Forum und Treffpunkt für Omas

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Geschrieben von Oma am 23.08.2007, 12:18 Uhr

@safa

*grmpf*, ich schreib jedesmal erst "safe" statt "safa"...

Liebe safa,
der Gedanke, einen Brief zu schreiben, ist mir auch schon gekommen. Aber mir wäre es völlig wurscht, ob der auch rumgezeigt wird, solange ich darin freundlich und höflich aufgetreten bin und der Brief einfach nur ein Beweis dafür ist, dass ICH alles dafür getan habe, die Beziehung zu verbessern. Warum glaubst du, dass das zu deinem Nachteil wäre? Ich hatte ja gesagt, man darf keine Vorwürfe machen, sondern schildern, wie man sich selbst bei bestimmten Situationen fühlt. Ob man das persönlich oder schriftlich macht, spielt doch keine Rolle.

Dir ist selbst aufgefallen, dass deine Schwiemu erst unsicher war, als ihr euch allein getroffen habt. Ja, das kann ich gut nachvollziehen. So ist es mir mit meiner Schwiegertochter auch ergangen. Ich habe in ihren Augen schon die Ablehnung gesehen, bevor ich den Mund aufgemacht habe. Sowas macht unsicher, und es tut weh…

Eigentlich wollte ich dir vorschlagen, dann doch mal einen Spaziergang mit Schwiemu und Kinderwagen zu machen und mit ihr allein zu reden, aber dann habe ich gelesen, dass sie schlecht zu Fuß ist. Kommt also wohl eher nicht in Frage.

Nur eins steht fest: Es wird sich an eurer Situation nur insoweit etwas ändern, dass es immer schlimmer wird, wenn ihr es nicht schafft, darüber zu reden. Wie gesagt, Gedankenlesen kann niemand!

Zu lesen, dass du schon die Wut bekommst, nur weil du die Schwiemu im GEMEINSAMEN Garten arbeiten siehst und verhindern willst, dass sie Kleine sieht, tut sogar mir als völlig Außenstehende weh :o(.

Vielleicht kämen von der anderen Seite weniger „Forderungen“, wenn nicht so ein Krampf um die Begegnungen gemacht würde. Deine Tochter wird nicht „weniger“ dadurch, dass sie auch von deinen Schwiegis geliebt und beschmust wird.

Warum tut es dir weh, sie im Arm der Schwiemu zu sehen? (Schreiben übrigens ganz viele Mütter…) Das ist Eifersucht. Das hat mir auch die Therapeutin meiner Schwiegertochter erklärt, dass sie auf mich eifersüchtig sei.

Ich habe gefragt, wie das sein könne? Wir konkurrieren doch auf keiner Ebene. Ihr Mann ist mein Sohn, ihre Kinder meine Enkelkinder. Wo ist da Platz für Konkurrenz?
Eine Mutter ist IMMER die Nummer 1 für ein Kind, völlig egal, wie lieb und nett und zärtlich die Omas sind und wie sehr sie verwöhnen.

Ein Kind sollte aber nicht wie auf einer Insel aufwachsen, es braucht soziale Kontakte. Auch zu den Großeltern.

Aber auch wenn Mama immer Nr. 1 ist, so ist sie doch der Alltag. Deshalb freut sich selbstverständlich jedes Kind, ein anderes Mitglied seiner „Herde“ zu sehen und strebt dort hin. Völlig normal. Niemand kann doch ernsthaft annehmen, dass deshalb die Liebe zur Mutter leidet, oder?

Meine eigene Mutter hat sich nie auch nur im Geringsten für meinen Sohn interessiert. DAS tut weh! Kannst du das nachvollziehen? Oder glaubst du, es wäre dir wirklich lieber, wenn deine Schwiegereltern das nach ihnen strebende Kind völlig ignorieren oder gar wegschieben würden?

Wenn aber meine Schwiegermutter ihren geliebten Enkelsohn, MEIN KIND, auf dem Schoß hatte, ging mir dagegen das Herz auf, aus Liebe für meinen Sohn und für meine Schwiegermutter.

Kannst du formulieren, was genau dir weh tut, wenn deine Schwiemu die Kleine im Arm hat? Eigentlich ist es doch schön, dass das Kind von vielen Menschen geliebt wird. Für sie ist es eine Bereicherung. Und wie ich dir schon schrieb, für deine Tochter sind beide Großelternpaare gleichwertig, sie macht nicht den Unterschied „Mamas Familie“ und „Papas Familie“. Alle 4 gehören einfach zu IHRER Familie.
Sie wird früher oder später deine Aversion spüren und sie dadurch vielleicht verunsichern. Was willst du ihr sagen, wenn sie dich mal fragt: Warum magst du Oma und Opa nicht?

Was genau ist der Unterschied, welche der beiden Omas sie gerade beschmust? Eigentlich ist das doch alles etwas irreal. Glaubst du, dass dein Mann umgekehrt dasselbe empfindet? Es ihn stört, wenn DEINE Mutter die Kleine knuddelt?
Eher nicht, oder? Männer sind da viel rationaler.

Vor einiger Zeit habe ich hier in den Foren den weisen Satz einer Userin gelesen: Bin ich froh, dass ich nur Töchter habe! Brauch ich mich später nicht mit zickigen Schwiegertöchtern rumschlagen!

Tja, ist was dran! Momentan bist du also noch auf der sicheren Seite ;o). Aber stell dir vor, du bekommst noch einen Sohn…

Um eine „gute“ Schwiegermutter zu sein, wenn der mal heiratet, müsstest du dann nach deiner jetzigen Vorstellung deiner Schwiegertochter so weit wie möglich aus dem Wege gehen und versuchen, ihr bloß nicht zufällig zu begegnen, wenn ihr nah beieinander wohnt (Ich hab genau das versucht, es klappt nicht wirklich…).
Und wenn dein Sohn Vater wird, und du solltest tatsächlich so naiv sein dein Enkelkind ins Herz zu schließen, solltest du auf jeden Fall jeglichen Körperkontakt zu deinem Enkelkind vermeiden, weil sonst deine Schwiegertochter EIFERSÜCHTIG werden könnte!!!

Hört sich das gesund an? Nee, oder?

Momentan mache ich eine für mich erstaunliche Entdeckung: In der Wohnung unter uns, wo bis vor 18 Monaten mein Sohn mit Familie wohnte, lebt jetzt eine junge Familie mit 2 Mädchen, fast 3 und fast 5.

Die Eltern des Mannes sind nur sehr selten da (höchst sympathisch übrigens). Dann ist mind. 3-4 mal die Woche eine andere ältere Dame da, die von den Kindern mit „Oma“ angesprochen wird. Die Terrasse ist unter unserem Wohnzimmerfenster, und bei diesem Wetter ist natürlich den ganzen Tag das Fenster auf Kipp, da kann man sowas nicht überhören.

Irgendwann stellte sich im Gespräch mit der Mutter raus, dass diese Dame nicht ihre Mutter, sondern ihre Tante ist. Wohl die Schwester der anscheinend verstorbenen Mutter.

Diese Tante also ist nicht nur sehr häufig, sondern dann auch sehr lange da, immer mind. 5 Std.
Das allein wäre mir persönlich schon viel zu viel, ganz egal um welches verwandtschaftliche oder freundschaftliche Verhältnis es sich handelt.

Darüber hinaus spricht diese Tante aber auch manchmal in einem Ton mit den Kindern, den die Eltern selbst nie anschlagen und den ich als Mutter auch niemals von egal wem dulden würde. Die Eltern tolerieren es aber und ich hatte auch noch nie den Eindruck, dass sie von der Tante genervt wären…

Da stellt sich mir ganz unweigerlich die Frage: Was würde passieren, wenn das die Schwiegermutter wäre?

Bei meiner Schwiegertochter hatte ich immer das Gefühl, dass ich ihre Vorstellung von einer bösen Schwiegermutter zu erfüllen hatte. Und was nicht passte, wurde eben passend gemacht :o(.

Und das, obwohl wir uns ja vor der Geburt der Kinder hervorragend verstanden haben und sie selbst zugibt, dass nicht ICH mich durch die Geburt der Kinder verändert habe sondern SIE.

Das Ganze ist nicht sonderlich fair den Schwiegermüttern gegenüber, oder?

Erstaunlich ist auch immer wieder – also nicht nur bei dir -, dass Mütter es selbstverständlich finden, dass die Kinder nur bei IHREN Müttern übernachten dürfen, aber selbstverständlich nicht bei der Schwiemu!
In deinem Fall akzeptiere ich das wegen der Qualmerei, aber ansonsten ist auch das oft einfach nur unfair. Wenn die Schwiegis sowieso schon die Kinder seltener sehen dürfen als die eigenen Eltern, wie sollen sie dann jemals sicher werden im Umgang mit den Kindern. Sicher genug, sie auch mal bei sich übernachten zu lassen?

Ich habe es schon einigen anderen Userinnen gesagt und sage es auch dir: Vielleicht hilft es, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass eines Tages DU die Schwiegermutter sein wirst. Stell dir vor, welches Verhalten zu dir von deiner Schwiegertochter wünschen würdest. Und wende genau das jetzt bei deiner Schwiegermutter an.

Wenn du erstmal Oma bist, wirst du nicht mehr nachvollziehen können, dass du mal gedacht hast, eine Oma hat nicht das Recht, ihr geliebtes Enkelkind auf den Arm zu nehmen, zu beschmusen, einfach von Herzen zu lieben. Nur weil sie die Mutter des Vaters und nicht die der Mutter ist. Dir wird völlig egal sein, ob dein Enkelkind von deinem Sohn oder deiner Tochter stammt. Es wird auf jeden Fall ein Teil des von dir geliebten Kindes sein und damit ein Teil deiner Familie.

Und glaub mir, auch du wirst immer wieder mal vor lauter Freude über das Enkelkind vergessen, seine Eltern zu begrüßen ;o). Passiert mir auch noch manchmal, obwohl ich auch schon deswegen einen Rüffel bekommen habe.
Ich liebe meinen Sohn ja deswegen nicht weniger. Aber ihn kenn ich ja schon sein Leben lang, er ist in diesem Fall der „Alltag“. Und so, wie die Enkel zu den Großeltern wollen, wenn sie sie sehen, wollen die Großeltern zu den Enkeln, wenn sie sie sehen ;o).

Eigentlich eher ein Grund, gerührt zu sein, als beleidigt zu sein, finde ich…

Komisch, je öfter ich Geschichten wie deine lese, umso mehr bekomme ich das Gefühl, dass ICH diejenige bin, bei der etwas nicht stimmt, weil ich noch nie im Leben eifersüchtig auf irgendwen oder irgendwas war :o(

Mein Sohn war ein wunderbares, einzigartiges Kind, und es hat mich mit Stolz erfüllt, wenn andere ihn in ihr Herz geschlossen haben. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass MIR etwas dadurch verloren geht oder er MICH deswegen weniger lieben könnte.

Glück wird verdoppelt, wenn man es teilt…

Liebe Grüße
Marion

 
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