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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 18.12.2014, 14:32 Uhr

Ängste lassen sich nicht wegargumentieren

Halt, halt, jetzt geht mir die Analogie mit den Phobien zu weit.

Ein ganz wesentlicher Unterschied zwischen einer Phobie und einer Angst ist ja der, daß eine Phobie IMMER irrational ist, eine Angst aber eine rationale Grundlage hat. Man kann argumentieren, wie man will - die Vorstellung von Milliarden Afrikanern, die in Deutschland Wohnung, Arbeit und ärztliche Versorgung haben wollen, IST beängstigend. Und die Frage, wieviel Deutschland leisten kann (und will!) ist ja ganz grundsätzlich berechtigt. Insofern ist die Angst der Spaziergänger keine reine Phobie - und daher auch anders zu "behandeln".

Das macht die Angst insofern komplizierter, als daß es eben nicht reicht, dem Verstand die Macht zu überlassen und alles ist gut. An der Stelle ist es dann auch nicht so digital - Bauch: schlecht, weil falsch, Verstand: gut, weil richtig - wie in Deinem Beispiel.

Kannst Du die Ängste der Pegida-Spaziergänger wirklich überhaupt nicht nachvollziehen? Ich schon, auch wenn ich sie nicht teile.

Ich, ganz persönlich, habe mehr Angst vor den Pegida-Leuten als vor den Flüchtlingen - aber das macht mich nicht zum besseren Menschen, das macht mich nur zu einem anders betroffenen Menschen. Meine Kinder sind schwarz und erleben Alltagsrassismus - da ist es leicht, vor Pegida Angst zu haben. Wohingegen ich weder auf dem Arbeits- noch auf dem Wohnungsmarkt mit Flüchtlingen konkurrieren muß - da fällt es mir leicht, vor Flüchtlingen keine Angst zu haben.

Ich finde es unglaublich wichtig, die Gründe zu verstehen. Wer schrieb es unten, Benedikte oder Alba? - Jedenfalls macht es keinen Sinn, die Spaziergänger alle ins Lächerliche zu ziehen und sie ansonsten für gebrainwashte Dummköpfe zu halten. Die sind nicht dumm, die haben Angst - und Angst ist keineswegs ein Synonym für Dummheit. Auch diese Menschen haben das verdammte Recht, mit ihren Ängsten für voll genommen zu werden. Das heißt nicht unbedingt, daß man als Gesellschaft ihren Ängsten nachgibt. Aber verstehen und nachvollziehen sollte man diese Ängste schon.

 
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