Schwanger und Schuldgefühle? Nein…

Hallo,

ich muss sagen, nein, das geht nicht allen Frauen so. Ich selbst hatte jeweils null Schuldgefühle, wenn ich schwanger war. Wenn ich ehrlich sein soll, denke ich, dass du die Prioritäten in deinem Leben noch etwas anders setzen musst. Es scheint dir noch viel zu wichtig zu sein, dass du im Job liebgehabt wirst, dass man dir „erlaubt“, schwanger zu sein, dass man deine Entscheidungen gut findet. Aber das ist natürlich nicht so, weil es jedem Unternehmen nur um den Gewinn geht, nicht um dich.

Dein Beruf nimmt in deinem Leben einen zu hohen Stellenwert ein, und das, was andere sagen oder denken oder meinen, ebenfalls. Dass du Schuldgefühle hast und jetzt ein bisschen leidest, ist aber trotzdem gut. Weil es dir zeigt, wo du im Leben noch falsche Gewichtungen setzt. Weißt du, in jedem Beruf ist es so: Wenn du morgen tot umfällst, bist du in 14 Tagen vergessen und und vier Wochen ersetzt. Niemand spricht mehr von dir. So sieht deine Wichtigkeit im Job aus. Das habe ich selbst mehrfach bei KollegInnen erlebt, die verstarben oder einfach kündigten. Wenn du Schuldgefühle kriegst, weil deinen Vorgesetzten die Firma viel, viel wichtiger ist als du, dann ist das wirklich problematisch.

Denn du definierst deinen Wert dann über ein Unternehmen, dem es aber überhaupt nicht um dich, sondern nur um den Gewinn geht. Du bist völlig unwichtig dort, auch wenn alle dir suggerieren, wie ach so dringend du gebraucht wirst. Deine Arbeitskraft wird gebraucht, um Umsatz zu generieren, aber du als Mensch wirst dort nicht gebraucht und interessierst die Chefs auch nicht.

Wo du als Mensch gebraucht wirst, das ist deine Familie. Hier bist du nicht ersetzbar. Hier bist du wirklich gesehen, wirklich wichtig. Es gibt null Grund für Schuldgefühle gegenüber einem Unternehmen. Ziel jedes Unternehmens ist, die Mitarbeiter zu benutzen, um Gewinn zu machen. Das ist okay, weil auch du ja etwas davon hast, du bekommst Geld dafür. Man sollte aber seine Wichtigkeit für die Firma nicht überschätzen, und man sollte und darf sich selbst IMMER an allererste Stelle setzen. Das tun deine Vorgesetzten übrigens selbstverständlich auch.

LG