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Geschrieben von abb am 12.05.2008, 21:16 Uhr

kennt jemand ein gutes Internat??

Hallo Susanne, Du kriegst es ja grade knüppeldicke mit Trennung, verwirrtem Kind und Arbeitsstress ohne Ende. Ich war mal in einer ähnlichen Situation und kann gut nachfühlen wie es Dir geht. Tut mir leid für Dich, ich kann auch verstehen, dass man im ersten Impuls an ein Internat denkt in dieser Lage.

Aber das würde meiner Meinung nach nichts verbessern, denn die Situation für Dein Kind ist die gleiche und noch schlimmer. Denn seine Eltern sind noch immer getrennt, sein Vater kümmert sich offensichtlich nicht so, wie er sollte und seine Mutter ackert, um den Lebensunterhalt zu verdienen und hat unterm Strich auch zuwenig Zeit für ihn. Zusätzlich könnte er sich verraten und abgeschoben fühlen.

Wichtig wäre meiner Meinung nach eine relativ kurzfristige Änderung Eurer Lebensumstände. Dein Sohn braucht Hilfe und er braucht Dich und Deine Aufmerksamkeit. Und diese nicht erst, wenn er was Unorthodoxes macht - obwohl das für ihn ein sicherer Weg geworden ist, um Deine Aufmerksamkeit zu erlangen.

12 Jahre ist auch ein Alter, in dem ein Kind leicht abrutschen kann, wenn man nicht aufpasst. Ich zitiere mal sinngemäß die Mutter von Christiane F. (Wir Kinder vom Bahnhof Zoo), sie sagte im Nachhinein hätte sie lieber weniger gearbeitet und zur Not Sozialhilfe bezogen, als nochmal zuzulassen, dass ihre Tochter ihr entgleitet.

Ich gebe zu, das ist ein drastisches Beispiel, aber die Umstände ähneln sich: Trennung, wenig Zeit fürs Kind, Vater nicht immer fürs Kind greifbar.

Mir ging es vor einiger Zeit ähnlich. Ich war freiberuflich tätig, also quasi rund um die Uhr, da Kunden Mangelware sind und hofiert werden wollen. Mein Sohn ist in der Schule soweit abgesackt, dass von Sitzenbleiben die Rede war. Außerdem stand er kurz vor einer saftigen Depression.

Für uns war die beste Lösung, dass ich mir einen anderen festen Job gesucht habe, um die Festkosten zu decken und die freiberufliche Tätigkeit soweit wie möglich runtergefahren habe.

Diese Regelmäßigkeit im Alltag (halbwegs geregelte Arbeitszeiten) hat unserer damals noch Minifamilie sehr gut getan. Ich war für meinen Sohn wieder eine verlässliche Größe geworden und die Probleme sind Vergangenheit.

Ich weiß zuwenig von Deinen Lebensumständen um sagen zu können, ob das auch für Dich eine Option wäre. Aber wichtig ist meiner Meinung nach eine gravierende Änderung Eures Zeitmanagements. Inwieweit Änderungen realisierbar sind, kann ich leider nicht sagen, ich kann Dir nur erzählen, wie es bei uns besser wurde und Dir Mut machen.

Vielleicht solltest Du Dir andere Menschen ins Boot holen. Versuche bitte, am Vater dran zu bleiben. Sind Deine Eltern in der Nähe und könnten helfen, vielleicht auch mit Ideen? Hat der Kinderpsychologe vielleicht Anregungen?

Wichtig ist, dass Du Dir Hilfe holst und für Deinen Sohn wieder einschätzbar bist, damit er Dir nicht entgleitet.

Wenn Du magst, schreib mir eine Mail, vielleicht fällt mir noch was ein.

Alles Gute und sei tapfer

Susi

 
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