Geschrieben von Mäusedompteuse am 25.06.2011, 22:34 Uhr |
Ich hab mal eine Frage an euch bzgl. Ritalin
Hallo ihr Lieben!
Ich muss euch mal was fragen: Ein Klassenkamerad (11) unseres Sohnes (auch11) hat ADHS, und nimmt Ritalin. Seine Mutter ist der Meinung, er kann seine Medikamente selbst verwalten, und gibt ihm immer eine ganze Lage aus der Packung für die Woche mit zur Schule. Nachdem ich mich nun etwas über das Medikament informiert habe, finde ich dieses Verhalten etwas befremdlich. Was haltet ihr davon?
LG Mäusedompteuse
Nie!
Antwort von Mama-25 am 26.06.2011, 8:27 Uhr
Mein Sohn ist 12j nimmt medikenet ist ähnlich retalin und nie würde ich ihm die mit geben.Die kommen auf die dümsten gedanken,nacher werden die verteilt eine zuviel geommen oder oder oder....Und bei den nebenwirkungen nie und nimmer!! ich bin immer dabei und gebe sie ihm auch raus.LG
Re: Nie!
Antwort von Huhn am 26.06.2011, 9:22 Uhr
Kommt auf das Kind an, meiner kleinen Tochter würde ich durchaus zutrauen, ihre Medis selbst zu "verwalten". Bei meiner Großen wäre ich nie auf den Gedanken gekommen.
Re: Nie!
Antwort von Vogelsängerin am 26.06.2011, 12:48 Uhr
Das sind hochpotente Psychopharma, die auf dem Schwarzmarkt zum Teil hoch gehandelt werden! Das sind Amphetamine und die fallen unter das Betäubungsmittelgesetz.
Für alle, die gleich wieder nach der Quelle fragen:
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/SUCHT/Ritalin.shtml
Das gehört nicht als Latte in eine Schultasche! (meiner Meinung nach auch nicht in ein Kind, aber das wäre eine andere Diskussion).
Ich will aber niemanden verteufeln, der Not hat und nach gründlichem Abwägen dafür entschieden hat.
Ein interessanter Artikel hierzu:
http://www.zeit.de/campus/2009/02/ritalin
Ergänzung
Antwort von Mäusedompteuse am 26.06.2011, 14:15 Uhr
Hallo!
Ich kenne den Jungen und seine Mutter seit ungefähr 7 Jahren, wir treffen uns auch öfter. Ich habe auch schon bedenken geäußert, aber sie ist der Meinung, das er alt genug ist um die Medikamente eigenverantwortlich zu verwalten - erklärt mir aber im selben Atemzug, wie schusselig ihr Sohn ist. Der Junge ist wohl schon von Klassenkameraden gefragt worden, ob sie auch eine Tablette haben können.
Ich habe meinem Sohn erklärt, das er auf keinen Fall davon schlucken soll, egal was andere sagen. Gott sei Dank hat er sowieso Panik vor dem Tabletten schlucken.
Danke für eure Einschätzungen!
LG Mäusedompteuse
Re: Ergänzung
Antwort von huevelfrau am 26.06.2011, 18:16 Uhr
Also meine Tochter (12) hat auch ADHS und bekommt Ritalin. Nie im Leben käme ich auf die Idee ihr die Medikamente mit in die Schule zu geben. Es ist und bleibt ein Psychopharmaka und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Ich glaube, das es nichtmal zulässig ist, die den Kindern zur Selbstverwaltung geben.
Re: Ich hab mal eine Frage an euch bzgl. Ritalin
Antwort von Holly Friday am 27.06.2011, 11:14 Uhr
Hi,
mein Sohn bekommt auch Ritalin und nie, niemals würde ich ihm die Tabletten zur Selbstverwaltung überlassen.
Um Gottes Willen, wie kommt man denn auf eine solche Idee???
Man stelle sich vor, ein anderes Kind will auch mal "probieren", ist doch nicht wirklich abwegig!
Ritalin kann man in praktisch jeder größeren Stadt am Bahnhof an Junkies verkloppen, weil es in sehr hoher Dosierung eben den Effekt von Speed haben kann.
Es ist nicht nur saudumm, sondern sicher auch strafbar, so nachlässig mit diesem Medikament umzugehen.
LG
Holly
unverantwortlich!!!
Antwort von Bengelengelmama am 27.06.2011, 11:20 Uhr
und wenn das der zuständige Arzt wüsste, dann käme sie in Teufelsküche!!!
Das sind starke Medikamente!
Ganz davon abgesehen, dass der Sohn sich überdosieren könnte, was passiert wenn ein anderen Kind mal eine schluckt?
Ich würde zumindest mit der Lehrerin sprechen.....
Außerdem frage ich mich, ob er tatsächlich IN der Schule auch Medis nehmen soll/muss? Das habe ich noch nie gehört.
Mein Sohn hat auch letztes Jahr geringe Dosis Ritalin bekommen, allerdings VOR der Schule, die Wirkung lässt dann gegen Mittag nach, aber dann erst wieder NACH der Schule!
Was soll er damit in der Schule?
Ich würde der Mutter nicht nur Bedenken äußern, ich würde ich richtig mal die Meinung sagen. In meinen Augen hat sie keinen Bock sich darum zu kümmern, und wälzt die Verantwortung auf ihren Sohn ab, der die Situation absolut nicht einschätzen kann.
Re: Ich hab mal eine Frage an euch bzgl. Ritalin
Antwort von Ceca2 am 27.06.2011, 14:49 Uhr
Eine Bekannte von mir gibt ihrem Sohn (10 J.) auch ein bis zwei Tabletten mit, die muss er dann vor Klassenarbeiten einnehmen. Ich hatte sehr, sehr vorsichtig meine Bedenken geäussert, daraufhin erwiderte die Mutter (selber Ärztin), dass ihr Kind nur geringe Dosen der Arznei (kein Ritalin, ein anderes Produkt) bekäme.
Der Junge selber nimmt die Tabletten manchmal absichtlich nicht ein, wegen der Nebenwirkungen, das hatte er beim Arzt wohl mitbekommen. Und ja, er spürt die Nebenwirkungen, er ist schon sehr klein und zierlich und nach Einnahme der Tablette hat er keinerlei Appetit.
Gruesse
Ceca2
@ Bengelengelmama
Antwort von Mäusedompteuse am 27.06.2011, 15:39 Uhr
Die Jungs sind bis 16.00 Uhr in der Schule, daher die Tabletten. Die Mutter ist sehr beratungsresistent, und reagiert meist mit: "Du siehst das falsch!" oder mit "Ja schon, aber...." Ich habe aber auch schon überlegt mit der Lehrerin zu sprechen.
LG Mäusedompteuse
Re: Ich hab mal eine Frage an euch bzgl. Ritalin
Antwort von Strudelteigteilchen am 27.06.2011, 16:32 Uhr
Man kann sich natürlich immer über fremder Leute Probleme den eigenen Kopf zerbrechen.
Mein Kind bekam in dem Alter auch MPH mit zur Schule. Ganztagesschule, und sie mußte mittags nachmedikamentieren. Mit Retardmedis hatte sie Probleme. Was wäre denn die Alternative?
Allerdings: WENN ich mitbekommen hätte, daß sie die Tabletten auf dem Schulhof verteilt, hätte ich ein ernstes Wort mit ihr geredet und überlegt, wie ich das kontrollieren kann.
Mit den Lehrern habe ich übrigens geredet. Es gab vor allem Probleme, weil sie die Nachmedikamention mittags ganz oft vergessen hat. Das ist ja so ein typischer Teufelskreis: Man nimmt die Medis, damit man weniger zerstreut ist, aber je zerstreuter man ist, desto wahrscheinlicher vergißt man die Einnahme. Aber an der weiterführenden Schule sah sich keiner in der Lage, das in irgendeiner Art und Weise zu überprüfen. Die Kinder haben Mittagspause, in der sie sich selbstständig und ohne Aufsicht eines Lehrers in der Kantine versorgen. Die können doch keinen Lehrer abstellen, der mein Kind zur Mittagspause begleitet - zumal das auch oberpeinlich für mein Kind gewesen wäre. Da mußten wir dann selber eine Lösung finden.
@Strudelteigteilchen
Antwort von Mäusedompteuse am 27.06.2011, 17:53 Uhr
Wieso zerbreche ich mir den Kopf über die Probleme der anderen Leute? Mein Sohn geht auch in diese Klasse, und ich möchte nicht, das er ein Medikament nimmt (ob freiwillig oder nicht), was nicht für ihn bestimmt ist. Der andere Junge macht oft Blödsinn mit den Tabletten, und wirft sie durch die Klasse. Seine Mutter hat mir selbst gesagt, das Ritalin unter das BTM Gesetz fällt - fand das aber etwas überbewertet. Ich verteufele ja nicht die Einnahme generell, das steht mir nicht zu! Ich stelle nur den lockeren Umgang mit dem gar nicht Harmlosen Mittel in Frage!
LG Mäusedompteuse
Re: @Strudelteigteilchen
Antwort von Strudelteigteilchen am 27.06.2011, 20:02 Uhr
Aber da muß der Ansatz doch sein, DEIN Kind so zu erziehen, daß es sowas einfach nicht nimmt/annimmt. Diesmal ist es MPH und die Mutter des betreffenden Kindes ist "schuld". Das nächste mal ist es Heroin und die Mutter des betreffenden Kindes hat auch keine Ahnung, daß das Kind das in der Schule verteilt oder verscherbelt.
Meine Kinder wissen um die Gefahren von Drogen - und auch darum, daß die Grenze zwischen Medikamenten und Drogen fließend ist. Keines meiner Kinder würde auch nur eine Aspirin von einem Fremdkind nehmen - geschweige denn irgendwas, was sie nicht kennen. Da können Fremdmütter ihren Kindern mitgeben, was sie wollen, das kratzt mich genau gar nicht - in MEINER Verantwortung liegt das Verhalten MEINER Kinder, sonst nichts.
Re: @Strudelteigteilchen
Antwort von Mäusedompteuse am 27.06.2011, 22:53 Uhr
Na, dann hab ich ja alles richtig gemacht! MEIN Kind ist so erzogen, das er das er sowas nicht nimmt. Trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack.
Re: @Strudelteigteilchen
Antwort von Vogelsängerin am 28.06.2011, 6:56 Uhr
Ich verstehe Dich gut. Es bleibt nicht nur der fade Beigeschmack, es bleibt immer auch die Versuchung. Und ich finde es gut, auch mal über den Tellerrand zu gucken und nicht nur das eigene Kind zu sehen.
Auch mal die "anderen Leute" zu sehen ist nicht immer nur pure Neugier, sondern hat auch mal was mit "Rücksicht" zu tun, die in diesem Fall angebracht ist.
Ich würde auch mit der Lehrerin sprechen. Zum Schutz ALLER Kinder.
Re: @Strudelteigteilchen
Antwort von Strudelteigteilchen am 28.06.2011, 8:31 Uhr
Noch mal: Was ist die Alternative???
Der Knabe muß mittags nachmedikamentieren. Also wird er Tabletten dabeihaben müssen. Die Mutter kann ihm montags die Tabletten für die Woche geben, oder sie gibt ihm jeden Morgen nur die für den Tag. Das löst aber das Problem nicht wirklich, weil er trotzdem die Tabletten über die Woche sammeln kann. Im ersten Fall kann er seinen Wochenvorrat halt montags verteilen, im zweiten Fall erst freitags - was daran jetzt der Megavorteil sein soll, entzieht sich meinem Verständnis.
Oder habt Ihr eine andere Lösung, die mir nicht einfallen will?
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Holly Friday am 28.06.2011, 10:56 Uhr
Die Nachmittagsbetreuung unserer Schule hat sich aufgrund der zu großen Verantwortung strikt geweigert, Medkamente zu verteilen.
Haben fast alle betroffenen Eltern verstanden und akzeptiert.
Also gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Man probiert eine Retard-Version (es gibt ja ganz verschiedene) - es ist selten, dass Kinder nur mit unretardiertem MPH klarkommen.
Und wenn das tatsächlich nicht klappen sollte, muss halt jemand zwischendurch vorbeikommen und dem KIND sein Medikament bringen!
So einfach ist das, wenn man die Verantwortung und Gefahr für das eigene Kind und alle anderen Kinder ernst nimmt.
Bei uns wäre ein Kind, das MPH mit in die Nachmittagsbetreuung bringt, sicherlich fristlos mit Karamba und Karacho 'rausgeflogen.
Aber Du willst es offensichtlich nicht verstehen...
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Strudelteigteilchen am 28.06.2011, 14:58 Uhr
Jetzt mußte ich extra noch mal schauen - aber doch, wir befinden uns NICHT im Grundschulforum und das Kind ist 11.
Ich werde doch meinen Job nicht kündigen, um meinem Kind mittags Medis in die Schule zu bringen. Meinem Kind an der WEITERFÜHRENDEN SCHULE, wohlgemerkt - an der Grundschule wäre ich ja noch bereit, darüber zu diskutieren.
Wie gut, daß das an der Schule von KindGroß niemals ein Problem war. Seit 5 Jahren medikamentieren diverse Kinder aus ihrer Klasse - und sie - mittags nach, und keiner kam jemals auf die Idee, die Kinder von der Schule zu werfen. Moment, ich gehe grad mal einen Dankesbrief an diese wirklich ausgezeichnete Schule und ihre sehr engagierten Lehrer schreiben....
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Vogelsängerin am 28.06.2011, 17:01 Uhr
Au weia...bei uns im Kiga wurden nicht mal Globulis gegeben und das ist auch absolut richtig so! Ich musste dafür im übrigen auch meinen Job nicht kündigen, da ich es mit Hilfe von Freunden auch anders organisieren kann.
Alles eine Frage der Organisation. Dazu gehört natürlich ein bisschen Einsatz. Therapie geht auch nicht wegen Job? Um vielleicht von den Pillen auch mal wieder weg zu kommen?
Alle müssen immer und überall Rücksicht auf ADHS nehmen. Die Mitschüler müssen das aushalten, die Lehrer auch, sollen sich auch noch ins juristische Knockout setzen und Medikamentieren oder aber die BTM-Pillen an ihrer Schule einfach so hinnehmen? Therapieplätze für Kinder mit anderen Störungen (z.B. Phobien) gibt es teilweise kaum noch, weil alle Platze mit ADHS belegt sind. Müssen auch alle Verständnis haben und Rücksicht drauf nehmen. Wir kriegen keinen Therapieplatz weil alle sagen: "Müssen Sie verstehen, wir haben so viele ADHS-Kinder". In der Klinik sagt man mir: "Spritzenphobie machen wir nicht, nur ADHS". Klar, muss man verstehen. Mein Kind braucht Schilddrüsenpillen die ich praktisch "blind" einführen muss, weil ich ja Rücksicht auf die ADHSler nehmen muss und 1,5 Jahre warten muss. Während die schon schön mit Pillen zugedröhnt werden, kann mein Kind gucken wie es klar kommt, weil Blutabnehmen nicht geht.
Herzlichen Dank auch. In der Schule können die anderen sich nicht konzentrieren, weil ja alle auf den ADHS-Jungen Rücksicht nehmen müssen, der ja nix dafür kann, dass er alles stört...klar und wir sollen auch Verständnis dafür haben, wenn dann die BTM-Pillen in der Tasche rumfliegen.
Sorry, aber da hört mein Verständnis echt auf, wenn dann auch noch solche sarkastischen Aussagen kommen wie: Soll ich meinen Job kündigen?
Im Zweifel: JA! Es wäre das erste mal, dass Menschen aufhören müssen gewisse Dinge zu tun, weil Pfegebefohlene/Angehörige erkranken. ABer in der Regel gibt es immer andere Möglichkeiten und auch nicth alle Chefs sind Ungeheuer. Wie wäre es damit, die Mittagspause zu opfern, Nachbarn und / oder Freunde zu fragen, nach Alternativmedis zu fragen? Es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten als ausschließlich die Opferrolle....
Einerseits soll ADHS eine Krankheit sein, aber "Pflege" sollen dann bitte doch die anderen machen. *aufreg*.
Der DANKE-Brief ist ganz sicher eine gute Idee. Selbstverständlich ist das nämlich nicht! Da kannst Du dir jeglichen Sarkasmus und die ganze Ironie verkneifen!
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Vogelsängerin am 28.06.2011, 17:07 Uhr
Um noch einen konstruktiven Vorschlag zu machen: Vielleicht ist ie Lehrerin ja bereit, MPH im Lehrerzimmer zu deponieren und das Kind kann sich seine Ration abholen, anstatt die Latte unkontrolliert durch die Schule zu schleppen. Auch DAS wäre eine Möglichkeit, verantwortungsvoll damit umzugehen, ohne dafür den Job zu schmeißen. Da kann das Kind sich selber medikamentieren, aber kontrolliert und auch die Verantwortung dafür übernehmen, sich die Pillen zu besorgen. Ich wiederhole: Das ist ein BTM-Mittel und somit eine "harte Droge".
Ein Kind mit Diabethes wird auch nicht vom Lehrer medikamentiert. Das muss sicher auch "Drogen" mit sich rumschleppen, aber auch hier finden Schulen gute Möglichkeiten, damit Schüler bleiben können und andere nicht in Versuchung kommen.
Ich denke, zur Behandlung von ADHS gehört auch ein extrem verantwortungsvolles Handeln der Eltern. Dazu gehört eben auch, Alternativen zu überlegen, ins Gespräch kommen, Verabreichungsmodalitäten zu klären und nicht nur, das Kind den Pillen zu überlassen oder die Pillen dem Kind zu überlassen!
Es gibt genug positive Beispiele!
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Strudelteigteilchen am 28.06.2011, 19:18 Uhr
Du bist dermaßen gefangen in Deinem "die ADS-Kinder sind schuld, daß mein Kind nicht anständig therapiert werden kann", daß Du alles durcheinanderwirfst und Dir selber widersprichst.
Also:
Die Lehrer DÜRFEN tatsächlich das MPH nicht verabreichen. Aber genau deswegen darf die Lehrerin das Zeug auch nicht bei sich im Schrank aufbewahren und rausverteilen. Das heißt: Genau vor dieser Regelung stehen die von Dir so hochgelobten gesetzlichen Vorschriften.
Außerdem: Die Lehrerin müßte ja die Tablette nicht nur rausgeben, sondern sicherstellen, daß das Kind die auch nimmt. Sonst sind wir nämlich wieder bei Option 2: Das Kind nimmt das Zeug gar nicht sondern verkloppt es auf dem Pausenhof. Und dem Kind das Zeug reinzwingen darf die Lehrerin gleich drei Mal nicht, weil sie das MPH dann nicht nur verwahrt, sonder verabreicht - doppeltes No-Go.
Die einzig legale Möglichkeit ist, daß die Kinder sich selber medikamentieren. Sie haben die Medis in der Pausebrotschachtel und nehmen sie beim Mittagessen - selber und selbstverantwortlich. Das ist die - wie Du ja anhand des Globuli-Verabreich-Verbots selber weißt - alleinige Möglichkeit innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Genau diese birgt aber die Gefahr des Schulhofhandels.
Zum Rest schreibe ich nichts - das ist alles emotional eingefärbtes Gequase. Ich verstehe Dein Leid und Deine Hilflosigkeit aufgrund der Problematik deines Kindes. Aber ich muß mich nicht als Zielscheibe Deiner daraus resultierenden Unsachlichkeit hergeben.
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Vogelsängerin am 28.06.2011, 21:34 Uhr
Ja, ist klar.
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Vogelsängerin am 29.06.2011, 6:50 Uhr
"Außerdem: Die Lehrerin müßte ja die Tablette nicht nur rausgeben, sondern sicherstellen, daß das Kind die auch nimmt. Sonst sind wir nämlich wieder bei Option 2: Das Kind nimmt das Zeug gar nicht sondern verkloppt es auf dem Pausenhof. Und dem Kind das Zeug reinzwingen darf die Lehrerin gleich drei Mal nicht, weil sie das MPH dann nicht nur verwahrt, sonder verabreicht - doppeltes No-Go."
Nö, warum müsste sie das? Muss sie nicht. Ist nicht ihre Verantwortund. MÜSSEN tut sie gar nichts, ausser die anderen zu schützen.
Du hast die Möglichkeit außer acht gelassen die jemand anderes hier oben erwähnte, nämlich dass jemand vorbei kommt (du oder jemand anderes) der dem Kind die Medis gibt. Auf diese Möglichkeit gehst Du gar nicht ein. Vermutlich ist Dir das zu lästig oder zu unbequem. Im übrigen verdrehst Du die Tatsachen. Niemand sprachen von "von der Schule werfen", es ging um die Ganztagsbetreuung. Statt dessen beißt Du dich jetzt an meinem fehlenden Therapieplatz fest. Man nennt das "selektive Wahrnehmung".
Ich wünsche Deinem Kind alles Gute. Dass es straffrei bleibt und nicht abhängig wird. Dass es nicht mit den Nebenwirkungen oder den Langzeitfolgen zu kämpfen hat und irgendwann "clean" ist.
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Strudelteigteilchen am 29.06.2011, 8:27 Uhr
Nix Nachmittagsbetreuung - Ganztagsschule. Deswegen der Hinweis, daß wir uns nicht im Grundschulforum befinden: Ich kenne keine einzige weiterführende Schule mit Nachmittagsbetreuung. Das sind dann entweder Ganztagsschulen oder "normale" Schulen mit gelegentlichem Nachmittagsunterricht. Welches Kind ab der 5. Klasse geht denn noch in den Hort?
Informiere Dich mal über MPH bevor Du hier rumblubberst - das macht nämlich nicht abhängig. Deswegen mache ich mir diesbezüglich genau gar keine Sorgen. Und die einzige Langzeitfolge der Nichteinnahme von MPH wäre bisher ein totes Kind - da sind mir die Langzeitfolgen der Einnahme (die übrigens sehr kontrolliert erfolgt) irgendwie egal. Aber da setzt natürlich jeder seine Prioritäten so, wie er es mag. Du hättest das sicher anders gemacht.
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Vogelsängerin am 29.06.2011, 9:16 Uhr
Deine rosa Scheukläppchen hätte ich auch gerne.
Re: @Strudelteigteilchen - ganz einfach!
Antwort von Susanne35 am 30.06.2011, 12:43 Uhr
Hallo,
ich habe hier nun nicht jetzt alles durchgelesen.
Vorneweg: ich weiß, es gibt die verschiedensten Meinungen über Ritalin und auch ich gehöre zu den Menschen, die dazu immer "nie" gesagt haben. Bis, ja bis, wir selbst "dazugehörten".
Ja, mein Sohn hat auch ADHS und ja, mittlerweile sind auch wir beim Ritalin angekommen. Bitte keine Diskussionen darüber, ihr könnt euch sicher sein, wir haben sehr, sehr lange (heute weiß ich viel zu lange) meinem Sohn die Medikamente verweigert und heute kann ich sagen, zum Glück haben wir endlich begriffen, daß das Ritalin eine wirkliche Hilfe für unseren Sohn ist.
Viele der Leute, die das ADHS gar nicht kennen und somit die Medikamente auch nicht (das was in den Medien sooft gezeigt und gesagt wird stimmt fast nie mit der Realität überein!!!) wissen gar nicht, wie unser tagtäglicher Kampf aussieht. Ich verurteile diese Menschen nicht, nur möchte ich auch, das diese uns Betroffene nicht direkt verurteilen. Das erfordert aber gegenseitigen Respekt. Das nur kurz dazu.
Mein Sohn ist 8 Jahre, wird in 4 Wochen 9 Jahre. Er kommt jetzt in die 3. Klasse. Er nimmt seine Tablette kurz bevor er zum Schulbus geht und dosiert dann in der Frühstückspause nach. Ganz am Anfang durch die Lehrerin, aber dann, als die Lehrerin und auch wir merkten, das er sehr zuverlässig damit umgeht, ab Mitte der 1. Klasse selbstständig in der Frühstückspause.
In seiner Brotdose sind in einer extra Schachtel die Tabletten und er weiß, "Frühstückpause/Brot essen/Tablette holen" und dann erst Pausenhof. Das hat sich automatisiert (nach diesem System "automatisieren" arbeiten und leben ja auch viele ADHS'ler), er macht das komplett selbstständig und alleine und wir können uns da auch voll auf ihn verlassen.
Und ja, er hat die Tabletten für die ganze Woche mit dabei in der Schule. Er würde da aber NIE auf die Idee kommen, Blödsinn damit zu treiben. Denn - auch eine von vielen - guten Eigenschaften unserer ADHS-Kindern ist - eine Grundehrlichkeit.
Von daher habe ich keinerlei schlechtes Gefühl dabei, meinem Sohn die Tabletten - auch für 1 Woche - mit zur Schule zu geben.
Unterschiedliche Erziehungsstile - unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten
Antwort von KH am 01.07.2011, 22:16 Uhr
Hm, in der Grundschule kenne ich die Variante, dass die Medikamente bei der Klasslehrkraft deponiert sind, die sie dem Kind aushändigt. Einnehmen muss sie das Kind alleine und eigenverantwortlich (evtl. mit Wecker) - die Lehrkraft ist keine Krankenschwester und somit nicht zur Medikamentenausgabe berechtigt.. Medikamente in der Schule sind ein heikles Thema. Aber diese Lösung dürfte in Realschule/Gynmnasium mit Raumwechsel und Fachlehrerprinzip nicht zu verwirklichen sein.
Tja, und wenn die Mutter berufstätig ist - ja es soll auch solche Mütter geben oder wie bei uns 12 km von der Schule entfernt wohnt, täglich in die Schule zu fahren wegen einer Tablette - nicht durchführbar. Bleibt wohl nur das Gespräch mit dem verschreibenden Arzt, welche andere Lösung es gibt.
Gerade ein ADHS-Kind halte ich nicht für verantwwortlich genug, seine Medikamente selbst zu verwalten.
Dennoch ist es nicht meine Sache, welchen Erziehungsstil andere Eltern haben und ich habe nicht das Recht, anderen in ihre Erziehung dreinzureden, genauso wenig wie ich es selber möchte. Wenn du aber eine Gefahr für dein Kind siehst, dann sprich doch die Mutter ruhig an auf deine Besorgnis.
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