6 - 9 ...

Sechs bis neun

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Astrid am 09.05.2022, 9:56 Uhr

Hochsensibles Kind

Hallo,

selbst wenn Dein Sohn eine HSP wäre: Solche Eigendiagnosen schaden mehr als zu nutzen. Denn sie sind wie Stempel, die man dem Kind aufs Haupt drückt. Alles, was es macht, wird dann künftig im Licht dieser vermeintlichen Diagnose gesehen. Man sieht das Kind dann nicht mehr wirklich an, sondern wie durch einen Filter: Manches rückt sehr in den Fokus, anderes wird nicht bemerkt, weil es nicht zu passen scheint.

Deshalb ist es wichtig, Kinder nicht zu etikettieren, solange es kein echtes, nachgewiesenes (!) Problem gibt wie etwa ADHS oder ähnliches. Man steuert sonst damit unter Umständen sogar ihre Entwicklung ungünstig, weil man eine bestimmte Erwartungshaltung hat, die das Kind dann unbewusst auch erfüllt.

Ich denke, dass Dein Sohn einfach noch scheu und unsicher ist. Er mag noch nicht gern allein im Turnverein bleiben, es ist zu früh für ihn. Er hat sich vermutlich dieses Hobby auch nicht selbst ausgesucht. Meine Kinder haben erst mit sieben Jahren entschieden, welche Hobbys sie wirklich möchten. Meine Tochter hat sich Klavierunterricht und Einrad-Fahren im Verein ausgesucht, mein Sohn Gitarrenunterricht und Sportkanadier-Fahren im Verein. Beides wurde und wird denn auch bis zum Teenie-Alter durchgehalten.

Gib Deinem Sohn einfach die Zeit, die er braucht, bis er sich sicherer fühlt. Wenn er sich bei der Leichtathletik nicht wohlfühlt, sollte er da auch nicht hin müssen. Ich würde im Grundschulalter einen neuen Anlauf machen (Schnuppern in Sportvereinen bei verschiedenen Disziplinen, man darf überall mindestens drei Mal kostenlos mitmachen). Bei einem unsicheren Kind reicht da ein Alter ab 7 Jahren völlig aus.

Bis dahin kannst Du darauf achten, dass er viel rennen, toben, sich bewegen kann, kannst mit ihm ins Schwimmbad gehen usw. Das ist perfekt, um sich gut zu entwickeln, und er muss sich noch nicht allein in einer Gruppe behaupten.

Apropos Gruppe: Du musst die Freundschaft zu den zwei Mobbing-Kindern nicht verbieten. Aber Du kannst Freundschaften natürlich sehr gut indirekt steuern. Indem Du nämlich andere Kinder zu Euch zum Spielen einlädst. Frage die Erzieherinnen, mit wem Dein Sohn sich sonst gut verträgt, und frage auch ihn, wer denn noch recht nett ist. Dann spricht man die entsprechende Mutter beim Abholen mal an und fragt, ob ihr Kind einmal zum Spielen kommen mag.

Das klappt fast immer. Und beim Spielen zu zweit entsteht leichter eine Freundschaft als in der trubeligen, unübersichtlichen Kiga-Gruppe. In diesem Alter werden Freundschaften noch sehr über den Einsatz der Mütter gesteuert.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Sechs bis neun
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.