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Geschrieben von Sylvia1 am 07.05.2009, 23:42 Uhr

Gymnasium NRW G8, wann Praktikum?

Hallo,

da es ja immer auch Gymnasiasten gibt, die nicht bis zum Abi auf dem Gymnasium bleiben (wollen) und nach den (nach wie vor, da ändert auch G8 nichts dran) 10 Pflichtschuljahren mit der mittleren Reife abgehen und eine Berufsausbildung beginnen, meine ich, dass das Praktikum auch am Gym allerspätestens in der 10. Klasse erfolgen muss, ggf. jetzt sogar schon in der 9. Klasse. Ich weiß es jetzt nicht 100%ig, wie es an unserer Schule ist, aber vor G8 war es definitiv in der 10. Klasse.

Ich meine schon, dass es durchaus Sinn macht, sich auf eigene Initiative mal nach Praktikumsstellen zu erkundigen und Augen und Ohren diesbezüglich offen zu halten.
Erstens würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die Schule schon genug Praktikumsstellen für alle Schüler hat - vielleicht hat sie das auch nicht.
Zweitens ist es auch kein Schaden, wenn man dann mehrere Stellen zur Auswahl hätte und das nehmen kann, was einem am meisten interessiert (oder wo der Arbeitgeber der "bessere" ist).
Und drittens macht es bei (potentiellen späteren) Arbeitgebern schon einen sehr guten und fähigen Eindruck, wenn sich ein Schülerpraktikant schon - trotz seines jungen Alters - auf eigene Initiative bewirbt und eine richtige Bewerbung schickt.

Ich arbeite bei einer mittelgroßen Tochterfirma eines großen Chemiekonzerns und seit einigen Jahren werden wir regelmäßig zu Schuljahresanfang mit Anfragen für Schülerpraktika im Laborbereich und auch im kaufmännischen Bereich regelrecht überschüttet. Es werden tendenziell immer mehr. Manche Anfragen kommen tatsächlich von Schulen, wo irgendwelche halbwegs engagierten Chemielehrer noch händeringend Stellen für interessierte Schüler/innen suchen. Wenn die sich melden und "betteln", hat das für mich immer so ein bisschen den Anschein, als ob die tatsächlich befürchten, dass am Ende nicht alle Schüler einen geeigneten Praktikumsplatz bekommen werden.

Manche Bewerbungen kommen aber auch direkt von den Schülern (teilweise auch per E-Mail) und sehen durchaus teilweise recht professionell aus. Es ist mir natürlich klar, dass manchmal da ein Elternteil oder sonstiger Erwachsener helfend zur Seite gestanden hat. Aber ich finde schon, dass das eine Leistung für so eine/n Schüler/in in dieser Altersstufe ist, so eine Bewerbung - wenn auch nach Vorgaben und mit Hilfe - zu gestalten und zu verschicken. Es zeigt auf jeden Fall, dass der/die Bewerber/in selber die Initiative ergreift und nicht wartet, dass er etwas "zugeteilt" bekommt und Interesse hat und sich engagiert. Oder auch dass jemand dahinter steht, der ihm/ihr zeigt, wo es lang geht. Das sind alles Eigenschaften, die von potentiellen späteren Arbeitgebern gerne gesehen werden und für den Praktikanten nur von Vorteil sein können, wenn er/sie sie hat.

Ich betreue seit über 12 Jahren Auszubildende (Kaufleute für Bürokommunikation) und wir hatten in den letzten Jahren auch schon hin und wieder mal Schülerpraktikanten im Büro. Ich muss ganz ehrlich und aus eigener Erfahrung sagen, dass der Betreuungsaufwand für Schülerpraktikanten, die tatsächlich noch aus einer ganz anderen Welt stammen und große Kinder sind, für die Leute, die sie im Betrieb betreuen müssen, ziemlich hoch ist, wenn man die Sache halbwegs ernst nimmt und die jungen Leute an die Hand nehmen will und in ihnen Interesse wecken will für die Arbeitswelt, sie begeistern will für einen Beruf, und man ihnen helfen will, zu den eigenen Stärken zu finden, um den eigenen Weg gehen zu können. Der Betreuungsaufwand für Schülerpraktikanten ist auf jeden Fall deutlich höher als für Azubis, die doch schon ein paar Jahre älter und reifer sind und auch längere Zeit im Betrieb bleiben, so dass sich eine Einarbeitung auch eher lohnt. Daher tuen sich das wahrscheinlich auch viele Firmen gar nicht an, dass sie Schülerpraktikanten nehmen, weil der Betreuungsaufwand wirklich hoch ist und man, da die Schülerpraktikanten in der Regel minderjährig sind, da auch das Jugendarbeitsschutzgesetz beachten muss - davon abgesehen, müssen auch die Kapazitäten vorhanden sein und eingeplant werden, um einen Praktikanten zu betreuen, das ist sicher nicht überall möglich. Das ist natürlich schade, aber ein Grund mehr, um selbst aktiv zu werden und einen Plaz zu suchen, bevor man am Ende leer ausgeht oder irgendeinen Praktikumsplatz zugewiesen bekommt, der überhaupt nicht mit den Interessen zusammenpasst oder wo sonst etwas im Argen ist.

Bei uns waren auch schon (2 Wochen während der Sommerferien!) eine Schülerin, die auf eigene Initiative ein freiwilliges zusätzliches Praktikum gemacht hat zur Berufsorientierung. Die hatte ihr offizielles Schülerpraktikum schon woanders gemacht. Das hatte ihr aber überhaupt nicht gefallen. Da hat sie auf eigene Faust in den Sommerferien noch 2 zusätzliche freiwillige Praktika gemacht, eins bei uns und eins woanders. Bei uns hat es ihr dann so gut gefallen, dass sie dann ein Jahr später wieder gekommen ist - als Auszubildende! Sie hatte sich nämlich dann gleich nach dem Praktikum um einen Ausbildungsplatz für das nächste Jahr beworben. Da war es natürlich von großem Vorteil, dass sie vorher ein freiwilliges Praktikum bei uns gemacht hat und man sie schon kannte.

Viele Grüße & viel Erfolg
Sylvia

 
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