Tochter (17) nervt mich, ich bin verzweifelt

Mal ein anderer Gedanke: Ich habe den Eindruck, du hängst irgendwie emotional "zwischen den Stühlen". Wenn ich eure Situation richtig verstehe, ist die Große deine Stief-/Bonustochter. Wie alt war sie denn, als ihr zusammenkamt, dein Mann und du?

Für mich klingt es ein bisschen so, als ob du ein latent schlechtes Gewissen für dieses Genervtsein hast, vielleicht auch, weil sie nicht dein leibliches Kind ist. Grundsätzlich klingen die Dinge, die du erwähnst, das schrieben ja schon einige, nicht teenageruntypisch. Es ist aber trotzdem möglich, dass es dich bei ihr mehr wurmt, weil sie eben nicht diesen - quasi-automatischen - "Herzensvorsprung" hat, der beim eigenen Kind wahrscheinlich automatischer kommt und der einen manches gelassener sehen lässt. Das muss gar nicht heißen, dass DU zu wenig für die Beziehung tust, manchmal ist das einfach so. Du solltest ihr das natürlich nicht auf die Nase binden, aber ich fände es gut, wenn du wenigstens mit dir selbst ehrlich bist und dir deshalb keine Vorwürfe machst, sondern es akzeptierst. Das nimmt vielleicht auch für dich Spannung aus der Sache.

Manchmal ist man nämlich gerade aus so einem verqueren "Schlechtes-Gewissen-Gefühl" heraus in seinem Verhalten nicht so authentisch und überzeugend, dass man von der anderen Seite ernstgenommen wird. Gerade kleine Kinder und Teenager haben dafür ein untrügliches Gespür und verhalten sich entsprechend bockbeinig oder desinteressiert. Und das führt dann zu Frust auf beiden Seiten.

Was sagt denn der Papa zu der ganzen Geschichte? Wie geht er damit um, wenn du Anweisungen gibst oder Grenzen setzt, zum Beispiel in Bezug auf die Ordnung in der Küche? Unterstützt er dich da? Oder überlässt er dir gar die unangenehmen Diskussionen?