2018, 22:21 Uhr

Sind Kinder heutzutage tatsächlich auffälliger

Nur ein paar Gedanken, nichts vollständiges, nichts zusammenhängendes. Sicher eher die Extreme geschildert und ich möchte damit auch keinem auf den Schlips treten.

Wenn mir die Gruppen beim Turnen und unsere Kinderkampfsportgruppe ansehe denke ich auch, dass die Kinder heute häufig undisziplienierter sind (zumindest beim Turnen helfe ich mittlerweile seit 30Jahren).
Allerdings: wir fordern die Disziplin ein und dann klappt das auch relativ schnell recht gut. Die Kinder müssen natürlich keine Automaten sein, aber ein gewisses Maß an Diziplin ist schon allein aus Sicherheitsgründen nötig. Wer ständig quer schießt, nur Blödsinn macht wird in beiden Gruppen rausgeworfen (eine Gruppe Turnverein, eine Gruppe private Kampfsportschule).

Was auch noch auffällt: zur Kampfsportgruppe kommt ein anderes "Klientel". Auf der einen Seite schon allein deshalb, weil die Turngruppe bei uns eine reine Mädchengruppe ist, auf der anderen Seite, bringen viele Eltern ihre Kinder in die Kampfsportgruppe damit die Kinder Disziplin lernen.

Und: auf der einen Seite sollen alle Kinder zu Individualisten erzogen werden, die für sich einstehen, den Mund auch mal aufmachen etc..
Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck dass die Grenzen was als "normal" gilt immer enger werden und so viele Kinder schon allein deshalb therapiert werden, weil sie "nicht normal" sind. Auch wenn ein Kind nicht stört, selbst zufrieden ist, in Kindergarten/ Schule klar kommt wird e zur Therapie geschickt wenn es "anders" ist.
Früher gab es vorlaute, schüchterne, eigenbrödlerische, verträumte, lebhafte Kinder, heute gibt es eigentlich nur noch normale und nicht normgerechte Kinder. Ich habe manchmal das Gefühl, egal wie ein Kind ist, es soll genau das Gegenteil sein.

Und das ist das nächste: Es gibt Kindergärten, die erziehen die Kinder, es gibt Kindergärten die schicken die Kinder zur Therapie. Mal ehrlich: viele Kinder sind ganztags im Kiga/Hort, da muss auch Erziehung stattfinden, das kann man nicht durch Therapie ersetzen.

Und oft ist das aber auch bei den Eltern so: Kind hört nicht, kann nicht still sitzen, träumt vor sich hin, bedankt sich nicht obwohl die Eltern es ihm so vorleben... Da kann was nicht stimmen.

Ich glaube insgesamt ist die Verunsicherung und oft auch das Misstrauen sehr groß. Eltern, Erzieher, Lehrer, Ärzte, Therapeuten... alle haben Angst was zu übersehen, das Kind nicht optimal zu fördern und ev. auch dafür dann eins auf den Deckel zu bekommen. Jeder Vorschlag, jede Anregung, alles wird als Angriff gesehen. Das ist Schade, Zusammenarbeit kann so nicht funktionieren. Und ich gebe es ganz ehrlich zu: Was Schule anlangt war auch ich ne Zeit lang nur in Opposition, weil da so viele Forderungen kamen, eben weil meine Älteste nicht "normgerecht" war, ich hatte irgendwann die Schnauze voll, ich wollte einfach nur Ruhe für mein Kind und die Familie. Wie oben beschrieben: Kind hat nicht gestört, Kind war aber nicht normal.

Ich glaube das große Problem ist wirklich die allgemeine Verunsicherung: Wie man es macht, macht man es falsch und damit das nicht so ist, gehe ich gleich in Abwehrstellung. Ich nehme mich da auch gar nicht aus.

LG Inge

 
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