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Geschrieben von Hase67 am 30.09.2014, 10:11 Uhr

Ist das denn wirklich sinnvoll???

Über diese Frage haben sich ja schon sehr viele sehr schlaue Leute aus der Literaturszene die Köpfe zerbrochen. Bei den schwedischen Fassungen ihrer Bücher ist es sicher eine Frage des Urheberrechts, wie viel da in Richtung "politische Korrektheit" verändert werden darf. Letztendlich muss man da wohl mit ihren Erben/Nachlassverwaltern verhandeln.

Eine andere Sache ist es mit Verfilmungen und Übersetzungen, für die die entsprechenden Filmproduktionsgesellschaften und Verlage ja Verwertungsrechte gekauft haben. Und wenn ein Fernsehsender entscheidet, dass er nur die politisch korrekte Fassung senden möchte, dann lässt er diese Stellen neu übersetzen, das darf er.

Ich persönlich meine aus Übersetzersicht (es passt auch gut zum heutigen Tag, heute ist nämlich Weltübersetzertag), dass Übersetzungen ihrem jeweiligen Zeitkontext angepasst werden können und teilweise auch sollten, im Gegensatz zu den Originalen. Beispiele gibt es dafür ja viele, die meisten Klassiker werden irgendwann neu übersetzt, und dann werden auch Begriffe ersetzt, die im neueren Zeitkontext missverstanden werden, die Anstoß erregen könnten oder die einfach nicht mehr gebräuchlich sind. So was ist immer eine Gratwanderung, und es reicht ganz sicher nicht aus, in tumber Suchen-und-Ersetzen-Manier Wörter wie "Neger" durch "Menschen mit schwarzer Hautfarbe" auszutauschen, das zeigt ja auch der von dir eingestellte Artikel.

Was die Bewertung des Artikelautors betrifft, die "Südseeprinzessin" würde konnotativ völlig von der "Negerprinzessin" abweichen, bin ich anderer Meinung: Es geht hier m. E. nicht primär um die Hautfarbe, sondern um den Aspekt von "Exotik" und "weit, weit weg", Pippi ist ja im Gegensatz zu den behüteten schwedischen Kindern Tommy und Annika sehr weit gereist und hat vieles Ungewöhnliche von der Welt gesehen, all das schwang ja in diesem "Negerprinzessin" mit. Da ist "Südseeprinzessin" nicht die schlechtes Wahl, zumal man einfach auch ein eingängiges Wort finden muss, über das man beim Lesen nicht stolpert. Eine Alternative würde mir spontan nicht einfallen, da jede andere Übersetzung entweder sperrig oder lokal zu stark eingegrenzt wäre, um von einem ähnlich starken Nimbus der Exotik und der unbekannten Weiten umgeben zu sein.

LG

Nicole

 
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