Zweisamkeit

hey, clödi

ich kann deine sorgen total gut nachvollziehen - und halte sie für realistisch. jedenfalls ist der übergang von paar zu eltern nicht ohne...unsere beziehung hat durch das kind viel substanz bekommen, aber auch viel verloren. das muss ich ehrlich sagen. auf ne art ist die liebe sehr viel tiefer + reifer geworden, wir sind ein team, das auf einander bauen kann, mit absolutem vertrauen. wir unterstützen uns wechselseitig enorm und sind auch gemeinsam stolz, auf das, was wir schaffen. aber: wir haben viel leichtigkeit und spontaneität verloren, sind erschöpfter, schneller genervt (auch mal voneinander), routinierter. es fehlt schon das prickelnde, das aufregende. das geht sicher anderen anders, denn bei uns ist es so, dass wir beide vollzeit beruflich sehr engagiert sind und uns phasenweise schlicht die klinke in die hand drücken bzw. ein orga-team sind. und eben kein romantisches paar im dauer-liebesglück.

die zweisamkeit im engeren sinne leidet nicht unbedingt unter einem kind. aber das müsst ihr sehen. z.b. werdet ihr mit hoher wahrscheinlichkeit vor der frage stehen, ob ihr euer erwachsenenbett (viel? immer? manchmal? dauernd? nach bedarf?) mit dem kleinen wesen teilen wollt. oder ob ihr auch mal alleine in ruhe und mit aufwand essen wollt - ohne geschlabber, geschrei, störung, zeitdruck usw. das sind die kleinigkeiten, die durchaus die zweisamkeit stören können. aber nicht müssen. es kommt halt drauf an, was ihr draus macht. hauptsache, ihr redet über solche dinge!! ihr solltet einfach darüber im gespräch bleiben. dann kann doch nicht viel schief gehen.
lg
paula