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Geschrieben von Lale80 am 05.05.2022, 22:08 Uhr

Hochsensibles Kind

Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich habe die Vermutung, dass mein Sohn hochsensibel ist, was überhaupt nicht schlimm ist. Meinem Mann ist schon viel vorher aufgefallen, dass bei ihm im Umgang mit anderen Kindern z.B. „etwas nicht stimmt“.
Aktuell bringen wir ihn 1x die Woche zu Leichtathletik. Dort fängt er plötzlich an zu weinen (mehrmals) und kann nicht erklären, warum. Gerade bei Fangspielen oder die mit Wettbewerbscharakter. Es passiert auch nichts. Sein Weinen fängt plötzlich an. Ich mache mir Sorgen, da er dieses Jahr eingeschult wird und er im Sportunterricht ja irgendwie zurechtkommen muss.
Im Kindergarten wird er wohl von 2 Kindern gemobbt. Mit der Erzieherin habe ich darüber gesprochen, aber viel passiert ist da nicht. Die Erzieherin ist der Meinung, dass er der „Opfertyp“ sei. Hat wohl mit der 3er Gruppe über Mobbing gesprochen. Das Blöde ist, dass meinem Sohn das zwar sehr nahe geht und er jedes Mal den Tränen nahe ist, wenn wir darüber reden, er aber trotzdem mit diesen zwei Kindern spielen möchte und sich auch riesig freut, wenn eins der Kinder ihn einlädt.
Mit eins/zwei hatten wir ihn in der Musikschule angemeldet. Die ersten 2 Male lief es super, danach hat er sich die Lunge aus dem Leib geschrien und geweint, weil er nicht mehr hinwollte. Wir wissen nicht, warum. Es war uns unerklärlich.
Ich versuche ihn immer wieder aufzubauen und sage ihm, dass er toll ist und ich ihn so wie er ist sehr liebe. Gebe ihm das Gefühl, dass ich für ihn da bin, egal was ist.
Hat jmd ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ich bedanke mich jetzt schon mal.

 
15 Antworten:

Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Pamo am 06.05.2022, 9:53 Uhr

Wenn er eingeschult wird, ist er älter und wird mit dem komischen Sportunterricht zurecht kommen. Wettbewerb, Leichtathletik und Ballspiele finde nicht nur ich öde, sondern auch meine HS-Tochter. Sie ist 16, man macht gerade Hochsprung im Schulsport. Sie findet es bescheuert (warum sollte ihr daran liegen, hoch springen zu können, noch belangloser sind nur noch Tore), aber kommt damit augenrollend zurecht.
Und so wird auch dein Sohn einen guten Weg finden, diese nervigen Dinge zu tolerieren.

Viel problematischer ist, dass er gemobbt wird und keine Hilfe erfährt. Die Erzieherin sagt, er sei ein Opfertyp, deswegen könne man nicht helfen? Es wird ihm also selber die Verantwortung dafür gegeben, dass Kollegen sich unkameradschaftlich verhalten? Diese Lektion wird tief gehen, gerade bei einem HS-Kind.

Ich würde viel mit ihm über das Thema sprechen und auch mehr als ein Gespräch mit der Kita führen. Er sollte verstehen dürfen, dass er nicht Schuld ist und auch kein "Opfertyp", aber dass die deutsche Kultur es erlaubt, dass jeder, der nicht strikt Mitläufer ist, ausgegrenzt wird. Und dass deutsche Erzieher und Lehrer das nicht anders kennen, nämlich "Macht das unter euch aus". Dass es trotzdem nicht richtig ist, dass es dumm und gemein ist und immer zu Ausgrenzung, Vorurteilen und Diskriminierung führt. Dass man sich für andere einsetzen sollte und seinem Herzen folgen und nicht Angst haben und mitlaufen und ein feiges Ekel sein.

Lass ihn nicht allein im Haifischbecken.

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Re: Glaube ich nicht

Antwort von cube am 06.05.2022, 10:08 Uhr

Er weint aktuell einfach oft bzw. schnell - Emotionalität ist bei Vorschulkindern nicht ungewöhnlich. Es steht eine große Veränderung an, auf die man sich einerseits freut ("ich bin groß") und andererseits so gar nicht weiß, was das wirklich bedeuten wird.
Da werden Kinder schon mal weinerlicher, anhänglicher oder auch launischer.

Das er bei der Kindermusik-Gruppe mit 1/2 nach kurzer Zeit nicht mehr wollte, hat eher nichts mit seinem Verhalten jetzt zu tun. Fand unser Kind übrigens auch nicht so toll, dass er sich jedesmal wie Bolle gefreut hat und mit anderen Ringelreihe spielen war auch nicht so seins. Ich möchte übrigens auch nicht von Fremden einfach angefasst werden ;-)

Warum nur erwartet man von Kindern, dass diese sich regelmäßig super freuen müssten mit anderen Kindern im Rudel etwas spielen zu müssen?

Das Mobben in der Schule ist noch mal ein anderes Thema. Ich würde da auch nicht von Mobben sprechen: ganz viele Kinder suchen sich als Freunde genau diejenigen, die selbstbewusster sind, stärker oder auch frecher - obwohl sie dann oft genug selbst geärgert werden oder andere negative Dinge erleben.

Ehrlich gesagt sehe ich nicht wirklich durchgehend etwas, was man als "mit dem Kind stimmt etwas nicht" bezeichnen könnte.
Eher scheint euer Sohn aktuell ein noch ausbaufähiges Selbstbewusstsein zu haben, weswegen er sich noch schlecht gegen robustere Kinder durchsetzen kann, Wettbewerbe scheut oder beim Fangen spielen keinen Spaß hat (was ja auch eine Art Wettbewerb ist).

Will er selbst überhaupt zur Leichtathletik? War das sein Wunsch oder euerer? Wie sehr wird dort auf Leistung geschaut?

Und: lässt dein Mann sich anmerken, dass er meint, mit eurem Kind würde etwas nicht stimmen? Kinder merken sehr gut, wenn sie offenbar - auch ohne es direkt zu sagen - den Erwartungen ihrer Eltern nicht entsprechen.

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Lale80 am 06.05.2022, 10:15 Uhr

Vielen Dank für deine unterstützende Antwort, @Pamo
Ich sehe das genau so! Ich versuche ihm auch immer das Gefühl zu geben, dass er, so wie er ist, toll ist. Und auch niemand das Recht hat, ihn so zu behandeln. Wenn er jedoch weiterhin mit diesen Kindern spielen möchte (weil sie die Coolen im Kindergarten sind - so meine Vermutung), kann und möchte ich nichts dagegen unternehmen, das sollte er selbst für sich entscheiden

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Re: Glaube ich nicht

Antwort von Lale80 am 06.05.2022, 10:28 Uhr

Lieben Dank für deine Mühe. Gerne geht er da nicht hin. Er ist ein Kind, das lieber nirgendwo hingehen würde, er würde einfach lieber zu Hause bleiben. So hat er es auch mal gesagt. Wir haben ihn da angemeldet, da er sich gerne bewegt und zu Hause gerne turnt. Und da der soziale Kontakt zu anderen Kindern auch wichtig ist… natürlich auch als „Vorbereitung auf die Schule“.
Die Gruppe ist sehr freundlich. Es ist ein Mädchen dort, das sich ab und an um ihn kümmert und ihn tröstet. Gestern habe ich auch seinen Kindergartenfreund, mit der er sich gut versteht, mitgenommen. Hatte auch das Gefühl, dass es besser war als letzte Woche. Aber in der letzten Runde (als sie nochmal laufen sollten) hat er seinem Freund wohl gesagt: „Gleich wird die Welt für mich ganz schlimm.“ Das ist wirklich herzzerreißend.
Auch die Trainer gehen auf ihn ein und sagen ihm, dass er ruhig Pause machen kann, wenn es nicht weitergeht. Jeder geht auf ihn ein und versucht ihn zu unterstützen.
Ich würde die Frage, ob mein Mann sich das anmerken lässt, bejahen. Aber eher unbewusst. Für meinen Mann geht die Welt auch unter, wenn etwas nicht klappt. Ich bin eher die Kämpfernatur.
Ja, das stimmt. Wir müssen viel machen, um sein Selbstwertgefühl aufzubauen. Habe mir dazu Bücher bestellt.
Ich hoffe sehr, dass wir das schaffen.

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Re: Glaube ich nicht

Antwort von Maxikid am 06.05.2022, 12:04 Uhr

ab der ersten Klasse, gab es hier auch ständig Wettkämpfe in den Fächern Mathe, English, Deutsch....es gab immer etwas zu gewinnen. Die ganze GS Zeit war ein Wettbewerb, schlauer, schöner, weiter. Wer da nicht mithalten konnte, wie meine Große, war dann das Opfer. Könnte sich dann ja auch bis in die GS durchziehen.
Stärke Dein Kind und er ist gut wie er ist. Vielleicht entwickelt er sich und nach dem nächsten Sommer, kommt ein "neues ich" zum Vorschein. Meine Große war während der GS Zeit nur ein Haufen Elend...danach blüht sie auf und es kam ein "neuer" Mensch zum Vorschein.

LG maxikid

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Re: Glaube ich nicht

Antwort von miaandme am 08.05.2022, 6:33 Uhr

Warum meldet ihr ihn denn dann dort nicht wieder ab? Er hat sich dieses Hobby offensichtlich nicht selbst ausgesucht. Sollte ein Hobby nicht Spaß machen? Gehst du oder dein Mann einer Freizeitbeschäftigung nach, die euch eigentlich gar keinen Spaß macht?
Vorbereitung auf die Schule macht in der Regel der Kindergarten. Verlangt nicht zu viel von ihm. Nicht jedes Kind ist gleich. Er ist noch klein.

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Re: Glaube ich nicht

Antwort von miaandme am 08.05.2022, 6:37 Uhr

Wenn er zu Hause gerne turnt, dann ist vielleicht eher eine Kinderturngruppe (wo Spaß statt Leistung im Vordergrund steht) was für ihn.
Vielleicht gibt es bei euch was mit Psychomotorikbestandteilen in der Nähe. Das würde sich dann auch positiv auf sein Selbstbewusstsein auswirken.

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Re: Ich würde auch eher auf eine Kinderturngruppe gehen als

Antwort von cube am 08.05.2022, 9:18 Uhr

direkt einen Leichtathletikverein auszuwählen.
Er hat Spaß an Bewegung - idR ist das dann eher Spaß an spielerischer, spaßbetonter Bewegung als zielgerichtetes Training.
Klar gibt es Kinder, die machen sehr früh "ernsthaft"t Sport oder ein/mehrere Hobbies und brennen darauf, jeden Tag Aktivitäten zu haben.
Ich finde, euer Sohn zeigt euch doch aber sehr deutlich, dass er zu einem Vereinstraining nicht bereit ist. Und es fördert genau nicht sein Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl, wenn er das Gefühl hat, nur er wäre (wieder?) derjenige, der keinen Spaß da hat. Derjenige, auf den extra Rücksicht genommen werden muss etc. Das hat so etwas von "alle anderen sind normal - nur ich bin wieder unnormal, weil es mir keinen Spaß macht".
Ich bin echt sehr für Sport & Bewegung - aber nicht jeder (ob Kind od Erwachsener) möchte sich dabei gleichzeitig mit anderen messen.
Soziale Kontakte hat er doch auch eh im KiGa - er muss doch gar nicht noch irgendetwas anderes machen, um mit anderen Kindern Kontakt zu haben?
Unser Kind war damals mit dem KiGa vollkommen ausgelastet was Kontakte anging und hatte gar nicht jeden Tag Lust, danach sofort wieder im Rudel spielen zu müssen. Zur Einschulung hat die KL alle Eltern darauf hingewiesen, dass man sich darauf einstellen solle, dass viele Kinder danach erst mal so platt sind, dass zusätzliche feste Termine evt zu viel sind.
Ich würde auch sagen: lasst ihn ein bisschen mehr in Ruhe. Richtet euch mehr nach seinem Naturell,/Charakter, anstatt einer Wunschvorstellung des "normalen" (perfektem?) Kindes hinter zu jagen. Im Bestreben nach der individuellen Förderung wird dann letztendlich doch wieder über einen Kamm geschoren: Kind soll extrovertiert, leistungsbereit, immer in Action und super happy sein, wenn es alles mögliche mit anderen Kindern machen kann - nur dann hat man alles richtig gemacht und ein normales Kind.

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Astrid am 09.05.2022, 9:56 Uhr

Hallo,

selbst wenn Dein Sohn eine HSP wäre: Solche Eigendiagnosen schaden mehr als zu nutzen. Denn sie sind wie Stempel, die man dem Kind aufs Haupt drückt. Alles, was es macht, wird dann künftig im Licht dieser vermeintlichen Diagnose gesehen. Man sieht das Kind dann nicht mehr wirklich an, sondern wie durch einen Filter: Manches rückt sehr in den Fokus, anderes wird nicht bemerkt, weil es nicht zu passen scheint.

Deshalb ist es wichtig, Kinder nicht zu etikettieren, solange es kein echtes, nachgewiesenes (!) Problem gibt wie etwa ADHS oder ähnliches. Man steuert sonst damit unter Umständen sogar ihre Entwicklung ungünstig, weil man eine bestimmte Erwartungshaltung hat, die das Kind dann unbewusst auch erfüllt.

Ich denke, dass Dein Sohn einfach noch scheu und unsicher ist. Er mag noch nicht gern allein im Turnverein bleiben, es ist zu früh für ihn. Er hat sich vermutlich dieses Hobby auch nicht selbst ausgesucht. Meine Kinder haben erst mit sieben Jahren entschieden, welche Hobbys sie wirklich möchten. Meine Tochter hat sich Klavierunterricht und Einrad-Fahren im Verein ausgesucht, mein Sohn Gitarrenunterricht und Sportkanadier-Fahren im Verein. Beides wurde und wird denn auch bis zum Teenie-Alter durchgehalten.

Gib Deinem Sohn einfach die Zeit, die er braucht, bis er sich sicherer fühlt. Wenn er sich bei der Leichtathletik nicht wohlfühlt, sollte er da auch nicht hin müssen. Ich würde im Grundschulalter einen neuen Anlauf machen (Schnuppern in Sportvereinen bei verschiedenen Disziplinen, man darf überall mindestens drei Mal kostenlos mitmachen). Bei einem unsicheren Kind reicht da ein Alter ab 7 Jahren völlig aus.

Bis dahin kannst Du darauf achten, dass er viel rennen, toben, sich bewegen kann, kannst mit ihm ins Schwimmbad gehen usw. Das ist perfekt, um sich gut zu entwickeln, und er muss sich noch nicht allein in einer Gruppe behaupten.

Apropos Gruppe: Du musst die Freundschaft zu den zwei Mobbing-Kindern nicht verbieten. Aber Du kannst Freundschaften natürlich sehr gut indirekt steuern. Indem Du nämlich andere Kinder zu Euch zum Spielen einlädst. Frage die Erzieherinnen, mit wem Dein Sohn sich sonst gut verträgt, und frage auch ihn, wer denn noch recht nett ist. Dann spricht man die entsprechende Mutter beim Abholen mal an und fragt, ob ihr Kind einmal zum Spielen kommen mag.

Das klappt fast immer. Und beim Spielen zu zweit entsteht leichter eine Freundschaft als in der trubeligen, unübersichtlichen Kiga-Gruppe. In diesem Alter werden Freundschaften noch sehr über den Einsatz der Mütter gesteuert.

LG

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Maxikid am 09.05.2022, 10:00 Uhr

Bei uns in mehreren Vereinen gibt es die Hamburger Sportschule. Diese läuft 2 Jahre und in dieser Zeit, lernen die Kinder alle möglichen Sportarten kennen. Immer so für 1-2 Monate lang. Vorteil ist halt, man bleibt im gleichen Verein und muss nicht wechseln und das Kind lernt sehr viele Sportarten mal kennen, und nicht nur die gängigen. Da ist denn alles mögliche dabei, halt auch Sportarten, wo man nicht so einfach einen Verein zum Schnuppern findet.

LG maxikid

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von kea2 am 09.05.2022, 10:41 Uhr

Früher hat man Kinder, wie Deinen Sohn, als schüchtern oder mit zu wenig Selbstbewusstsein und Frustrationstoleranz ausgestattet, bezeichnet.

Heute sind alle "hochsensibel", und da darf man gar nichts dran machen, denn es ist gut, dass die Kinder so "empfindsam" sind.

Fakt ist, dass Menschen mit wenig Selbstbewusstsein und Frustrationstoleranz mehr Probleme im Leben haben. Deswegen sollte man zusehen, dass das eigene Kind lernt, sich zu behaupten und nicht bei allem, was nicht gleich funktioniert, in Tränen ausbricht.

Was Hobbies angeht, kann mir vorstellen, dass so Leichtathletik-Verein mit Wettbewerbscharakter ein Kind, wie Deinen Sohn, total überfordert. Da würde ich erstmal klein anfangen, indem ich einen Sportverein suche, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Da kann er üben, nicht gleich zu weinen, wenn es nicht sofort super klappt.
Da verliert er aber nicht noch ständig oben drauf.

Musikschule macht nicht allen Kindern Spaß. Das hängt viel vom Lehrer ab.
Vielleicht wäre ein Instrument mit Einzelunterricht, eher etwas für ihn. Da lernt er ja auch, dass man Dinge, die man anfangs nicht kann, durch Üben verbessern kann und nicht gleich gefrustet aufgeben muss. Da würde ich den Lehrer aber vorwarnen, wie Euer Sohn tickt.

Im Alltag würde ich viele Brettspiele mit ihm spielen und ihn auch verlieren lassen. Das muss er lernen. Aber zu Hause mit der Familie ist die Situation für ihn weniger schwierig, als wenn das lauter fremde Kinder mitbekommen, die eventuell auch noch blöde Bemerkungen machen.

Außerdem soll er in der Eisdiele, beim Bäcker oder so, selbst bestellen oder mal in Geschäften Fragen stellen, wenn ihn etwas interessiert, etc.
Je mehr solche Situationen die Kinder meistern, umso mehr lernen sie, dass sie es auch alleine schaffen.
Je mehr man sie in Watte packt, umso mehr verfestigt sich ihre Überzeugung, dass sie es nicht alleine können.

Vielleicht gibt es auch Angebote von Kursen in Eurer Ecke, in denen Kinder mehr Selbstbewusstsein lernen.

Im Kindergarten würde ich versuchen, Kontakte zu anderen Kindern zu fördern und mit ihm besprechen, wie er auf Mobbing-Situationen reagieren könnte.

Dieses Problem wird in der Schule noch kritischer, weil die Kinder da mehr sich selbst überlassen sind, als im Kindergarten. Außerdem sind ältere Kinder auf dem Schulhof, die gerne die Kleinen drangsalieren. Die haben ganz schnell raus, wer sich drangsalieren lässt.
Wenn Dein Sohn auch noch alleine da steht, weil er sich schwer tut, richtige Freunde zu finden, wird das ganz blöd.

Auch das Problem mit der Frustrationstoleranz wird in der Schule kritischer.
Da wird es garantiert auch Dinge geben, die er nicht sofort kann. Wenn er deswegen im Unterricht in Tränen ausbricht, ist er bei den anderen Jungs unten durch.

Es wäre gut gewesen, wenn Ihr das Problem schon vor einem Jahr angegangen wärt. Jetzt ist kaum noch Zeit bis zum Schulanfang.

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Schüchterner 5jähriger

Antwort von Jomol am 09.05.2022, 16:50 Uhr

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber zu denken, daß mit einem 5jährigen etwas nicht stimmt, weil er öfter mal weint, finde ich persönlich ziemlich aufgebauscht. Ich glaube, daß das in dem Alter normal ist. Selbst für die Rampensäue weinen (und nicht jedes Kind ist eine). Beim Kindergartenabschlussprivatfest unserer Großen mit 7 Teilnehmern haben beide anwesenden Jungen (beide nicht extrem schüchtern) mal geweint- ohne daß richtig was gewesen wäre (aufgeschlagenes Knie oder as auch immer). In der Klasse des gleichen Kindes (jetzt 4. Kl.!) weint auch immer mal ein Junge- selbst erlebt auf dem Weg zu einem Schulkonzert im April 22, die Jungs hatten sich ein bißchen gestritten. An sich ist es eine ziemlich angenehme, harmonische Klasse.

Mit dem Wort Mobbing wäre ich sehr vorsichtig- natürlich weiß ich nicht, was da läuft, aber Mobbing ist eben nicht das Gleiche wie "zwei ärgern ihn". Das ist eher, wenn sich die ganze Gruppe gegen ihn verschworen hätte und keiner mehr mit ihm spielt und sie ihn stattdessen verhauen. Ganz so klingt das zwischen den Zeilen nicht.

Ich würde ihn nicht zu Leichtathletik zwingen, wenn er das gar nicht will. Wenn ein Kindergartenkind kein Hobby hat, ist das gar nicht schlimm. Die meisten haben in meinem Umfeld keins. Das geht irgendwann in der Schule los und auch da nicht unbedingt am ersten Tag.

Ich will Dich wirklich nicht ärgern, aber ich finde alles, was Du beschreibst, gar nicht so ungewöhnlich. Gerade Weinen tun manche Kinder mehr, andere weniger. Klar ist das in manchen Situationen nicht hilfreich, aber man kann es gar nicht richtig beeinflussen. Wenn Du Deinem Kind sagst, "alle böse außer Mami", suggerierst Du ihm auch eine eigene Unzulänglichkeit, (die vielleicht gar nicht besteht und) die er sicher nicht bestätigt haben muß.

In jeder Stadt gibt es eine Erziehungsberatung, wo man sich mal beraten lassen kann. Hier kann und will man nicht alles schreiben, aber vielleicht ist das eine Idee, die Situation für Dich zu sortieren?

Alles Gute,
Grüße,
Jomol

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von mummyslove88 am 12.05.2022, 22:11 Uhr

Wer sind die Haie Lieber Pamo ?

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Pamo am 13.05.2022, 11:58 Uhr

Die Haie sind diejenigen Erzieher, Lehrer und Mitschüler, die unkollegial sind und denen Sozialkompetenz fehlt.

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Milchkaffee14 am 17.05.2022, 14:38 Uhr

Hallo,
ich bin im pädagogischen Bereich tätig. Zuerst einmal: einen Opfertyp gibt es nicht, zum Opfer wird man gemacht. Da würde ich an deiner Stelle im Kiga nerven. Geht so nicht.
Zu den anderen Sachen:
Bestärke ihn Wenn er sich was traut ( und du ihn eventuell zu jung dafür findest) erst abwägen, ob man es nicht doch erlaubt.
Meine Große war ein Frühchen, sehr klein und zart.Eher anhänglich. Kampfsport wollte sie gerne machen, aber ganz alleine ohne Mama. 2x Probetraining ganz alleine mit überreden. Hätte sie es dann nicht gewollt, ok. War aber total begeistert und hat nun bereits die 3. Hürtelprüfung abgelegt.
Zur Schule gehen, jetzt grade passiert. Kann ich mit dem Rad. 1. Impuls: nein. Zu jung. Antwort: Wir üben nochmal mit Schulranzen fahren und die Strecke. 4 Wochen später durfte sie allein.
Das gibt Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit.

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