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Sechs bis neun

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Geschrieben von Bela66 am 10.02.2023, 9:39 Uhr

Der Vater ist hier in der Pflicht

Hallo,

ja, dein Stiefsohn sitzt offenbar wirklich viel zu viel vor dem Bildschirm, was ja bei Kindern auf Dauer ADHS-ähnliche Symptome auslöst, weil das Gehirn extrem überreizt wird. Es verträgt die schnellen, bunten Bilder bei weitem nicht so gut, wie das Gehirn Erwachsener (und auch die werden davon ja nervös).

Zugleich braucht ein Siebenjähriger natürlich täglich die Chance, sich körperlich ausgiebig auszuagieren. Ideal ist ein Sportverein, in dem mehrmals wöchentlich trainiert wird. Mein Sohn ist sogar in drei Sportvereinen, weil jeder davon nur ein bis zweimal wöchentlich trainiert (Schwimmverein, Kanuverein, Mountainbike-Verein). Er braucht das, auch wenn es viel klingt. Sobald er weniger Bewegung hat, kriegt er häufiger Kopfschmerzen.
Kinder haben eine irre Energie, und die muss raus.

Du selbst kannst aber hier wenig Einfluss nehmen. Ich sehe da vor allem deinen Mann in der Pflicht. Er ist der einzige, der hier Einfluss nehmen kann. Er kann zwei Dinge tun: Er sollte sich einmal ausführlich mit der Mutter seines Sohnes über das Problem unterhalten und ihr auch Unterstützung anbieten. Es ist nämlich sehr bequem, ein Besuchs-Papa zu sein, sich aber nicht um den Alltag mit seinem Kind kümmern zu müssen. Umgekehrt hat die Mutter als Alleinerziehende die Hauptlast und kann nicht alles allein managen (Vereine etc.).

Deshalb denke ich, dein Mann muss sehr viel mehr Einsatz leisten. Er sollte mit seinem Sohn mal Schnuppertraining in ein, zwei Sportvereinen machen, das ist eine typische Papa-Pflicht. Und vielleicht kann er mit der Mutter vereinbaren, dass sie das Kind hinbringt und er es dann abholt. Die meisten Vereine trainieren so, dass am frühen Abend Schluss ist.

Weißt du, ein Vater muss stattfinden. Die Besuchsregelung, dass man sein Kind nur alle 14 Tage zum Wochenende sieht, reicht da bei weitem nicht aus. Viele Väter schieben natürlich Stress, keine Zeit, viel Arbeit im Job vor. Das sind oft eher Scheingründe, denn wäre dein Mann alleinerziehend, müsste er das Ganze auch geregelt kriegen, und das würde er auch.

Es hat also nicht viel Zweck, über die Mutter zu klagen und was sie alles falsch macht oder nicht macht. Sondern wenn dir wirklich etwas an dem Jungen liegt, dann animiere deinen Mann dazu, seine Vaterrolle noch umfassender auszufüllen. Die Rolle des Wochenend-Papas ist für seinen Sohn nicht genug. Er braucht jetzt Hilfe. Ja, die kostet Zeit, Einsatz und Mühe. Aber das ist eben so, wenn man Vater ist.

Noch ein Tipp: Auch du profitierst davon, wenn dein Mann seine Rolle nochmal neu überdenkt. Denn falls ihr selbst auch gemeinsame Kinder habt oder noch wollt, wird die ganze Problematik auch dich sofort betreffen: Die Väter, die keine Zeit für ihre Kinder aus einer früheren Beziehung haben, nehmen sich auch keine Zeit für die neuen Kinder.

LG

 
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