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Sechs bis neun

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Geschrieben von kea2 am 09.05.2022, 10:41 Uhr

Hochsensibles Kind

Früher hat man Kinder, wie Deinen Sohn, als schüchtern oder mit zu wenig Selbstbewusstsein und Frustrationstoleranz ausgestattet, bezeichnet.

Heute sind alle "hochsensibel", und da darf man gar nichts dran machen, denn es ist gut, dass die Kinder so "empfindsam" sind.

Fakt ist, dass Menschen mit wenig Selbstbewusstsein und Frustrationstoleranz mehr Probleme im Leben haben. Deswegen sollte man zusehen, dass das eigene Kind lernt, sich zu behaupten und nicht bei allem, was nicht gleich funktioniert, in Tränen ausbricht.

Was Hobbies angeht, kann mir vorstellen, dass so Leichtathletik-Verein mit Wettbewerbscharakter ein Kind, wie Deinen Sohn, total überfordert. Da würde ich erstmal klein anfangen, indem ich einen Sportverein suche, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Da kann er üben, nicht gleich zu weinen, wenn es nicht sofort super klappt.
Da verliert er aber nicht noch ständig oben drauf.

Musikschule macht nicht allen Kindern Spaß. Das hängt viel vom Lehrer ab.
Vielleicht wäre ein Instrument mit Einzelunterricht, eher etwas für ihn. Da lernt er ja auch, dass man Dinge, die man anfangs nicht kann, durch Üben verbessern kann und nicht gleich gefrustet aufgeben muss. Da würde ich den Lehrer aber vorwarnen, wie Euer Sohn tickt.

Im Alltag würde ich viele Brettspiele mit ihm spielen und ihn auch verlieren lassen. Das muss er lernen. Aber zu Hause mit der Familie ist die Situation für ihn weniger schwierig, als wenn das lauter fremde Kinder mitbekommen, die eventuell auch noch blöde Bemerkungen machen.

Außerdem soll er in der Eisdiele, beim Bäcker oder so, selbst bestellen oder mal in Geschäften Fragen stellen, wenn ihn etwas interessiert, etc.
Je mehr solche Situationen die Kinder meistern, umso mehr lernen sie, dass sie es auch alleine schaffen.
Je mehr man sie in Watte packt, umso mehr verfestigt sich ihre Überzeugung, dass sie es nicht alleine können.

Vielleicht gibt es auch Angebote von Kursen in Eurer Ecke, in denen Kinder mehr Selbstbewusstsein lernen.

Im Kindergarten würde ich versuchen, Kontakte zu anderen Kindern zu fördern und mit ihm besprechen, wie er auf Mobbing-Situationen reagieren könnte.

Dieses Problem wird in der Schule noch kritischer, weil die Kinder da mehr sich selbst überlassen sind, als im Kindergarten. Außerdem sind ältere Kinder auf dem Schulhof, die gerne die Kleinen drangsalieren. Die haben ganz schnell raus, wer sich drangsalieren lässt.
Wenn Dein Sohn auch noch alleine da steht, weil er sich schwer tut, richtige Freunde zu finden, wird das ganz blöd.

Auch das Problem mit der Frustrationstoleranz wird in der Schule kritischer.
Da wird es garantiert auch Dinge geben, die er nicht sofort kann. Wenn er deswegen im Unterricht in Tränen ausbricht, ist er bei den anderen Jungs unten durch.

Es wäre gut gewesen, wenn Ihr das Problem schon vor einem Jahr angegangen wärt. Jetzt ist kaum noch Zeit bis zum Schulanfang.

 
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