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Geschrieben von Oma am 12.06.2007, 13:50 Uhr

@ Gitte

Liebe Gitte,
zu deinem Beitrag an Susanne möchte ich dir etwas schreiben.

Man spürt aus deinen Zeilen, wie schockiert du immer noch über die anonyme Urnenbestattung bist.
Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Ich habe dasselbe nämlich schon vor vielen Jahren für mich beschlossen. Allerdings nicht im Geheimen, sondern jeder, der mich kennt, weiß davon.

Mir ist schon klar, dass die Meinungen dazu sehr unterschiedlich sind. Aber ich habe konkrete Gründe für diesen Wunsch.

Was ich von dir gern wissen würde: Wenn es DOCH der Wunsch deiner Schwester gewesen WÄRE, und du hättest davon vorher GEWUSST, hättest du das dann akzeptieren können?

Allein deine Formulierung des "Verscharrens" zeigt deine Empörung. Und ich frage mich, ob ich jemanden damit verletze, wenn ich immer so flapsig sage, dass ich definitiv verbrannt und anonym verscharrt werden will.
Gehe ich ZU offensiv mit dem Thema um?

Mein Mann ist nicht in der Lage, über dieses Thema für sich selbst nachzudenken, akzeptiert aber meinen Wunsch.

Für meine Mutter z.B. war es anfangs ein Ding der Unmöglichkeit. Nach vielen Gesprächen ist sie aber total umgeschwenkt. Mittlerweile ist mein Stiefvater halbanonym beerdigt, und sie selbst hat ihre eigene Beerdigung bereits geplant und bezahlt (!), und zwar will sie jetzt ebenso wie ich verbrannt und anonym beigesetzt werden.

Ich hoffe, ich trete dir mit dieser Frage nicht zu nahe.
Mich beschäftigt hat die Frage, ob ich da eine Entscheidung getroffen habe, die meine Familie überfordern könnte.

Liebe Grüße
Marion

 
4 Antworten:

Re: @ Gitte

Antwort von pedira am 12.06.2007, 16:02 Uhr

Hallo Gitte
Dein Bericht hat mich auch nachdenklich gemacht.
Vielleicht waren es bei Euch die Umstände das du eine anonyme Beisetzung als verscharren ansiehst.
Meine Etern hatte beide eine Seebestattung. Meine Mutter ist zuerst verstorben. Meine Eltern haben 3 Kreuzfahrten gemacht und die 4. war schon geplant als meine Mutter starb. Zwischen der Trauerfeier und der Seebestattung vergingen 4Wochen. In der Zeit hatte mein Vater eine sehr schöne Abschiedsrede vefasst. Sicherlich auch eine gute Trauerbewältigung. Die letzten Worte dieser Rede war: Und nun tritt sie ihre letzte Kreuzfahrt an. Diese Rede las mein Bruder vor als wir mit dem Schiff zu der Stelle fuhren wo die Urne dem Meer gegeben wurde.
Von nun an fuhr mein Vater (mit dem Elektromobil er konnte nicht mehr so gut laufen) fast jeden Tag ans Wasser.
Im Grunde ist es auch eine anonyme "Bestattung" aber ich meine man braucht nicht ein Grab um an den geliebten Menschen zu denken.

LG Petra

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Re: @ Gitte

Antwort von gitte1954 am 12.06.2007, 16:49 Uhr

@ Marion, wenn deine Familie damit einverstanden ist mag das ja in Ordnung sein.
Wie ich schon geschrieben habe, jeder hat seine Meinung die man respektieren muss.

Ich habe mit der Trauerfeier aber die Beerdigung nicht abgeschlossen, das war für mich kein Abschied nehmen.Wenn ich wenigstens nicht so belogen worden wäre, und das von meiner Mutter. Seid dem ist unser Verhältnis noch mehr gespannt als vorher. Mir fehlt da was. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, da ist irgendwie kein Ende, keine Ahnung.

@ Petra, das empfinde ich nicht als eine Anonyme Beerdigung. Das ist auch nicht still und heimlich passiert. Ihr ward dabei, konntet Abschied nehmen.

Ich habe auch nicht dagegen, verbrannt zu werden, alles kein Problem.

Aber so im Morgengrauen, ganz allein, ohne Familie, verbuddelt werden, nein.
Das ist für mich wie wegwerfen.

Es hilft nichts, irgend wie muss ich das mal verarbeiten, wie weiß ich noch nicht. Wenn das Thema drauf kommt, bin ich nur am weinen , kanns nicht ändern.

LG Gitte

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Danke für deine Antwort, Gitte.

Antwort von Oma am 12.06.2007, 17:31 Uhr

Da ist wohl wirklich noch einiges aufzuarbeiten. Ich wünsch dir viel Kraft dazu.

Drückerchen von Marion

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gitte, kann es sein, dass es

Antwort von psb am 13.06.2007, 13:04 Uhr

ganz anders für dich wäre, wenn du es vorher gewusst hättest?
mein opa ist auch anonym bestattet worden. ich selbst war nicht dabei, hatte zu der zeit arge gesundheitliche probleme. aber ich weiß, dass meine oma anwesend war - wir waren später mal zusammen beim friedhof und sie konnte ungefähr zeigen, wo die urne in die erde gelassen worde.

dass die beerdigung für dich keinen abschluss gefunden hat, ist klar. du hast ja noch mit der bestattung an sich gerechnet und dich drauf eingestellt, dann im nachhinein zu erfahren, dass es schon zu spät ist und es nicht mehr dazu kommt, lässt einen mitten im abschiednehmen in der luft hängen.
ich kann verstehen, dass du das deiner mutter arg übelnimmst, da ist einiges schief gelaufen. sie hätte euch vorher über den ablauf informieren müssen und euch auch die chance geben können (deshalb habe ich die geschichte von meinem opa erzählt), zu dieser anonymen bestattung zu gehen.
so hat sie sich sehr unfair verhalten, das kann man bei so entgültigen dingen nicht mal eben verzeihen.

sicher ist es für hinterbliebene oft gut, wenn sie ein persönliches grab haben, wo sie hingehen können, um an den verstorbenen zu denken. aber solche orte kannst du dir selbst schaffen, denn die menschen, die dir lieb und wichtig sind, werden immer in deinem herzen sein und dich begleiten.

fühl dich gedrückt!

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